Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüger!!

Fragen und Antworten rund um das Thema Skoliose
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Amura
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Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüger!!

Beitrag von Amura »

Hallo zusammen,
nachdem ersten Orthopäden-Besuch mit Therapievorschlag Gerätetraining und Einlagen mit 5 mm Überhöhung haben wir gestern mit unserer Tochter unseren Termin in Leonberg gehabt.
Wir scheinen aber wohl nicht in den hier großen Kreis der begeisterten Fans zugehören.
Bevor der Arzt das Sprechzimmer betrat, kam erst mal der Korsettbauer nebst Assistent herein und begrüßte uns. Ich war verwirrt, da er nichts sagte, und ich dachte er untersuche nun meine Tochter. Dann kam der Arzt und ohne größere Diskussion war klar, sie muss noch mal geröntgt werden. Das hatte ich schon vermutet, da der erste Orthopäde keine Ganzkörperaufnahme gemacht hatte. Danach. wieder alle Mann im Sprechzimmer die kurze Diagnose : 36 Grad (vor vier Wochen 30 Grad , bei Teilröntgenaufnahme) und es gibt nur eine Möglichkeit: Korsett. KG nach Schroth hilft nicht, unterstützt nur. Reha in Bad Soberneheim? Kann ich bekommen. Einlagen mit Überhöhung weiter tragen? Ja macht nichts.
Fragen nach dem Korsett, z.B. bilden sich Muskeln zurück, wie wirkt es, was passiert durch das Korsett, und mehr. .. wurden für mich nicht konkret beantwortet.
Ich möchte den anwesenden Herren auf keinen Fall die Kompetenz absprechen, ich denke die durchaus positiven Berichte hier, sprechen für sich.
Aber kann man als geschockte Eltern, im Beisein des Kindes einen etwas sensibleren Umgang erwarten? Wir reden nicht von einem Schnupfen......

Ich bin auf jeden Fall verunsichert. Dadurch dass der Korsettbauer vor dem Arzt da war, hat es für mich den unangenehmen Geschmack.... Korsett um jeden Preis.
Ich würde eigentlich jetzt gerne noch eine dritte Meinung einholen, nur bei wem. Irgendwie waren wir doch beim besten Arzt?
Gibt es wirklich keine Alternative zum Korsett? Was ist, wenn meine Tochter ausgewachsen ist, und ihr Korsett nicht mehr trägt, ist es dann besser, wird es dann wieder schlechter?
Es gibt , wie ich auch hier gelesen habe, wohl mehrere Korsettbauer, die auch unterschiedliche Korsetts herstellen. Was sind denn die Unterschiede zwischen den Korsetts?
Was ist mit den Korsetts von Dr. Weiß? Da habe ich hier noch kaum was gelesen (oder gefunden).

Ich kann doch meine Tochter nur unterstüzten ggf. ein Korsett zu tragen, wenn ich restlos davon überzeugt bin. Da muss mir die Funktionsweise doch komplett klar sein, mit Vor- und Nachteilen. Gibt es Orthpäden, die das verstehen.
Gibt es Orthopäden, die mit ihren Patienten bzw. Eltern ernsthaft reden, und sich Zeit für Erklärungen nehmen. Was ich hier teilweise so lese, bezweifele ich das.

Ich wäre dankbar, wenn ich ein paar Tips für das weitere Vorgehen bekommen würde. Eins ist mir schon klar, die Zeit eilt, da meine tochter 15 ist.
Noch eine Frage: Gibt es niemanden, der mit Intensivtherapie (Schroth in Sobernheim) ohne Korsett eine Verbesserung erreicht hat?
Grüße
von einer verzweifelten, ratlosen Mutter
Amura
robinho
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von robinho »

Ich habe es ja schon oft gesagt: Die beiden versorgen gerne Patienten mit Korsetten...

Aber ich rate dir eins: Mach es. Erst mal haben. Was du dann letztendlich weiter machst, kannst du dir ja immer noch überlegen. Aber so hast du erst mal die Möglichkeit etwas zu tun! Bei manchen hilft das Korsett, bei manchen fast nicht. Es ist schwer was gegen Skoliose zu unternehmen, da die Behandlungsmöglichkeiten ziemlich schlecht sind. Das einzige was wirklich bei fast jedem hilft und vor allem nachhaltig ist eine OP, allerdings ist es immer noch so, dass die mit schwerwiegenden Einschränkungen verbunden sein kann und natürlich einen riesigen Aufwand darstellt.

Wieso fragst du denn den Arzt nichts wenn du schon bei ihm bist? Er kann ja nicht jedem Patienten seine Bücher vorlesen...
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bluecat
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von bluecat »

Hallo Amura,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen.
Ich wünschte ich wäre als Jugendliche zu Rahmouni gekommen, dann würde ich vielleicht nicht bei rund 60° Skoliose stehen und immer wieder mit der Frage OP ja nein in Berührung kommen. Aber egal.

Störe dich nicht daran, dass der Korsettbauer schon vorher im Zimmer war. Das passiert einfach mal, er war etwas schneller als der Arzt. Wenn man mit dem Thema noch nicht länger vertraut ist, muss man sich erst einmal zurechtfinden und die Eigenarten der neuen Menschen die sich um einen bewegen kennenlernen.
Ich war in der Uni Gießen bei der Erstdiagnose. Das war eine absolut schlechte Beratung, Betreuung und schlecht organisierte Massenabfertigung. Am Ende wußte ich wie mein RöBi ausschaut, das ich einen OP Termin bekommen soll, aber nicht wie meine "Krankheit" heißt und ich war komplett aus den Fugen. Meine Mutter auch.

Dr. Hoffmann ist gut, aber auch nur ein Mensch. Man sollte kein blinder Fan sein und immer noch kritisch hinterfragen können.

Die Messtoleranz liegt +/ - 5°, und Teilaufnahmen taugen wirklich nix. Bei 36° stehen deiner Tochter JETZT alle Möglichkeiten offen. Das bedeutet ein gutes Korsett immer in Kombination mit guter KG, hier nach Schroth. Ein Erfolg ist es schon die Krümmung zu halten und keine Verschlechterung zu haben! Und ein gutes Korsett sollte eine Korrektur von mind.50% erreichen.

Die Muskeln haben sich bei mir nie zurückgebildet, wenn ich regelmäßig meine KG gemach habe. Zudem sind diese Korsettarten nicht zum ruhigstellen gebaut, sondern regen dazu an sich selbst aktiv zu korrigieren.

