Erfahrungen mit "Halsabstützungsteil" am Rahmouni-

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
Karlson vom Dach
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Erfahrungen mit "Halsabstützungsteil" am Rahmouni-

Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo zusammen,

da meine Reha in Basa wohl etwas gebracht hat und ich Probleme mit einer Druckstelle hatte, habe ich meinen Termin zum Aufpelottieren bei Meister Rahmouni auf den heutigen Tag vorziehen lassen. :)
Weil mir alles nicht schnell genug geht ;) , hab ich das Thema „Halsabstützung“ angesprochen, da ich glaube, dass an der HWS und der oberen BWS keine Korrekturkräfte wirken.
Hat jemand im Forum Erfahrungen mit solch einer „Halsabstützung nach Gipsabdruck“ am Rahmouni-Korsett?
Dieses Teil wird mit einem Klettverschluß am hinteren Teil des Korsetts abnehmbar befestigt. Ich möchte das Teil vor allem Nachts und nach Feierabend zu hause tragen.
Ich hatte erst Angst, dass damit der Kopf unbeweglich sein würde und damit die HWS die Möglichkeit hätte, steif zu werden (Anm. In der Anfangszeit der Bechterew-Behandlung legte man diese Patienten in ein Gipsbett, was nach kurzer Zeit die Folge des völligen Versteifens hatte. Heute weiß man zwar nicht viel über den M.B., aber immerhin so viel, dass diese Patienten täglich KG machen müssen, um alle Gelenke und die WS mobil zu halten, um so der gefürchteten Versteifung entgegen zu wirken). Nach Aussage von Herrn Rahmouni ist dieses Teil aber beweglich, da es sich lediglich um eine Alustange handelt. Ich weiß zwar nur zum Teil über den Versteifungsprozeß beim Morbus Bechterew bescheid, aber mit dem Tragen einer Stütze und der damit einhergehenden Vergrößerung der Bandscheibenstärke (falls die Stütze ein ähnliche Wirkung wie das Korsett hat) wie in der BWS (konnte man bei mir nach 2 Monaten im Röntgenbild sehen), müsste doch auch die HWS wieder beweglicher werden, oder??? Ich kann den Kopf nur noch +45° drehen!

Über Antworten würde ich mich riesig freuen, auch von Leidensgenossen ohne Bechterew!!! :ja:

Viele Grüße,

Karlson vom Dach
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Karlson
Da mein Scheuermann sehr hoch sitzt und ich ein nach vorne "abgeknickte" und zu weit vorgeneigte Kopfhaltung habe, die die HWS zu stark Lordoisiert und manchmal zu Verspannungen in diesem Bereich führt, habe ich auch schon experimentiert.
Der Idealfall ist eine völlig freie Beweglichkeit der HWS bei gleichzeitiger Extension. Also eher keine Abstützung sondern eher eine Extension.
Das ist ohne Probleme möglich mit dem Prinzip nach Dr. Ducroquet
Bild

Dazu braucht man "nur" eine Glissonschlinge und ein paar Alu-Profilstäbe vom Baumarkt. Die Befestigung am Korsett ist technisch auch kein großes Problem mit Edelstahl-Schlossschrauben und flachen Rändelmuttern außen. Seilzug-Die Umlenkröllchen bekommst Du auch im Baumarkt oder besser im Segelzubehör.

Eine einfachere und wenig belastende Methode die Korrekturkräfte des Korsettes im Bereich der oberen BWS zu verstärken ist die "Französische Halsschlaufe" Diese kann sogar aus elastischem Material sein und eher mahnenden und erinnernden Charakter. Sie bewirkt eine optimale Kopfhaltung aber KEINE Entlastung oder Extension der HWS-Bandscheiben.
Hier an einem einfachen "Geradehalter gegen Rundrücken"
Bild

Für die bewegliche und abnehmbare Kopfstütze hat Rahmouni seit vielen Jahren ein Patent angemeldet. Er wollte damals die Prinzipen von Cheneau mit denen des Milwaukees verbinden ohne die Nachteile des Milwaukees für den Patienten.
Bild
Bild
Damals haben die meisten Ärzte noch Milwaukee verordnet, aber Rahmouni wusste damals schon zusammen mit Dr. Hoffmann, als dieser noch stellvertr. Chefarzt im OLGA-Hospital war, daß ein Cheneau mit viel Derotation besser hilft. Trotzdem gab Rahmouni noch mit dieser Kopfstütze etwas Extension, was besonders bei sehr hochthorakalen Skoliosen und Kyphosen gut gewirkt hat. Er hält heute aber sein eigenes Patent für "unzumutbar"( zumindest für Jugendliche).

