Die größte deutschsprachige Online-Selbsthilfegruppe von und für Patienten mit Wirbelsäulendeformitäten wie Skoliose, Morbus Scheuermann und Kyphose (Hyperkyphose). Hier können sich Patienten informieren und Erfahrungen austauschen.
Diagnose: 13 jähriger Sohn M. Scheuermann-Kyphose 52° nach Stagnara lumbosacrale Übergangsstörung mit Sakralisation L6 Schultertiefstand links Rippenbuckel links 5° Trichterbrust
Therapie: Becker-Gschwend-Korsett nach Maß, Tragezeit 23h/täglich Krankengymnastik nach Schroth
da im Elternforum doch nur wenige unterwegs sind, probiere ich es mal auf diesem Weg.
Es wäre schön, wenn wir hier für alle Eltern einen kleinen Erfahrungsaustausch starten können und dadurch Rat und Hilfe anbieten können.
Ich werde in der nächsten Zeit auch über meine Erfahrungen mit meinem Sohn und seiner Behandlung berichten. Noch stehen wir hier am Anfang und benötigen selbst etwas Hilfe und gute Ratschläge.
Anbei mein Beitrag aus dem Elternforum:
Unser Sohn bekommt auch in wenigen Wochen sein erstes Korsett. Er ist 13,5 Jahre und voll in der Pubertät angekommen.
Er hat hysterisch auf die Diagnose und die Aussicht auf ein Korsett tragen reagiert.
Mit sehr, sehr viel zureden hat er die Prozedur des Korsett ausmessen über sich ergehen lassen.
Er hat immer wieder betont, das er das "Ding" keine Sekunde lang tragen wird. Er ist sehr schüchtern und strotzt daher leider auch nicht vor Selbstbewusstsein.
Man hat uns auch gesagt, das Jungs in dieser Hinsicht viel schwieriger sind, wie Mädchen.
Nun habe ich die größten Bedenken und bin auch ehrlich gesagt etwas ratlos, wie ich Ihn überzeugen soll, da er das Korsett auch 23 h täglich tragen soll.
Ich hoffe, dass ich hier Ideen sammeln kann von anderen Eltern mit pubertierenden Jungs, welche zum ersten Mal ein Korsett verordnet bekommen haben.
Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch.
Hallo,
zu welchem Orthopäden geht ihr denn?
Ich frage mich, ob ein Becker-Korsett das richtige ist.
Raten kann ich nur zu einer Reha - da lernen ins besondere Jugendliche mit dem Korsett umzugehen und haben lauter "gleichartige" um sich, somit ist der Umgang mit Korsett selbstverständlich.
Gruß eRic
ich rate auch unbedingt zu einer Reha!
Da lernt er viele gleichaltrige kennen, die das gleiche "Schicksal" haben.
Außerdem wird er dort auch psychologisch begleitet.
eric hat geschrieben:Ich frage mich, ob ein Becker-Korsett das richtige ist.
Der Begriff Becker-Gschwend-Korsett wird gern als allgemeines Synonym für ein Reklinationskorsett gebraucht, so wie es z.B. auch Rahmouni baut, auch wenn das nicht ganz richtig ist, da das Becker-Gschwend-Korsett ursprünglich ein Zweischalen-Korsett war.
Wir unterscheiden zwischen Becker Orthese und Reklinationsorthese. Die Wirkweise der Becker Orthese ist eher aktiv. Der Pat. wird durch gewisse Druckpunkte animiert sich selbst aufzurichten. Beim reinen Reklinationskorsett erfolgt die Aufrichtung eher passiv. Zum Teil unterstützen wir die aktive Aufrichtung in der Becker Orthese auch noch mit Reklinationshörnchen.
Bei eher fixierten Kyphosen würde ich zu einem Reklinationskorsett oder zumindest zu einem Becker mit Reklihörnchen raten. Bei noch sehr guter Flexibilität zu einem reinen Becker Korsett.
Nach den eingestellten Berichten ist eine REHA wohl tatsächlich die stärkste Motivations Hilfe für Kids.
Ich denke, dass Riekchen in erster Linie solche Motivations Hilfen sucht. Verstreute Berichte im Forum gibt es ja genügend.
Mich würde z. Bsp. interessieren, ob dabei auch die hier bekannten Korsettbauer mit ihrer "Philosophie" eine Rolle spielen.
Ich würde schon sagen, dass meine Tochter jetzt mit dem Rahmouni Korsett viel motivierter ist,
da sie weiß, dass es gut korrigiert und die Erfolgschance einfach höher ist.
Obwohl die Eingewöhnung kein Zuckerschlecken war...
Rahmouni-Korsetts galten unter den anderen Mädels in der Reha als "Porsche" unter den Korsetts...
