Morbus scheuermann, skoliose

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Alsa
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Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo.

Ich bin schon seit längerer Zeit hier im Forum fleißig am mitlesen und finde den Austausch echt klasse.
Ich komme aus Münster und suche einen guten Orthopäden in der Nähe.

Zu mir und meinem Problem:

Ich bin 25 Jahre alt und bei mir wurde im Alter von 13 Jahren (glaube ich) ein leichter Scheuermann und eine Skoliose festgestellt. Mich hat das bislang nie gestört, weil der Rundrücken nicht sehr auffällig ist. Vielleicht rede ich mir den Rücken im Moment (seit 3 Monaten) auch viel schlechter als er ist, weil ich im Moment sehr gestresst bin. Ich kann auf jeden Fall an nichts anderes mehr denken, als an diesen "krummen" Rücken - das macht mich psychisch richtig wahnsinnig. Deshalb war ich in letzter Zeit bei mehreren Orthopäden, die jedoch alle keinen Scheuermann diagnostiziert haben. Ein Orthopäde hat Röntgenbilder von 2012 ausgemessen (Bwskyphose 44Grad, skoliose 13 Grad - im übrigen stand auf dem Zettel mit drauf, dass es nur eingeschränkt messbar ist vielleicht weil es keine ganzwirbelsäuleaufnahme war?!) Aber es könnte von den Graden her passen. Einer sagt, dass es kein Scheuermann ist und die Wirbelsäule so gewachsen ist. Er nennt es Haltungsschaden. Ein Chiropraktiker hat gesagt, dass es ein ganz normaler Rücken ist. Meine Physios sagen, dass es wenn überhaupt ein "skoliöschen" und ein "scheuermännchen" ist. Lange Rede kurzer Sinn - ich will eine professionelle Diagnose und dazu wäre ich dankbar über gute Adressen in der Nähe von Münster. Denn ich will, dass es nicht schlimmer wird, bzw vielleicht sogar noch etwas korrigiert wird.

Kann es sein, dass mein Kphosewinkel sich nun auch positiv geändert hat im Gegensatz zu damals, weil ich damals nie auf meine Haltung geachtet haben, wie dann vielleicht auch beim Röntgenbilder.

Ich hoffe auf Eure Hilfe.
Alsa
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo nochmal,

ich habe jetzt mal die Bilder von 2008 und 2012 hochgeladen.

Vielleicht könnt ihr mir ja mal Eure Meinung dazu sagen - ich wäre euch sehr dankbar. Ich habe sone Angst, dass es eine sau schlimme Hyperkyphose ist, die nie wieder weggeht und nochmal schlimmer wird. Sind Anzeichen eines Scheuermanns zu sehen? Das setzt mich zurzeit echt heftig unter Druck.

Vielen Dank schon mal und Liebe Grüße
Dateianhänge
Screenshot_20170102-103327.pdf
Bild von 2012
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Bild von 2008
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Klaus
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Alsa,

dies auch als Beantwortung Deiner PN an mich:

Angst ist kein guter Ratgeber. Du kannst das nur lösen, indem Du Deine gegebene Situation kompetent abklären lässt. Und zwar vor dem Hintergrund, dass es gute konservative Behandlungsmöglichkeiten gibt, die allerdings individuell ganz unterschiedlich sind.
Ich bin schon seit längerer Zeit hier im Forum fleißig am mitlesen ....
Ich komme aus Münster und suche einen guten Orthopäden in der Nähe.
Eigentlich solltest Du dann auch schon wissen, dass die meisten Orthopäden bezüglich Fehlstellungen der Wirbelsäule wenig Ahnung bezüglich konservativer Therapie haben. Spezialisten sind leider rar gesät:
viewtopic.php?f=25&t=6472
Ein Orthopäde hat Röntgenbilder von 2012 ausgemessen (Bwskyphose 44Grad, skoliose 13 Grad
Sollte das stimmen, wäre das eine relativ harmlose Situation. Eine normale BWS Kyphose liegt im Bereich 25-40 Grad.
Eine Skoliose fängt per Definition erst bei 10 Grad an und kommt bei einer Hyperkyphose als Begleiterscheinung häufig vor.
im übrigen stand auf dem Zettel mit drauf, dass es nur eingeschränkt messbar ist vielleicht weil es keine ganzwirbelsäuleaufnahme war?!)
Es sind leider nur BWS Röntgenaufnahmen (2008+2012), mit denen man wenig anfangen kann. Die LWS und auch die HWS müssen immer in die Gesamtbetrachtung der Wirbelsäule aufgenommen werden, weil alles zusammenhängt. Insofern gebe ich hier auch keine Einschätzung, ausser der, dass Du einen weiteren Weg zu einem Spezialisten in Kauf nehmen solltest, weil sich das in der Regel immer lohnt.