Ich selbst habe schon mit dem Milwaukee experimentiert. Es ist bei weitem nicht so schlimm wie es aussieht. der Kopf ist relativ frei beweglich. Wenn man tief sitzt (Sessel, Chouch) dann streckte es auch sehr stark, wird aber bald unerträglich. Ansonsten ist der Milwaukee-Halsring so konstruiert, daß man ihn überhaupt nicht spürt, solange man selbst optimale Haltung bewahrt.

Wenn Du die Wirkung nur Nachts im liegen haben willst, dann kannst Du Dir die Glissonschlinge auch ins Bett montieren (passive Extension) und tagsüber oder stundenweise die "franz. Schlaufe" tragen (aktive Reklination).
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Weiteres Kypho-Korsett mit "franz.Schlinge"
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franz.Anti-Cyphose-Korsett mit "Mahnschlinge"
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Das war das CTLSO-Korsett eines anderen Bechterew-Patienten.
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Nochmals "Franz.Schlaufe" am Korsett gegen Kyphose
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Toni,

ich bin immer wieder zutiefst beeindruckt über Deine umfassendes Wissen zu allen Problemen :toni: :onceldoc: :respekt:

Ein großes Lob auch für Deine immer sehr anschaulichen Erklärungen, die Du mit entsprechendem Bildmaterial zusätzlich verdeutlichst.

Ich hatte mir ein Streckgerät fürs Bett gebastelt, aber eigentlich ist das Teil von Dr. Ducroquet viel einfacher, platzsparender, leichter anzuwenden und durch die zusätzliche Schwerkraftwirkung sicherlich wirkungsvoller. Wenn man dann noch zusätzlich Verbindungen zur Wand schafft, könnte man sogar eine derotierende Wirkung erzielen.

Sobald ich mal etwas Zeit finde, muss ich mal wieder meine Bastelleidenschaft reaktivieren.

Was mir immer Probleme bereitet, ist die sichere Fixierung am Körper, da das ganze meist entweder rutscht oder drückt, reibt. einschneidet. Wenn Du dazu eine gute Lösung kennst, würde ich mich über eine Tipp freuen.

Liebe Grüße
Silas
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Silas
Bitte pass auf mit selberbasteln einer Ducroquet-Apparatur!
Eigentlich wäre ein Rahmouni-Korsett mit seiner intensiven Taillierung und "üppiger" Ausformung des Beckens eine ideale Abstützung und Fundament für eine Ducroquet-Extensions-Apperatur.
Aber damit können SEHR hohe Extensionskräfte über Kinn-Hinterkopf auf die HWS und die gesamte WS übertragen werden. Dabei können sich leider auch beim Erwachsenen Kiefer und Zähne SCHNELLER VERFORMEN, als die WS geformt wird!!!
Eigentlich sollte man7frau eine Glissonschlinge nur dann anweden, wenn durch ein entsprechendes Mundstück die Kraftübertragung über das Gebiss abgesichert ist!
sonst kann es zu schlimmen Kieferverformungen kommen!
Daher hat man dann eine Zeitlang die "palatale Traktion" eingeführt.

http://milwaukee.brace.nu/Text/Palate.html

Leider sehr unangenehm für die Patienten, die nur noch lallen und nicht richtig sprechen konnten mit dem Oberkiefermundstück.
Für hohe Extensionskräfte ist ein HALO die besste und für den Patienten relativ schonendste Lösung, auch wenn sie optisch schlimm aussieht. Daher macht man solches Sachen auch heute nicht mehr.

