Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren?

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Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo robinho,
du empfiehlst ja letztendlich erst mal eine Schroth-Reha zu machen. Die würde, selbst wenn er jetzt den Antrag einreicht usw., frühestens in 6 Monaten beginnen. Wieso soll er bis dahin zu Hause bleiben und warten, wenn er Lust hat sich körperlich zu ertüchtigen?
Weil er nach meiner Ansicht noch keine richtige ärztliche kompetente Einschätzung hat, was optimal sein könnte. Ist nur als Tipp zu verstehen, den man nutzen kann oder nicht.
Ich bezog mich logischerweise auf Korsett-Tragen im Erwachsenalter und möchte mal wissen, wie viele da etwas anderes erzählen
Ich darf anmerken, dass es um Deine These über die Muskelatrophie im korrigierenden Korsett geht.
Weiter würde ich gerne mal wissen, was du unter sogenanntem Muskelumbau verstehst.
Den Muskelaufbau in den gedehnten korrigierten Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen).
Nochmal: Schroth hat ja seine Berechtigung und ist ein gutes Hilfsmittel, aber nach meiner Erfahrung (ich bin vermutlich das Mitglied, das die meisten der hier empfohlenen Adressen wahrgenommen hat) nicht das einzige.
Ich habe nie behauptet, dass Schroth die einzige Möglichkeit ist!!
Kyphoboy z.Bsp. hat nach Korsett/Schroth mit Rolfing einen unglaublichen Erfolg (vollständige Korrektur einer Hyperkyphose/Hyperlordose) beschrieben, der in der Diskussion das Rolfing aber als ergänzende ganzheitliche Maßnahme gesehen hat. Das lässt sich nicht auf andere übertragen und keiner weiß, wie weit er mit Rolfing allein weitergekommen wäre. Insofern sehe ich auch den finanziellen Aspekt einer Start-Therapie. Ich hatte bei meiner REHA aufgrund der Kostenbefreiung sogar noch einen Vorteil.

Gruß
Klaus
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Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo PhonieMcRingRing,
Die Stabilisation der Ist-Situation ist natürlich nicht der Idealfall, besser wäre es, die WS dauerhaft gerade zu bekommen, aber am Ende ist ein Fixieren und Aufhalten der Verschlechterung eben doch schon ein Gewinn und Abwenden des Worst-Case. Das ist schon was wert (naja... mir zumindest).
Sicherlich ist das Aufhalten einer Verschlechterung ein Gewinn, aber eine "Sicherheits-Reserve" wäre besser, weil man mit zunehmenden Alter Probleme bekommt, das muskulär zu halten. Ich weiß, wovon ich spreche. Also korrigiert man die Situation besser so weit es eben individuell möglich ist.
Im übrigen bin ich skeptisch, ob man die Stabilsation der Ist-Situation wirklich hinbekommt, wenn man seine Fehlstellungen nicht gefühlsmässig beim Training erfasst. Hier weise ich immer gern auf den möglichen Automatismus hin, der sich beim Versuch der Streckung einer Hyperkyphose in einer Verstärkung der Hyperlordose äussert. Ohne Berücksichtigung von verkürzten Strukturen und notwendiger gezielter Dehnung geht das schief.
Und da das hier offensichtlich erwartet wird :) , Schroth wirkt da nicht ganzheitlich. Obwohl während einer REHA auch andere verkürzte Bereiche angegangen werden (bzw. nach einigen Berichten nicht angegangen werden), fehlt scheinbar die nötige Zeit, um das dort zu verinnerlichen, z. Bsp. die richtige Beinstellung. Und es ist auch beim Korsett anzumerken, das dies allein nicht ganzheitlich wirken kann. Insofern kann individuell ganz unterschiedlich eine zusätzliche Methode sinnvoll sein.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Creatiive123 »

Nochmals Danke für eure Antworten.

