Suche Leute, die die Stäbe rausgenommen haben

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Silas79
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Suche Leute, die die Stäbe rausgenommen haben

Beitrag von Silas79 »

Ich hatte meine Skoliosen Operation mit 12 und bin jetzt 27. Habe 2 harrington Stäbe. Hatte damals 92 Grad Krümmung die auf 35 Grad von Dr. Hefti im Kinderspital in Basel korrigiert wurde.
Nun hatte ich einen Autounfall und schon vorher massive Probleme, da mein eines Schulterblatt weit vorsteht und ich so nie mehr als 2h sitzen kann ohne Schmerzen zu bekommen...autofahren eine Tortur...
Auf jeden Fall hat mir mein Chiropraktier gesagt, dass diese Operation unnötig gewesen sei. Er sagte, bei meiner Geburt wäre mein Becken in Schieflage gebracht worden, und nicht korrigiert worden, darum sei ich krumm gewachsen. Man hätte jedoch nie die Stäbe reinmachen müssen. Nun suche ich bei uns in der Schweiz Spezialisten auf, um evt die Stäbe rauszunehmen.
Ich suche Leute, die Erfahrungen gemacht haben mit den Stäben wieder rausnehmen. Wie ist das so ohne? Kommt die Krümmung wieder? Ich hätte natürlich Muskelaufbautraining und wäre unter Therapeuten Kontrolle.
Helft mir bitte....
Liebe Grüsse
Jasmin
Papiertigerlein
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Beitrag von Papiertigerlein »

Hallo Jasmin,
warum willst du im Endeffekt die Stäbe rausmachen lassen? Deine Wirbelsäule dürfte schon lange verknöchert sein. Ich würde, so die Stäbe nicht massive Beschwerden verursachen, diese drin lassen. Du wirst bei Entfernung weder beweglicher noch wird das SChulterblatt zurück gehen.
Überlege es dir gut - jede weitere Operation ist ein weiteres Risiko - und nicht ganz ungefährlich.
Liebe Grüße
Papiertigerlein
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Silas79
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Beitrag von Silas79 »

Bist Du Dir sicher, dass ich nicht beweglicher sein werde? Wieso denn nicht? Ich bin also noch genau so steiff wie jetzt?!!?
Es ist so, ich werde ja kontinuierlich krummer....und ich habe rechte Beschwerden immerschon gehabt....wie gesagt da ich immer wieder Nerven eingeklemmt habe die nicht mehr rausgehen und vorallem am ende der Stäbe...es ripst irgendwie mit der Haut ich kann es auch nicht sagen...kann dann kaum noch gehen...
Verschlimmert hat es sich jetzt mit dem Unfall...dem Auffahrunfall...einer knallte mit 50 ungebremst in mein stehendes Auto...bin nach vorne geknallt und es hat sich bei mir so ziemlich alles hinten eingehängt was nur ging...kann ohne Tramal (Morphium) gar nix mehr machen...und eben mein Chiropraktier plus ein Professor sagten mir, dass die Stäbe raus müssen...
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Dalia
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Beitrag von Dalia »

Hallo Silas79,

warst du schon in der Klinik, in der du operiert wurdest? Was sagen sie?

In Deutschland würde ich sofort Neustadt/Holstein empfehlen, aber du bist ja in der Schweiz. Vielleicht gibt es weitere Tipps im Skoliose-OP-Forum (siehe Linkseite).

Ich habe dort einen Thread gefunden, vielleicht hilft er dir weiter: http://forum.skoliose-op.info/phpBB2/vi ... .php?t=292&
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
meine Geschichte: Dalia wird Königin (Korsett für eine Oldie-Power-Skoliose)
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Emily
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Beitrag von Emily »

Vielleicht kannst Du Dich auch mal in der Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen / Reinhardshausen vorstellen, das ist nicht ganz so weit wie Neustadt und als ich vor 8 Jahren dort operiert wurde erschien es mir, dass sie dort sehr viel Erfahrung haben mit schon operierten Patienten die Beschwerden haben.
Grüssle
--Emily
yacarda
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Beitrag von yacarda »

Hallo Silas,

ich würde mir die Stäbe nicht so ohne weiteres rausnehmen lassen, nicht so lange deine Beschwerden nicht eindeutig von dort kommen oder die Stäbe gebrochen sind.