In der WWK soll aber auch heute noch der Cotrel-Zug zur OP-Vorbereitung (Extension zur Aufdehnung verkürzter Strukturen und mehr Wirbelkörperdistanz) angewendet werden.
Früher hat man versucht damit auch Skoliosen "lang und gerade zu ziehen" Dr. Cheneau ist es zu verdanken, daß heute die Derotation als primärer Korrekturfaktor erkannt wurde.
Aber für Dich wenn Du keine Rotation hast und die WS in ganzer Länge betroffen ist, könnte das durchaus einen Therapieversuch wert sein!

http://milwaukee.brace.nu/Text/Cotrel.html

Aber achte auf Deine Zähne!!!!
Ein Zahnarzt mit eigenem WS- Know-How- (ehem. Milwaukee-User) hat mir mal geraten, mir solchen Zahnschutz zu machen, wie ihn z.B. Boxer tragen.

Nochwas: bei fast allen Cotrels haben die Patienten die Beine lang gestreckt. Das ist falsch, weil sie dann in der Hyperlordose auf dem Rücken liegen! Besser wäre die Beine auf ein hohes Polster usw... zu lagern, damit das Becken in den Schroth-Korrekturen 1 und 2 bleibt.
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Wirkung der Durocquet-Extension auf eine C-Bogige Skoli!
Wirkung der Durocquet-Extension auf eine C-Bogige Skoli!
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Kieferderformation
Kieferderformation
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Zahnverformung durch hohe Extensionskräfte am Unterkiefer!
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Beitrag von Silas »

Hallo Toni,

lieben Dank für Deine wertvollen Tipps.

Das Teil, was ich mir gebastelt hatte, ist quasi eine Abwandlung des Cotrels, wobei mir das Problem mit dem Kiefer beim Testen gleich negativ aufgefallen war und ich es etwas umgebaut habe, so dass der Zug einerseits unter den Armen angreift und andererseits über Seilzüge die zu einer Teilentlastung und Zuglenkung an Brust und Rücken befestigt sind, an einem Formstück am Hinterkopf angreifen, was durch meine Hyperlordose in der HWS ganz gut funktioniert. Dadurch ist natürlich die Streckkraft, die auf die HWS wirkt nicht ganz so hoch, aber die Streckwirkung die vom Becken bis unter die Arme wirkt, entlastet recht gut und streckt und dehnt zumindest besser als nichts.

Dann werde ich auf jeden Fall noch keine Ducroquet-Apparatur basteln, es sei denn, mir fällt ein sinnvoller Umbau ein, der nicht über den Kiefer wirkt (schließlich will ich mir die 12 Jahre Kieferorhopädie nicht wieder versauen und die Gebißfotos sahen ja echt fürchterlich aus).

Viele liebe Grüße
Silas
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Beitrag von Toni »

Silas hat geschrieben:Das Teil, was ich mir gebastelt hatte, ist quasi eine Abwandlung des Cotrels, wobei mir das Problem mit dem Kiefer beim Testen gleich negativ aufgefallen war und ich es etwas umgebaut habe, so dass der Zug einerseits unter den Armen angreift und andererseits über Seilzüge die zu einer Teilentlastung und Zuglenkung an Brust und Rücken befestigt sind, an einem Formstück am Hinterkopf angreifen, was durch meine Hyperlordose in der HWS ganz gut funktioniert. Dadurch ist natürlich die Streckkraft, die auf die HWS wirkt nicht ganz so hoch, aber die Streckwirkung die vom Becken bis unter die Arme wirkt, entlastet recht gut und streckt und dehnt zumindest besser als nichts.
Dann hast Du ja schon genialerweise (Ingenius= Ingenieur)
eine ähnliche Lösung selbst entwickelt wie in dem unterkieferdruckfreien Cotrel auf diesem Bild:
Bild
Bild
Bild
Das schadet sicher nichts.
Aber wie lange man braucht, bis man darin tief und fest schlafen kann???
Red erst mal mit Dr. Hoffmann und Maitre Rahmouni.
Außerdem habe ich im Keller eine Art Wirbelsäulen-Experimentallabor mit Glissonschlinge, Cotrel-Zug, Becken-Extension usw... toatl verstellbar an einer Klappleiter, an der man auch nahezu alle Balken-Schroth-Übungen durchführen kann.
Gruß Toni
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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo Toni,

Du hast ja wirklich die absolute Komplett-Wirbelsäulen-Reha-Klinik-Ausstattung bei Dir Zuhause :gut:

Schlafen kann ich mir in so einem Teil ohnehin überhaupt nicht vorstellen, die ersten 5 min. sind sehr angenehmen und entlastend, aber ab 15 min. steigern sich dann die Schmerzen und spätestens nach 30 min. ist die Unerträglichkeitsgrenze erreicht.

