Instabilitäten durch Bandscheibenvorfall u. Magen-Darm-Probl

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Claudielle hat geschrieben:Ich habe damals nach Rückkehr aus Bad Salzungen diese Aufnahmen meiner Trianerin im Fitness-Studio gezeigt, und gefragt, ob man denn auch "korrigierende Übungen" (in Anlehnung an Schroth) machen könne, daraufhin habe ich eben einen Trainingsplan mit asymetrischen Übungen bekommen, u. a. diese besagte schräge Dehnübung auf dem Stepper mit dem linken Arm nach oben, bei der ich dann, um mich noch weiter strecken zu können, so ruckartig diese festen Stellen herausgedreht habe.
Grundsätzlich halte ich asymetrische Übungen im Fitness Studio für falsch, sofern das bei Geräten mit unterschiedlichen Gewichtseinstellungen (z.Bsp. Schulterübungen) überhaupt möglich ist.

Offensichtlich sind das aber bei Dir einzelne "freihändige" nicht geführte (Dehn)übungen oder?

Gruss
Klaus
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Grummelchen
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Beitrag von Grummelchen »

... auch wenn ich jetzt gleich gelyncht werde..

Obwohl ich ständig auch im Alltag Korrekturen nach Schroth durchführe, durch die ständigen Drehwinkel-Atmungen hab ich zwar ein Super-Körpergefühl, spüre die WS sich sogar "entdrehen", aber: - für meine ganz eigene Erfahrung - das Gefühl, dass bei einer/meiner Bänderschwäche erst Recht Schwierigkeiten auftreten, wenn man es mit Übungen übertreibt, kann ich auch unterschreiben.

Ein Gefühl des "Ausgeleiert-Seins" von Sehnen und Bändern durch die für den Körper richtigen, aber ungewohnten, Drehbewegungen hab ich allerdings auch gleich mit. Ich denke, auch wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne mit der Ausage - und ich sage extra, dies ist nur meine persönliche Einschätzung - dass bei Hypermobilität Schroth-Übungen u.U. anfangs die Probleme verstärken.
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Danke Grummelchen, schön zu hören, daß noch andere mit Schroth - wenn auch anscheinend nicht so starke - Probleme haben/hatten. Aber Du hast offensichtlich weiter gemacht? Wie schaffst Du Dir dann die notwendige Stabilität? Durchs Korsett (hast Du eines, und was ist, wenn Du es ausziehst?)
Hat Dir - und Gauklerdavid - jemals ein Arzt definitv solche gefühlten Instabilitäten bescheinigt? Eigentlich heißt es ja immer "Muskelhartspann" bei mir, aber dennoch bin ich an einzelnen Stellen und Gelenken offenbar zu beweglich. Allllerdings je mehr ich versuche, diese zu beweglichen Stellen wieder zusammenzupressen (was aber nicht gleichmäßig hält), desto mehr kommen insgesamt auch wieder Verhärtungen dazu...Vielleicht fehlt mir eher die tiefe Muskulatur bzw. ist davon an bestimmten Stellen auch zu viel vorhanden. Das Zwerchfell ist ja auch ein Muskel, den man aber schlecht trainieren kann, allenfalls mit sehr gezielten Atemübungen. - Da muß man bei dem Schroth schon ein sehr gutes Körpergefühl haben, um die Atmunung und damit das Zwerchfell entsprechend richtig zu trainieren.

@Klaus, die Übungen waren schon auf einer Seite dehnend und auf der gegenüberliegenden stabilisierend gedacht von der Trainerin (die leider schon nach Australien ausgewandert war, als diese Beschwerden bei mir auftraten). Eine Übung war die auf dem Stepper mit dem linken Arm nach oben. Die 2. mit niedrigen Gewichten (1) einen Bügel mit dem rechten Arm nach oben heben und wieder herunter bewegen (dabei saß ich mit Blick zum Gerät, normalerweise mit dem Rücken zum Gerät bei der beidarmigen Normalvariante). Die 3. war auf der Bank liegend das linke Bein mit einer Manchette anheben und wieder ablegen (dabei stand die Bank ein wenig schräg nach unten geneigt). Die anderen Übungen fallen mir jetzt nicht mehr ein, aber ich schaue mal im Studio nach, dort ist noch der alte Trainingsplan, ergänze dann demnächst. Dehnung der Beine im Liegen und ein Bein auf einer Bank stehend, das anderen nach hinten war noch dabei und so eine Drehübung auf dem Hocker sitzend mit rechtem Arm 90 Grad angewinkelt und Gewicht in der Hand, linken Arm nach oben gestreckt (muß noch mal nachsehen). Natürlich waren sie nicht dreidimensional. Gut bekommen sind sie mir in jedem Falle nicht, aber Schroth ja leider auch nicht.... Im nachhinein denke ich auch, daß man da zuviel falsch machen kann. Aber nun ist es zu spät. Aber ich versuche herauszufinden, was passiert ist, und welche Gegenmaßnahmen ich ergreifen kann, um diese andauernden, äußerst unangenehmen Beschwerden loszuwerden. Lieber hätte ich wieder dauernde Rückenschmerzen als diese Sachen jetzt! Und die sind seitdem so gut wie weg, als hätte sich das alles verlagert.
Claudielle
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Grummelchen
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Beitrag von Grummelchen »

Hallo nochmal! :-)

Ich denke, es ist ein Ausgleich, wenn eine Seite zu locker ist, verspannt sich reflektorisch die andere - um die Statik zu wahren. Ich hatte wohl die seltsamsten Anfälle mit dieser Skoliose, vom Ohrensausen bis Herzklopfen und Schwindel. Wenn mir das vor 10 Jahren einer gesagt hätte, hätte ich gedacht, "wie schaff ich das denn??"...