Übrigens, ob ein in Deinem Alter längst abgelaufener Morbus Scheuermann eine Rolle spielt oder nicht, ist bei einer möglichen Behandlung nicht relevant. Typische Keilwirbel sehe ich nicht, die wären je nach Anzahl etwas hinderlich.

Gruß
Klaus
Alsa
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich habe in Bezug auf Deine Antwort noch ein paar Fragen mehr.

Ich hoffe, dass der Orthopäde richtig vermessen hat - weil dann wäre ich ja tatsächlich nahe am Normbereich.

Keilwirbel sind ja nicht zu sehen. Heißt das, dass eine Aufrichtung der Wirbelsäule in den Normbereich (bzw. den Stand nun so zu halten) möglich ist- auch ohne eine Korsetttherapie also über Dehnen, Muskelausbau usw.? Also das es im Prinzip bedeutet, dass sich meine Wirbelsäule in den letzten Jahren nur sehr versteift hat und die entsprechenden Sehnen/Muskeln verkürzt sind?

Die bisherigen Ärzte haben gesagt, dass es eine relativ fixierte Wirbelsäule ist. Kann man eine fixierte Wirbelsäule auf (den) Röntgenbildern erkennen?

Nur zum Verständnis: Wenn keine Keilwirbel zu sehen sind, hatte ich dann jemals eine Scheuerman?

Liebe Grüße

Alsa
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Klaus
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Alsa,
Die bisherigen Ärzte haben gesagt, dass es eine relativ fixierte Wirbelsäule ist. Kann man eine fixierte Wirbelsäule auf (den) Röntgenbildern erkennen?
Es gibt unterschiedliche Definitionen für "fixiert"
1. Der Körper kann als Schutzmaßnahme Knochenspangen zwischen den Wirbelkörpern ausbilden
Das ist aber eine Frage des Alters und sehr wahrscheinlich auch der Ausprägung bzw. der Gradzahl. Dein Röntgenbild bringt aufgrund der Qualität und des begrenzten Bereiches zwar keine 100 % Aussage-Fähigkeit, aber insgesamt kommt dieses "fixiert" bei Dir wohl nicht in Frage.
2. Wie Du schon richtig vermutet hast, können Verkürzungen in der Struktur aus Muskeln, Bänder und Sehnen auf Dauer zu einer Fixierung führen, die man auch als Unbeweglichkeit bezeichnen kann. Was da im Einzelnen vorgeht, hat man bis heute noch nicht 100% klären können. Deswegen kann es da auch individuell extrem unterschiedliche Situationen geben, die nur manuell festzustellen sind.
Nur zum Verständnis: Wenn keine Keilwirbel zu sehen sind, hatte ich dann jemals eine Scheuerman?
Gegenfrage, was bringt es Dir, wenn Du das weißt? Antwort: Nichts, denn jetzt kommt es auf die Behandlung der aktuellen Situation an!

In 2005 hatte ich persönlich auch diese Fragestellung und ich war während meiner REHA irritiert, als sich herausstellte, dass ich zwar Keilwirbel hatte, aber keine typischen Schmorlschen Knötchen. Also kein Scheuermann, sondern ein anderer unbekannter Auslöser. Geändert hat sich dann aber überhaupt nichts, weil die Behandlung der vorliegenden Fehlstellung gleich geblieben ist.
Nur beim Morbus Bechterew muss man etwas anders vorgehen, wenn das festgestellt wird.
Heißt das, dass eine Aufrichtung der Wirbelsäule in den Normbereich (bzw. den Stand nun so zu halten) möglich ist- auch ohne eine Korsetttherapie also über Dehnen, Muskelausbau usw.?
Grundsätzlich sollte immer ein natürliches Muskel-Korsett aufgebaut werden bzw. es sollte versucht werden. Ein Korsett ist zwar die stärkste Waffe gegen Verkürzungen, aber das muss auch immer ausreichend durch gezielte Muskelpflege wie z. Bsp. Schroth stabilisiert werden. Hier kommt es sehr auf die Einschätzung des Spezialisten an, was als Behandlung im ersten Schritt gemacht werden sollte.
Ein Korsett ist keinesfalls eine "Pflicht", auch wenn sich das hier im Forum aufgrund der vielen eingestellten Erfahrungen so anhört. Es geht da hauptsächlich um Erwachsene, die nur so von ihren teils heftigen Beschwerden befreit werden können und dabei natürlich auch Korrekturen erreichen.

