Instabilitäten durch Bandscheibenvorfall u. Magen-Darm-Probl

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
Claudielle
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Instabilitäten durch Bandscheibenvorfall u. Magen-Darm-Probl

Beitrag von Claudielle »

Hatte hier früher schon mal über meine Probleme (Instabilitäten, ständige Übelkeit, Bauch-Brustbeindruck nach Schroth-KG und ruckartigen Dehnübungen) berichtet. Ich bin nun durch eine neue Diagnose sowie weiteren Forschungen der Sache ein wenig näher gekommen: Sie lautet Zwerchfellbruch (Verschiebung des Magens oder eines Teils nach oben über das Zwerchfell) mit Reflux u. Entzündung d. Magenschleimhaut u. der Speiseröhre in der Folge.

Desweiteren habe ich Skoliose, Scheuermann-Kyphose und diagnostizierte Bandscheibenvorfälle L3/4, L4/L5, L5/S1. Nachdem ich mit der Suchfunktion in einem anderen Forum zwei weitere Personen mit genau denselben Diagnosen (Skoliose+Bandscheibenvorfälle L4-S1+ Zwerchfellbruch mit Reflux) gefunden habe, bin ich sicher, daß die Bauch-Beschwerden im Zusammenhang mit der Instabilität durch Bandscheibenvorfälle und Skoliose/kyphose zu sehen sind. Beim Training damals verspürte ich, daß bei einer ruckartigen Dehnübung sich irgendwas löste, mit Knacken - vermutlich bis dahin feste Wirbel LWs und BWS an den Krümmungsübergängen und genau diese festen Wirbel fehlen mir jetzt. Die Folge ist, daß ich mich auch mit größter Muskelkraft nicht mehr mittig halten kann und keinerlei Stabilität mehr habe. Durch die Kyphose sowieso schon nicht, aber durch die feste Lws ging es damals immer noch, jetzt drehe ich permanent hin und her, falle zur Seite, nach vorne oder nach hinten an diesen Stellen oder sacke viel weiter nach unten zusammen als vorher. Das verursacht die ständigen Übelkeitsprobleme - was immer auch der genaue internistische Befund sein wird (Magenspiegelung folgt noch)
Dann kam folgende Odyssee: Dr. Hoffmann, KG (auch in Bad Wildbad), Korsett, Osteopathie, keine Besserung, nur noch mehr Lockerung. Die Festigkeit bekomme ich einfach nicht mehr rein, weil ich untenim Becken und LWS ständig wegknicke und auch Taubheitsgefühle wahrnehme, die sich aber in der weggenknickten Haltung bessern, so daß ich wahrscheinlich bei Sensibilitätsprüfungen der Orthop. und Neurologen keine vernünftige Beurteilung abgeben kann, ob ich hier und da mehr oder weniger spüre, ebenso Wegknicken in der BWS und HWS, auch Taubheitsgefühle in Armen und Händen, wenn Wirbel nicht einrasten! Keine weitere Hilfe oder Diagnose bei örtlichen Orthpäden, nur Verständnislosigkeit und Abschiebe auf Psyche. Auf den Röntgenbildern sind in diesen Bereichen verminderte Zwischenwirbelräume und beginnende Facettengelenksarthrosen zu erkennen.

WEr hat noch solche Instabilitäten in Verbindung mit BS-Vorfällen und dabei solch extreme Haltungs- und Bauchprobleme? Was kann man tun??? Dr. Hoffmann bot damals noch eine sog. Stufentherapie in einer Klinik im Schwarzwald an - weiß jemand was da gemacht wird??? Ich habe Horror vor Infiltrationen oder Spritzen in die Wirbelsäule....aber vermutlich wird es das sein?... und wie soll das die Instabilität beseitigen?

Habe hier an anderer Stelle Diskussionen über Operationen gefunden - wer hat eine OP mit Versteifung der enstprechenden Segmente hinter sich und mag mal berichten?? Wäre die Charite in Berlin zu empfehlen?