Ich fange jetzt erst mal mit Rehasport an - 50 Übungseinheiten in 18 Monaten (Richtwert). War noch etwas von einem Orthopäden, was ich offen habe. War dafür in dem Studio, wo ich dann auch mit Trainieren anfangen will, falls es dazu kommt. Hatte jedenfalls ein gutes Gefühl, hatte da heute erst mal einen Gesprächstermin mit einem Diplom-Sportwissenschaftler, der sich auch mit Skoliosen und generell mit Fehlhaltungen auskennt. Hatte da am Ende auch speziell noch mal nachgefragt, wie es da mit Trainern aussieht, die in dem Bereich bewandert sind. Das wäre dann auch mein Trainer. Entsprechend meines Röntgenbildes soll es auch möglich sein, die nötigen Bereiche zu stärken bzw. zu dehnen. Anfangs werden auch noch Tests durchgeführt (Ausdauer, Muskelstatus, Körperanalyse) und alle 12 Wochen wird das alles neu durchgeführt und ein neuer Trainingsplan erstellt, der auf jede Person zugeschnitten ist, wenn man dann weitermacht.
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Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo Creatiive123,
Ich fange jetzt erst mal mit Rehasport an .......Diplom-Sportwissenschaftler, der sich auch mit Skoliosen und generell mit Fehlhaltungen auskennt.....Das wäre dann auch mein Trainer.
Normalerweise wird REHA Sport in der Gruppe gemacht, wo in der Regel keine intensive individuelle Betreuung erfolgt. Aber vielleicht hast Du Glück und profitierst davon.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Creatiive123 »

Da werden zwei Varianten angeboten.

Variante 1:
=> Festgesetzte Trainingszeitn
=> Orthopädisch
=> Herzkeislauftraining
=> Gruppentraining
=> Keine Nutzung von Sauna oder anderen Fitnessbereichen

Das wäre dann auch kostenlos gewesen.

Variante 2 - individuelle Gestaltung von:
=> Trainingszeiten
=> Trainingsplan
=> Einzeltraining
=> Sauna- und flexibles Gruppentraining

=> Individuelle Tests im Bereich:
- Ausdauer
- Muskelstatus
- Körperanlayse
=> Alle 12 Wochen neu

Da würde ich dann 54 € monatlich zahlen, was glaube aufgrund des Rehasports vergünstigt ist. Normalerweise zahlt man da vermutlich noch etwas mehr.

Am 09.01 geht es los, kann euch dann auch noch mal erzählen, wie das nun ablief.
janvi
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von janvi »

> habe ich nun geplant, demnächst mit einem Fitnesstudio anzufangen. Da werde ich dann sicher auch zwei- bis dreimal wöchentlich hingehen und lasse mir vorher einen Trainingsplan erstellen. Die kennen sich da ja sicher auch mit Skoliosen aus.

Da würde ich mal nix drauf geben, auch nicht bei einem Diplom Sportwissenschaftler. Das Studium ist sehr breit angelegt und wenn es schon viele unkompetente Orthopäden gibt, kannst du dir das bei den Sportwissenschaftlern eigentlich denken.
Ein Studio ist eine kommerzielle Einrichtung die zunächst mal deinen Mitgliedsbeitrag kassieren wollen. Solange du dich nicht wieder abmeldest, ist das was danach kommt aus meiner Erfahrung zumindest sehr nebensächlich.

Wenn du die Möglichkeit hast, mehr wie ein Studio auszuprobieren, dann mach das. Oftmals kann man Verträge nach 4 Wochen ohne Angabe von Gründen wieder kündigen wenngleich da auch etwas Courage und Organisation dazu gehört.
In dieser Zeit hast du die Möglichkeit, alle im Stundenplan angebotenen Kurse mal mitzumachen und dabei die dort tätigen Instruktoren kennenzulernen. In den Gruppenkursen tut man das viel gründlicher wie bei einer einmaligen "Beratung",
wo eben ein Geräteprogramm aufgesetzt wird. Probier einfach wirklich alles aus was angeboten wird: Piloxing, Step, konventionelle Rückengymnastik, Pilates, Yoga, Zumba, Dance, Power-Dumpbell (Langhantel), das gesamte Less-Mills Programm
usw. Irgendwann stolperst du über ein Format oder einen Instruktor der wirklich Spaß macht und oftmals hängt das an ganz persönlichen Eigenschaften des Instruktors. Damit hast du aber gewonnen und Gerätetraining, Reha Kurse etc. kannst
du auch begleitend machen solange es dir nicht zuviel wird und idealerweise bemühst du dich als Ergänzung eben mal um Schroth.