Wurde deine Tochter schon gegipst? Oder Muss sie erst noch hin? Diese ganzen Fragen beantwortet der Korsettbauer. Bei Rahmouni habe ich dafür immer ein offenes Ohr gefunden, ohne Zeitdruck, und gute kompetente Antworten erhalten.

Auf eines kannst du dich aber einstellen, um das Korsett kommt deine Tochter nicht herum. Nicht bei der Krümmung.
Ein Korsett wird spätestens bei 25° verordnet. Spätestens ab da ist man in der Korsettindikation drin.
Es sei denn ihr entscheidet euch dagegen. Das steht jedem frei! Aber auch hier sollte man immer abwägen. Versucht ihr es ohne Korsett, ist das Risiko einer Verschlechterung wesentlich höher, die OP Indikation könnte erreicht werden. Und dann?

Eine OP sollte der wirklich letzte Schritt sein! Du tauschst da eine krumme WS gegen eine versteifte WS ein. Und selbst mit einer OP bist du nicht geheilt! Einmal Skoliose, immer Skoliose. Eine OP ist kein Freischein nix mehr machen zu müssen. Mal abgesehen von den Risiken und Verschleißerscheinungen, die kommen können.

Man kann aber auch mit einer Skoliose ohne OP leben, wenn man eine stärkere Krümmung hat. siehe mich ;-)
Es sieht nur leider nicht so schön aus..

Wenn sie es konsequent trägt, das Korsett gut ist, hat sie die besten Chancen die Krümmung dauerhaft gut zu korrigieren.
Ist sie ausgewachsen, und die Krümmung stabil, wird das Korsett abgeschult. D.h.die Tragezeit langsam reduziert. Es gibt auch Kontrollröntgen nach Tragepausen um zu sehen, wie sich die Korrektur hält. Da sie schon 15 ist, wird es langsam Zeit sich zu entscheiden, sie wird vermutlich nicht mehr viel wachsen.

Es gibt sehr sehr viele verschieden Korsettbauer. Wenn man als "Neuling" damit konfrontiert wird, hat man keine Ahnung was gut ist. Bei Rahmouni seid ihr schon in sehr guten Händen, dass habe ich auch am eigenen Leib erfahren. Hr. Nahr wird hier im Forum auch immer wieder erwähnt, da habe ich keine persönliche Erfahrung. Ich würde ihn aber auch in Erwägung ziehen.

Zu Dr. Weiß wirst du hier nicht viel, oder nicht viel Gutes zu lesen bekommen. Er mag sicherlich ein intelligenter und auch netter Mensch sein, aber seine Meinung zu Korsettarten war schon immer sehr wechselhaft. Er praktiziert mittlerweile nicht mehr in der Katharina Schroth Klinik. Ich persönlich habe ihn als Arzt nicht wirklich gemocht, seine Kompetenz im Thema Korsett finde ich persönlich nicht ausreichend (aus eigener Erfahrung). Er hat aber gute Bücher veröffentlicht. Die sind vor allem dann hilfreich, wenn man mit dem Thema Skoliose neu konfrontiert wird.

Wenn deine Tochter ihre Krümmung bei unter 40° halten kann, wird gesagt, dass das Risiko auf Verschlechterung als Erwachsene nur noch gering ist.

Also, nicht entmutigen lassen! Viel informieren, aber auch Infos abwägen!
Wenn du noch offene Fragen hast, dann rufe bei Dr. Hoffmann an. Er hat mich auch schon zurückgerufen.

Ich hoffe ich konnte die deine Angst ein wenig nehmen!
LG
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von uspe »

Hallo Amura,

ich hab dir ja schon auf deine Pin geschrieben,
ich kann euch eure Momentane sooo sehr nachvollziehen, uns ging es ja genauso!
Angst, das falsche zu entscheiden oder das richtige zu verpassen. was ist richtig? Was ist das Beste???

Wahrscheinluch findet man da nie die richtie Antwort, weil es auch bei jedem anders sein wird!

Deine jetztige Erfahrung mit Orthopäden kann ich leider nur bestätigen :-(
Da bin ich ehrlich gesagt auch noch nicht beim richtigen gelandet
(der 1. hat sich um 20° verrechnet aber immerhin weiterüberwiesen, der jetzige mag eine Koriphäe sein, aber menschlich ist da keine zeit,
meiner - bzgl Hüfte - schnell OP, so knackige Frauen operiert er doch gerne......)
ich bin jetzt aber so zufrieden mit unsrem OT Weitner in Frankfurt, vorallem nachdem jetzt auch das erste Röbi im Korsett gezeigt hat, wie gut es korrigiert,
das ist mir in dem fall dann der wichtigere Ansprechpartner, dort ist man öfters und verbringt mehr Zeit...

Eure Entscheidung ist schwer, ich versteh das sooo gut, aber ihr müsst euch wahrscheinlich echt beeilen, da eure Tochter schon 15 ist...

ich wünsche euch viel viel Glück und viel viel weniger Verzweiflungsmomente!!
Drück euch feste die Daumen!

uspe
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Thomas
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Thomas »

Amura hat geschrieben:Ich bin auf jeden Fall verunsichert. Dadurch dass der Korsettbauer vor dem Arzt da war, hat es für mich den unangenehmen Geschmack.... Korsett um jeden Preis.
Hallo Amura, wann wart Ihr denn dort? Kann es sein, dass Ihr in der Korsett-Sprechstunde wart? Dann wäre es verständlich, dass Rahmouni als erster reingekommen ist.

Möglicherweise hat Euch die Sprechstundenhilfe bei der Anmeldung falsch verstanden und Euch einen Termin in der Korsett-Sprechstunde anstatt in der regulären Sprechstunde gegeben.

Gruß Thomas
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von minimine »

Hallo Amura,

dass Rahmouni vor Dr. Hoffmann im Sprechzimmer war, hat nichts zu bedeuten. Rahmouni ist ja nur dort, wenn Korsett-Sprechstunde ist.

Mein erster Termin war auch in der Korsett-Sprechstunde und ich fand das gar nicht so verkehrt, da man auch gleich wusste, mit wem man es in Zukunft zu tun hat.