Medikamente gegen den Reflux helfen übrigens auch nicht... Die BS-Vorfälle waren vermutlich auch schon vor Beginn der BAuchbeschwerden da, da ich davor auch schon zeitweise diese Taubheitsgefühle hatte neben Schmerzen.
[/equote]
Claudielle
gauklerdavid
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Beitrag von gauklerdavid »

Hallo,

Du steckst wahraftig in einer schwierigen Situation. Es tut mir leid zu höhren dass du diese Beschwerden hast.
Offensichtlich wahren für dich Schroth Dehnübungen Korsett etc nicht angebracht und haben die Sache noch schlimmer gemacht. Es scheint als hättest du weit mehr Probleme mit Instabiltäten als der durchschnitt der hier so berichtenden Menschen. Wurde bei dir abgeklärt ob eine , eventuell genetisch bedingte, grundsätzliche schwäche des Bandapparates und Bindegewebest besteht oder eine Abweichung wie das Marfan Syndrom oder EDS?
Dies könnte (mussnicht) mache Probleme erklären. Viele Ärzte kennen sich damit nicht aus. Ein starkes hypermobilitätssyndrom kann mit den seltsamsten heftigsten symptomen einhergehen, wie in entsorechenden Foren zu lesen ist. (auch schwäche, Koordinationsstörungen Gewichtsverlust durch Musekalabbau...) Dehen und zuviel Üben machen es manchmalleider noch schmlimmer und mann muss wohl sehr vorschichtig sein.
Du hast sicher ein sehr spezielles Problem, doch ich denke du bist nicht allein damit. Ich selbst habe nur Probleme mit leichteren INstabilitäten fnde das aber manchmal schon schwierig damit umzugehen.

Vielleicht kann der Blick auf Seiten die sich mit dem Hypermobilitätssyndrom beschäftigen weiterhelfen.

Sind aber nur spekulationen von mir, vielleícht ist gibt es auch eine andere Ursache für deine Instabilitäten.

Solltest du tatsächlich an einer starken Bindegewbsschäche leiden sollte das sicherlich auch bei einer eventuellen OP mit in die PLanung einbezogen werden.


David
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Hallo David,

vielen Dank für den "Trost". Ja, eine gewisse Hypermobilität in den Gelenken und vermutlich Bindegewebsschwäche wurden mir schon mehrfach bescheinigt...
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

P.S. Marfan habe ich zum Glück nicht, wurde kardiologisch bereits ausgeschlossen!
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Zu meinem Problem habe ich inzwischen folgendes herausgefunden, indem ich versuche, wieder in meine alte "Streckhaltung" der LWS und HWS sowie unteren BWS und Übergang BWS/HWS zu kommen und mich nur geradlinig zu bewegen:

Durch Strecken stehen die Eckwirbel (am Übergang von einem Bogen zum anderen) so verdreht geradlinig übereinander (=Keilwirbel?). Wenn ich dann wieder zusammensacke, festigen sich diese Stellen, so daß die Eckwirbel fest sind, aber auch versteifen und damit ganze Muskelketten hart und steif sind, am ganzen Körper.

Wenn ich nun diese Stellen aufdehne (durch Schroth, Korsett, Drehen etc.) lockern sich diese Stellen, die Wirbel drehen in Krümmungsrichtung auf und springen/kippen (wie so ein Krampf oder Zuckung) wieder in die verdrehte, feste Postition. Sie stehen dann nicht mehr geradlinig übereinander, sondern schräg versetzt zueinander, dazwischen ist dann zuviel Platz, was diese Instabilität ausmacht, so daß ich in alle Richtungen zu sehr hin und herkippe, je nachdem in welche Richtung ich mich halte: nach vorne nach hinten (dort auch Bandscheibenvorwölbungen und Vorfälle) oder zur Seite. Vorderseitig sowie auch an Armen, Beinen und Kopf sind diese aufgedehnten Stellen (sofern ich die sie bewußt versuche, zu bewegen, bevor sie wieder wegkippen und fest werden) auch so gut wie nicht beweglich (fühlt sich an wie gelähmt oder verklebt), was Probleme beim Schlucken, Atmen, an Magen und DArm verursacht (Zwerchfellbruch = Magen zu hoch gerutscht u. a. diagnostiziert. Im entdrehten Zustand, d. h. wenn die Wirbel normal angeordnet sind, lassen sich diese Wirbel auch nicht bewegen und stehen wie spitz zur Vorderseite hin geneigt eng aneinander.