An den wenigen Schulstunden kannst du dich durchmogeln und schlimmstenfalls kriegst du eine schlechte Note. Den Haß kann ich verstehen, das ging mir in der Schule auch so aber zwischenzeitlich unterrichte ich selbst Strong und Akrobatik
in Studio und Tanzschule. Als ich dieses Jahr in Salzungen gewesen bin, kam übrigens die Bestätigung daß sich im Schulsport offensichtlich noch wenig getan hat. Das Kurhaus liegt am See und dort war der Stadtlauf um den See herum wo alle
Schüler mal teilnehmen mussten. Kaum aus der Sichtweite des Lehrers ging dies bei allermeisten Schülern in einen gemütlichen Spaziergang. Den Lehrer (der übrigens eine riesen Wampe hatte) stand im Mantel eingepackt mit der Stoppuhr im
Ziel. Ich möchte fast garantieren, daß er es selbst nicht geschafft hätte hier zu laufen. Wenn er aber konditionell völlig unvorbereitete Schüler hier losrennen lässt weil das eben auf irgendeinem Lehrplan steht, handelt er nicht nur
ahnungslos sondern auch verantwortungslos. Aber genung der Schelte - die Veranstaltung hat mich jedenfalls sofort an die eigene Schulzeit erinnert und deshalb kann ich dich gut verstehen.
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Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo janvi,
Da würde ich mal nix drauf geben, auch nicht bei einem Diplom Sportwissenschaftler. Das Studium ist sehr breit angelegt und wenn es schon viele unkompetente Orthopäden gibt, kannst du dir das bei den Sportwissenschaftlern eigentlich denken.
Kann ich nur unterstreichen.
Damit hast du aber gewonnen und Gerätetraining, Reha Kurse etc. kannst
du auch begleitend machen solange es dir nicht zuviel wird und idealerweise bemühst du dich als Ergänzung eben mal um Schroth.
Das ist doch eigentlich inkonsequent, wenn man die Kompetenz des Sportwissenschaftlers kritisch sehen muss. Was wirklich hilfreich sein könnte, siehst Du nur als ideale Ergänzung, obwohl das Grundlage sein sollte. Das Problem ist, dass Creatiive123 sich völlig auf das Fitness Studio mit REHA Sport konzentriert und scheinbar auch noch 54 € monatlich dafür zahlen würde. Ich zahle aktuell 33 € ohne REHA-Sport, aber mit der Erfahrung aus meiner REHA in 2005 und fortlaufender kleiner Änderungen.

Eigentlich wollte ich mich jetzt zurückhalten, aber mir kommt das alles aus eigener Erfahrung sehr bekannt vor. Damals (1983) gab es das Forum noch nicht und ich habe mich auf Anraten eines Orthopäden auf das Fitness Studio gestürzt und mich dabei sehr wohl gefühlt. Der Muskelauffbau und diese Endorphine haben meine Stimmung erheblich gesteigert. Ich habe nicht bemerkt, wie falsches Training meine Situation immer mehr verschlechtert hatte, bis die Beschwerden dann auch deutlich wurden. Die Quittung hatte ich in 2004 beim Vergleich von Röntgenaufnahmen.
Insofern habe ich wirklich ein ungutes Gefühl, wenn hier zwar zurecht auf Fragen zu Sportübungen eingegangen wird, diese aber scheinbar mit der Therapie verwechselt oder zumindest verwischt werden. Ich habe immer noch nicht gelesen, ob nicht wenigstens eine zweite ärztliche Meinung eingeholt wird. Da fallen mir die Berichte über Dr. Hoffmann ein, wo der einigen Patienten Fitness Training regelrecht verboten hatte, um erst einmal mit Dehnung von verkürzten Strukturen die Grundlage für einen sinnvollen Muskelauf- bzw. umbau zu schaffen.
Und es gibt sogar eine Korsett Anwendung, um die Grundlage für eine optimale Schroth Behandlung zu schaffen, weil Verkürzungen selbst bei Schroth Probleme machen können.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Creatiive123 »