Irgendwie hätte ich dabei auch gewisse Stragulierungs- und Verrenkungsängste, zumal ich nachts öfter mal Nervenzuckungen habe, unter denen mein Freund manchmal zu leiden hat :D

Wo hast Du eigentlich immer diese tollen Bilder her :tach:
Deine Beiträge sind einfach immer klasse, keiner bekommt das so anschaulich und gut hin wie Du.

Liebe Grüße
Silas
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Toni
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Beitrag von Toni »

Silas hat geschrieben:Hallo Toni,

Du hast ja wirklich die absolute Komplett-Wirbelsäulen-Reha-Klinik-Ausstattung bei Dir Zuhause :gut:
Ja hab schon sehr vieles am eigenen Leib ausprobiert.
Silas hat geschrieben:Schlafen kann ich mir in so einem Teil ohnehin überhaupt nicht vorstellen, die ersten 5 min. sind sehr angenehmen und entlastend, aber ab 15 min. steigern sich dann die Schmerzen und spätestens nach 30 min. ist die Unerträglichkeitsgrenze erreicht.
Dann gibst Du zuviel Extensionszug! Weniger Traktionszug. Das soll sanft aufdehnen und keine mittelalterliche Folterbank sein!!!
Silas hat geschrieben:
Wo hast Du eigentlich immer diese tollen Bilder her :tach:
Eigene Scans aus meinem Bücherfundus "Tonis Wirbelsäulenorthopädische Fachbibliothek", seit 20 Jahren angehäuft.
Und die Milwaukee-Homepage eines schwedischen Arztes ist eine unerschöpfliche Quelle zur Geschichte der konservativen Skoliose/Kyphose-Therapie:
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Karlson vom Dach
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo Toni,

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort, über die ich mich sehr freue und mir am Wochenende einige Gedanken gemacht habe. Dein Erfahrungsschatz ist wirklich ein solcher! ;)

Ich werde wohl im ersten Schritt die Halsabstützung von Meister Rahmouni wählen, da diese, wie Du schreibst, auch eine gewisse Extension ausübt. Sorgen macht mir die Kieferverformung. Besteht das Problem auch bei dieser Konstruktion mit geringer Extension? Ist Deiner Meinung nach ein Kieferschutz notwendig? Ich werde Herrn Rahmouni in den nächsten Tagen anrufen und ihn auf die Alternative „kiefersichere Glissonschlinge+Rahmounikorsett“ ansprechen.

Im zweiten Schritt werde ich mir etwas selbst bauen/kaufen, aber vorher darüber auch noch einmal mit Dr. Hoffmann und Meister Rahmouni sprechen. Ich bin begeistert von der unterkieferdruckfreien Konstruktion auf einem Deiner Bilder. Wo bekommt man so etwas her???
Die Zugwirkung könnte von einem „Sandsack“ mit variablem Gewicht kommen, der an der Wand hinter dem Bett hängen könnte. Dann wären noch 2 Umlenkrollen notwendig, um unterm Sandsack zu schlafen (besser als das Damoklesschwert, oder? ;) )
Um damit schlafen zu lernen, könnte man das Gewicht sukzessive erhöhen.

Viele Grüße,

Karlson
Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo Karlson auf dem Dach,

welche Erfahrungen hast Du denn mit der Kopfstütze von Hr. Rahmouni gemacht. Ich merke nur, dass mir auch eine ständige Verspannung im Halswirbelberich vorliegt, weil ich trotz Korsett meine HWS zu stark neige.
Gruß Bernd
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emmalou
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Beitrag von emmalou »

tun denn diese ganzen Stüzen und Halterungen nicht schreckich weh???

