no-name hat geschrieben:sorry,sorry
ist eine op eigendlich so gefährlich
was sind die nachteile von eioner op?

Zunächst mal schneidet man dich bei einer OP ja auf, was unter nicht klinisch kontrollierten Bedingungen eine tödliche Verletzung wäre.
Es stellt also in jedem Fall eine gesundheitliche Belastung für den Körper dar und der Körper muss sich von einem solchen Eingriff eine Zeit lang auch wieder erholen.
So, dann gibt es das Operations-Risiko. Es kann bei jeder Operation beim noch so besten und erfahrensten Team etwas schief gehen, was nicht mal unbedingt etwas mit menschlichem Versagen zu tun haben muss sondern rein an deiner Anatomie liegen kann.
Mit sinkender Wahrscheinlichkeit reichen diese Risiken hin bis zu Querschnittslähmung und Tod. So ungefähr 5 Stück die in diesem Forum geschrieben haben, haben eine Querschnittslähmung durch ihre Skoliose-OP erlitten und vor ein paar Jahren ist ein 19-jähriger Junge, bei dem vorher keine Komplikationen vorausgeahnt werden konnten, in Folge seiner gelungenen Skoliose-Operation in einer renommierten Skoliose-OP-Klinik dann doch verstorben.
Nachteil bei Operationen die vor Wachstumsabschluss durchgeführt werden: Bei langstreckigen OPs kann dann die Wirbelsäule nicht mehr weiter wachsen, der Oberkörper bleibt im Vergleich zum restlichen Körper klein. Bei kurzstreckigen OPs kann es während des Restwachstums zu Neubildungen von Kurven ober- und unterhalb der Versteifungsstrecke kommen, was erneute Operationen erforderlich machen kann oder weiterhin Korsett-Therapie.
Je länger die Versteifungsstrecke ist und je weiter unter sie gelegen ist, umso stärker ist der Verschleiß der restlichen Wirbel, die dann die gesamte Bewegungen durchführen müssen. Nach einigen Jahren (je nach Bewegungsangewohnheiten), kann es also dadurch zu Schmerzen kommen und es können weitere Operationen erforderlich werden, um angrenzende, abgenutzte Bereiche zu versteifen. Eine typische Zeitsapnne dafür sind 20 Jahre, und mit Anfang Dreißig hat man eigentlich noch den Großteil seines Lebens vor sich.
Bei Berufen und im Sport gibt es mehr Einschränkungen für Wirbelsäulenversteifte als für unversteifte Skoliosen. Die Skoliose an sich stellt ja zunächst mal keinen krankhaften Zustand dar. Du wirst jetzt ja sehr wahrscheinlich auch keine Schmerzen haben und auch im Schulsport genauso gut sein wie alle anderen, du bist deswegen also nicht kränker als andere.
Für schmerzfreie Patienten besteht natürlich auch ein Risiko, ihre Schmerzfreiheit durch eine Operation sowohl kurz als auch langfristig für immer zu verlieren. Manch Körper kommt mit dem Implantat und der neuen Haltung nicht zurecht. Rückgängig machen kann man das dann nicht mehr und solche Schmerzen sind schwer zu behandeln.
Vorteile der OP:
Wenn es gut läuft und es nicht zu einer Rückbildung der Skoliose kommt ist man sein Korsett relativ schnell los und der Rücken auch gerade. Ist die Versteifungstrecke günstig gelegen, kurz und das eigene Alltagsverhalten angepasst, können sich die verstärkten Abnutzungserscheinungen bis ins hohe Alter nicht bemerkbar machen. Weiterer Vorteil ist natürlich, dass eine weitere Verschlechterung (zum Beispiel durch Nichttragen eines Korsettes) ausgeschlossen wird, wodurch die OP-Ergebnisse viel schlechter werden würden. Mit einer OP (dem quasi lebenslang eingebauten Wirbelsäulen-Korsett) kann man also Leute vor ihrer eigenen Dummheit bewahren.
OP ist ein bisschen wie Glückspiel. Du setzt alles auf eine Karte, du kannst gewinnen, aber du kannst auch verlieren. Einen Weg zurück gibt es nicht.
Das ist der Vorteil der Korsett-Therapie. Solange du die ordentlich durchführst, stehen dir immer noch mehrere Möglichkeiten zur Therapie zur Verfügung. Die OP läuft dir dann nicht davon.
Umgekehrt ist OP die letzte Möglichkeit. Ist danach nicht alles in Ordnung bist du praktisch austherapiert und man kann dir nur noch sehr beschränkt helfen.