Ich weiß nicht, wo ich mir die zweite Meinung einholen könnte. Die Sache ist die, dass ich nicht eben mal einfach bis nach Berlin fahren kann. Dr. Hoffmann war ja in Berlin, oder? Ich bin mal die ganze Liste durchgegangen, da war glaube nichts in meiner Nähe.

Mein Korsett hatte ich übrigens aus Eisenberg: https://www.krankenhaus-eisenberg.de/start/

Die sollten auch recht viel Ahnung haben. Vielleicht wäre es gut, wenn ich noch mal nach Eisenberg fahre und frage, was die mir vorschlagen würden. Ich war da ja zuletzt, als ich mein Korsett abtrainiert habe.
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von janvi »

Dr. Hoffmann hat seine Praxis nicht in Berlin sondern in Leonberg und das liegt bei Stuttgart.

Ansonsten sind eben die allgemeinen Angebote (und damit auch die Kompetenzen) viel weiter
verbreitet als bei Schroth. Sicher gibt es Übungen in allerlei Sportarten die geradezu schädlich sind
weshalb man Sport immer mit Verstand und möglichst eigener Körpererfahrung machen solle
anstelle auf selbsternannte Spezialisten zu hören welche auch noch davon leben müssen indem
sie etwas verkaufen. Um zu dieser eigenen Körpererfahrung zu kommen, finde ich Schroth nicht
gerade das Einfachste zum Einstieg wenngleich es unbestritten wahrscheinlich das effektivste
in Bezug auf das Krankheitsbild ist. Wichtig ist deshalb in erster Linie überhaupt mal etwas zu tun
und alle die etwas tun - egal was - laufen in der Gefahr auch mal was falsch zu machen. Trotzdem
sind die positiven Effekte sicher immer im Vorteil denn allgemein leiden die Patienten nicht nur unter
Skoliose, sondern Fettleibigkeit ist z. Bsp ein viel weiter verbreiteteres Thema usw. So kann
Gerätetraining meist nur eine Ergänzung sein und auch in Basa ist das so mit Slackline, Klettern usw.
Hier sollte natürlich auch der Schulsport ansetzen, um Schülern mit einer möglichst breiten Palette
an Bewegungen bekannt zu machen womit die Wahrscheinlichkeit besser wird, daß jemand an
einer Sportart selbst Gefallen findet und sich hierzu kundig macht und selbst weiter übt.
Das Gegenteil passiert aber: Heute springen wir in eine Kiste mit Sand. Nicht etwa weil das Spass
macht, sondern weil es im Lehrplan steht. Der wo am weitesten springt kriegt die beste Note.
Alle anderen kriegen eine schlechtere Note. Der Spaß bleibt auf der Strecke, Körperefahrung auch.

Der Sinn meines Posts war Creative dazu anzuhalten, sich möglichst viele Dinge im Studio
auszuprobieren und sich nicht mit einem blosen Geräteprogramm mit oder ohne Sportwissenschaftler
zufrieden zu geben. Das soll nicht heissen, daß du von einem Sportwissenschaftler nichts lernen
kannst, aber man kann nicht zu ihm gehen in der Erwartung in Sachen Skoliosebehandlung etwas
zu lernen. Ganz unerwartet könnte er aber z. Bsp. ein fantastischer Radfahrer sein oder halt
was anderes wo man unvoreingenommen zu einer Überraschung kommen könnte.
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Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo Creatiive123,
Mein Korsett hatte ich übrigens aus Eisenberg
Zu Eisenberg gibt es eine Diskussion mit kats, ab hier
viewtopic.php?p=1096104#p1096104
Als Erwachsener wirst Du wenig Unterstützung finden.