Gruß
Klaus
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Lego66
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lego66 »

Hallo Alsa,
Klaus hat geschrieben:Zitat:
Nur zum Verständnis: Wenn keine Keilwirbel zu sehen sind, hatte ich dann jemals eine Scheuerman?

Gegenfrage, was bringt es Dir, wenn Du das weißt? Antwort: Nichts, denn jetzt kommt es auf die Behandlung der aktuellen Situation an!
Ich gebe Klaus völlig Recht, dass es dich die Behandlung betreffend nicht wirklich weiter bringt.

Der Chef in Salzungen hat während der Reha zu mir gesagt: "Scheuermann? Blödsinn, sie haben keinen Scheuermann!"
Er hat meinen flachen Rücken gesehen und einen flüchtigen Blick auf das RöBi geworfen. Sein Fazit war: Keine Keilwirbel, also kein Scheuermann! (Übersehen hat er dabei die 12-14 Wirbel mit Schmorlschen Knötchen. Sowas hat er in der Kombi wohl noch nie gesehen.)
Ich will damit sagen: Es sieht ja auch nicht jeder Scheuermann gleich aus. Also kann man sie auch natürlich nicht alle gleich behandeln.
Was eben auch bedeutet, dass jemand mit starker Hyperkyphose, auch ohne die typischen Zeichen des Scheuermann zu haben, eine entsprechende Behandlung braucht. Und die kann durchaus so aussehen, wie die Behandlung bei jemandem mit den typischen Zeichen.

Ich kann allerdings auch sehr gut verstehen, dass du wissen willst, ob ein Scheuermann vorliegt oder nicht.
Man wird einfach zu oft von Orthopäden nicht ernst genommen mit den Beschwerden. Und zu wissen, dass eine bestimmte Diagnose vorliegt, gibt einem in dem Moment das Gefühl, ein Argument zu haben, um endlich ernst genommen zu werden.
Da kann ich auch ein Liedchen von singen. Bei mir hat (außer in Salzungen der Chef... :rolleyes: ) zwar nie jemand die Diagnose Scheuermann angezweifelt, aber ernst genommen wurde ich trotzdem nicht. Weil selbst unter Orthopäden immer noch "gerade" gleichbedeutend mit "gut" ist.

Fakt ist: Du hast ein Problem! Und egal was der Auslöser war oder ist, es ist die Aufgabe des Orthopäden dir zu helfen und nicht deine Probleme klein zu reden. Leider hat sich diese Sichtweise unter den Orthopäden noch nicht durchgesetzt.
Also machs, wie Klaus dir geraten hat: Geh zu einem Fachmann aus der Liste!

LG, Gaby
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Tammi
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Tammi »

Hallo Gaby,

ich habe mal deinen Doppelbeitrag gelöscht.

Liebe Grüße
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
Rehatagebuch 2015: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=30726
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lego66 »

Hallo Tammi,

danke. Keine Ahnung, wie ich das wieder geschafft habe... ;D

LG, Gaby
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Gaby,

jetzt bin ich doch nicht zum Löschen gekommen. Tammi hat es ja genauso gut gemacht. :lach:
Ich kann allerdings auch sehr gut verstehen, dass du wissen willst, ob ein Scheuermann vorliegt oder nicht.
Man wird einfach zu oft von Orthopäden nicht ernst genommen mit den Beschwerden. Und zu wissen, dass eine bestimmte Diagnose vorliegt, gibt einem in dem Moment das Gefühl, ein Argument zu haben, um endlich ernst genommen zu werden.
Na ja, wenn man spätestens hier im Forum erkennt, dass der Begriff Scheuermann viel zu wenig aussagt, sollte das auch gefühlsmäßig kein Argument mehr sein. Ich kann auch verstehen, dass man nach der konkreten Ursache suchen möchte, aber das bringt nicht weiter. Es macht mehr Sinn, sich mit den eigenen Auswirkungen und deren Behandlung zu beschäftigen.

Aufgrund meiner unbekannten Ursache habe ich mich an einen möglichen Vit D Mangel in meiner Kindheit erinnert (Rachitis?) und deshalb seit einigen Jahren die ausreichende Vit D Versorgung im Blick. Das sollte man allerdings grundsätzlich immer tun.

Gruß
Klaus
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo Zusammen,

erstmal möchte ich mich sehr bei Euch für Eure sehr ausführlichen und vorallem mutmachenden Kommentare bedanken.

Ich habe jetzt aufgrund Eurer Antworten einen Termin bei Dr. Hoffmann vereinbart. Ich bin überrascht, wie schnell das ging (17.02).