Hat jemand so etwas ähnliches beobachtet, d. h. kann das in Zusammenhang mit der Skoliose oder/und Kyphose stehen oder muß ich mir doch Sorgen machen, irgendeine Muskelkrankheit zu haben?

Orthopäden wissen nach wie vor nicht weiter, neurologisch wurde früher schon 2 x gesagt, könnte sowohl als auch (leichte Abweichungen bei den neurologischen Messungen, die aber nicht sofort auf irgendeine spezielle Krankheit schließen lassen).
Dieser Zustand, daß ich immer wieder diese Verhärtungen und dann wieder Instabilitäten und störende, unbewegliche Stellen an meinem Körper finde, jetzt durch den VErsuch der Aufdehnung und normaler Bewegung, d. h. weg von der Steifheit, noch internistische Problem dazugekommen sind, machen mich verrückt.
Claudielle
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Beitrag von DrThomas »

hallo claudielle,

-ich melde mich mal, um die problematik aus meiner "orthopädischen sicht" zu "beleuchten".

-leider konnte ich dem beitrag nichts hinsichtlich dem alter und dem grad der ausprägung der skoliose/kyphose entnehmen!

-generell sind bandscheibenvorfälle nicht gefährlich, sondern eine typische altersenerscheinung (wir sehen sie durch die technik/mrt nur genauer).

-m.e. sind die geschilderten beschwerden im wesentlichen durch die ws fehlstatik bedingt (verkrümmung der ws durch scheuermann mit begleitskoliose); eigentlich sind scheuermannveränderungen bei männern häufiger, frauen sind da eher unterrepräsentiert?!

-was den zwerchfellbruch angeht, können schon beschwerden i.s. von bauch- und brustschmerzen entstehen, diese solllten aber unter der therapie mit "säureblockern o.ä." rückläufig sein.

-therapeutisch sinnvoll wäre zunächst eine vorübergehende passive stabilisierung der ws mittels lendenbandage (je leichter desto besser-z.b. lumbotrain) und nachfolgend eine muskelentspannende pt (massage mit fango).

-nachfolgend sollte man entscheiden, ob es chance zur kg-korrektur der fehlstatik gibt oder ob eine korrigierende op der kyphose einschl. skoliose (lordosierungsspondylodese) sinnvoll ist.

-die beratung "hingt" im wesentlichen durch die unkenntnis des alters und dem grad der ws-verkrümmung.

-letzendlich kann nur eine genaue klinische untersuchung alle fragen beantworten helfen.

ich hoffe, das ich ein wenig zur entscheidungsfindung beitragen konnte- rückinfo zum therapieerfolg erwünscht!

lg

dr thomas

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Beitrag von Claudielle »

Sehr geehrter Herr Dr. Thomas,

vielen Dank für Ihre Antwort. Meine Skoliose ist nicht sehr stark (4-bogig, 18 Grad Hauptkrümmung am Übergang LWs-BWS), bei den BSV heißt es immer, es sei noch genügend Platz im Kanal, damit war ich bei den bisher aufgesuchten Orthopäden hier in Berlin immer als erledigt abgestempelt. Der Zwerchfellbruch (2cm) und die Entzündungswerte seien nach Aussage der behandelnden Allgemeinärztin lt. Bericht Magenspiegelung auch nicht so besonders groß (Grad I im Magen und Dünndarm, Grad II in der Speiseröhre), daß ich solche Beschwerden haben könnte, Druck und Brennen ja, evtl. auch Übelkeit, aber Instabilitäten nein.

Die säurehemmenden Medikamente (Pantozol) nehme ich bereits seit 19.12., sie nehmen zwar die Säurebildung, was mich aber sehr stark beeinträchtigt, ist dieser Druck und diese Instabilität, zumal alles nach einer blöden Streck-Dehnübung gegen die KRümmung (rechts unten nach links oben) mit innerem ruckartigen Gegenspannen/Gegendrehen gegen die dortigen festen Stellen auftrat. Es knackte und alles innendrin im Bauch-Brust-Beckenbereich lockerte sich irgendwie. Seitdem kann ich mich nicht mehr mittig halten. Es ist irgendwie alles wie verschoben und nicht fest, es fehlt mir so ein innerer Zusammenhalt, ich kippe viel weiter nach vorne unten, hinten oder seitlich weg als vorher (ist so schwer zu beschreiben...). Kann das alleine durch den Zwerchfellbruch bedingt sein? Gibt es Bänder, die gerissen oder zu sehr gelockert sein können? Wie stellt man das fest und wie festigt man sie ggf.? Können die BSV mich so nach hinten und zur Seite ziehen (L4/L5 li-mediolat., L5/S1 mediodorsal, Vorwölbungen kaudale HWS, insbes. C 5/6 li-mediolat., lt. MRT aber keien Myelopathie und freier Spinalkanal in HWS )