Dass man euch bei 36° ein Korsett empfiehlt ist nicht verwunderlich. Aber ich habe bei euch so das Gefühl, dass ihr immer noch nach einer Alternative sucht und euch nicht so recht mit dem Gedanken an ein Korsett "anfreunden" könnt. Aber es gibt keine Alternative, ohne Korsett ist die Gefahr einer Verschlechterung sehr hoch!! Schroth ist da auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zusätzlich zum Korsett ja, aber ohne Korsett würde es auch nicht viel an der Situation ausmachen.
Die Entscheidung kann euch natürlich keiner abnehmen, aber ich wäre froh gewesen, bei 36° schon ein Korsett zu bekommen (war damals 22), ich hab es erst bekommen als es schon 5 vor 12 war (bei 53°) und das trotz intensivem Schroth.

Wie sich die Skoliose dann mit Korsett entwickelt kann euch jetzt keiner sagen, das hängt davon ab, wie sich die Skoliose korrigieren lässt und wie es deine Tochter trägt. Im Idealfall lässt es sich so verbessern, dass im Erwachsenenalter mit keiner wesentlichen Einschränkung mehr zu rechnen ist und sie dann nichts mehr gegen die Skoliose tun muss. Aber auch das Halten der jetzigen Krümmung kann mit Korsett u.U. schon ein Erfolg sein, denn ohne Korsett ist wie gesagt mit einer weiteren Zunahme zu rechnen.

Wenn du der Meinung bist, dass ihr Dr. Weiß Meinung hören wollt, dann fahrt doch mal zu ihm. Mit der Suchfunktion solltest du hier im Forum aber so einiges über ihn finden.

LG
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Agrimon »

Hallo,

ich habe auch oben 38° und unten 22°, aber mir wurde bis jetzt noch kein Korsett empfohlen. Da sieht man mal, dass Dr. Hoffmann nicht jedem gleich ein Korsett empfiehlt. Bei mir sagt er nämlich, dass ein Korsett bei mir nichts mehr bringt. Eine gewise Korrektur ist zwar bei mir noch drin, denn nach der Reha geht es mir besser, als vor der Reha, aber komplett gerade werde ich nicht mehr. Ich habe eh am 28.02. wieder einen Termin bei Dr. Hoffmann wegen neuer Reha, bin gespannt, ob sich meine Skoli verschlechtert hat oder nicht.

Gruß Agrimon
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von robinho »

Es ist ein Unterschied, ob man 15 oder 42 Jahre alt ist.
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Agrimon »

genau, ich muss noch dazu sagen, dass ich 4bogig bin und die 4bogigen weniger die Tendenz zur Verschlechterung haben, als die 3bogigen, warum das so ist, weiß ich leider auch nicht. Da bin ich noch am forschen. In meiner Jugend hatte ich auch ein Korsett, aber das Milwaukee hat nicht so den Erfolg gebracht, wie die heutigen Korsetts.
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Amura »

Hallo zusammen,
nach den Tagen des Schocks und der Verzweiflung kommt nun langsam Wut auf.
Um eines klar zustellen: ich will das beste für meine Tochter, und wenn das Korsett wohl oder übel , die einzige und beste Therapie ist, werde ich das akzeptieren.
Davon bin ich von Seiten der Ärzten noch nicht überzeugt. Die Aussagen im Forum gehen schon eher in die Richtung, aber verwirren und verunsichern auch.
Wenn meine Tochter ein Korsett tragen soll, müssen wir als Eltern doch voll dahinter stehen, um sie in schlechten zeiten motivieren zu können. Das können wir derzeit leider noch nicht.
Arzt nr. 1: verschreibt Training an Geräten (spezielle ASYMMETRISCHE Übungen), Überhöhung 0,5 cm Einlagen (viel Kritisches hierzu im Forum und auch auf Arztseiten gelesen) und KG für Stärkung der Bauchmuskulatur. Aussage: Verbesserung kaum möglich, Verschlechterung muss verhindert werden:
Arzt nr.2 (Kapazität): Nur Korsett kann evtl. die weitere Verschlechterung aufhalten, Verbesserung evtl. Wieviel? Wielange muss es getragen werden (Jahren)
Wenige Fragen nach meinem Schockzustand wurden, wie soll ich sagen, nicht ernstnehmend und schnell abgetan. Ach ja, ich bekam eine Broschüre vom Korsettbauer wo vieles drinsteht, aber eben doch nichts alles. Ach auf nachfragen, bekamen wir KG nach Schrotz verschrieben. Und ebenfalls auf nachfragen sagte er, ich könne auch eine Reha in Sobi bekommen. Aber erst müsse das Korsett angeschult sein. Auf die Frage, ob die Überhöhung in den Einlagen denn ok sei, bekam ich nur ein, ja ja kann man machen!!!!!!
Da steh ich nun: der erste Arzt sagt zu spät, der zweite sagt fast zu spät..... und weiter nichts.
Ist es wirklich zuviel verlangt, von einem Arzt detailliert aufgeklärt zu werden, oder gibt es das nur in Arztserien=????????
Ich versuche mal die beiden Ergebnisse zusammen zu fassen: der erste Arzt sagt zu spät, der zweite sagt vielleicht noch, also liegen sie soweit nicht auseinander. Also soll meine Tochter sich Jahrelang in ein Korsett zwängen, um vielleicht etwas zu verbessern oder zu stoppen???? Wenn diese Aussage so stimmen sollte, finde ich, dass ist es nicht wert. Soll ich ihr drei bis fünf Jahre ihrer Pubertät nehmen, um danach 5 Grad Verbesserung zu bekommen???????

Eigentlich hätte ich jetzt gerne eine dritte Fachmeinung von einem Spezialist, der weder ein Sportstudio noch einen Korsettbauer angeschlossen hat. Gibt es aber wohl keinen, und was ich so über Kommentare von Experten lese, z.B. an Kliniken, grausam. Vielleicht sind die ja fachlich versiert......aber wie soll man Vertrauen zu menschlich unzugänglichen Ärzten bekommen.

Ich habe jetzt trotzdem am Dienstag kurzfristig einen Termin bei einem Orthopäden vor Ort, der natürlich Skoliosen in seinem Behandlungsfeld hat, aber laut Sprechstundenhilfe nicht sein Spezialgebiet ist. Vielleicht kann er ja trotzdem zu der Entscheidungsfindung beitragen (Hoffnung ist nicht sehr groß). Ein Termin am Mittwoch bei Dr. Weiß steht auch noch auf der Liste, aber ich weiß noch nicht, ob wir den wahrnehmen.