Ich kann Dir,Lego66, nur zustimmen. Ich möchte endlich wissen wie es so um meinen Rücken steht, und was sich vielleicht noch korrigieren lässt, damit ich schlimmere Rückenschmerzen vermeiden kann. Deshalb hoffe ich auch wie Du, Klaus, es geschrieben hast, dass meine Muskeln und Sehnen "nur" verkürzt sind und sich nicht bereits Knochenspangen gebildet haben. Mein Interesse, ob eventuell Keilwirbel auf meinen Röntgenbildern zu erkennen sind, war deshalb, weil Du ja sagtest, dass diese hinderlich wären. Nun ja, ich hoffe, dass meine Orthopäden wenigstens so kompetent waren und meine Winkel richtig vermessen (dann wäre das ja laut Normwerte nicht so schlimm) haben und ich bei Dr. Hoffmann nun endlich eine angemessene Diagnose und vorallem angemessene Behandlungsempfehlung bekomme und sich somit der weite Weg lohnt.

Den VitaminD-Spiegel habe ich vor ca. einem Jahr mal testen lassen. Bei mir ist ein massiver Mangel festgestellt worden. Seitdem nehme ich Vigantol Öl.

Meint Ihr, dass ich in meinem Alter die Wirbelsäule noch durch Dehnen und Muskeltraining aufrichten bzw. den momentanen Zustand halten kann und besonders auch was gegen vorhandenene und eventuell stärker werdende Schmerzen unternehmen kann?

Habt ihr vielleicht noch ein paar Ratschläge, was ich am 17.02 unbedingt fragen sollte?

Ich hoffe, dass meine Fragen nicht zu "doof" sind.

Liebe Grüße

Alsa
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Alsa,
Nun ja, ich hoffe, dass meine Orthopäden wenigstens so kompetent waren und meine Winkel richtig vermessen
Du solltest darauf vorbereitet sein, dass Dr. Hoffmann einen anderen Winkel ermitteln könnte.
Meint Ihr, dass ich in meinem Alter die Wirbelsäule noch durch Dehnen und Muskeltraining aufrichten bzw. den momentanen Zustand halten kann...
Zur Altersfrage: Rentner sind in der REHA aufgrund der Kostenträger seltener zu sehen, reicht das? :)
Ansonsten ist das "Dehnen und Muskeltraining" schon eine komplexe Sache. Bei der Hyperkyphose kann man bezüglich Schroth KG symmetrisch vorgehen, was die Sache gegenüber der Skoliose einfacher macht. Deshalb bietet sich später als mögliche Ergänzung auch das gezielte Fitness Training (Muskelpflege) als langfristige Motivation an, sofern man das mag.

Bei der Korrektur geht es bei Erwachsenen immer um ein mögliches persönliches Ziel, was in der Regel nicht die vollständige Korrektur ist. Eine Korrekturmöglichkeit lässt sich bei der Untersuchung einschätzen (Flexibilität) und dazu gibt es die entsprechenden Behandlungsvorschläge. Die Betonung liegt auf Einschätzung, was dabei herauskommt, weiß man vorher nie genau.
Den momentanen Zustand halten ist mit den konservativen Maßnahmen eigentlich immer möglich.
....und besonders auch was gegen vorhandenene und eventuell stärker werdende Schmerzen unternehmen kann?
Vereinfacht gesagt, man muss mindestens bis zu dem Zustand korrigieren, wo man noch keine Beschwerden hatte.
Das erklärt auch, warum bei starken Beschwerden ein Korsett relativ schnell helfen kann, auch wenn es selbst zunächst andere Beschwerden auslösen kann. Das ist dann eine Abwägung der ganz persönlichen Lebensqualität.

Wenn es die Diagnose hergibt, würde ich immer erst einmal die Schroth REHA versuchen und gucken, wie weit man mit dem natürlichen Muskelkorsett kommt. Ein künstliches Korsett hilft nur dann, wenn man es auch will und sich wirklich über die praktische Bedeutung klar ist. Da Beschwerden wohl nicht so das Thema bei Dir sind, würde ich das in den Hintergrund schieben.
Habt ihr vielleicht noch ein paar Ratschläge, was ich am 17.02 unbedingt fragen sollte?
Na ja, es kann da doch um ein Korsett gehen, Du solltest dazu und zur Schroth REHA Deine Position gefunden haben. Die Gradzahl von der BWS-Kyphose und möglichst auch der LWS Lordose sollte er Dir sagen.
normale Anhaltswerte:
Kyphose 25-40 Grad
Lordose 35-55 Grad

Hilfreich ist zu wissen, dass eine Hyperkyphose/Hyperlordose eine Fehlstellung ist, an der es individuell einen unterschiedlich hohen Anteil von Fehlhaltung gibt. Die Fehlhaltung ist die Haltung, aus der man mit eigener Kraft herauskommen aber eben nicht lange halten kann. Hier liegt das größte Potential an Korrektur-Möglichkeit.

