Streckfehlhaltung

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Martin89
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Streckfehlhaltung

Beitrag von Martin89 »

Guten Tag zusammen,

ich habe hier bereits im Gastforum geschrieben (viewtopic.php?f=50&t=31417) und hatte vor paar Wochen den Termin beim DR. Hoffmann.
Ihm viel direkt auf den ersten Blick auf was bei mir das Problem ist und konnte dies anhand eines Röntgenbildes auch bestätigen.

Die Diagnose lautet:
- Streckfehlhlatung in der LWS, sprich die Lordose ist so gut wie aufgehoben, im oberen Bereich der BWS ist die kyphose zu flach, und in der HWS ebenfalls überstreckt, Neigt sogar leicht zur Kyphose.
- In der BWS liegt eine minimalste Skoliose von 2.2 grad vor die keinerlei Krankheitswert hat. So gleicht mein Körper anscheinend den minimalen Beinlängenunterschied aus. Dieser ist auch nicht der Rede wert.
- Der 5. Lendenwirbel ist mit dem Steißbein verschmolzen, dies ist aber wohl seit meiner Geburt der Fall und aufgrund des sauberen "zusammenwuchses" sollte dies auch nicht weiter tragisch sein. DR. Hoffmann ist darauf auch gar nicht eingegangen.
- ich stehe im Lot und habe keinerlei verknöcherungen, oder sonstiges was mich an einer Korrektur hindert, sprich es ist rein muskulär bedingt
- Ansonsten ist nichts auffälliges zu entdecken, sowie keinerlei Verschleiß zu erkennen.

Ich merke, dass es bei mir stetig bergauf geht und sich langsam alles einpendelt, nur würde ich noch gerne etwas mehr für oberen Rücken machen.
Derzeit soll ich nur einige Übungen für den Bauch und den Po machen, sowie die Ischiocrurale Muskulatur lockern. Nächste Woche bin ich bei einem neuen Physio, weil der bei dem ich derzeit bin überhaupt nicht zu mir passt. Sie will unbedingt die 2 grad skoliose behandeln und sagt, dass mein Rücken so schön grade ist und es so bleiben kann :rolleyes:. Sprich derzeit dehne ich ausgiebig die Beinrückseite und mache 1x täglich die Übungen die DR. Hoffmann mir gezeigt hat.

Nun habe ich noch ein paar Fragen:

1. Bei einem Hohlkreuz soll man ja die Beinrückseite, den Bauch und den PO kräftigen um die Lordose zu verringern, wieso soll ich dann den Bauch + PO Kräftigen, sowie die Beinrückseite dehnen um die Lordose zu verstärken? Ich würde gerne den Zusammenhang verstehen, ich mache es so wie ich es machen soll, nur bin ich jmd. der auch gerne den Sinn dahinter versteht :).

2. Zum Thema oberen Rücken, für eine stärkere Brust-Kyphose und HWS Lordose müsste ich welche Muskulatur Kräftigen/lockern? Ich würde ja sagen Nacken + Brust kräftigen und den unteren Trapez und Sternocleidomastoideus lockern. (??)

3. Wieder eine Verständnissfrage, für Rundrücken etc. gibt es ja viel Literatur und Websites um sich zu erkundigen, bei der Streckfehlhaltung (oder auch einfach Flachrücken?) habe ich noch nichts wirklich gutes gefunden. Mich würde interessieren, welche Muskulatur hyper/hypoaktiv ist.

4. Hat noch jemand Übungsvorschläge die ich zusätzlich einbauen könnte?

Für weitere Meinungen hänge ich noch die Röntgenbilder mit an.

Mit freundlichen Grüßen,

Martin
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Klaus
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Re: Streckfehlhaltung

Beitrag von Klaus »