Für mich sehen diese ganzen Bilder aus wie aus einem Horrorkabinett....

Hilft das?
Wäre es sinnvoll sich sowas anzuschaffen auch wenn man schon ein Korsett hat?

VG
emmalou :schreiben:
An was auch immer du glaubst, was auch immer du dir wünschst......gib die Hoffnung niemals auf!!!!
Karlson vom Dach
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo Ben,

zuerst zu einem anderen Hilfsmittel: Matratze.
Ich habe mir angewöhnt, auf dem Rücken ohne Kissen zu schlafen. Erleichtert wird das durch eine gute Matratze. Ich habe mir eine Tempur mit 20cm gekauft. Diese reagiert auf Druck und Temperatur, d.h., Du sinkst ein und schläft in einer Mulde. Da dadurch eine gleichmäßige Druckverteilung stattfindet (es liegen nicht nur einzelne Partien auf), dreht man sich anscheinend seltener im Schlaf und vielleicht wachst Du auch einmal auf dem Rücken mit "vernünftiger" Kopfhaltung auf. Wenn Dir das "zu flach" ist, kannst Du Dir ein Witschi-Kissen kaufen, bei dem der Kopf (bei der Rückenlage) ebenfalls in einer Mulde liegt und so etwas fixiert ist. Toni hat darüber einiges geschrieben, schau mal über die Such-Funktion.

Zur Halsabstützung:
Leider habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung damit, bin aber am 9.2. wieder bei Dr. Hoffmann, um das Thema zu besprechen. Verspannungen habe ich vielleicht, hauptsächlich aber Entzündungen (Vermutung meinerseits), wobei Schultern und HWS stark betroffen sind. Gerade nach einem langen Arbeitstag, so daß ich heute z. B. das Schrothen deswegen ausfallen lassen mußte.
Ich möchte diese Halsabstützung zu hause, nachts und öfters im Urlaub tragen. Ich erhoffe mir dadurch eine gewisse Streckung, welche die Korrekturwirkung erhöht und damit die Effizienz des Korsetts verbessert, ferner eine gewisse "Beruhigung" der HWS.
Dank Tonis Tipps weiter oben habe ich gelernt, daß der für die Korrektur notwendige Faktor eine Extension ist. Von daher überlege ich, dieses per Gipsabdruck angefertigte Teil der Halsabstützung nachts mit einer Glissonschlinge zu verbinden und über eine Wandhalterung/-konstruktion Zug auf die HWS zu bringen. Ich werde weiter darüber berichten...

Hallo Emmalou,

lustig, mein Schrothvorbild aus BaSa benutzte neulich ähnlich beschreibende Worte. Ob es Schmerzen macht, weiß ich natürlich nicht, glaube aber nicht daran, da es ja mehr "stützt" und weniger "korrigiert". Wenn ich das Glück habe und Dr. Hoffmann verschreibt mir das Teil, werde ich Deine Frage, ob es hilft, beantworten...

Viele Grüße,

Karlson vom Dach
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Beitrag von Ben »