Wenn Fragen trotz Forum übrig bleiben ;) , alles auf einen Zettel schreiben. Die Beratung ist gefühlsmässig immer viel zu kurz.

Gruß
Klaus
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Lego66
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lego66 »

Hallo Alsa,

...was ich dir noch erzählen wollte: Ich habe meine beiden Töchter natürlich auch zu Dr. Hoffmann geschleppt, um abklären zu lassen, ob ich ihnen meinen Rücken vererbt habe. Bei meiner älteren hat er vor 2 Jahren eine Kyphose von 52° gemessen, die entsprechende Lordose dazu und eine steilgestellte HWS. Ich hatte damit gerechnet, denn das war deutlich zu sehen und sie hatte auch Schmerzen.

Das RöBi hat keinen Scheuermann gezeigt, die Untersuchung jedoch eine Verkürzung der ischiocruralen Muskulatur und damit eine weitgehende Unberweglichkeit für eine (damals) 16-jährige.

Er hat sie einzig mit der Empfehlung entlassen, sie soll in eine Rückenschule gehen und ihre Muskulatur regelmäßig dehnen!
Bislang hält sie sich daran und hat ihre Beschwerden ganz gut im Griff. Das ist natürlich kein Garant für alle Zeit, aber immerhin.

Was ich damit sagen will: Entspann dich!
Den wichtigsten ersten Schritt hast du gemacht. Du bist bei Dr. Hoffmann in guten Händen.
Hör dir an, was er zu sagen hat. Und beherzige es!
Klaus hat geschrieben:Na ja, es kann da doch um ein Korsett gehen, Du solltest dazu und zur Schroth REHA Deine Position gefunden haben.
Egal, ob es dazu kommt oder nicht, es kann nicht schaden vorher darüber nachgedacht zu haben, ob man dazu bereit wäre.
Aber ansonsten solltest du offen sein und ohne zu konkrete Erwartungen an das Gespräch gehen. Dr. Hoffmann ist eine Vollprofi! ;)

LG, Gaby
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Gaby hat geschrieben:Aber ansonsten solltest du offen sein und ohne zu konkrete Erwartungen an das Gespräch gehen. Dr. Hoffmann ist eine Vollprofi! ;)
Das ist sicherlich immer am besten, zumal eine zu hohe Erwartungshaltung nicht berücksichtigt, dass es auch mal menschliche Schwächen bei einem Arzt geben kann.
Aber es macht schon Sinn, sich möglichst gut vorzubereiten, um in der Beratungszeit möglichst viel abklären bzw. auch gut verstehen zu können. Es gibt immer wieder mal Erfahrungsberichte, wo Fragen auftauchen, die eigentlich der Spezialist hätte ausreichend erklären sollen. Möglicherweise hat er das auch oder er geht davon aus, dass alles verstanden ist, weil keine Fragen gekommen sind.
Ja, ich weiß, dass diese Eigenkompetenz erst im Laufe der Zeit kommt ;) , aber auf jeden Fall hilft vorab die allgemeingültige Information hier im Forum.

Gruß
Klaus
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo Ihr Beiden,

ich finde, dass es sehr motivierend zu wissen ist, dass mit konservativen Maßnahmen zumindest eigentlich immer der momentane Zustand gehalten werden kann.

In Bezug auf die Erklärungen von Fehlhaltung und Fehlstellung habe ich jedoch noch zwei Fragen. Wenn die Fehlhaltung die Haltung ist, aus der man kurzweilig alleine herauskommt, ist es dann nicht so, dass die Röntgenaufnahme nie die wahre Fehlstellung ermitteln kann, weil man bei der Röntgenaufnahme ja im Regelfall nicht angespannt ist? Und kann auch eine Fehlstellung in gewissem Maße noch begradigt werden?

Ich habe ja auch erwähnt, dass ich eine leichte Skoliose (wenn es dann die 13Grad sind) habe, wäre die bei der Behandlung der Hyperkyphose eher zweitrangig? Oder ist eine Verbesserung der Skoliose einhergehend mit der Verbesserung der Hyperkyphose, weil Du hast ja auch geschrieben, dass eine Skoliose oft eine Begleiterscheinung bei einer Hyperkyphose ist?



Danke für das aufbauende Beispiel mit deiner Tochter. Das bestätigt nochmal, dass es die richtige Entscheidung war einen Termin bei Dr. Hoffmann zu vereinbaren. Darf ich fragen, ob Deine Tochter zur Schmerzfreiheit auch eine Korrektur erreicht hat? Oder gehört eine Korrektur dazu, wie Klaus es angedeutet hat, wenn man Schmerzfreiheit erreichen will?