Meinerseits ist alles gesagt.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Creatiive123 »

Woanders komme ich derzeit nicht hin. Ich werde erst mal nach Eisenberg und teile euch mit, was daraus geworden ist. Da mache ich mir für nächstes Jahr einen Termin. Anfang Januar fange ich mit Sport an, da teile ich euch auch mal mit, was anliegt. Ich denke, dass ist immer noch erst mal besser, als gar nichts zu machen.
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von kats »

Hallo Creatiive,
Deine Motivation zum Arzt zu gehen sind ja nicht Schmerzen, sondern die Frage nach den richtigen Übungen zum Muskelaufbau. Prinzipiell glaube ich nicht, das du von einem Arzt da sehr detailliert Auskunft bekommst. Ein Physiotherapeut ist da aus meiner Sicht der bessere Ansprechpartner. Der solllte sich dann aber mit Skoliose auskennen. Vielleicht kannst du in Eisenberg in der Skoliosesprechstunde ein Rezept für Krankengymnastik bekommen. Die Physotherapeutin in dem Krankenhaus ist auf jeden Fall fit in der Schrothterapie und damit prinzipiell auch welche Muskulatur eher gestärkt bzw. Gedehnt werden muss bei dir und kann dir sicher auch bei der Korrekturhaltung weiterhelfen. Das wäre zumindest erstmal ein kleiner Schritt. Wichtig ist aber aus meiner Sicht, dass du selbst das Problem deiner Skoliose verstehst und das ist bei der kürze von ambulanten Terminen eher schwierig, wie ich mittlerweile aus eigener Erfahrung sagen kann.

LG Kats
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Bernd »

Mein Motto ist, dass jeder Sport besser ist als keiner. Sogar wandern oder spazieren gehen hilft mir gegen meine Schmerzen. Am besten ist, so gezielt wie möglich gegen die Skoliose vorzugehen und das ist nunmal die Schroth-Gymnastik. Wenn man die aus welchen Gründen auch immer zu Hause nicht so intensiv praktizieren kann wie notwendig hilft auch normales Fitnessstudiotraining. Da mir Kiesertraining (sehr teuer, >40 €/Monat) nicht mehr geholfen hat, bin ich jetzt bei einem Studio für 13 € im Monat ohne Vertragsbindung. Alle Trainerstunden kosten extra. Das war es aber wert. Das Trainingsprogramm, was mir mein Trainer in 90 Min für 55 € aufgestellt hat, tut mir sehr gut. Wenn Fitnesstraining schädlich wäre wäre das sicher kein Therapiebestandteil der Reha in Bad Salzungen. Das uns Skolis und Kyphos fast jede Art von Sport guttut, sogar jede Yogaübung, haben sogar die Therapeuten bei meinen 2 Rehas in Bad Salzungen gesagt.
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Hallo Bernd,
Wenn Fitnesstraining schädlich wäre wäre das sicher kein Therapiebestandteil der Reha in Bad Salzungen.
Gerade weil es ein zusätzliches Angebot während einer Schroth REHA ist, sollte man ein Fitness Training zuhause immer in diesem Zusammenhang sehen.
Man kann sonst sehr wohl schädliche Übungen machen, ohne es zu bemerken. Ich habe das in meinem Studio häufig gesehen, wenn Leute schief sitzen und bei den Übungen auch noch weiter in die Hyperkyphose gehen. Gottseidank kontrollieren die Trainer sehr häufig, sofern das in Sportbekleidung auffällig wird. Ich bin da natürlich im Blick sensibler. :) Immerhin habe ich meine Quittung für falsches Training bis 2005 bekommen.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von robinho »

Bernd hat geschrieben: Das uns Skolis und Kyphos fast jede Art von Sport guttut, sogar jede Yogaübung, haben sogar die Therapeuten bei meinen 2 Rehas in Bad Salzungen gesagt.
Kann ich mir nicht vorstellen. Christa Lehnert-Schroth hat einen langen Artikel zum Thema Yoga mit Skoliose verfasst in dem sie klar herausstellt, dass die meisten dieser Übungen für uns ungeeignet sind respektive die Deformität verschlimmern.
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Klaus »

Ich denke, dass es im Sinn dieses Threads darum gehen sollte, selbst zu erkennen, was man machen kann (sollte) oder besser nicht.
Deswegen macht es grundsätzlich schon mal einen großen Unterschied, ob man, wie Bernd, bereits Schroth REHA's gemacht hat oder wie bei Creatiive eben noch keine REHA hinter sich hat. Die Therapeuten gehen davon aus, dass man das Erlernte auch in den sportlichen Alltag integriert und sowieso Schroth KG in den täglichen Fokus stellt.