Hallo Karlcon vom Dach,
so, ich habe mir eine Halskrause geordnet, nach dem ich die Berichte von Toni gelesen habe. Werde diese mal an meinem alten Korsett befestigen, um den Zug sicherzustellen. Ich verspreche mir damit eine Entlastung meiner HWS.
Gruß Bernd
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo Karlson, Ben und alle "Kopfstützen-Experimentierer"!
Solche Halskrausen, die relativ bequem sind, das Gewicht des Kopfes tragen und entlasten, führen wenn man sie am Tag trägt sehr schnell zum Rückgang Atrophie der Halsmuskulatur!
Unbequeme Kopfstützen ( die Bauart wie beim Halsring des Milwaukee) bewirken das Gegenteil. Der User wird sich ständig aktiv in optimaler Kopfhaltung strecken und aufrichten, das die autochtone HWS-Muskulatur eher kräftigt.
Ich habe mein altes Milwaukee kürzlich von Rahmouni aufmöbeln und meiner besseren Haltung anpassen lassen, da ich erfahren hatte, daß Meister Rahmouni einen mehrmonatigen Lehrgang bei Dr. Blount und Dr. Moe in Milwaukee gemacht hatte. ( Rahmouni hat auch im Annastift Hannover die Herstellung der pneumatischen Hannoveraner- Skoliosen-Orthese gelernt!) Seit Rahmouni das alte Milwaukee eingestellt und optimiert hat ist es ein echtes SUPERKORSETT von der Wirksamkeit her!
Dagegen sind meine Rahmounis "Soft-Kuschel-Pullover"
Ich trage es zuhause stundenweise und trainiere damit die hochthorakale Selbstaufrichtung und optimale Kopfhaltung.
Es entspricht in der Haltung und Grundposition der Schroth-Übung "Kopf-/Nacken-Spannbeuge in geordneter Rückenlage"- nur eben ständig in jeder Position.
Glaube aber nicht, daß ich in dem Ding jemals ein Auge zutun kann. Dazu ist es selbst im Liegen viel zu anstrengend. Man kann sich im Milwaukee nicht wirklich entspannen.
Aber eine bequeme, optimal angeformte und gepolsterte Kinn- und Hinterkopfschale kann dagegen richtig einschläfernd wirken, da man sich schnell daran gewöhnt, das Gewicht des Kopfes ( 7- 8 kg) nicht mehr ständig mit der eigenen Muskulatur tragen zu müssen und in so einer CTLSO selbst im Sitzen total entspannen kann.
Wenn man z.B. im Sitzen schläft, ist das Hauptproblem daß der Kopf auf die Brust fällt, wenn die Nackenmuskulatur entspannt.
In einer bequemen CTLSO kann man im Sitzen völlig entspannt schlafen.
Es kommt total darauf an, wie stark die Extension (streckenden am Kopf und HWS ziehenden Kräfte) eingestellt wird.
Zum sprechen essen , kauen, telefonieren würde ich mir eine Kinnschalen- Version wünschen, die man mit einem Handgriff wegklappen kann. So wie auf dem Bild unten. Aber diese Kopfstütze ist nicht Höhenverstellbar und daher nicht in den Extensionskräften genau dosierbar.
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ctlso53original.jpg
ctlso53original.jpg (11.79 KiB) 31713 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Toni am Mi, 26.01.2005 - 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Ben »

Hallo Toni, hey das hört sich ja gut an, das du Dein Milwaukee aufgearbeitet hast. Nun, ich hoffe Du wirst es mal schaffen es auch 24 Std. zu tragen.
Nun, zu dem CTLS. Die Patientin ist ja dann wirklich fixiert. Wer verschreibt denn so etwas bzw. wo wird so etwas getragen? Ich denke bei meiner Verpannung wäre dieses auch nicht angebracht, da die Muskulatur nicht gestreckt wird. Aber der Hals wäre schon optimal eingefasst.
Gruß Bernd
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Beitrag von Toni »

Hallo Ben. Ich hab überhaupt nicht vor das Milwaukee jemals 24 h zu ER tragen. Ich bin doch kein Masochist. Im Moment bin ich nach 1 Stunde in dem Ding total geschafft und sogar verspannt, schlimmer als nach 2 Stunden Intensivschroth! Ich seh das Milwaukee primär als reines Selbstaufrichtungs-Trainingsgerät und nicht als tragbares Korsett für den Alltag. Ich hab ein einziges mal versucht darin Auto zu fahren. NIE MEHR WIEDER!!!

Bei Verspannung der HWS genügt auch ein ganz einfacher, weicher und "arschbequemer" Schaumstoffkragen.(so wie im Bild) Die Wärme tut sehr gut und die Kopfhaltung wird auch etwas optimiert. Nur zum herabschauen (Schreiben, Treppe abwäts gehen usw...) überstreckst und kyphoisierst Du darin die hochthorakale BWS/HWS.
Dateianhänge
Die Dame auf dem Bild macht darin eher eine hohe Kyphose!
<br />Der Schwerpunkt des Kopfes ist VOR dem Körper!
Die Dame auf dem Bild macht darin eher eine hohe Kyphose!
Der Schwerpunkt des Kopfes ist VOR dem Körper!
softcollar.jpg (25.06 KiB) 31706 mal betrachtet
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo zusammen,

ich denke, daß alle Systeme, die zu einem Muskelabbau führen, nicht für uns geeignet sind. Ferner dürften alle Vorrichtungen, welche die Beweglichkeit zu 100% einschränken, für Bechterew-Patienten "Gift" sein, da der von außen fixierte WS-Abschnitt nicht mehr mobilisiert wird und vermutlich schneller einsteift.