Mache seit 2 Jahren stabilisierende gerade und schräge KG-Übungen (nicht mehr Schroth) und weiter Gerätetraining im Fitness-Studio, die Stabilität tritt manchmal vorübergehend nach den Übungen ein, aber hält längstens den Rest des Tages vor.

Eine Lumbotrain-Bandage habe ich und diese auch vor ein paar Tagen wieder mal ausprobiert. Damit habe ich zwar unten ein stabileres Gefühl, aber nicht oben (als wäre der Magen nicht eingehakt, ich kippe nach hinten weg). Mit einem Korsett von Herrn Nahr kam ich auch nicht weiter, hatte auch im Korsett durch das ständige Rauf- und Runterkippen diese Druckbeschwerden, dazu Schwindel bzw. Benommenheit und Sehnenschmerzen. Als ich es auszog, hatte ich überhaupt keine Festigkeit mehr.
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Beitrag von Claudielle »

P.S. Ich bin 40 Jahre alt.
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Beitrag von Klaus »

OFFTOPIC
claudielle hat geschrieben:P.S. Ich bin 40 Jahre alt.
Ist sicherlich wichtig, das auch in Dein Profil einzutragen.

Gruss
Klaus
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Beitrag von DrThomas »

hallo claudielle,

danke für die info´s.

ich denke, dass es sich wahrscheinlich um eine muskulär bedingte fehlstatik handelt! das problem ergibt sich meist in der erfassung von imbalancen der ws.

eine "schätzende" klinische untersuchung hilft meist nicht weiter, da eine analyse der fehlstatik 3-dimensional erfolgen sollte. dementsprechend reicht das typische handauflegen auf den beckenkämmem nicht aus!

die krümmung ist wirklich nicht so stark ausgeprägt, kann aber zu chron. muskelverspannungen führen!
aus studien weiß man, das 90% der rückenschmerzen muskulär verursacht werden!!!

ich würde zu einer 3d-ws vermessung raten. diese kann nach rückfrage bei der kk (kostenübernahme) z.b. im sanitätshaus in berlin buch (otb) am bahnhof erfolgen.

anschließend kann entsprechend der fehlstatik die verordnung von propriozeptiven einlagen (individuell auf wissenschaftlicher basis) erfolgen.

gerne schau ich mir das messergebnis mal persönlich an!

eine weiterführende gezielte manuelle therapie in kombination mit einer gezielten sporttherapie (z.b. isometrische muskelkräftigung) kann dann die probleme dtl. lindern.

lg

dr. thomas
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Grummelchen
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Beitrag von Grummelchen »

Hm.. das mit dem instabilen Gefühl glaub ich, kenn ich, ganz gut..

Ich hatte nach einer Lebensmittelvergiftung vor über 3 Jahren plötzliche extreme Instabilitäten meiner Skoliose (3-bogig, fast 50° der Hauptbogen). Ich hatte bis da nie Probleme damit.

Da ich wochenlang durch die Lebensmittelvergiftung nur ganz wenige Sachen an Essen vertrug, hat wohl meine Muskulatur so abgebaut, dass die WS in den Krümmungen instabil war/teils noch ist. Ich hab mich permanent wacklig gefühlt, teils schwindlig und übel, weil ich dieses neue Gefühl nicht einordnen konnte. Vor allem weiche Stühle hab ich gar nicht mehr vertragen. Und auch ein Druck im Übergang der Krümmung war da, aber eher vorn, Magengegend, hab auch Zwerchfell gegoogelt...

