Verschleppte Kyphose - Was tun ?

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minimine
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Beitrag von minimine »

Hallo Jonas,

mir ist eingefallen, dass wir vor einiger Zeit mal jemanden hier im Forum hatten, der von einem Arzt in NRW berichtet hat, der ihm auch ein Korsett verordnet hat. Ich hab den entsprechenden Beitrag mal rausgesucht: viewtopic.php?t=13399

Ist zwar nicht komplett optimal, da dieser Arzt wohl nur Teil-Aufnahmen gemacht hat, aber die letztendliche Entscheidung liegt ja bei dir, für welchen Arzt du dich entscheidest. Zumal aber auch Dr. Steffan mal vor längerem hier berichtet hat, dass er seitlich auch keine Ganzaufnahmen macht.

Vielleicht wäre das zumindest eine Möglichkeit, die du mal testen könntest. ;D Und wir warten hier dann ganz gespannt auf deinen Bericht. :D

LG
Minimine
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Jonas hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich Eure Kommentare richtig deute, minimine und Klaus, aber wenn Ihr meint, dass ich auf den ersten Blick - spekulativ anhand des Fotos - nah an einer OP-Indikation bin
Ich habe die Aussage von minimine eher kritisiert als bestätigt und es sollte nun endlich klar sein, dass wir nur allgemein weiter diskutieren sollten !!

Dazu gehört auch die Sache mit dem Korsett und/oder Schroth KG, wo ich mich durch minimine und Thomas bezüglich des täglichen Umganges bestätigt fühle. Danke für diese ehrlichen und informativen Aussagen. :)
Ich muss ja auch sagen, das die langfristige Motivation zu Schroth ein schwieriges Thema ist und ich das teilweise in mein Fitness Training eingebaut habe, da dies noch weiterhin viel Spass macht.
minimine hat geschrieben:Ist zwar nicht komplett optimal, da dieser Arzt wohl nur Teil-Aufnahmen gemacht hat
Jonas, man muss hier anmerken, das wir die Ganz-Aufnahmen propagieren, weil das
1. "automatisch" den Gesamt Bereich der Wirbelsäule erfasst
(es wird oft nur ein Teilbereich geröngt)
2. die Genauigkeit erhöht, (Teilaufnahmen können nicht immer einfach zusammengeklebt werden)
3. die Strahlungsbelastung insgesamt mindert, weil die Überlappungsbereiche in den Teilaufnahmen nicht doppelt erfasst werden.

Das heisst aber auch, dass Teilaufnahmen, sofern sie wirklich alle Bereiche erfassen, sicherlich auch für die Diagnose brauchbar sind. Wie genau die Gradzahl ist, ist z.Bsp. für eine Schroth REHA eigentlich nicht ganz so wichtig.
Allerdings bei geringen Graden könnte es wichtig sein, um überhaupt eine REHA machen zu dürfen. Und bei höheren Graden kommt dann die evtl. OP Indikation ins Spiel, die wir aber vorerst nicht mehr diskutieren wollen!

Bei der Kontrolle der Behandlung Korsett und/oder Schroth ist die Genauigkeit allerdings sehr wichtig, weil man hier Vergleiche braucht, um die Wirkung der Maßnahmen zu bestätigen.

Gruss
Klaus
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sloopy
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Beitrag von sloopy »

Jonas hat geschrieben:also das Sloopy jetzt die Initiative hier ergreift und meine Fragestellungen und Diskussion beenden möchte, finde ich nicht ganz OK.
Hallo Jonas,

ich wollte dir nicht verbieten, hier weiter Fragen zu stellen, aber wir können dir ohne Diagnose keine konkreten Tipps mehr geben- es ist alles gesagt und es liegt jetzt an dir, etwas daraus zu machen. Wenn du eine kompetente Diagnose bzw. Behandlung möchtest, musst du diesen einen Tag opfern. Wenn du dazu nicht bereit bist, kommt auch eine Korsett-Therapie nicht in Frage, weil du ja auch Zeit haben müsstest für die regelmässigen Kontrolltermine. Gerne können wir über mögliche Therapien weiter diskutieren, wenn du eine kompetente Diagnose hast, vorher macht das wenig Sinn, da wir uns im Kreis drehen. Natürlich kannst du im ganzen Forum weiterhin allgemeine Fragen stellen ;)

LG, sloopy
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"Bewahre mich vor dem naiven Glauben,es müsse im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen." (Antoine de Saint-Exupéry)
Jonas
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Beitrag von Jonas »

Hallo sloopy,
Hallo allerseits,

Danke, aber keine Sorge, ich bin nicht sauer, nur kaum Zeit letzte Woche gehabt und auch weiter nichts unternommen. Thema ist auch, dass jetzt sowieso überall Urlaubszeit ist, in einer Woche geht es bei uns selbst ab in den Urlaub.

Dass ich bei dem ersten groben Blick auf meinen Rücken irgendetwas machen muss, ist mir klar geworden.
Da ich grundsätzlich ein williger und ehrgeiziger Mensch bin, könnte ich mich mit einem Korsett auch anfreunden, das Problem ist aber die Compliance, gerade in meinem Job. Die Verkrümmung scheint bei mir insbesondere hochthorakal zu sein, von daher wäre bei mir besonders auch weiter oben einiges gerade zu biegen, d.h. sehr hohes Rückenteil und 'sehr einschränkende' Reklinationshörnchen und/oder mehr. Aber ich schätze einmal, dass es kein Kyphosekorsett gibt, das überhaupt auf diese Reklinationshörnchen verzichtet, deren Sinn verstehe ich auch.

