stark hervortretendes Schulterblatt

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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Sonnenblume

stark hervortretendes Schulterblatt

Beitrag von Sonnenblume »

Hallo,

ich bin 23 Jahre und habe das Forum hier gestern entdeckt und schon einige Beiträge gelesen.
Habe aber noch nichts so richtig passendes für mein Problem gefunden.
Ich habe auf der rechten Seite ein sehr stark hervortretendes Schulterblatt (auf der linken Seite nicht so sehr). Das stört mich doch ziemlich. Kann mir jemand sagen, ob da Krankengymnastik nach Schroth etwas helfen könnte? Schmerzen habe ich bisher noch keine, nur wenn ich länger stehe (weiß aber nicht, ob das an der Skoliose liegt), aber es stört mich optisch sehr.
Ich war vor einem Jahr bei meinem Hausarzt (eigentlich wegen einer anderen Sache) und habe ihn auf meine verkrümmte Wirbelsäule und mein hervorstehendes Schulterblatt angesprochen. Er meinte, ich hätte eine Skoliose (was genau für eine weiß ich nicht mehr und hat er glaub ich auch nicht so genau gesagt) und würde später wohl Schwierigkeiten bekommen, wenn ich nichts unternehmen würde (meine Mutter hat eine ziemlich ähnlich Verkrümmung und sie hatte auch jahrelang furchtbare Schmerzen, bis es sich durch krankengymnastische Übungen gebessert hat). Er verschrieb mir dann sechs Stunden Krankengymnastik.
Ich habe die Übungen dann auch einige Wochen gemacht, litt aber zu der Zeit unter starken Depressionen und konnte mich nicht zu viel aufraffen, so dass ich das dann nicht weiter verfolgt habe.
Jetzt kann ich die Übungen eben nicht mehr. Ist es jetzt möglich, nochmals einige Stunden für Krankengymnastik verschrieben zu bekommen?
Ich weiß nicht genau, was die Schroth-Therapie genau ist und ob die Krankengymnastin bei der ich damals war, die beherrscht. Wie kann ich sonst an eine solche Adresse kommen?
Soll ich mich von meinem Hausarzt besser noch an einen Orthopäden überweisen lassen und seine Meinung dazu hören?

Vielen Dank schon mal!

Lg, Sonnenblume
arosa
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Beitrag von arosa »

Hallo Sonnenblume,

willkommen erstmal. Dein letzter Satz brachte es auf den Punkt: Überweisung zu einem Fachmann. Auf jeden Fall! Und such dir einen guten. Es gibt hier ja eine Menge Empfehlungen... allerdings für nur wenige gute Orthopäden.

Und das fundierte Erlernen der Schroth-KG. Du weißt eigentlich schon, was du brauchst, klasse. Aber hier gibt es bestimmt noch genug Unterstützung.

LG, arosa
Sonnenblume

Beitrag von Sonnenblume »

Hallo arosa,

vielen Dank für deine Antwort!

Ist es denn empfehlenswert, sich direkt mit einem der hier genannten Ärzte in Verbindung zu setzen oder sollte ich mich von meinem Hausarzt erstmal zu einem Orthopäden in meiner Stadt überweisen lassen? So, dass der dann evtl erstmal den Grad der Krümmung bestimmt etc?

Und wegen der Schroth-Therapie: Kennen sich Hausärzte da aus oder wie kann ich an Adressen von Krankengymnasten kommen, die diese Art von Therapie beherrschen?

Lg, Sonnenblume
elfenstein
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Beitrag von elfenstein »

Liebe Sonnenblume,

bitte geh so schnell wie möglich zu einem Arzt. Ein stark hervorstehendes Schulterblatt hatte meine Tochter auch und bei ihr wurde eine Skoliose festgestellt. Auch sie hatte anfangs nur Schmerzen bei längerem Stehen.

Leider kann ich nicht sehen, aus welcher Gegend du stammst wegen Empfehlung von Adressen und so. Aber ruf doch einfach mal die Krankengymnasten in deiner Umgebung an und frag, ob sie nach Schroth arbeiten.

Und bitte geh zum schnell Arzt. Mit 23 bist Du doch noch viel zu jung, um nichts für dich und deinen Körper zu tun. Du bist doch wichtig auf dieser Welt....

Liebe Grüße
Sonnenblume

Beitrag von Sonnenblume »

Hallo Elfenstein,

auch an dich erstmal vielen Dank für deinen Rat!

Wie alt ist denn deine Tochter? Hat man bei ihr dann schon in der Kindheit etwas unternommen?
Und was überhaupt hat man bei ihr unternommen?

Ich komme aus Ulm. Kennt da vielleicht irgendjemand einen guten Orthopäden?
Zu diesem Dr. Hoffmann nach Stuttgart wärs ja überhaupt nicht weit, aber ich weiß nicht, ob ich nicht lieber erstmal hier zu einem Orthopäden gehen soll, weil ich das Thema ja bisher nur kurz mal beim Hausarzt angesprochen hab und bisher keine Messungen vorgenommen wurden.