Mir hat geholfen:

- alles beidhändig machen, soweit möglich, immer schön synchron, weil z.B. bei Tragen eines grösseren Gewichts rechts das Gefühl kam die Krümmung "rutscht ab"

- keine ruckartigen Drehungen, nicht zu viel Gymnastik (da wurd es sonst eher schlimmer)

- viel Spazierengehen, Bewegen usw. um die Muskulatur mit alltäglichen Sachen wieder aufzubauen.

Jetzt ist es 100 zu 1 wenn ich den Zustand vergleiche, viel viel besser, auch wenn immer noch etliche Tage sind, wo ich das Gefühl habe, jetzt "kippts" wieder. Das "noch mehr schiefe" Gefühl gibt sich dann meistens nach viel Bewegung in ein paar Tagen von selber wieder.

Naja.. vielleicht hilft dir das ein bisschen.. Ist natürlich jetzt nur das, was mir persönlich geholfen hat... Drück Dich mal ganz fest!
:knuddel:
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Sandman77
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Beitrag von Sandman77 »

Kopf hoch Claudia... Dr. Thomas seine untersuchung empfehlungen würde ich wenn ich dich wäre genau überlegen. :trost:
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gauklerdavid
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Beitrag von gauklerdavid »

Hallo Claudielle und Hallo Dr Thomas,

Mir sind allgemein ein paar Anmerkungen eingefallen zum Thema instabilität der Gelenke. Ich weis nicht ob sie für Claudielle zutreffen, halte es aber für wichtig das auch in die Diskussion einzubringen.

Es scheint , wahrscheinlich eine eher kleine gruppe von Menschen zu geben, deren Bindegwebsstrukturen konstitutionell sehr wenig Festigkeit zeigen. Manchmal ist der passive Bewegungsapparat betroffen (z.B Bänder und Sehnen). Manche dieser Menschen können die Gelenke ohne Training überstrecken. Es kann sich aus dieser Hypermobilität (die keine Probleme zu machen braucht), manchmal mit der Zeit, manchmal ausgelöst durch scheinbar harmlose Fehlbelastungen und Fehlbehandlungen (zuviel Mobilisierung), ein Hypermobilitätssyndrom (HMS) entwickeln, sprich es kommt zu massiven Schmerzen und Funktionsstörungen der Gelenke.
Und nun kommt der wichtige Punkt.

Bei den Menschen wo das Hypermobilitätssyndrom sehr stark ausgeprägt ist

-Können Symtome entstehen die ohne das Wissen über die Hypermobilität schwer deutbar sind und die oft Fehlinterpretiert werden oder manchmal, auf die Psyche abgeschoben werden (auch plötzlicher Kraftverlust und massiver Muskelabbau bei Blockaden, Schwindel , Koordinationsstörungen, massive Verspannungen und Blockaden, die manchmal schnell verschwinden und schnell wieder kommen etc)

-Im deutschsprachigen Raum scheint das Wissen über HMS bei den Ärtzte eher sparsam und unvollständig zu sein. Beweglichkeit wird oft als pauschal positiv beurteilt

-Viele HMSler werden falsch behandelt, was die Sache schlimmer machen kann. Chirotherapeutische interventionen , mobilisierenede Übungen und manche Formen der manuellen Therapie können zum Beispiel kontraindiziert sein, werden aber oft wiederholt angewendet, da die Blockaden halt bei HMSlern immer wieder zurückkommen

-Interventionen die Normalos meist gut helfen gegen Schmerzen (Krafttraining, Viel Sport, Dehnübungen) helfen HMSlern oft nicht da sie schnell zu Überlastung neigen . Viele HMS Menschen berichten sehr Vorsichtig und Individuell trainieren zu müssen da es schlimmer wird wenn sie sich wie der durschnittsmensch belasten. Manche machen nur leichte isometrische Übungen und viele müssen immer wieder neu austarieren was geht und was nicht.

-Wenn die passive stabilität sehr stark beinträchtigt ist, kann das muskulär nicht mehr vollständig kompensiert werden. (was nicht heist dass man nicht trotzdem eine optimale Funktion der Musulatur erreichen sollte) Gerade die mangelende stabilität scheint auch mit schlechtem Muskelfunktioneren zusammen zu hängen. Auch die Sehnen (und Muskeln?) selbst können eventuel weniger stabil sein. Während bei Normalos der Bandapparat sich mit der Zeit eher verkürzt und eine gewisse Regenerationsfähigkeit besitzt scheint das bei HMS Menschen viel langsamer zu gehen. Sie scheinen ihre Bänder auch viel schneller zu überdehnen.