Zu dem Termin: Ich weiß, dass ich eine Kur super finden würde, weil ich glaube, dass jetzt ein guter und auch noch früher Zeitpunkt ist SCHROTH zu erlernen. Vor einem Korsett habe ich etwas Bammel. Aber wie Du, Klaus, ja auch bereits erwähnt hast, sollte ich den Gedanken vielleicht vorerst in den Hintergrund stellen.

Mal angenommen, Dr. Hoffmann würde mir eine REHA empfehlen - sei es auch nur präventiv -, wie lange könnte es dauern, bis man dort einen Platz bekommen würde? Wie testet Dr. Hoffmann denn, was mit meiner Wirbelsäule "verkehrt" ist? Bekommt man im Anschluss eine schriftliche Diagnose und Behandlungsempfehlung?

Das sind jetzt sehr sehr viele Fragen. Ich bin nur leider sehr ahnungslos und möchte im Internet ungerne weiter auf irgendwelchen Seiten etwas lesen, wo ich nicht weiß, was richtig oder falsch ist, deshalb fühle ich mich hier im Forum sicher aufgehoben, weil ihr alle aus Erfahrungen und angeeigneter Kompetenz sprecht. Vielen Dank nochmal führ Eure Mühen der bisherigen Antworten und für die noch Kommenden.


Mit freundlichem Gruß

Alsa
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lego66 »

Hallo Alsa,
Alsa hat geschrieben:Ich habe ja auch erwähnt, dass ich eine leichte Skoliose (wenn es dann die 13Grad sind) habe, wäre die bei der Behandlung der Hyperkyphose eher zweitrangig? Oder ist eine Verbesserung der Skoliose einhergehend mit der Verbesserung der Hyperkyphose,
Meine begleitende Skoliose ist nach dem ersten RöBi zumindest bei Dr. Hoffmann kein Thema mehr gewesen. Anfangs hatte ich noch Bedenken deswegen, hauptsächlich wegen der Torsion und deren Einfluss auf meine Instabilität. Inzwischen kann ich nur vermuten, dass nach vier Jahren mit 20 Stunden Korsett am Tag nicht mehr viel davon übrig ist ;D
Geröngt wurde ich von vorne nicht mehr, nur regelmäßig von der Seite.

Allerdings musst du vorsichtig sein, dass man dich in einer eventuellen Reha nicht auf deine Mini-Skoliose reduziert. Das ist mir leider so ergangen. Ich musste bis zum Schluss ständig darauf hinweisen, dass die Skoliose nicht mein Problem ist. Geholfen hat es leider nicht. :/
Allerdings wird eine Hyperkyphose auch immer ernster genommen, als ein Flachrücken und dessen vielfältige Auswirkungen. Wichtig ist, dass du am Anfang in die richtige Gruppe eingeteilt wirst! Es lohnt sich das zu hinterfragen!
Alsa hat geschrieben: Darf ich fragen, ob Deine Tochter zur Schmerzfreiheit auch eine Korrektur erreicht hat?
Sie war in den letzten zwei Jahren nicht nochmal in Leonberg, da sich ihr Rücken auch optisch sehr verbessert hat. Wahrscheinlich war es in ihrem Fall haupsächlich Fehlhaltung und, trotz der Unbeweglichkeit, dennoch keine Fehlstellung.
Alsa hat geschrieben: Bekommt man im Anschluss eine schriftliche Diagnose und Behandlungsempfehlung?
Die Diagnose bekommst du gleich, wenn ich mich recht erinnere. Und du solltest dir auch ruhig jeden Begriff erklären lassen, wenn du ihn nicht kennst. Manche Begriffe habe ich zunächst für rein formell gehalten, wie die Osteochondrose und die Retrolysthese, und erst viel später wurde mir klar, was das ist. :rolleyes:

Aber auch wenn du nicht alles genau verstanden hast, kannst du dir das auch später nochmal telefonisch oder per Mail erklären lassen. Wenn du lieber telefonierst, kannst du in der Praxis auch per Mail um einen Rückruf von Dr. Hoffmann bitten.