Ich bin 35 und hab kein Korsett, hatte ich aber bis ich 18 war.
Durch jahrelanges Anlesen und Informieren über allerkleinste muskuläre Details über Anatomie im Allgemeinen und auch Meditation hab ich ein recht gutes Körpergefühl (manchmal leider zuuu gut.. und spüre eine Anspannung im Nacken manchmal bis ins Knie - hört sich doof an, ich weiss.. ist aber so.., dafür kann ich notfalls auch "in den kleinen Zeh atmen" *lach.. Scherz am Rande*..)

Was heissen will, ich mach nur einige Schroth-Übungen. Die, von denen ich merke, dass sie mir gut tun, ich mache niemals stoisch irgendeine Übung weil mir einer das sagt, ich muss immer erstmal nachfühlen, ob das so passt. Diese Zeit hat man während "normaler" Krankengymnastik aber nicht, daher geh ich auch dahin sowieso nicht mehr. (Solange es sich vermeiden lässt).

Ich habe seit ich 12 Jahre bin mit dieser Skoliose zu tun und hab allerhand schlechte Erfahrungen mit Ärzten (dickes fettes sorry für die, die hier mitlesen, will nicht Verallgemeinern...), aber ich hatte mit 13 Jahren sogar ein Korsett gekriegt, dass in die Krümmung rein- statt rausdrückt - und kein Arzt hats gemerkt.... :embarrassed: Soviel zu meinen mittlerweile recht wenigen Arztbesuchen. Aus der Not heraus, verlass ich mich meistens bloss auf mich, aber ist schon klar, wenn was sehr weh tut, muss man ja zum Doc, hilft ja nichts...
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Ja, da finde ich mich in gewisser Weise wieder, ich merke ja auch immer diese "Kettenreaktionen", aber erst seit ich bewußt in die Streckung arbeite bzw. dieses Ein- und Ausdrehen à la Schroth betrieben habe! In diesem Sinne habe ich wohl auch ein eher zu gutes Körpergefühl, aber leider wohl nicht, wie ich muskulär nun ausgeglichen bin, bzw. welche Muskeln ich wo betätigen muß, um ausgeglichen zu sein. Ich ziehe oder spanne wohl immer irgendwo zu viel und irgendwo zu wenig!

Also die Ultraschalluntersuchung der Bauchdecke - leider wurde nur der untere Teil untersucht, so wie es auftragsgemäß auf der Überweisung stand, und nicht mehr! - ergab, daß es zumindest kein Bauchdeckenbruch ist. Das was rechts neben dem Bauchnabel so raussteht, ist wohl ein starker Bauchmuskel, links ist der Muskel dagegen in die Länge gezogen, aber es sei kein Bruch, also keine Lücke. Er hat auch einen Fachbegriff gesagt, den ich leider nur halb verstanden habe und mir somit auch nicht merken konnte. Habe erst Mittwoch den Arzttermin, wo ich dann vielleicht genaueres erfahren werde. Tja, ob das nun von der Übung oder von der Skoliose (links=schwache Seite) kommt? Oder eben beides zusammen, links sowieso schwach, damit Übung für diese Stelle genau falsch, d. h. links zu sehr nachgegeben? Stimmt, links habe ich da gar nicht die Kraft so zu spannen wie rechts.
Claudielle
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Grummelchen
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Beitrag von Grummelchen »

Claudielle hat geschrieben:Also die Ultraschalluntersuchung der Bauchdecke - leider wurde nur der untere Teil untersucht, so wie es auftragsgemäß auf der Überweisung stand, und nicht mehr! -
:wall: Oh Mann... weswegen man eig. hingeht, wird gar nicht erst angeschaut..

Das hört sich für mich schon auch so an, dass Deine Körperwahrnehmung sehr gut ist. Irgendwie ist man durch diese "Dreherei" hypersensibel für alles.. Ich hatte das vorher auch nicht. Solche Sachen wie die letzen 3 Jahre hab ich vorher nie gespürt, da war alles normal wie bei anderen auch. JEtzt spür ich, wenn ich nur ein bissl schief da sitze... :rolleyes: Dafür steh ich auch wieder gerader da, es sieht längst nicht jeden Tag so gruslig aus wie auf dem Avatar (wobei hier auch noch die Farben alles krass aussehen lassen..).