-für mehr Informationen verweise ich auf deutsch und englischsprachige Foren und Selbtshilfeseiten wie http://www.hypermobilitaets-syndrom.de (auch auf die Erfahrungsberichte)

Ich möchte darauf hinweisen dass obiges nicht für Menschen gilt die ein bisschen beweglicher sind und oder einfach nur eine zu schlaffe Muskulatur haben, (da kann man sicher sagen leute trainiert und bewegt euch und das ist sicher goldrichtig für viele Rückenschmerzpatienten) sondern wirklich nur für Menschen bei denen das HMS stark ausgeprägt ist. Viele HMS bteroffene haben seit dem Jugendalter schmerzen und werden oft über Jahre nicht richtig diagnostiziert und Fehltherapiert.

Da Claudielle schon viel (mit bescheidenem Erfolg?) in die Richtung Kräftigung und Skoliose spezifische wie unspezifische Übungen gemacht hat stellt sich vielleicht die Frage ob ihr Problem tatsächlich nur rein muskulär ist (mitbeteiligt ist die Muskulatur natürlich immer) oder ob man das in zusammenhang mit was anderem sehen muss.

David
Zuletzt geändert von gauklerdavid am Mi, 06.02.2008 - 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Grummelchen
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Beitrag von Grummelchen »

Hallo nochmal...

Die Hypermobilität ist mir gestern auch noch eingefallen dazu, da könnte David wirklich recht haben.

Wegen dem Zwerchfell, ich denk nicht, dass Du gleich einen Bruch haben musst. Aber man muss sich mal vorstellen, dass das Zwerchfell durch die Skoliose ja permanent verdreht ist. Ich stell mir das lapidar gesagt ähnlich wie einen auszuwringenden Putzlumpen vor - ist ja so ähnlich, eine Seite nach da, die andere gegensätzlich verdreht.

Wenn man jetzt denkt, dass diese Verdrehung ja eine permanente Belastung dieser Muskulatur ist, denk ich schon, dass diese mal "krampfen" kann oder einfach schmerzen, genau wie z.B. die Seite neben der Hauptkrümmung.

Was vielleicht in dem Zusammenhang auch noch nennenswert ist, wäre das unangenehme, aber an sich harmlose, Roemheld-Syndrom, wir haben nunmal "Engstellen" durch die verdrehte Wirbelsäule im Körper und vielleicht verursacht auch dies oft Blähbauch, Übelkeit und Co.
http://www.aerztekammer-bw.de/15/02gesu ... mheld.html
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Beitrag von gauklerdavid »

anschließend kann entsprechend der fehlstatik die verordnung von propriozeptiven einlagen (individuell auf wissenschaftlicher basis) erfolgen.


Das klingt interessant. Haben sie einen Link o.ä. wo man über propriozeptive Einlagen mehr informationen findet?

Gruss David
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Beitrag von Grummelchen »

Zu den Einlagen möchte ich nur anmerken:

Vorsicht, wer Euch die verordnet... nur von einem Arzt verschreiben lassen, der auch speziell Ahnung von Skoliose hat.

Mir hat man mal Einlagen für rechts, Sohlenerhöhung von 1,5 cm verpasst, was die Wirbelsäule erst recht in Schieflage brachte, weil der Oberkörper dann direkt nach rechts ausgewichen ist... (steht auch in Schroth, dass rechtsbogig in der Regel nicht rechts "unterlegt" werden darf).

Mein Orthopäde hat mir mal die Gradzahl ausgemessen und hat nur den unteren Bogen gemessen und die Hauptkrümmung nichtmal beachtet.. (warum auch immer....) Ein anderer Orthopäde sagte mir dann, man könne nichtmal einen Vorwurf machen, manche Orthopäden "sehen sowas selten" (O-Ton..). Dies nur am Rande...
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Beitrag von nadine22 »

Zu den Einlagen möchte ich nur anmerken:

Vorsicht, wer Euch die verordnet... nur von einem Arzt verschreiben lassen, der auch speziell Ahnung von Skoliose hat.