Und dann gibts hier ja auch noch Leute wie KLAUS! :D Der stößt dich solange mit der Nase auf alle Ungereimtheiten, bis du es wirklich verstanden hast. Du musst ihn nur drum bitten... ;)

LG, Gaby
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lady S »

Wenn ich mich recht erinnere, bekommt man keine schriftliche Diagnose, sondern Dr. Hoffmann erklärt es Dir mündlich und beantwortet Deine Fragen dazu.
Deshalb empfehle ich Dir dringend, Dir vorher schon zu überlegen, was Du unbedingt wissen möchtest (weiter Fragen werden sich dann aus dem Gespräch ergeben).
Fragen notieren, einen Block und Schreibzeug mitnehmen und immer schön mitschreiben (Stichworte), was Dr. Hoffmann sagt.
Du hast sonst die Hälfte schon wieder vergessen, wenn Du das Sprechzimmer verlässt.
Eine Kopie des Röntgenbilds bekommst Du gegen Gebühr auf CD oder Folie; das kann auch ganz nützlich sein, um es mal dem Physiotherapeuten oder dem Hausarzt zu zeigen.
Grüsse, Lady S
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Lego66 »

Ich würde mir die Diagnose auf jeden Fall auch schriftlich geben lassen!
Du kannst ja danach fragen, wenn du sie nicht automatisch bekommst. Ich habe sie auch an meinen Hausarzt schicken lassen, weil der bei mir der Einfachheit halber die Physio-Rezepte ausstellt.
Und, ja, für den Physio-Therapeuten ist es auch wichtig.

LG, Gaby
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Alsa,
In Bezug auf die Erklärungen von Fehlhaltung und Fehlstellung habe ich jedoch noch zwei Fragen. Wenn die Fehlhaltung die Haltung ist, aus der man kurzweilig alleine herauskommt, ist es dann nicht so, dass die Röntgenaufnahme nie die wahre Fehlstellung ermitteln kann, weil man bei der Röntgenaufnahme ja im Regelfall nicht angespannt ist? Und kann auch eine Fehlstellung in gewissem Maße noch begradigt werden?
Die Röntgenaufnahme erfasst die aktuelle Fehlstellung als Gesamt-Situation. Daran gibt es einen individuell sehr unterschiedlichen Anteil von Fehlhaltung. Dieser Anteil wird bei der Untersuchung durch manuelles Eingreifen getestet und entsprechend für die Behandlung bewertet. Dabei kann man auch feststellen, wie weit das über die aktuelle Fehlhaltung hinaus gehen könnte.
Selbst dann weiß man nicht, ob das später noch weiter gehen könnte. Dazu gibt es viele Faktoren, die sich immer auf den gesamten Körper beziehen.

Wenn man sich bei der Röntgenaufnahme korrigiert hinstellt, kann sich die Situation bezüglich Wirbelkörper verbessern, man hat eine geringere Gradzahl. Das ist aber nicht der zu behandelnde Zustand! Deswegen dürfen Röntgenaufnahmen nicht im Liegen gemacht werden, wo man sich den korrigierenden Druck auf die Hyperkyphose gut vorstellen kann.
Tatsächlich ist die Situation noch ein bischen komplizierter, weil die Optik der Rückenstruktur und die Wirbelkörperstellung durchaus ganz unterschiedlich voneinander abweichen können. Eine optische Korrektur (gut vorstellbar durch Aufrichtung) muss nicht gleichbedeutend mit der Korrektur der Wirbelkörper sein, also eine Grad-Verbesserung im Röntgenbild.
Ich habe ja auch erwähnt, dass ich eine leichte Skoliose (wenn es dann die 13Grad sind) habe, wäre die bei der Behandlung der Hyperkyphose eher zweitrangig?
In der Regel ist eine Skoliose bis ca. 20 Grad bei einer Hyperkyphose eher zweitrangig. In der Schroth REHA kommt es darauf an, ob man einen Schwerpunkt setzen muss, was auch etwas mit den Gradzahlen und besonderen Situationen zu tun hat.
Wie bei Gaby geht es auch bei mir um eine besondere Situation, allerdings irgendwie gegenteilig. Sie hat eine insgesamt steilgestellte viel zu flache Wirbelsäule und ich eine zu tief liegende BWS Kyphose, die gleichzeitig eine Hyperkyphose ist. Da war ein Schwerpunkt bei den Übungen notwendig und die anteilige 15 Grad Skoliose wurde nicht gezielt angegangen.
Gaby hat geschrieben:Allerdings wird eine Hyperkyphose auch immer ernster genommen, als ein Flachrücken und dessen vielfältige Auswirkungen.
Na ja, hier muss man ein bischen differenzieren.
Ich habe aufgrund meiner tiefen Hyper-Kyphose auch einen Flachrücken im oberen BWS Bereich, das ist aber was anderes als der "Flachrücken" in allen Bereichen der Wirbelsäule. Den mit Schroth zu behandeln, ist sicherlich aussichtslos.
Alsa hat geschrieben:....Oder gehört eine Korrektur dazu, wie Klaus es angedeutet hat, wenn man Schmerzfreiheit erreichen will?
Wie soll das sonst ohne Tabletten gehen. Es geht hier um Überlastung von Strukturen aufgrund von Fehlstellung/Fehlhaltung. Irgendwann reagiert der Körper mit Beschwerden, wenn er das nicht mehr abfangen kann und/oder sich die Gradzahlen weiter verschlechtern oder sich der muskuläre Gesamtzustand insbesondere mit zunehmenden Alter verschlechtert. Verspannungen (Muskelhartspann-Myogelosen) werden zum Selbstläufer.
Mal angenommen, Dr. Hoffmann würde mir eine REHA empfehlen - sei es auch nur präventiv -, wie lange könnte es dauern, bis man dort einen Platz bekommen würde?
Je nach Kostenträger (Krankenkasse oder Deutsche Rentenversicherung) sehr unterschiedlich. Auch die Terminierung in den Kliniken ist temporär verschieden. Im Mittel muss man wohl mit ca. 3 Monaten rechnen. Bitte nicht darauf festlegen, besser in den Erfahrungsberichten nachlesen. Eine REHA ist zwar auch präventiv, aber die Chancen einer Genehmigung steigen mit der dringenden Notwendigkeit. s.a. Diskussionen zur evtl. Ablehnung durch den Kostenträger.