Unsere weitere Planung sieht wie folgt aus:
- weitere Ärztlich Beratung ohne Erwartung einer hilfreichen Entscheidungsfindung
- am Mittwoch erste KG nach Schroth
- ggf. doch Gerätetraining nach FPZ (assymetrische Training, nach vorheriger Kontaktaufnahme mit dem Programmentwickler)
- damit Verbunden wäre dann wohl Arzt Nr1, von dem ich dann parallel KG nach Schrotz fordern würde
- nach einem kurzen Zeitraum (3-6 MOnate?) Kontrolle, ob eine weitere Verschlechterung der Werte vorliegt
- wenn ja, doch Umstieg auf Korsett
- wenn nein, .... weitermachen.

Wahrscheinlich werden jetzt viele aufschreien, aber noch bin ich wie gesagt nicht überzeugt von einer Korsetttherapie, was die langfristigen ERgebnisse betrifft.
Ach ja , gibt es eigentlich Untersuchungen über Patienten, die in der Pubertät Korsett getragen haben, und jetzt im Erwachsenenalter keine Verschlechterung hatten. Es wird ja bestimmt auch Patienten geben, bei denen das Korsett nicht geholfen hat, und das muss man fairer Weise doch auch berücksichtigen.

Erstmal vielen Dank dafür, dass man mindestens in dem Forum die Chance hat, seine Hilflosigkeit, Fragen und Emotionen rauszulassen,. und das es so viele nette Menschen gibt, die sich die Zeit nehmen darauf auch noch zu antworten.
Liebe Grüße
von immer noch ratloser Amura
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von minimine »

Hallo Amura,
Arzt nr. 1: verschreibt Training an Geräten (spezielle ASYMMETRISCHE Übungen), Überhöhung 0,5 cm Einlagen (viel Kritisches hierzu im Forum und auch auf Arztseiten gelesen) und KG für Stärkung der Bauchmuskulatur. Aussage: Verbesserung kaum möglich, Verschlechterung muss verhindert werden:
ganz ehrlich, aber vergesst doch diese Aussage. FPZ hat Skoliosen sogar als Kontra-Indikation drin und ich glaube kaum, so dass dieser Arzt schonmal ein gescheites Korsett gesehen hat, geschweige denn eine solche Therapie begleitet hat, dass er einschätzen kann, ob und wieviel Verbesserung möglich ist.
Fakt ist doch, dass deine Tochter erst 15 ist, sie in einem Gradzahl-Bereich ist, in dem es auch im Erwachsenenalter zu einer Krümmungszunahme kommen kann, ganz zu Schweigen in einem Alter in dem die Wirbelsäule sich sicherlich noch nicht stabilisiert hat, auch wenn sie vielleicht schon komplett Ausgewachsen ist. Nochmal, selbst wenn es sich in diesem Alter mit Korsett nicht mehr verbessert, dann ist schon viel gewonnen, weil ohne Korsett eine weitere Verschlechterung zu erwarten ist. Und dann machen 5° besser mit Korsett zu vielleicht 20° schlechter ohne Korsett einen riesigen Unterschied, nämlich die OP-Indikation!!
Verbesserung evtl. Wieviel? Wielange muss es getragen werden (Jahren)
Wenige Fragen nach meinem Schockzustand wurden, wie soll ich sagen, nicht ernstnehmend und schnell abgetan.
Es ist auch schwer vor der Therapie sowas auszudrücken. Ich denke, wenn das Röntgenbild im Korsett gemacht wurde, dann lässt sich vielleicht eher was zur Prognose sagen.
Soll ich ihr drei bis fünf Jahre ihrer Pubertät nehmen, um danach 5 Grad Verbesserung zu bekommen???????
Die Frage andersrum kann aber genausogut lauten: Willst du riskieren, dass sie in 1-2 Jahren 20° mehr hat und sie evtl. operiert werden muss? Willst du riskieren, dass deine Tochter in 10 oder 20 Jahren sagt, Mama warum hast du damals nicht darauf gedrängt, dass mir geholfen wird??
Verstehe mich nicht falsch, ich glaube dir sehr gut, dass du verunsichert bist und auch, dass sich wohl keine Mutter der Welt ein Korsett für ihr Kind wünscht. Aber was sind schon ein paar Jahr Korsett im Vergleich zum restlichen Leben??
Deine Tochter ist ja schon 15, was sagt die denn dazu?? Sie ist ja in einem Alter, da sollte sie schon selbst entscheiden können und auch Risiken und Nutzen miteinander abwägen können?!
Eigentlich hätte ich jetzt gerne eine dritte Fachmeinung von einem Spezialist, der weder ein Sportstudio noch einen Korsettbauer angeschlossen hat.
Ich verstehe irgendwie gerade nicht, was du dir davon versprichst?? Entweder ihr geht zu einem Skoliose-Spezialisten, dann wird dieser auch zwangsläufig mit einem Korsettbauer zusammenarbeiten und das ist auch gut so (wobei hier die Qualität des Korsetts eben meilenweit auseinandergehen kann)!! Oder ihr geht zu jemanden, der keine Ahnung von Skoliose hat und er wird euch irgendwas verordnen, damit es irgendwann dann eben heißt, ja jetzt muss eure Tochter operiert werden. Glaub mir, wir hatten hier im Forum schon so einiges, von Verordnungen von Haifischkapseln gegen Skoliose bis zur Geistheilung oder das andere Extrem von OP-Empfehlung bei gerade mal 20°. Ich jedenfalls wäre froh gewesen, wenn ich bei Diagnosestellung im Alter von 6 Jahren gleich bei einem Spezialisten gewesen wäre, aber ich war auch erst bei so einem Arzt, der im Alter von 12 meinte, das verwächst sich jetzt in der Pubertät schon wieder. Ja, verwachsen hat es sich - zu einer richtig schönen Skoliose in der OP-Indikation!! Und ja, ich wäre auch im ausgewachsenen Stadium im Alter von 17 froh gewesen, wenn ich doch noch ein Korsett bekommen hätte, dann hätte ich halt jetzt schlimmstenfalls um die 30° und nicht um die 50°!!
nach einem kurzen Zeitraum (3-6 MOnate?) Kontrolle, ob eine weitere Verschlechterung der Werte vorliegt
- wenn ja, doch Umstieg auf Korsett
Dann kann es halt aber sein, dass das bisschen Restwachstum komplett in die Krümmungszunahme ging, wenn es andererseits sehr gut zur Korrektur hätte genutzt werden können.
Ach ja , gibt es eigentlich Untersuchungen über Patienten, die in der Pubertät Korsett getragen haben, und jetzt im Erwachsenenalter keine Verschlechterung hatten.
Ab 30° ist auch im Erwachsnenalter mit einer Verschlechterung zu rechnen. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Deshalb ist es wichtig, mit dem Korsett möglichst unter diese Grenze zu gelangen, weil dann die Wahrscheinlichkeit einer Zunahme abnimmt.
Es wird ja bestimmt auch Patienten geben, bei denen das Korsett nicht geholfen hat, und das muss man fairer Weise doch auch berücksichtigen.
Das hängt dann aber mit der Korrektur im Korsett zusammen. Es gibt eben nicht viele Techniker, die sehr gute Korrekturen hinbekommen. Klar, auch da wird es immer mal wieder jemanden geben, bei denen das Korsett nicht hilft, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon wesentlich geringer, als bei einem Techniker, der einfach aufgrund seines Könnens oder seiner Philosophie gar kein besseres Ergebnis hinbekommt.
Eins ist aber sicher, man braucht sich keine Vorwürfe machen, denn man hat es wenigstens versucht. Ich glaube, ich würde mir niemals verzeihen können, wenn man es nicht versucht, es zur OP käme und da dann was schief geht.