Lg, Sonnenblume
elfenstein
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Beitrag von elfenstein »

Hallo Sonnenblume,

meine Tochter ist 14 Jahre alt. In der Kindheit wurde gar nichts unternommen, weil da noch nichts, aber auch rein gar nichts auf eine Skoliose hingedeutet hat. Im November 2004 fiel mir auf, dass das rechte Schulterblatt anfing abzustehen. Darauf gingen wir zu einem Orthopäden und erhielten die Diagnose von ca. 45 Grad und die Überweisung zur Hessing-Klinik nach Augsburg. Die Überweisung war eigentlich gedacht zur zweiten Meinung. Anfang Februar wurde hier 62 Grad unten und 73 Grad oben festgestellt. Aufgrund dieser rapiden Verschlechterung wurde eine Korsett-Therapie gar nicht mehr in Erwägung gezogen. Außerdem sind kurze Zeit später massive Rückenschmerzen und Kurzatmigkeit aufgetreten.
Meine Tochter wurde vor 12 Tagen in Augburg operiert, morgen darf ich sie endlich nach Hause holen.

Ich kann Dir als Ansprechpartner die Hessingklinik sehr empfehlen. Es ist nicht richtig, dass dort nur operiert wird. Je nach Skoliose, Grad und und und (lauter Dinge, die Ärzte beurteilen und nicht ich) werden dort auch Korsette angepasst. Da jede Wirbelsäule irgendwie einmalig ist, hat anscheinend auch jede Skoliose eine eigenes Bild. Bei der einen hilft ein Korsett, bei der anderen eine OP. In der Hessing ist auch eine Korsettwerkstatt. Leider kann ich keine Erfahrungen über hergestellte Korsetts dieser Werkstatt anbieten, da meine Tochter nach der Op nur ein sogenanntes Stützkorsett trägt, das wir in einem halben Jahr genüßlich öffentlich verbrennen wollen *breitgrins*

Wie schon gesagt, raff Dich auf uns geh zu einem Arzt. Du bist viel zu wichtig auf dieser Welt, um dich mit Schmerzen abzufinden.

Ich hab meine Tochter als kleines Kind immer gefragt: "Wer ist wichtig?"
als Antwort wollte ich nur ein klares "Ich" hören.

Das gleiche könnte ich Dich jetzt auch fragen, Sonnenblume
Wer ist wichtig?

Liebe grüße
Sonnenblume

Beitrag von Sonnenblume »

Liebe Elfenstein,

dann hoffe ich, dass es deiner Tochter jetzt schnell besser geht nach der OP!
Es ist wirklich gut, dass du gleich was unternommen hast, als du das mit dem Schulterblatt bemerkt hast. Ich weiß noch, dass ich in der 3.Klasse mal zum Orthopäden musste, weil ich mir im Schulsport wohl etwas verrenkt hatte oder so. Als der Arzt mich untersucht hat, hat er schon angesetzt mit so was wie " Ah ja, ich seh schon.." von wegen Wirbelsäule und Schulterblatt. Meine Mutter hat ihn dann unterbrochen und gemeint, es ginge um Schmerzen im Rücken, die ich mir beim Schulsport zugezogen habe. Sie hatte mir auch vorher immer wieder gesagt, dass ich sagen soll, ich hätte Schmerzen seit dem Schulsport. Ich war aber damals so schüchtern und hab bei der Untersuchung nur irgendwas von Rücken gepiepst. Aber ich finde, wenn er auf den ersten Blick schon was gesehen hat, dann muss ja wohl auch schon deutlich was da gewesen sein.
Auf jeden Fall wurde ich dann eingerenkt und das wars.
Das versteh ich bis heute nicht und ehrlich gesagt bin ich schon etwas wütend auf meine Mutter, dass sie damals nichts unternommen hat.

Das nur zum Thema "wichtig nehmen" :(
Ich arbeite jetzt gerade in einer Therapie daran, mich "wichtig zu nehmen", weil ich seit acht Jahren unter massiven Schlafstörungen und Depressionen leide und es mir in meiner Familie leider nicht beigebracht wurde, mich wichtig zu nehmen.

Ich finds auch jeden FAll super, dass du deine Tochter so sehr unterstützt und ihr schon in so jungen Jahren so viel Selbbewusstsein gegeben hast!!

Also, ich hoffe, deiner Tochter geht es bald besser!!! :ja:

Ich werde dann am Mo mal einen Termin beim Arzt machen. Suche aber lieber erst noch mal nach einem Orthopäden hier in Ulm. Vielleicht ist es ja gar nicht so gravierend. Kann man das denn von außen einigermaßen beurteilen oder muss man unbedingt röntgen? Ich sehe von außen nur eine sehr leichte Verkrümmung nach rechts. Dann kann die "Grad-Zahl" doch eigentlich nicht so hoch sein, oder?

Lg, Sonnenblume
arosa
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Beitrag von arosa »

Hallo Sonnenblume,

an deiner Stelle würde ich gleich einen Termin bei einem Arzt bzw. in einer Klinik abmachen, die sich mit Skoliose auskennen. Also warum nicht bei Dr. Hoffmann, wenn es für dich kein Umstand ist? Generell bekommt man ja bei kaum einem Orthopäden schnell einen Termin. Dann kannst du dir den Umweg gleich ersparen.