Hallo,
ich trage selbst und noch nicht so lange (seit knapp ein dreiviertel Jahr) ein Korsett. Nachdem die Diagnose gestellt wurde, war ich auch erstmal erschüttert. Was mir jedoch anfangs geholfen hat, war eine 4 Tage lange Einweisung des Korsetts im Krankenhaus. Dort war man mit drei anderen Kindern, die ebenfalls ein neues Korsett bekommen haben in einer Gruppe. Hier haben wir den Umgang mit dem Korsett gemeinsam geübt und uns gegenseitig Mut gemacht.
Ich glaube es ist sehr sinnvoll, wenn man seinem Kind Verständnis zeigt. Andererseits sollte man ihm klar machen, welche Folgen, das nicht-tragen des Korsetts wären. Ich selbst habe auch erst etwas Zeit für mich gebraucht. Mittlerweile komme ich richtig gut klar mit dem Korsett und habe einen regelrechten Ehrgeiz erweckt, damit mein Rücken besser wird:-)
Ich hoffe mittlerweile hat er sich schon besser eingewöhnt!
Was mir jedoch anfangs geholfen hat, war eine 4 Tage lange Einweisung des Korsetts im Krankenhaus. Dort war man mit drei anderen Kindern, die ebenfalls ein neues Korsett bekommen haben in einer Gruppe.......Ich glaube es ist sehr sinnvoll, wenn man seinem Kind Verständnis zeigt.
Diagnose: 13 jähriger Sohn M. Scheuermann-Kyphose 52° nach Stagnara lumbosacrale Übergangsstörung mit Sakralisation L6 Schultertiefstand links Rippenbuckel links 5° Trichterbrust
Therapie: Becker-Gschwend-Korsett nach Maß, Tragezeit 23h/täglich Krankengymnastik nach Schroth
Hierfür benötige ich noch Euren Support, wie hier die richtige Vorgehensweise ist: Antrag stellen, Klinik aussuchen etc.
Also grundsätzlich erfährt man vieles durch intensives Lesen hier im Forum.
Bei einem Kid dürfte es kein Problem mit der Antragstellung z. Bsp. für Bad Sobernheim geben, was der Arzt unterstützen sollte, der die Behandlung für Deinen Sohn angefangen hat.
Hallo Riekchen
mein Sohn ist 14 Jahre und wurde im März mit Korsett versorgt. Als wir die Diagnose vom Arzt bekamen und mit welchen Therapien es weiter gehen sollte, waren wir im Moment total überfordert. Wir verließen die Praxis mit einem Rezept in der Hand für das Korsett, setzten uns erst mal ins Auto und waren sprachlos. Ich fuhr auch sofort zu einem Techniker bei uns am Ort zwecks einen Termin zur Anpassung. Mein Sohn setze sich dort auf einen Stuhl, starrte den Boden an und würdigte den Techniker keines Blickes. Er war absolut nicht ansprechbar. Er wollte mit diesen Thema nichts zu tun haben. Der Termin zur 1.Anpassung verlief dann erstaunlich gut. Mein Sohn verstand sich mit dem Technikermeister bestens, nachdem er Ihn mit Rauswurf gedroht hat, wenn er nochmal so miesepetrig zu Ihm kommt (man kanns nicht glauben es hat funktioniert) Die beiden verstehen sich jetzt sehr gut und die Mitarbeit meines Sohnes hat sich um 100 Grad geändert. Es kommen sehr viele Situationen vor, wo er seine Plastikschüssel (seine Worte) absolut nicht anziehen möchte: Schule wenn Sport angesagt ist, er mit seinen Freunden unterwegs ist, in ruhe essen möchte usw...es gibt in seinen Augen tausend Gründe. Nun basteln wie die Tragezeit um diese "Termine" rum. Seinen Freunden ist die Schüssel egal, ihm halt nicht ganz so, da er mit der Bewegung eingeschränkt ist.
Er gewöhnte sich erst mal nur zu Hause an das Korsett. Schritt für Schritt trug er es immer öfter und länger sowie in der Schule. Was meinen Sohn sehr wichtig war, das die Kleidung trotzdem cool blieb ! Das hat er geschafft. Trotzdem gibt es immer wieder Phasen wo er in ein Loch fällt und dort wieder raus geholt werden muss. Ich habe versucht ihn mit betroffenen Jugendliche zusammen zu bekommen, da blockt er komplett ab: " Mama was soll das, die können mir auch nicht helfen" Jungs wollen evtl. gar nicht so viel darüber reden wie Mädchen.
Trotzdem versuche ich gerade eine Reha anzuleiern, da ein Austausch bestimmt nicht Schaden würde.
So jetzt ist Schluß, das ist ja ein Roman geworden. Sorry
Vielleicht hat´s dir etwas geholfen
lg
Kopf hoch
Hunda3