Wie gesagt, die Entscheidung liegt bei euch, wobei deine Tochter meiner Meinung nach eben auch in einem Alter ist, indem sie schon selbst entscheiden kann. Manchmal gibt es aber auch Fälle, in denen sich die Eltern schwerer damit tun, als die Kids an sich. Wenn dann die Mädels ständig gesagt bekommen, wie schlimm das ganze doch ist und sie ständig bedauert werden, dann kann das auch nichts werden. Soll nicht heißen, dass du jetzt so bist, nur als Anmerkung, dass es vielleicht für deine Tochter gar nicht soo schlimm ist, wie man jetzt am Anfang sich vorstellt.
Es wird euch sicherlich auch keiner den Kopf abreisen, wenn ihr euch gegen das Korsett entscheidet. Aber die Frage ist dann halt, ob man sich dann nicht irgendwann Vorwürfe macht.
Vielleicht wäre ja auch eine Kompromiss-Lösung möglich, so dass deine Tochter es nur Nachts zu tragen braucht, aber das müsst ihr mit dem Arzt und Techniker besprechen. Aber ich finde, das wäre besser, als nichts oder gar das Falsche zu tun.

LG
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von CH-heftig »

Hallo Amura

Die Studien über Korsett Therapie?
Da gehen die Meinungen weit auseinander.
Hier die CH Erkenntnisse, welche vom einem Chirurgisch tätigen Arzt veröffentlicht worden sind. Der hat wohl Angst, dass Ihm die Arbeit ausgeht.
http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/20 ... 01-252.PDF

Hier dass objektive Gegenteil:

http://www.ot-forum.de/OT/split2002/200 ... ndauer.pdf
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kra ... rhaft.html

Es gibt keine realen Studien welche Beweisen, dass eine Operation besser ist als die Korsett Behandlung und keine oder nur Schrot Therapie. Führ eine solche Studie sollen mindestens 100 Patienten mit Skoliose nicht behandelt werden, weitere 100 mit Korsett versorgt werden und weitere 100 operiert werden. Die Medizinischen Studien werden von der Ethik Kommission genehmigt. Keine Ethik Kommission wird je eine solche Studie genehmigen, weill dies wurde bedeuten hunderten von Patienten die Möglichkeit einer Besserung der Skoliose durch Korsett Therapie zu entziehen.
Es gibt kaum etwas was ich über Skoliose und deren Behandlung nicht gelesen habe.
Hier unsere Erfahrungen mit Skoliose:
Bei meiner Tochter brachte die 30 Monatige Korsett Therapie in der CH nur Verschlechterung, weill kein Korsett eine Verbesserung der Krümmung bewirkte.
Sobald wir die Behandlung nach Deutschland verlegt haben, verbesserte sich die Skoliose innert 25 Monaten vom 43° Cobb Winkel Lumbal auf unter 20 °. Den ersten Korrekt korrigierenden Korsett bekam meine Tochter erst mit 17 Jahren in Bad Sorbenheim, fast ein Jahr nach der Menarche.
Nach Medizinischen Studien ist in solchen Alter keine Verbesserung mehr zu erwarten, ich aber glaubte dass auch in diesem Alter eine Verbesserung möglich ist ( Es gibt da eine Studie vom Dr. Rigo, Spanien, welche aussagt dass die Wirbelsäule bis zum 20 Lebensjahr wächst) und die ist eingetreten und meiner Meinung nach auch dauerhaft geworden ist.
Hier noch ein Interessantes Referat über Skoliose: http://www.vinzenzgruppe.at/vinzenzgrup ... 4Weiss.pdf

Mit 36° und 15 Jahren ist Ihre Tochter mit Dr. Hoffmann und besonderes mit Rahmouni in den besten Händen. Die beiden arbeiten nach Erfolgs Prinzip.
Gibt es beim Korsett Therapie eine Verbesserung, so wird auch jede Jugendliche bereit dass Korsett zu Tragen.

LG
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Geschlecht: männlich
Diagnose: M. Scheuermann Kyphose (urspr. 68°)
M. Baastrup
Therapie: 1 Boston B.O.B.
1 Milwaukee
2 Rahmouni´s
1 TüKO
Und SCHROTHen bis bis die Sprossenwand qualmt und sich die Spiegel krümmen!
Wohnort: Allgäu

Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Toni »

Ich kann Eure Verwirrung gut verstehen.
Bitte berücksichtigt, daß die idiopathische Skoliose immer noch wissenschaftlich eine völlig ungeklärte Krankheit ist. Es ist nicht einmal klar ob Skoliose tatsächlich eine "echte" Krankheit oder "nur" eine biologische Formvarianz („Spielerei“ der menschlichen Genetik) ist.

Über Skoliose existiert nur empirisches Wissen, auch wenn einige Ärzte so tun, als hätten Sie das Phänomen Skoliose detailliert erforscht und verstanden, indem sie möglichst viel von sich selbst und Anderen abgeschriebenes veröffentlichen.
Skoliose ist nichts, an dem Ärzte viel tun könnten.
Bei Skoliose ist die Rolle des Arztes auf die Diagnose ( Röntgen, Ausmessen, Dokumentieren) und auf das Verordnen der erforderlichen Therapien beschränkt. Nur sehr guten und zeitlich nicht gut ausgelasteten Orthopäden mit sehr langer und großer Skoliose-Erfahrung gelingt auch ein Motivationsgespräch zur Verbesserung der Korsett-Compliance oder um die Angst vor der OP zu nehmen. Bezahlt werden solche Gespräche von unseren (gesetzlichen) Krankenkassen definitiv NICHT.