Mir hat man mal Einlagen für rechts, Sohlenerhöhung von 1,5 cm verpasst, was die Wirbelsäule erst recht in Schieflage brachte, weil der Oberkörper dann direkt nach rechts ausgewichen ist... (steht auch in Schroth, dass rechtsbogig in der Regel nicht rechts "unterlegt" werden darf).

dem kann ich nur zustimmen.ich hatte ,seit ich zur kur war in bad elster 2003,"nur" die kyphose .
dort wurden meine beine vermessen und dann bekam ich eine einlage mit 1.5 cm höhe.
ich denke das war bei mir der grund weshalb jetzt noch die skoliose dazukam.....außerdem war das von den schmerzen her kaum zu ertragen...
mit dem schmerz hab ich das gelernt,was ich ohne den schmerz nie hätte lernen können....
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Oh, vielen Dank für die neuen interessanten Beiträge!

Ja, wenn ich es doch einordnen könnte, ob es die Muskulatur oder die Bänder sind.... Jedenfalls war ich gestern bei einem Neurologen, der ein EMG der Bauchmuskulatur rechts gemacht hat, das sei in Ordnung gewesen, also keine Muskelschwäche, zumindest nicht dort, die Muskeln, die früher mit EMG gemessen wurden (Beine und Arme) seien nur grenzwertig abweichend gewesen, so daß er nicht glaubt, daß eine Muskelkrankheit vorliegt und dass eine Muskelbiopsie etwas ergeben würde. Insofern glaube ich nicht, daß die Ursache alleine in der Muskulatur liegt.
Zum Zwerchfellbruch dagegen habe ich gelesen bzw. von der Internistin erklärt bekommen, daß die Ursache eine BÄNDERLOCKERUNG/-ausleierung ist, dadurch kommt es zu Undichtigkeiten, was den Reflux mit Folgen verursacht. Und dieses Gefühl, daß etwas ausgeleiert oder verschoben ist, habe ich sowohl über dem Magen am Schließmuskel und in der Magengrube als auch weiter unten an Unterbauch und Becken sowie am Hals- immer an den Drehpunkten, dort wo ich auch gegengedreht habe. Wenn ich diese Punkte, die Beschwerden machen und immer wegkippen, vom Bauch/Hals (Osteopathen sagen Zungenmuskel) aus mit den Fingern nach hinten drücke, also z. B. in den Bauch hereindrücke, scheint das Problem kurzzeitig, aber nur an der jeweiligen Stelle, behoben zu sein. Der Druck/Zug ist dann weg, vorne scheint es zu stimmen und hinten fühlt es sich auch so an, als würden die Wirbel richtig sitzen. Die jeweilige Stelle springt aber sofort wieder nach seitlich hinten oben weg, wenn ich loslasse. Besonders schlimm sind die Beschwerden nachts, wenn ich muskulär die Haltung nicht beeinflussen kann. Ja, wie Ihr auch schon geschrieben habt, es ist das GEfühl, als verdrehe oder verklemme sich etwas. Es ist als würden die Wirbel, die vorher rund standen, wo ich früher nach vorne abgeknickt bin, jetzt nach hinten knicken und zu eng zusammendrehen. Aber das kann man wohl nicht sehen....

Also langsam bin ich ratlos, ob ich weiter Sport und KG machen soll oder nicht..., andererseits hatte ich 2004 ein paar Monate gar nichts gemacht, da ist es auch nicht besser geworden.