Hallo Martin,
- Streckfehlhlatung in der LWS, sprich die Lordose ist so gut wie aufgehoben, im oberen Bereich der BWS ist die kyphose zu flach, und in der HWS ebenfalls überstreckt, Neigt sogar leicht zur Kyphose.
Im Gastforum ist das ja schon teilweise von mir vermutet worden, allerdings bei einer normalen LWS Lordose. Wenn die auch noch etwas(!) abgeschwächt ist, muss man insgesamt fast von einer steilgestellten Wirbelsäule sprechen. Da kann sicherlich Lego66 (Gaby) aus eigener Erfahrung einiges zu sagen.
Ich merke, dass es bei mir stetig bergauf geht und sich langsam alles einpendelt, nur würde ich noch gerne etwas mehr für oberen Rücken machen.
Und was ist dabei mit der LWS?
Sie will unbedingt die 2 grad skoliose behandeln und sagt, dass mein Rücken so schön grade ist und es so bleiben kann :rolleyes:
Das ist natürlich bei einem BWS Flachrücken und einer HWS Kyphose Unsinn. Das Problem ist allerdings, dass das eigentlich notwendige Erzeugen einer Krümmung sehr schwierig ist, wesentlich schwieriger als die umgekehrte Maßnahme, über die wir hier am meisten sprechen. Lego 66 hat deswegen jetzt ein ganz spezielles Korsett.
1. Bei einem Hohlkreuz soll man ja die Beinrückseite, den Bauch und den PO kräftigen um die Lordose zu verringern, wieso soll ich dann den Bauch + PO Kräftigen, sowie die Beinrückseite dehnen um die Lordose zu verstärken? Ich würde gerne den Zusammenhang verstehen, ich mache es so wie ich es machen soll, nur bin ich jmd. der auch gerne den Sinn dahinter versteht :).
Also bei einem Hohkreuz ist die Beinrückseite (meistens verkürzt) nur ein Teil der Dehnungsmaßnahme. Das "Kräftigen" der LWS Struktur (Bauch +PO) bedeutet eine notwendige Korrektur, die eine Kombination aus Dehnung und Muskelaufbau ist, z. Bsp. durch Schroth KG. Stichwort Beckenkorrektur. Das ist schon eine komplexe Angelegenheit, bei der die Schroth Übungen in einzelnen Details je nach Situation variieren können. Dabei wird auch auf steilgestellte Situationen reagiert, was aber im Vergleich zur Korrektur von Verkrümmungen nicht so effektiv ist.
2. Zum Thema oberen Rücken, für eine stärkere Brust-Kyphose und HWS Lordose müsste ich welche Muskulatur Kräftigen/lockern? Ich würde ja sagen Nacken + Brust kräftigen und den unteren Trapez und Sternocleidomastoideus lockern. (??)
Es gab hier schon einige Diskussionen zu BWS-Flachrücken Übungen. Alles nicht so ganz befriedigend, weil ziemlich schwierig.
Und was die HWS angeht, noch schwieriger. Da geht man bei einer Hyperkyphose/Hyperlordose auch mit oft steilgestellter HWS eher von einer Korrektur von unten (LWS) nach oben (BWS) aus, in der Hoffnung dass sich da ganz allmählich etwas in der HWS ändert. Bei einer Hypo-Lordose/Kyphose, die selbst schon schwierig zu korrigieren geht....??
3. Wieder eine Verständnissfrage, für Rundrücken etc. gibt es ja viel Literatur und Websites um sich zu erkundigen, bei der Streckfehlhaltung (oder auch einfach Flachrücken?) habe ich noch nichts wirklich gutes gefunden. Mich würde interessieren, welche Muskulatur hyper/hypoaktiv ist.
Ja, das ist das Problem und ich habe schon häufig anhand der eingestellten Berichte feststellen müssen, dass das wohl auch für Spezialisten ein schwieriges Gebiet ist.

Deswegen ist eigentlich Dr. Hoffmann gefragt, um für Dich nachvollziehbar zu erklären, was er denn konkret (zunächst?) mit seinen Übungen der "Kräftigung" erreichen will und ob es die endgültige Behandlungsstrategie ist. Möglicherweise bleibt ihm nur, Deine aktuelle Situation so zu lassen, aber muskulär so weit wie möglich (sozusagen mit einem eigenen Körperkorsett) zu unterstützen? Du sagst ja selbst, dass es bereits jetzt bergauf geht.

Gruß
Klaus
Martin89
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Re: Streckfehlhaltung

Beitrag von Martin89 »

Hallo,
Danke schonmal für die Antwort.
Ich antworte grade vom handy aus und versuche jeden Punkt durchzugehen und versuche rechtschreibfehler zu bermeidenä :).

- mit dem einpendeln merke ich, dass sich die Beckenhaltung allmählich verändert. Allerdings hab ich das Gefühl dass es nach vorne kippt was ja widersprüchlich bei einem flachrücken ist. Jedoch siehtää man, sofern ich normaö stehe, dass sich in der bws eine kyphose bildet.
- ich gehe davon aus, dass es an der beckenkorrektur liegt und bei mir ein spezieller fall vorliegt. Dr. Hoffmann meinte bei mir, dass die rückenmuskulatur viel zu stark im vergleich zur vorderseite ist und die beinrückseite extrem verkürzt. Mit seinem plan will er glaub ich spannunh in den bauch kriegen, damit ich eine kyphose in der bws kriege, mit dem dehnen der Rückseite will er erreichen, dass die richtige muskeln die haltesrbeit leisten. Also po und teils die quads. Das ist aber nur Spekulation und werde bei dem kontrolltermin gezielter nachfragen.