Ich denke man kann ja nicht gedanklich alles muskuläre so direkt beeinflussen, der Körper verspannt einfach reflektorisch, wenn "er meint, da muss gegengehalten werden". Ich kenn diesen Teufelskreis sehr gut.. mal ist dieses zu locker, und das andere passt, am nächsten Tag ist das, was erst noch passte auf einmal bretthart.. :< Also man könnte echt schlechte Laune kriegen.... :bgdev:

Mir hilft übrigens oft auch ein Heizkissen direkt auf die Verspannung... Oder so Latschenkiefergel als Einreibung.
Bei Übelkeit: schonmal "Nux Vomica" (homöopath. Globuli) probiert? Oder "Ignatia" wenn der Magen auch noch auf die Nerven schlägt.. wenn Du noch mehr homöopath. Tipps brauchst, nur her damit.. (ich hab auch ne Heilpraktikerin als Freundin, also die Dinge stimmen schon, wenn ich sie vorschlage :cool: )

Knuddelgruss......
DrThomas
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Beitrag von DrThomas »

hallo claudielle,

sorry für die längere "funkstille", war ein wenig im stress!

also...
die 3-d messung sagt "nur" etwas über fehlhaltungen aus! diese sind aber häufig die ursache für chronische rückenschmerzen!!! meines wissens nach liegen die kosten bei "privatmessung" bei etwa 50-60 euro (bitte im sanihaus nachfragen), einschließlich einlagenempfehlung als ausdruck mit den entsprechenden reflexpunkten.

zur testung der muskelkraft kann man die "tergumed-geräte" benutzen (in speziellen rückenzentren verfügbar). diese messen die kraft in den verschiedenen bewegungsrichtungen der ws (einschließlich hws)! anschließend bekommt man einen detailierten ausdruck zu den imblancen und "persönlichen baustellen". diese können dann vom physiotherapeuten genutzt werden, um eine spezielle therapie durchzuführen.

anschließend kann auch über einige krankenkassen ein spezielles rückenprogramm (infos unter fpz.de) erfolgen, hierbei wir die messung vor und nach der therapie auch bezahlt!!!!!!!!!!!

die "bänder" sind strukturen, die ihre länge nur minimal verändern können!!! entscheidend für instabilitäten sind die muskeln, die die bänder spannen.

dementsprechend gibt es keine sinnvolle physiotherapie zur "bandstärkung", sondern lediglich zum muskeltraining!!!

gerne könne wir das komplexe problem bei mir in der praxis besprechen!

lg

dr. thomas
Orthopädische Praxis am Wandlitzsee
in Kooperation mit der HELIOS Klinik Berlin - Zehlendorf; Abt. f. Kinderorthopädie/ ChA PD Dr. med. Holger Mellerowicz und Orthopädietechnik/ Leiter Klaus Nahr
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Herr Dr. Thomas, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, ich bin/wir sind Ihnen dankbar, daß Sie als Experte sich hier überhaupt beteiligen!

Wahrscheinlich sind meine Probleme doch sehr individuell und vielleicht nicht wirklich rein orthopädisch. Ich denke, daß mir diese besagten Stellen zwischen den Wirbeln und am Brustbein, Becken sowie GElenkansätzen, die ich immer extrem lang ziehen muß, damit sie fest sind und damit ich Halt habe, auf jeden Fall ein Hindernis sind. Diese lassen sich nicht normal bewegen, springen hin und her, und ich spüre da immer so Lücken/Ritze zwischen den Knochen, wo ich dann irgendwelche Gewebestränge gerne festklemme, da sich eben sonst alles viel zu locker anfühlt und hin- und herdreht oder -springt, verdreht, wodurch (im zu lockeren Zustand) meiner Ansicht nach die Übelkeit verstärkt wird. An diesen festen Stellen habe ich auch immer diese Druckgefühle.
Also, wenn die internistischen Untersuchungen abgeschlossen sind, komme ich mal zu Ihnen nach Wandlitz, mal sehen, ob Sie mir diesbezüglich noch weiterhelfen können.
Das Fpz-Gerätetraining einschließlich Tests hat meine Krankenkasse vor 2 Jahren leider schon einmal abgelehnt.

Inzwischen habe ich den schriftlichen Befund von der Bauchdeckensonografie - meine Krankengymnastin hat ihn mir so erklärt, daß die (schrägen) Bauchmuskeln nicht zusammenkommen, der Fachbegriff heißt "Rektusdiasthase" (am Oberbauch). Ich habe mir auch zeigen lassen, wo sie zusammenkommen sollen - genau am Magen! Nachdem wir dann gestern entsprechende Übungen für die schrägen Bauchmuskeln gemacht haben, hatte ich zwar ein stabilieres GEfühl, aber wieder mehr von diesem Druckschmerz an Bauch und Hals. Heute ist aber die Festigkeit schon wieder raus.

Hallo Grummelchen! Kannst Du mir auch eine Dosis-Empfehlung für die homeopathischen Medis geben?
Claudielle
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Beitrag von DrThomas »

hallo gauklerdavid,

nachfolgend eine kurze info zu "propriozeptiven einlagen"!

link http://www.dr-stumptner.de/literatur/pfaff.pdf

es gibt auch seminare.... z.b. www.stiftung-ado.de/pdf/seminar/1722.pdf


dr. thomas
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