Neulich (und gerade eben wieder) habe ich noch eine Erfahrung gemacht: Nachdem ich ausgestreckt für ca. 2h auf dem Rücken ohne Kissen lag und vorher mal wieder Probleme mit der HWS hatte, konnte ich den Kopf anschließend relativ schmerzfrei "frei" drehen und nach links und rechts kippen. Ob der Effekt / Einfluß auf die Entzündungen (?) dann auch bei einer Kopfabstützung so eintritt? Bin gespannt!

Gruß,

Karlson
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo zusammen,

vor kurzem hatte ich meinen Termin bei Dr. Hoffmann, bei dem auch Herr Rahmouni anwesend war. Wir haben ausführlich über das Thema HWS-Extension gesprochen.
Mit der Kopfabstützung haben die beiden gute Erfahrungen gemacht, allerdings sind nur noch ganz wenige im Einsatz. Dr. Hoffmann hat mir diese Korsettergänzung verschrieben, die KK hat es genehmigt und so werde ich am kommenden Dienstag wieder bei Meister Rahmouni zum Gipsen sein. Die Kopfabstützung werde ich am Abend zu hause und am Woe tragen und dann weiter dazu berichten.

Ferner habe ich das Thema HWS-Extension mittels Glisson-Schlinge angesprochen. Nachdem ich Dr. Hoffmann von meinen Plänen erzählt hatte, wurden diese nun in die Tat umgesetzt! Hinter meinem Bett steht jetzt ein Kasten mit einem Schlitz, aus dem ein Karabinerhaken herausschaut. Dieser ist über eine Umlenkrolle mit einer 7,5kg-Hantel verbunden. Über ein Sanitätshaus habe ich mir eine Glissonschlinge beschafft, die ich nach dem Anlegen in den Karabinerhaken einhänge und dann bis zum Abheben der Hantel im Bett nach vorn rutsche. Täglich gönne ich mir jetzt 20min (viel mehr hat Dr. Hoffmann nicht erlaubt) HWS-Extension, was ich als angenehm empfinde, da mich die Bechterew-bedingten Schmerzen hauptsächlich abends quälen und ich dann auch in der HWS besonders steif bin. Nach meiner Wahrnehmung unterstützt diese Anwendung das Korsett: Nach dem Anlegen wird die Kyphose aufgebogen, was ich am „nach-unten-Ruschen“ der Reklinationspelotten merke. Allerdings sollte man am Anfang oder nach einem heißen Bad das Gewicht reduzieren: Bei mir zeigte sich ein leichtes Schwindelgefühl, was nach dem Ablegen der Schlinge sofort wieder verschwand.

Ich mache z.Zt. pro Woche 7 bis 10h Gymnastik (u.a. Schroth). Wochentags vor der Arbeit komme ich auf ca. eine Stunde, wobei ca. 10min auf die HWS entfallen (Dehnung, Mobilisation und Kräftigung). Ich weiß nicht, wie groß dabei der Einfluß der Glissonschlinge ist, auf jeden Fall hat sich die Beweglichkeit der HWS verbessert. :)
Einen großen Schritt nach vorn erwarte ich von den TNF-alpha-Blockern, die ich verschrieben „haben“ möchte. In Kürze habe ich endlich meinen Termin beim Rheumatologen und erhoffe mir ein entsprechendes Rezept... Was man in verschiedenen Bechterew-Foren zu diesem Thema lesen kann, klingt vielversprechend.

Zum Kiefer- / Gebißschutz:
Für das Kopfabstützungsteil scheint dieser nicht notwendig zu sein, aber für die Glissonschlinge halte ich ihn für wichtig! Von daher werde ich bald einen Kieferorthopäden aufsuchen und das Thema Gebissschutz ansprechen.