- zum thema krümmungen, er hat festgestellt dass ich sehr beweglich bin... Was ja auch ein leichter widerspruch ist... bin da echt ein sonderbarer fall. Ich kann mich mit muskelkraft auch extremst rund machen, total grade, ins hohlkreuz... also alles was icj will :D. Deswegen meint er auch, dass es komplett zu korrigieren ist und ein korsett bei mir nicht notwendig ist. Die muskulatur ist komplett ausgeprägt und in der Lage die Arbeit zu leisten, nur ist der Ruhetonus durcheinander.

- zum Thema oberer rücken, eine korrektur von unten nach oben ist natürlich erstrebenswert, ich hab grade alte Photos von mir gesehen (bevor ich abgenommen und krsftsport gemacht habe) auf denen alles okay war. Und laut trainer hieß es immer Schultern nach hinten unten. Dabei hab ich anscheinend übertrieben und dies hat sich allmählich eingeschlichen. Deswegen die frage, ob ich obenrum was machen könnte. Beim dehnen merke ich derzeit auch nirnur noch einen widerstand im Bereich der ehomboideen und des unteren Trapezmuskels. Die Spannung aus den beinen und unterem rücken ist raus. Komme inzwischen auch locker mit gestreckten beinen und der flachen hand im stand auf dem boden. Anfänglich grade mal bis zu den knien... :nein: .

Hat jemand Erfahrungen bezüglich der Korrektur des Schulterblattes und kann mir tipps geben? Also die tiefgründiger als nach hinten, unten gehen :).

Mit freundlichen Grüßen,

Martin
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Klaus
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Re: Streckfehlhaltung

Beitrag von Klaus »

Hallo Martin,
Mit seinem plan will er glaub ich spannunh in den bauch kriegen, damit ich eine kyphose in der bws kriege, mit dem dehnen der Rückseite will er erreichen, dass die richtige muskeln die haltesrbeit leisten. Also po und teils die quads. Das ist aber nur Spekulation........
bin da echt ein sonderbarer fall. Ich kann mich mit muskelkraft auch extremst rund machen, total grade, ins hohlkreuz... also alles was icj will :D.........Die muskulatur ist komplett ausgeprägt und in der Lage die Arbeit zu leisten, nur ist der Ruhetonus durcheinander.
Ich denke, das ist wirklich eine ganz spezielle Situation, über die man online im Detail nicht so gut diskutieren kann.
Evtl. kann minimine etwas zur Hyperflexibilität sagen.

Gruß
Klaus
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2.Kors. 8/13, Rahmouni
3.Kors. 12/14, mit Halsteil
4.Kors. 3/16, 2-Schaliges Rahmouni mit Halsteil

Re: Streckfehlhaltung

Beitrag von Lego66 »

Hallo Martin,

ich war eine ganze Weile nicht im Forum. Habe nicht gesehen, was Klaus an Parallelen gezogen hat.

Als ich zu Anfang deinen Bericht gelesen habe, dachte ich auch gleich an meine Situation. Ich dachte schon, Mensch, endlich doch jemand, dem es so geht wie dir! ;D
Allerdings habe ich dann gelesen, dass du sehr beweglich bist. :rolleyes:
Ok, hat nichts mit mir zu tun. Ich bin so beweglich wie ein Besenstil!

Allerdings bin ich, wie du, schier verzweifelt daran, etwas über den Flachrücken zu finden. Man liest immer nur: SCHWIERIG!
Und dann endet in der Regel der Abschnitt über den Flachrücken. Traurig!
Die Übungen betreffend hatte ich die gleichen Fragen wie du im Kopf. Als ich noch dachte ich könnte mein Problem "wegturnen".

Da sind wir beim nächsten Unterschied: Dr. Hoffmann hat mich beim ersten Besuch in den Shutle zu Rahmouni zum Gipsen geschickt und er hat mir von Anfang an abgeraten zu kräftigen oder zu schrothen. Das hat sich dann auch bewahrheitet. Der Selbstversuch war eindeutig. Und der heutige Erfolg der Korsett-Therapie mit Physio ohne jeden Muskelaufbau gibt ihm Recht. Immer nur dehnen, lockern und wöchentliches Wirbel-Richten. War für mich wirklich das Richtige.

Mein Tipp: Man versteht nicht immer alles gleich und man vertraut einem Orthopäden grundsätzlich wegen zu vieler schlechter Erfahrungen auch nicht sofort. Aber Dr. Hoffmann ist das Vertrauen echt wert und du solltest nicht aufhören zu fragen, wenn dir etwas nicht klar ist. Oft habe ich erst Tage nach dem Termin bei Dr. Hoffmann wirklich verstanden, was er gemeint hat und wie Recht er damit hat. Und ich halte mich nicht für geistig minderbemittelt... :nein:
Die Sache IST extrem komplex. Es gibt keine Online-Standart-Antworten. Aber nach und nach wird man zum echten Experten, den eigenen Körper betreffend.
Bleib dran! Du hast bisher alles richtig gemacht!

LG, Gaby
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