Hallo nosugar,
Ich war bei verschiedenen Kieferorthopäden, aber keiner konnte mir helfen.
Du meinst sicherlich Orthopäden, denn Probleme mit dem Rücken gehören
eigentlich zu deren Aufgabenbereich. Aber dazu braucht man als Arzt genügend praktische Erfahrungen mit den individuell ganz unterschiedlichen Wirbelsäulen-Fehlstellungs-Situationen. Und ganz wichtig, mit den entsprechenden konservativen Behandlungsmöglichkeiten.
Deshalb hat Dir Thomas Dr. von Richthofen empfohlen, die zu den ganz wenigen Spezialisten gehört, die sich auch mit der Behandlung von Erwachsenen auskennt. Spezialisten sind in unserem Forum diejenigen, die sich aufgrund von genügend positiven Erfahrungsberichten herausgebildet haben:
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Physiotherapie würde den Progress der Krankheit zu stoppen und den Wirbel zu mobilisieren. Aber nicht den Rundrücken loszuwerden...
Es kommt darauf an,
1. welche
konkrete Situation bei Dir vorliegt und
2. welche Art von Physiotherapie und evtl. weitere Möglichkeiten durchgeführt werden
zu Punkt 1
Ich wundere mich wieso KEIN Orthopäde den Winkel für Kyphose-Bestimmung messen wollte...


Ich würde es selber machen, aber... sie haben dafür nicht genug Wirbel an dem Röntgenbild aufgenommen.
Na ja, nicht nur die gesamte BWS sollte es sein, sondern auch die LWS und HWS.
In der LWS kommt es bei einer BWS Hyperkyphose in der Regel zu einer LWS Hyperlordose (Hohlkreuz) als Ausgleich.
mein Rücken ist buckelig, aber mein Kopf immer nach vorne geht..

Das könnte dafür sprechen, dass Du eine normale LWS hast und der Kopf nach vorn geht, damit Du insgesamt im Lot stehst.
Andrerseits schreibst Du von:
....und Bauch ragen heraus, etc.
was eher für ein Hohlkreuz spricht.
Deswegen müssen auch LWS und HWS unbedingt im Röntgenbild erfasst werden.
Solche Ganz-Aufnahmen sind leider nicht überall zu haben, weil sie anspruchsvoll bezüglich Röntgen Dosierung sind.
Frontal ist das kein Problem, wie deine Aufnahme zeigt. Da siehst Du eine ganz leichte Skoliose, wie sie häufig bei einer Hyperkyphose als nicht relevante Begleitung vorkommt.
zu Punkt 2 Behandlung
Grundsätzlich ist die abhängig von der konkreten kompletten Diagnose. Die besteht nicht nur aus den Röntgenaufnahmen, sondern auch aus der körperlichen Untersuchung mit Einschätzung, welche Behandlungsoptionen wie wirken könnten.
Ich versuche bloß zu verstehen, was genau mit meinem Wirbel los....... Vielleicht weil manche Wirbel damals keilförmig geworden sind?
......Oder sind sie steif/verknöchert geworden?
Das zeigen vollständige Röntgenbilder. Wobei Keilwirbel (muss nicht unbedingt Morbus Scheuermann in der KIndheit gewesen sein), je nach Lage und Anzahl der betroffenen Wirbel eine Behandlung erschweren kann.
Bei "verknöchert"
im Sinne von Knochenspangen zwischen einzelnen Wirbeln kann man natürlich in den entsprechenden Bereichen wenig machen.
Bei "steif/verknöchert" im Sinne von fixierten Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) ist die Abklärung durch die körperliche Untersuchung erforderlich.
Warum kann ich den Rücken nicht gerade strecken?.....Ich kann mich zwingen meinen Rücken den ganzen Tag soweit es geht aufrecht zu halten, klar.....Aber den Buckel schaffe ich nicht loszuwerden,.
Das zeigt die körperliche Untersuchung. In der Regel geht es um verkürzte Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) im
gesamten Körper, die man dehnen muss. Dabei muss man unterscheiden zwischen Fehl
haltung und Fehl
stellung.
Eine Hyperkyphose als Fehlstellung kann sich aus einer langanhaltenden Fehlhaltung entwickeln und von dem flexiblen Zustand in den fixierten Zustand übergehen. Das kann ein weiter Bereich sein. Je größer der Anteil der Fehlhaltung noch ist, desto besser die Behandlungschanchen. Deswegen muss getestet werden, wie weit bei Dir die Korrektur gehen könnte, wo überall verkürzte Strukturen im Körper vorhanden sind und welche Rolle Deine beschriebene "schwache Muskulatur" spielt. Es muss immer ganzheitlich gedacht werden, weil Du sonst nicht weiterkommst.
Eine Fehlhaltung ist die Haltung, die man selbst korrigieren, aber nicht lange halten kann. Ich kann nicht beurteilen, wie aufrecht Du einen ganzen Tag lang bist, aber das spricht eher nicht für eine "steif/verknöchert" bzw. fixierte Wirbelsäule im Sinne einer
Verbesserung Deiner Situation. So muss man konservative Behandlungen immer sehen, weil der Bereich der Verbesserung
individuell ganz unterschiedlich groß sein kann und auch vom persönlichen Ziel abhängig ist. Von nicht mehr beeinflussbar bis
im Ausnahmefall völliger Korrektur kann gerade bei Hyperkyphose alles möglich sein.
Hier kann man nichts pauschalisieren. Die meisten wünschen sich natürlich, dass der "Buckel" ganz weg geht, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Was Physiotherapie angeht, kommt z. Bsp. die spezielle KG nach Schroth (am besten Schroth REHA) in Frage.
Bezüglich Korsett:
Aber den Buckel schaffe ich nicht loszuwerden, egal mit Korsett oder ohne
Wie meinst Du das? Hast Du ein Korsett? Oder kannst Du dir das nicht vorstellen?
Was die Bilder von den Geräten betrifft, ist die Streckung der gesamten Wirbelsäule im Prinzip gut. Die Inversionsbank kenne ich nur bei meiner Physiotherapeutin mit nicht aufgesetzen Armen und das auch nur für jeweils 1 Minute und 3 Wiederholungen.
Das Schrägbett erinnnert mich auch an meine Therapie, in der die Komponente Streckung in Rückenlage durch Ziehen an den Füßen (Therapeutin mit Gurt) und mein Festhalten an der oberen Kante der Therapieliege vorkommt.
Ich bin aber in einer besonderen Situation, wo die Gesamt Streckung zwar eine große Rolle spielt, aber nur ein Teil meiner Behandlung ist.
Ich probiere seit ca. 6 Monaten einfach auf der Klimmzugstange zu hängen VOR DEM SCHLAF...
Ich hoffe, du fasst dabei die Hände weit auseinander.
So kriegt man seinen versteiften Buckel ausgedehnt und die Wirbel wieder mobil. Dann halten den ganzen Tag den Rücken NUR GERADE
Ich denke, das kann nur ein Teil der erforderlichen Korrektur sein. Die spezielle Schroth Therapie ist viel komplexer.
Gab es damals in Deinem Fitness Studio die Übung Butterfly? Die muss man bei Rundrücken rückwärts machen, das ist schon etwas anderes, als nur aushängen.
Gruß
Klaus