@Herr Dr. Thomas, inwiefern sagt die 3D-Vermessung etwas über die Muskulatur aus?? Ich habe mir die aus Bad Salzungen noch mal angesehen, kann da aber nichts draus erkennen, außer das Krümmungsverhalten der WS. Wenn dann müßte die ja sicherlich auch ärztlich verordnet sein. Wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, was kostet eine solche Aufnahme, wenn ich es privat bezahle, ungefähr? Und welcher Therapeut/KG kann diese Aufnahmen so deuten, daß er weiß, was er mit mir für Übungen machen muß? Ich habe damals nach Rückkehr aus Bad Salzungen diese Aufnahmen meiner Trianerin im Fitness-Studio gezeigt, und gefragt, ob man denn auch "korrigierende Übungen" (in Anlehnung an Schroth) machen könne, daraufhin habe ich eben einen Trainingsplan mit asymetrischen Übungen bekommen, u. a. diese besagte schräge Dehnübung auf dem Stepper mit dem linken Arm nach oben, bei der ich dann, um mich noch weiter strecken zu können, so ruckartig diese festen Stellen herausgedreht habe.... Das mit den Einlagen ist auch interessant, ich habe allerdings welche, die nach Fußvermessung und Gehanalyse angepaßt wurden und vertrage sie seit dieser Beschwerden überhaupt nicht.
Gibt es denn nicht irgendein bildgebendes Verfahren, das etwas über die BAänderstrukturen aussagt? Ein MRT vom Becken wurde schon gemacht sowie eine normale Röntgen-Aufnahme, auch vom Brustbein eine Röntgenaufnahme, aber da waren keien Auffälligkeiten. Die Interrnistin hat noch eine Röntgenkontrastmittel-Untersuchung der Magen-Darm-Passage angeordnet, kann man da auch Bänder erkennen? Ansonsten heißt es wirklich immer nur "psychosomatisch bedingt" - aber ich weiß doch, daß ich vor der Schroth und Dehn-Dreh-Zeit nicht SOLCHE Beschwerden hatte, sie beschränkten sich auf den Rücken und waren nicht vorderseitig. Oder meinen Sie, sie könnten sich die Sache vor Ort in Ihrer Praxis doch mal ansehen und hätten vielleicht noch eine Idee?? Kann man Bänder ggf. stabilisieren oder wieder verkürzen?? Und wie wäre das in Zusammenhang mit einer GEwebeschwäche (siehe Beiträge von Gauklerdavid) zu sehen?
Claudielle
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Beitrag von Claudielle »

Ich schon wieder, wollte noch mal ergänzen - vielleicht hilft es ja weiter:

Gerade war ich wieder bei meiner Krankengymnastin, die sich langsam auch schon Sorgen macht, weil ich total abgenommen habe. Jedenfalls hat sie sich auch noch mal die Problemstellen angesehen und bestätigte sogleich, daß das Brustbein, dort wo die Bauchmuskeln oben ansetzen sowie der Bauch weiter unten unnatürlich weit herausstehen. Sie konnte auch fühlen, daß das da irgendwas (Sehne?) hin- und herspringt. Leider kann sie aber nicht sagen, ob die Ursache muskulär ist oder ob Bänder oder Sehnen gelockert oder im Hinblick auf meine ruckartige Bewegung evtl. angerissen sind, meinte aber das müsse man beim Ultraschall feststellen können. Da ich morgen einen
Termin zur Sonographie der Bauchdecke zum Ausschluß eines Bauchdeckenbruches habe, hoffe ich mal, daß das dabei mit abgecheckt werden kann. Es könnte ihrer Meinung nach auch durch die FEhlstellung der Wirbel bedingt sein. Ich kann mich jedenfalls erinnern, daß diese Problem-Wirbel in der LWS bzw. die Stelle zwischen den Wirbeln fest (eingehakt) war und auch diese Stelle vorne am Brustbein, während ich jetzt dort am Brustbein und an der LWS so abknicke, daß der Bauch nach vorne herauskommt. Die LWS stand auch sehr in Streckhaltung, sieht auf dem Anfangs-3D-Bild der Reha kerzengerade aus, auf dem Endbild knickt sie eng ab, das muss an diesem/n Wirbel/n sein.
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Beitrag von Grummelchen »

Hallo Claudielle!

Hm... bestimmt kriegst Du dann einiges mehr an Klarheit bzw. kannst einiges wenigstens ausschliessen!

Vielleicht hilft es auch mal die Wirbel durchzuzählen und gerade die Nummern der Wirbel der Übergänge der Krümmungen mit diesen Tabellen, die es gibt, vergleichen. Weil doch jeder Wirbel einer Nervenversorgung für ein spezielles Gebiet zuzuordnen ist, z.B. LW so und so.. für Magen usw. Vielleicht ist einer blockiert, der zu der Magengegend gehört.

Ich wünsch Dir alles Gute für morgen! Sag Bescheid ja, was Du hörst!?
:knuddel:
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