Erst wenn die konservativen Therapien versagen ( aus den vielfältigsten Gründen!!!) schlägt sie Stunde der Wirbelsäulen-Chirugen. Doch die können auch keine Skoliose heilen, auch wenn sie manschmal so tun als ob. Bisher ist eine Skoliose-OP immer noch ein destruktiver und alles andere als harmloser Eingriff.
Bei Skoliose ist es nur eine Gute Zusammenarbeit zwischen Orthopädietechniker, Physiotherapeut und der allerwichtigsten Person: Der Patientin/dem Patienten, die eine Veränderung und Verbesserung bewirken kann.

Skoliose ist NICHT heilbar! Weder mit Korsett, noch mit einer OP. Eine skoliotische Wirbelsäule muss ein Leben gepflegt werden, egal ob operiert- versteift oder "naturbelassen"- aber durch Korsett-Therapie und intensiv-Schroth korrigiert und formverbessert.
Ob eine Korrektur der Rotation und Krümmung gelingt hängt von vielen Faktoren ab:
1. Wie frühzeitig wurde die Skoliose entdeckt?
2. Wie schnell und konsequent wird eine wirksame Therapie eingeleitet? Oder hemmt Lamentieren, Zaudern und Zögern die Nutzung der vorletzten Chance?
3. Wie gut gelingt es einem Korsett-Hersteller ein möglichst hochgradig korrigierendes Korsett herzustellen, das gerade noch für den Patienten erträglich ist? Dabei ist
4. Wie gut gelingt es der Patientin/dem Patienten sich möglichst schnell an das Korsett zu gewöhnen und eine möglichst hohe Compliance zu entwickeln?
5. Wie ist die innere Einstellung? Hat die Patientin die Skoliose als Teil ihrer persönlichen Individualität akzeptiert und macht das "Beste" draus? Versteht Sie Ihr Korsett als Hilfe und Heilmittel gegen die Skoliose oder empfindet sie auf das Korsett nur blanke Wut und abgrundtiefen Hass? Lässt sie sich "hängen" im Korsett, leidet passiv und gibt sich auf?
6. Wie aktiv ist die Patientin im Korsett? Wie gut kann sie aktiv
von den Druckpelotten abweichen, wie gut kann sie in Drehwinkelatmung in die Freiräume hineinatmen, die ihr ein gutes Korsett lässt?
7. Wie schnell lernt und versteht die Patientin das Schroth-Prinzip der aktiven Selbstkorrektur? Das ist abhängig von einer baldigen und erfolgreichen Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen. Schroth ist nicht oder nur in ganz seltenen Fällen durch ambulante Physiotherapie erlernbar. Schroth muss fest eingeprägt werden in Bewegungs- und Verhaltensmuster, das gelingt nicht in ein paar Stunden!
Schroth allein bewirkt zwar viel, aber bei einer progredienten Skoliose viel zu wenig. Niemand kann 24 Stunden aktiv schrothen. Aber mann kann problemlos 23 Stunden pro Tag und Nacht in und mit einem guten Korsett leben. Deshalb hat das hochkorrigierende Korsett vorerst mal Vorrang vor Schroth umd erstmal die Progredienz zu stoppen. Außerdem schrothet man/frau besser und leichter, wenn man durch ein gutes Korsett schon auf den kurzen und engen Seiten aufgebogen und vorgeformt ist!

Eine Korsett-Therapie ist nichts Schönes oder Gemütliches. Aber richtig unangenehm ist sie nur am Anfang in der Eingewöhnungsphase oder im brütend heißen Hochsommer. An ein Korsett kann man sich gewöhnen und dazu stehen. Wichtig ist nur daß man durch das Korsett zu echten Erfolgserlebnissen kommt. Dann weiss man warum man leidet, und dann trägt man das "verdammte Ding" irgendwann sogar gerne.
Leider gibt und gab es Tausende, die ihr Korsett umsonst (nicht kostenlos!) getragen oder ertragen haben:
1. Weil die meisten Korsette von 08/15 Orthopädietechnikern nicht, zu wenig oder sogar falsch korrigieren. Skoliose-Korsette 5-dimensional zu modellieren ist eine Kunst die nur ganz wenige begnadete "Auserwählte" beherrschen.
2. Weil Korsette von den Patienten zu kurz, zu wenig, zu locker, nur sporadisch,getragen werden,
weil die Plastikmülleimer entweder unerträglich drücken oder gar nix bewirken,
weil falsche Scham oder dumme Eitelkeit das Korsett verdammen,
weil blöde Mitschüler, dumme Le(e)hrkörper oder falsche Freunde saudumme Sprüche abblasen,
weil auch übereifrige und obergescheite "Super-Eltern" glauben "Compliance-fördernden Druck" bis zur Unerträglichkeit aufbauen müssen, ohne zu begreifen, daß sie damit das Gegenteil bewirken. (Eltern haben nicht die allergeringste Ahnung davon, was es bedeutet ein Korsett zu tragen, es sei denn sie tragen selber eines!)

Der in Deutschland (und weit darüber hinaus) bekannteste Skoliose-Arzt Prof. Dr. Zielke hat vor 30 jahren einen Artikel in Bild der Wissenschaft mit dem Titel : Skoliose, die Schande der Orthopädie! verfasst.
Heute sind wir kaum einen Schritt weiter.

Ihr könnt noch 100 Orthopäden fragen, was ihr tun sollt oder tun müsst: Ihr werdet nicht klüger davon. Deshalb nennen die Ärzte doch die Skoliose "idiopathisch".

Auch heute noch ist die Skoliose-Therapie geprägt von ständigen ärztlichen Fehleinschätzungen, falschen Ratschlägen, inkonsequentem und zögerlichen Handeln und zutiefst korrupter Klüngelwirtschaft/ Seilschaften mit provisionzahlenden Fitnessstudiokonzernen, Sanitätshäusern, Apothekern und bestimmten Physiotherapie-Praxen, auch wenn diese von Schroth nichts oder viel zu wenig verstehen.