Zu Christa Lehnert Schroth bezüglich Yoga kann ich nichts sagen, aber zu ihrer Meinung bezüglich Fitness Training. Dies hat sie noch in einem kurzen persönlichen Gespräch 2011 vehement abgelehnt. Die "reine Schroth Lehre" eben, die aber zu diesem Zeitpunkt aufgrund der praktischen Erfahrungen schon weiter entwickelt war. Stichpunkt: Stabilisation/Mobilisation. Beide Kliniken sind da in Details wohl auch durchaus unterschiedliche Wege gegangen, was insbesondere dieses Gerätetraining in Bad Salzungen angeht.
Übrigens wurde bei meiner REHA auch Yoga als Möglichkeit am Abend angeboten. Es war aber grundsätzlich nichts für mich, sodass ich nicht beurteilen kann, ob weitere Übungen hilfreich gewesen wären.

Im Fazit geht es immer darum, dass man mit dem erlernten und verinnerlichten ganz individuell notwendigen richtigen Körpergefühl eine Eigenkompetenz entwickeln muss, die durchaus auch Veränderungen (im Detail und auch in ergänzenden Methoden) beeinhalten kann. Vor dem Hintergrund, dass es selbst zu ambulanten Schroth Therapeuten negative Berichte gibt (z. Bsp. Schroth ist nichts bei Hyperkyphose) ist das ganz wichtig.
Ich experimentiere z. Bsp. bei einer Rückenstrecker Übung ab und zu mal mit dem eigentlich ungünstigen Einrollen. Und da wird nicht nur die längere Zeit der Streckung in der anderen Position wichtig, sondern auch eine spezielle Übung in der normalen Sitzposition aus dem Buch von Frau Schroth.

Gruß
Klaus
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von janvi »

Zum Einlesen in die Thematik vom Gerätetraining kann ich diesen Titel empfehlen:
Trainieren im Sportstudio, Andreas Bredenkamp ISBN-13: 978-3928148122
(nein, ich verkaufe dieses Buch nicht)

Neben allgemeiner Theorie zu Muskeltraining sind auch viele Ernährungsgrundlagen drin.
Summa Summarum wird damit klar, daß der häufigste Fehler darin besteht, daß fast alle
Übungen selbst wenn sie korrekt ausgeführt sind nutzlos werden, wenn sie zu lange
gemacht werden. I.d.R. sollten sie nach 10-20 Trainingsterminen ausgetauscht werden
und darüber hinaus abwechselnd verschachtelt sein. In Basa ist das z. Bsp. mit Cardio
und Toning im Wechsel, für einen Tausch ist die Aufenthaltsdauer aber zu kurz. Bei
einem Studiovertrag ist das nicht so und meistens fehlt dann die Betreuung, denn zu was
sollte man bei einem bereits zahlenden Mitglied noch Betreuungsaufwand investieren.

Aus diesem Grund kann ich jedem Studiogast nur wärmstens empfehlen, sich eben nicht
auf die Betreuung durch Studiotrainer zu verlassen, sondern sich Kompetenzen anzueignen,
welche erlauben sich seinen Trainingsplan selbst zu erstellen.
Bernd
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Re: Wieso darf ich nun Sachen tun, die vorher verboten waren

Beitrag von Bernd »

Mich hat am meisten die Devise 'ausprobieren und rausfinden, was einem guttut und was einem schadet weitergeholfen. Ich finde es gut, das BaSa auch offen ist für andere Methoden, z.B. für Yoga und Krafttraining.
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