Gruß
Klaus
Alsa
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Alsa »

Hallo:)

Vielen Dank für Eure Tipps zum Termin bei Dr. Hoffmann.

Das ist gut zu wissen, dass auch Physios was mit den Röntgenbildern anfangen können. Kann man sich noch Rezepte vom Hausarzt holen? Mein Hausarzt schreibt mir keine Rezepte mehr auf. Oder könnte er das in dem Fall, weil dann eine Diagnose vorliegen würde und er das dann im Auftrag von Dr. Hoffmann macht?

@Gaby: Ich finde das Beispiel mit Deiner Tochter echt super. Das zeigt mir, dass bei mir eventuell auch ein großer Anteil an Verkürzungen für meinen Rundrücken verantwortlich sein könnten, weil ich damals echt wenig auf meine Körperhaltung geachtet habe. Aber was bedeutet Unbeweglichkeit?

Kann man in meinen Röntgenbildern denn absolut null erkennen, wie die Wirbelstellung ist und ob der Abschnitt der Wirbelsäule vielleicht nur unbeweglich ist und mobilisiert werden muss? Ist so auch die Unbeweglichkeit von Dir gemeint, Gabe?

Mit freundlichem Grüßen Alsa
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Klaus
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Re: Morbus scheuermann, skoliose

Beitrag von Klaus »

Hallo Alsa,
Kann man sich noch Rezepte vom Hausarzt holen? Mein Hausarzt schreibt mir keine Rezepte mehr auf. Oder könnte er das in dem Fall, weil dann eine Diagnose vorliegen würde und er das dann im Auftrag von Dr. Hoffmann macht?
Für Heilmittelverordnungen hat der Hausarzt das geringste Budget. Er wird also die Verordnungen stark begrenzen müssen, völlig unabhängig davon, was Dr. Hoffmann diagnostiziert hat.
Hier ist der Orthopäde oder besser noch der Facharzt für physikalische Therapie der bessere Ansprechpartner, weil der als der dafür zuständige Facharzt ein höheres Budget (Richtgröße) hat.
Aber was bedeutet Unbeweglichkeit?

Kann man in meinen Röntgenbildern denn absolut null erkennen, wie die Wirbelstellung ist und ob der Abschnitt der Wirbelsäule vielleicht nur unbeweglich ist und mobilisiert werden muss?
Die Frage ist zwar an Gaby gerichtet, aber ich hatte eigentlich gedacht, dass ich das ausreichend erklärt hätte.
Die Röntgenaufnahme ist selbstverständlich dazu da, die Wirbel in ihrer Form und in ihrer Stellung zu sehen. Aber diese Wirbel werden durch eine Struktur aus Muskeln, Bänder und Sehnen gehalten, die man in ihrer Funktion nicht sichtbar machen kann. Insofern ist auch die Art der Beweglichkeit nicht dadurch zu erkennen. Das lässt sich bei der Untersuchung testen. Mit welcher Kraft und wie weit kommt man selber in die Korrektur (Fehlhaltung) und wie weit geht es noch, wenn der Arzt welchen Korrekturdruck ausführen muss.
Und sofern ich das hier noch nicht gesagt habe (tue das sehr oft bei vielen Usern ;) ):
Man weiß bis heute noch nicht 100%, was konkret in den Strukturen vorgeht. Sonst könnte man die konservative Therapie sicherlich viel besser einschätzen und entsprechend anpassen.

Gruß
Klaus
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