Ihr könnt Eurer Tochter nur helfen, wenn Ihr schnell und entschlossen dafür sorgt, daß sie das BESTMÖGLICHE Korsett bekommt-
....daß sie in der schwierigen Zeit der Anschulung und schmerzhaften Eingewöhnung eure ganze Liebe, Hilfe und Unterstützung bekommt ( dazu gehören u.A. auch neue korsettgeeignete Klamotten!)
......daß Ihr Eurer Tochter helft das Schicksal, Karma, Vorsehung, (nennt es wie Ihr wollt!) als große Herausforderung anzunehmen. Es geht nicht darum eine Wirbelsäule zu begradigen!

Es geht darum Eurer Tochter zu helfen, daß SIE SELBST lernt mit Ihrem Willen die Skoliose zu beherrschen ( und nicht umgekehrt!).
Ärzte und deren vielfältige (und leider eher oft einfältige) Meinung spielen da eine sehr untergeordnete Rolle.

Dr. Hoffmann habe ich (neben Dr. Steffan) eigentlich als einen der kompetentesten und erfahrensten Orthopäden kennengelernt, der sich weit überdurchschnittlich viel Zeit für Erklärungen und Motivation nimmt. Daher kann ich Eure Erfahrungen nicht ganz nachvollziehen. Irgend was ist da schiefgelaufen???

Rahmouni ist für mich immer noch DER OT, der die am stärksten korrigierenden Korsette baut, zugegeben nicht die Bequemsten oder Unauffälligsten. Aber die mit der höchstmöglichsten Chance, eine gute Korrektur zu erreichen. Die Patienten und Patientinnen, die es schaffen, in einem Rahmouni eine hohe Compliance zu entwickeln, haben die besten Chancen auf gute bis sehr gute Abschulergebnisse! Leider git es auch Patienten, die mit Rahmouni-Korsetten sehr gelitten haben und nicht klarkommen, in einem anderen, weniger brutalen Korsett aber noch eine Chance gehabt hätten. Ich habe aber auch schon mehrere Patientinnen erlebt, die schon nach wenigen Wochen ihr Rahmouni mit 70 bis 80% Korrekturwirkungsgrad mit dem Stolz und der Selbstverständlichkeit getragen haben, als wäre es eine extra nur für sie gestylte Creation von Jean-Paul Gaultier oder Vivian Westwood.

Aber auch die Korsette von Klaus Nahr gehören inzwischen zur unbestrittenen Oberklasse bei besserer Erträglichkeit. Höchstwahrscheinlich wird mein nächstes Korsett auch ein CCT.

Entscheidet ( ZUSAMMEN mit Eurer Tochter!) was SIE will: Will sie gegen die Skoliose hart kämpfen, z.B. um möglichst eine OP zu vermeiden, dann braucht sie die "stärkste Waffe" gegen die Skoliose die sie bekommen kann. Das ist für mich zweifellos ein Korsett von Rahmouni.

Ist sie eher kein sooo harter Kämpfertyp, (um das unschöne Wort vom "Weichei" zu vermeiden), dann sollte sie wenigstens den Versuch mit einem CCT machen.
Wenn Sie aber trotz sehr guter Information und Motivation klar entscheidet, daß Sie gar kein Korsett tragen oder ertragen kann und will, dann sollte sie auch klar und deutlich aussprechen, daß sie warten will, bis ihre Skoliose eindeutig in die OP-Indikation hinein abgeglitten ist und sich dann konsequenter Weise operieren lassen.
Das ist das Primat der freien und gut informierten Entscheidung, welches Ihr als Eltern respektieren solltet.
Dazu könnt Ihr und Ärzte nur helfen.
Die Entscheidung trägt EURE Tochter!!!
So oder so.......
Gruß Toni

PS. Skoliose ist ebenso unberechenbar wie geheimnisvoll!
Erwartet also bitte nicht eine berechenbare Prognose mit einem sicheren (einklagbaren) Ergebnis!
Es gibt leider so extrem progrediente Skoliosen, die sich von keinem Korsett der Welt stoppen lassen und die sogar nach der OP weiter progredient sind und dabei Titanstäbe brechen und Pedikelschrauben ausreißen.

Es gibt aber auch unerklärliche Spontanheilungen völlig unbehandelter Skoliosen!
Rechnet Euch also kein Ergebnis aus.
Eure einzige Chance besteht darin möglichst konsequent das "Richtige" zu tun, das dem Wunsch und Willen und Durchhaltevermögen Eurer Tochter entspricht.
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas!
Agrimon
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Therapie: Korsett von Rahmouni, laufen mit MBT Schuhen, Reha 30.10. bis 26.11.2013 Bad Salzungen, wegen Peritonitis Op 2017 Korsett abgesetzt, jetzt Lumbo Train Bandage, nächste Reha 2019 geplant
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Agrimon »

Hallo Amura,

natürlich ist das alles noch neu für dich und verwirrend, was da alles so auf euch zu kommt. Ich habe auch schon einiges an Erfahrung, was Skoliose und bei mir vor allem Reha betrifft. Ich lebe schon seit 42 Jahren mit der Skoliose und weiß, was das bedeutet. Was Schroth betrifft, bin ich auch schon ein alter Hase, habe schon drei Rehas hinter mir und die vierte folgt dieses Jahr noch in Bad Salzungen. In meiner Jugend gab es überhaupt nur sehr wenig Infos, was Skoliose ist und wie es richtig behandelt wird. Daher war auch das Milwaukee Korsett derRenner in der Skoliose Therapie. Erst später wurde das Cheneau Modell entwickelt, nachdem die Ärzte festgestellt hatten, dass die reine Streckung der WS nicht den gewünschten Erfolg erziehlt und einige Patienten, die das Milwaukee getragen hatten, doch in der Op Indikation landeten. Wenn du dich hier ein wenig mehr eingelesen hast, kannst du auch die Dinge besser verstehen, von der hier gesprochen wird. Meine Reha vertraue ich nur Dr. Hoffmann an, da die anderen Ärzte nicht über die Skoliosekompetenz verfügen, als er. Auch wenn Ärzte manchmal etwas launisch sind, das sind wir ja auch, aber ich sehe auch, dass Dr. Hoffmann über einiges besser Bescheid weiß, als so mancher anderer Orthopäde.

Wenn ich nochmal ein Korsett bekommen würde, würde ich es sofort nehmen, wenn es die Kasse bezahlt. Bei mir geht es ja wie schon erwähnt, weniger um die Korrektur, sondern eher um die Schmerzlinderung und die Schrothkorrekturen, die ich ja nicht halten kann und immer wieder in der KG neu korrigiert werden muss und das ist ja auch lästig. Also wie gesagt, ich vertraue Dr. Hoffmann und keinem anderen mehr. Dafür hab ich schon zuviel ausprobiert und Mist gesehen.