Nach dem Erhalt der Kopfstütze wird der Bericht weiter gehen....

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Beitrag von Toni »

Hallo Karlson und Norbert!
Ihr CTLSO-Träger! Wauh. Ich experimentiere ja auch schon lange damit, nur hab ich es noch nicht zu einem C-Teil von Rahmouni gebracht. Trage aber zuhause stundenweise mein von Rahmouni aufgemöbeltes und optimal eingestelltes Milwaukee.
Darin hat man aber keine Minute eine Chance sich passiv stützen zu lassen. Daher finde ich das Milwaukee extrem anstrengend.
Ich habe mir aus Aluprofil und einem CERVA ligth-Collar selbst eine Kopfstütze gebaut die ich zu meinen beiden Rahmouni trage. Aber das ist mir zu passiv. Das Teil ist eher zur Ruhigstellung für HWS-Verletzte.
Ich habe eine "Traum-Kopfstütze"! Das ist eine uralte Erfindung der Orthopädietechniker des Sankt Anna Stifts Hannover. Eine extendierende pneumatische Kopfstütze, die in der Extension stufenlos mittels Luftpumpe eingestellt werden kann und die das Nicken und Drehen des Kopfes erlaubt, dabei die WS aber gestreckt hält.

Hier wird diese HSO (Hannoveraner Skoliose Orthese) dokumentiert:
http://milwaukee.brace.nu/Text/HSO.html
Das Teil wird aber schon lange nicht mehr hergestellt. Rahmouni hat mir erzählt, daß er so ein Teil auch schon mehrfach früher gebaut hat.
Die Pneumatik dazu ist von der Firma FESTO Esslingen erhältlich.
Sind Eure Kopfstützen auch stufenlos in der Extension verstellbar?
Sind sie bequem und eher passiv?
Drückts auf die Kiefer?
Ist damit Sprechen und kauen möglich?
Wieviel Beweglichkeit des Kopfes lässt das Teil zu?
Gruß Toni
Denkt POSITIV und bleibt NEGATIV!
Karlson vom Dach
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo Norbert,

nachdem Du mir hier geantwortest hattest ( http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?p=28999 ), noch ein paar Ergänzungen zu meinen Ausführungen bzw. Antworten:

Meine Kopfstütze ist ebenfalls ein "Mordsding". Ich schätze, wir haben das gleiche Teil. Wie Du oben lesen kannst, bin ich inzwischen stolzer Glisson-Schlingen-Besitzer. Das Ding ist für mich sehr angenehm zu tragen und bringt auch Entlastung. Ich glaube, daß sich dadurch die Beweglichkeit der HWS etwas verbessert hat. Den Punkt muß ich aber noch weiter beobachten (=> es müßte eine Mobilisation der HWS sein???).
Damit mir beim Tragen der Schlinge nicht langweilig wird, habe ich neben der Zugvorrichtung einen uralten und billigen Beamer/Projektor montiert, mit dem ich mein Computerbild an die Zimmerdecke über mir projeziere. Da ich mit 10 Fingern blind schreiben kann, eine Funk-Tastatur und Maus habe, schreibe ich alle Berichte, "gemütlich" flach auf den Pelotten des Rahmounis liegend, vom Bett aus. Vielleicht wäre das auch etwas für Dich.

Als kleine Hilfe zur Spondylitis der folgende Link: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?t=3273
Ich hatte hier mal etwas über die Diagnose zum Morbus Bechterew geschrieben. Wenn es Bechterew ist oder dieser beteiligt ist, reicht Schroth nach meiner Meinung nicht aus. Nach meiner Wahrnehmung sind u.a. Dehnübungen besonders wichtig. Wegen der Diagnose würde ich zu einem internistischen Rheumatologen gehen, bei denen Du eine lange Wartezeit einplanen mußt. Ich "darf" nach 3 Monaten Wartezeit endlich am kommenden Dienstag hin... Warte also nicht zu lange, daß kommt dann automatisch :D

Weißt Du, wieviel Grad Kyphose Du inzwischen hast?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hier weiter berichtest.

Viele Grüße,

Karlson
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