Klaus schrieb :
" Die Optik des stark hervorgewölbten Bauches sollte deshalb auch nicht gleich zur Spekulation um eine mögliche OP Indikation führen.
Betrachtet man nur den rechten Teil des Rückens (ohne Bauch) sieht die Situation schon ein bischen anders aus. "
Was meintest Du eigentlich damit ? Also allein die Kyphose am Rücken betrachtend sieht es nicht so schlecht bei mir aus ?

Bei meinem Krankheitsbild könnte ich mir vorstellen, dass das Korsett eher zu einer Dauerversorgung wird.
Eines ist aber klar : Eine OP will ich nicht, bevor das jemand vorschlägt, trage ich lieber Korsett !

Mich würde übrigens auch interessieren, ob Ihr auch MBT tragt oder gleichzeitig zu Korsett auch spezielle Einlagen, denn alles mit Haltung soll ja auch viel mit den Füßen zu tun haben

Übrigens : Auf eine Freischaltung der Korsett-Modenschau warte ich schon sehr lange !

Jonas
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sloopy
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Beitrag von sloopy »

Hallo Jonas!
Jonas hat geschrieben:Aber ich schätze einmal, dass es kein Kyphosekorsett gibt, das überhaupt auf diese Reklinationshörnchen verzichtet, deren Sinn verstehe ich auch.
CCtec baut Kyphosekorsette fast immer ohne Reklinationshörnchen, aber sie machen halt nur gelegentlich Erwachsenenversorgungen.

Jonas hat geschrieben:Mich würde übrigens auch interessieren, ob Ihr auch MBT tragt oder gleichzeitig zu Korsett auch spezielle Einlagen, denn alles mit Haltung soll ja auch viel mit den Füßen zu tun haben
Es gibt hier einige User, die MBTs und/oder Einlagen tragen, auch unter den Korsett-Trägern.

Jonas hat geschrieben:Übrigens : Auf eine Freischaltung der Korsett-Modenschau warte ich schon sehr lange !
Wir schalten neue User aus Sicherheitsgründen nicht gleich für die Modenschau frei, da hier teils sehr persönliche Bilder veröffentlicht werden. Wir möchten neue User erst einmal "kennenlernen".

Liebe Grüße,
sloopy
Mein Thread: Mein CCtec (Erwachsenen)korsett und ich

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Re:

Beitrag von Riven »

Klaus hat geschrieben:
Jonas hat geschrieben:Man muss wissen, dass zwischen dem optischen Erscheinungsbild der Rückenstruktur und der tatsächlichen Wirbelkörperstellung grosse Unterschiede auftreten können. Je mehr diese Optik davon abweicht, desto grösser ist die Chance einer Korrektur.
Da spielen Muskel-Verkürzungen und -Überdehnungen in allen Bereichen des Körpers eine grosse Rolle.

Gruss
Klaus
Hallo Klaus

hast Du zu diesem Themenkomplex eventuell Quellen(Studien etc)die sich mal mit dem grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Gradzahl und optischer Erscheinung befassen?
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Klaus
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Re: Verschleppte Kyphose - Was tun ?

Beitrag von Klaus »

Riven hat geschrieben:hast Du zu diesem Themenkomplex eventuell Quellen(Studien etc)die sich mal mit dem grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Gradzahl und optischer Erscheinung befassen?
Nein, mir ist bislang nur die Erfahrung des Dr. Steffan bekannt, der ja nun wirklich sehr viele solcher Patienten sieht.

Der grundsätzliche Zusammenhang zwischen Gradzahl und optischer Erscheinung ist doch erst mal ziemlich logisch oder ??
Hier geht es um die Abweichungen davon und ich vermute dahinter die Anteile von Fehlhaltungs-Komponenten an der Fehlstellung, hier Hyperkyphose. Die Fehlhaltung als solche ist eine relativ gut zu korrigierende Sache, die eben sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann, Stichwort Flexibilität.

Nach einer schon etwas älteren Aussage von Dr. Steffan gibt es zur Hyperkyphose fast keine wissenschaftlichen Studien.

Gruss
Klaus
socke
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Re: Verschleppte Kyphose - Was tun ?

Beitrag von socke »

Klaus hat geschrieben: Nach einer schon etwas älteren Aussage von Dr. Steffan gibt es zur Hyperkyphose fast keine wissenschaftlichen Studien.
Liegt wahrscheinlich daran, dass sie selten als Krankheit erkannt und noch seltener behandelt wird. Wer weiss, was die Zukunft bringt. Da Rückenschmerzen so enorme Kosten verursachen, wird sich ja möglicherweise in den nächsten Jahrzehnten etwas auf dem Sektor tun.

Ich denke mal dass ein Großteil der chronischen Rückenschmerzen durch irgendwelche statischen Probleme verursacht wird. "Normale" Rückenschmerzen kriegt man ja recht einfach in den Griff.

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Klaus
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Re: Verschleppte Kyphose - Was tun ?

Beitrag von Klaus »

socke hat geschrieben:Liegt wahrscheinlich daran, dass sie selten als Krankheit erkannt und noch seltener behandelt wird
Richtig, der berühmte Teufelskreis.

Gruss
Klaus
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