Gruß Agrimon
bin eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und noch Interesse für andere Dinge hat

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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von uspe »

Wow, Toni, ich bin beeindruckt von dem Text!

Habe alles lange und konzentriert gelesen, und denke und hoffe dabei immer noch, dass wir auch mit unsrem Cheneau von Weitner in Frankfurt
bei einer sehr guten Adresse sind. Immerhin war die erste Korrektur jetzt nach 6 Wochen bei über 65%, an Werte von 80% kommen wir noch nicht, sind allerdings ja auch erst am Anfang....
......daß Ihr Eurer Tochter helft das Schicksal, Karma, Vorsehung, (nennt es wie Ihr wollt!) als große Herausforderung anzunehmen. Es geht nicht darum eine Wirbelsäule zu begradigen!
das ist ein großer Satz, der aber sehr schwer für eine 15jährige, oder in unsrem Fall für eine 13jährige umzusetzen ist.
Für die bedeutet das alles momentan Einschränkung und hoffentlich möglichst gute Wirbelsäulenbegradigung, als Herausforderung kann sie das nicht sehen.
Immerhin trägt sie ihr Korsett toll und immer, mit all unsrer möglichen Unterstützung und immer wieder aufbauen einer manchmal doch verletzten kleinen Seele durch dumme Sprüche oder Kommentare....

Ich würde gern mal ein Korsett von rahmouni sehen, im vergleich zu unsrem...

ich wünsche auf jeden Fall Amura und ihrer Tochter viel Glück, den für sie richtigen Weg zu finden,
und ich kann sehr gut nachvollziehen, wie einen das alles umwirft, man verunsichert ist, das Beste möchte, ohne zu ahnen was das Beste ist...

herzliche grüße von uspe :flower:
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von minimine »

Ich kann mich Agrimon nur anschließen. Ich war bei mindestens 4 Orthopäden vor Ort, ich war in der Uni-Klinik Erlangen bei zwei Oberärzten und mehreren Assistenzärzten, ich war bei Dr. Steffan und der Oberärztin Dr. Herchet, sowie bei mehreren Stationsärzten in Sobernheim und Salzungen. Und ich kann sagen, auch ich vertraue nur noch Dr. Hoffmann. Ich habe sehr sehr viele unterschiedliche Meinungen bekommen, einige davon nachvollziehbar andere wiederum nicht, einige haben mehr verunsichert als genützt. Letztendlich muss man für sich entscheiden, wem man am meisten vertraut.
Auch bei mir war er schonmal sehr kurz angebunden, ein anderes mal nimmt er sich dafür wieder mehr Zeit. Dasselbe bei Rahmouni. Meine Fragen wurden bisher aber immer beantwortet. Dr. Hoffmann hab ich auch schonmal Fragen per Mail gestellt und einige Zeit später bekam ich die Antworten per Post. Auch wenn Atteste und Widersprüche notwendig waren, waren diese immer sehr deutlich formuliert und brachten bisher immer Erfolg.

LG
Minimine
PS: Ich habe schon Korsetts von CCTec gesehen und die waren weitaus größer und auffälliger als ein Rahmouni.
LG
Minimine

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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von Amura »

Hallo zusammen,
vielen DAnk für die wichtigen Infos,. bsonders an Toni. Das ist schon sehr beeindruckend und hat mir doch vieles sehr verdeutlicht. Vor allem, dass ich wahrscheinlich doch nicht einen Ärztemarathon in Angriff nehmen werde, um danach doch nicht schlauer zu werden, weil einfach viele Faktoren nicht bekannt sind.
Vielen Dank auch an Uspe, die mir die Fotos ihrer Tochter im Korsett geschickt hat. Meine Tochter meinte dazu, wenn das Korsett so aussieht, könnte sie sich damit abfinden. Auch bei mir hat es den ersten Schrecken vor dem Korsett genommen.
Die Frage bleibt jetzt noch, gehen wir den weg Hoffmann / Rahmouni weiter oder versuchen wir es an der Uni Frankfurt mit dem netten Korsettbauer von Uspe (da das Korsett auch meiner Tochter gefiel). Nach eurer Aussage sind die Rahmouni - Korsetts wohl etwas stärker und evtl. auch schmerzvoller? Ich würde gerne auch mal eins von rahmouni sehen (die auf seiner Homepage sind entweder für kleiner Kinder, oder sehen schon dicker und globiger aus als das von Uspe).
Natürlich werde ich von soviel positiver Empfehlung von Hoffmann und Ramouni doch nachdenklich, und im Vergleich zu anderen Ärzten geht es vielleicht doch.
Ich denke ich werde nochmal über alles schlafen und hoffe dann die richtige Entscheidung zu treffen, damit dann auch wieder etwas Ruhe in den Alltag eintritt.
Liebe Grüße
Amura :juggle:
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von uspe »

Hallo Amura,

gerne geschehen :D
Ich wünsch euch alles Liebe und Gute für eure weitere Entscheidung
und freu mich, dass die Fotos von nonno doch etwas den Schreckenscharakter eines Korsetts nehmen konnten!

Machts gut, und falls deine Tochter sich auch mal hier anmelden möchte (ihr gehen bestimmt auch tausend Fragen durch den Kopf)
kann sie sich doch auch anmelden und im teenietalk einiges an Unsicherheiten und Fragen loswerden,
oder nonno anschreiben...

Liebe grüße!

uspe
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Korsett als Erwachsene (´03 -´07 Rahmouni,
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Re: Welche Therapie - zwei Ärzte - und immer noch nicht klüg

Beitrag von bluecat »

Liebe Amura,

als Mutter ist es auch nicht leicht solche Entscheidungen zu treffen.
Es ist aber der richtige Weg, dass du alle Möglichkeiten versuchst abzuwägen.
Ihr werdet die für euch richtige Entscheidung schon treffen :)
Und selbst wenn es mit dem Korsett nicht gehen sollte (was ich nicht glaube), so könnt ihr wenigstens später einmal sagen, ihr habt es versucht. Das war mir immer wichtig.
Toni ist der Motivator schlechthin und hat sehr viel Fachwissen. Er hat mir schon oft mit seinen Beiträgen geholfen, auch wenn es länger her ist ;)

LG
bluecat
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