Für einen Orthopäden bei dir am Ort spricht dann allerdings, dass du dir von dem auch Rezepte für KG holen kannst. Wichtig wäre nur, dass er dich dannn auch zu dem/der von dir gewählten Arzt/Klinik überweist und nicht meint, er könne das selbst beurteilen.

LG, arosa
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Beitrag von Emily »

@Elfenstein: Ich finde es nicht ok wenn Du behauptest jede Skoli wäre schon vorbestimmt ob Korsett oder OP. Das ist nämlich nicht richtig. Viele OPs hätten verhindert werden können wenn sofort ein gutes Korsett angepasst worden wäre und kein Plastikmüll. Den habe ich nämlich ein halbes Jahr getragen und die Skoli hat sich von 57° auf 72° verschlechtert. Hätte ich damals schon ein Rahmouni oder ein ähnlich gutes Korsi bekommen hätte die OP mit schliesslich 85° verhindert werden können.
Grüssle
--Emily
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Therapie: 1983-1994 Korsetts verschiedener OTs, zuletzt bei Rahmouni, dann Korsettabschulung im Jahr 1994, seit 05/2005 bis etwa 2018 Nachtkorsett von Rahmouni, Therapieziel: Halten der Skoliose, seit 2018 keine Therapie mehr
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Beitrag von Dalia »

Hallo Sonnenblume,

mit Dr. Hoffmann kannst du nichts verkehrt machen. Von Ulm aus ist es ja wirklich nicht so weit und du hättest die Gewissheit, dass der Orthopäde auch wirklich kompetent ist. Du musst doch nicht einmal wöchentlich zu ihm oder so... je nachdem, wie es dir geht, genügt es alle ein bis zwei Jahre. Rezepte für Krankengymnastik bekommst du auch von einem Arzt vor Ort. Aber entscheiden musst du, wohin du gehst.

Lass erst mal den Krümmungswinkel deiner Skoliose bestimmen. Hast du Beschwerden? Wie stark sind sie?

Schroth-Krankengymnasten kannst du bei der Hotline der Asklepios-Klinik Bad Sobernheim erfragen: 06751-874-174 - Allerdings kann ich dir nicht garantieren, dass die Krankengymnasten auch wirklich kompetent sind.

Noch besser wäre eine Schroth-Reha in Bad Sobernheim oder in Bad Salzungen. Aber zuerst muss dein Krümmungswinkel bekannt sein.

Dalia
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
elfenstein
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Beitrag von elfenstein »

Emily hat geschrieben:Ich finde es nicht ok wenn Du behauptest jede Skoli wäre schon vorbestimmt ob Korsett oder OP. Das ist nämlich nicht richtig.
Hallo Emily,

vielleicht hast Du mich hier falsch verstanden. Bei dem Tempo, welche die Skoliose meiner Tochter vorgelegt hat, war nur noch die "Schiene OP" vorgegeben. Ich bin bei weitem nicht allwissend mit diesem Krankheitsbild und würde es auch nie behaupten. Ich hab halt in dem Umfeld Klinik und vorbereitende KG nur "schwere Fälle" kennengelernt. Die meisten Kids, die ich nun kenne, wurden entweder operiert oder in ein Korsett gesteckt. Mit KG versucht es nur eine und die ist selber Physiotherapeutin. Sie schafft es seit ca. 15 Jahren, um ein Korsett rumzukommen. Ich wollte mit meinem Beitrag lediglich ausdrücken, dass man es nicht vorab sagen kann, welche Therapie nun gut ist, weil jeder seinen eigenen Rücken und seine eigene Skoliose hat und daher unbedingt von einem Facharzt angeschaut werden muss. Und der wird dann zu KG, Korsett oder OP oder was auch immer raten. Was man im Endeffekt dann für sich selbst wählt, bleibt immer die eigene Entscheidung.
Aber unbedingt zum Facharzt, und zwar dem besten den man kriegen kann.
Sonnenblume

Beitrag von Sonnenblume »

Hallo nochmal,

also, ich geh jetzt erstmal zu einem Arzt in meiner Stadt. Hab nur grad recht viel um die Ohren.

@ Dalia: Danke für die Tel.nr., da werde ich auf jeden FAll mal anrufen.

Beschwerden habe ich bisher wie gesagt nur bei längerem Stehen. Deshalb denke ich auch, dass es nicht so schlimm sein kann. Kann das nicht auch vielleicht durch schlechte Haltung gekommen sein? Dadurch kann doch Skoliose auch entstehen oder (hab ich wo gelesen und könnte ich mir bei mir vorstellen)? Das würde doch evtl bedeuten, dass es sich nicht unbedingt verschlechtert, oder? Wäre echt nett, wenn mir hierzu jemand noch was sagen könnte.

@ Elfenstein: Ich hoffe, deine Tochter hat sich von der OP gut erholt!!

Vielen lieben Dank auf jeden FAll für eure Antworten.

Lg, Sonnenblume
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