Mir wurde der Stab wieder entfernt. Aber er war gebrochen. Woran ich nicht unschuldig war. Ich war reiten gewesen. Damals habe ich einen dummen fehler gemacht. Eingesetzt wurden mir der Stab (ich hatte nur einen nach Harrington) in der Orthopädie in Gießen. Dann, als ich merkte das dort was nicht stimmte, bin ich nach Bad Wildungen in die Werner Wicker Klink gegangen. Die sagten: Stabbruch. Sie wollten den alten Stab raus nehmen und einen neuen einsetzten. Bin dann nochmal nach Gießen und die haben ihn nur entfernt und keinen neuen eingesetzt. Ergebnis: ich bin so steif geblieben wie zuvor aber ich bin irgendwie, im Laufe der Zeit, krummer geworden.

In wenigen Wochen geh ich wieder in die Werner Wicker Klinik. Dort wird die alte Versteifung gelöst und es wird mit weiteren, drunter liegenden Segmenten, erneut versteift. Diese Segmente sind aufgrund der hinzu gekommenen Krümmung so schräg abgenutzt das ich 4 cm aus dem Lot bin. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Rippenbuckel entfernt.

In Neustadt war ich auch. Aber die haben nicht viel Erfahrung mit solchen Altfällen. Deshalb geh ich jetzt in die WWK. Die scheinen dort doch kompetenter zu sein.
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steffi25
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Beitrag von steffi25 »

Kann mir jemand erklären, warum die WS ohne Stab immer noch krummer werden kann - wenn sie doch überhaupt nicht mehr beweglich sein sollte??? Wenn sie krummer wird müßte sie doch irgendwie auch gerader/beweglicher werden können!

Also ich versteh das nicht... Kann euch auch gleich noch sagen, dass ich die Frage bereits Dr. Hoffmann gestellt habe. Er meinte, die Muskeln könnten die WS nie so stützen wie es der Stab tut. Deshalb wirds wohl schlechter und keinesfalls besser. Und die Bandscheiben wären so verknöchert, dass keine Beweglichkeit mehr vorhanden sei... Ich verstehs trotzdem nicht. Ich denke auch, dass hier (wie so oft) die Wissenschaft noch einiges zu erforschen hat...

Dr. Hoffmann meinte jedenfalls, wenn keine Beschwerden bestehen, solle man den Stab nicht entfernen, weil der Aufwand zu groß wäre. Wenn Beschwerden auftreten, könnte es aber durchaus sinnvoll sein.
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht verstehen.“ (Konfuzius)
pseudonym: leserin

Beitrag von pseudonym: leserin »

steffi25 hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, warum die WS ohne Stab immer noch krummer werden kann - wenn sie doch überhaupt nicht mehr beweglich sein sollte??? Wenn sie krummer wird müßte sie doch irgendwie auch gerader/beweglicher werden können!
Sinn der Op ist es, dass mehrere Wirbel durch Knochenspananlagerung für immer zu einem einzigen Knochen zusammenwachsen. Das ist eine endgültige Angelegenheit, die nicht rückgängig gemacht werden kann.

Die Wirbelsäule kann krummer werden, wenn die knöcherne Versteifung nicht überall stattgefunden hat, d. h. innerhalb der versteiften Strecke sind Stellen, die minimale Bewegungen zulassen.

Durch Muskeltraining kann man das nicht verhindern, denn bei der Op werden die kleinen Muskeln von den Wirbeln abgelöst.

Stabilität gibt hier nur der Stab.

Wenn der Stab aus einem spröden Metall besteht, wird der Stab infolge der Mini- Bewegungen irgendwann brechen.

EIN STABBRUCH ENTSTEHT ALSO IMMER DURCH UNVOLLSTÄNDIGE FUSION UND NICHT DURCH DIE "UNACHTSAMKEIT" DES PATIENTEN!

Stäbe aus weicherem Material (z.B. Titan) brechen nicht, können sich aber dafür verbiegen. Deshalb wird gern ein Doppelstabsystem eingesetzt, für doppelte Stabilität und Sicherheit.

Meist macht es keinen Sinn, einen Stab ersatzlos zu entfernen.
Vielmehr steckt dahinter die Absicht, die alte Versteifungsstrecke zu verlängern und mit neuen Stäben zu stabilisieren.
Alexandra

Metall-Ex-Operation

Beitrag von Alexandra »

1993 Harrington Operation, von 48 auf 18 Grad korrigiert, zwei Jahre später (1995) Metall-Ex (Stab und alle Schrauben wurden entfernt) - hatte mit Stab keine Beschwerden. Der Großteil der WS ist versteift, lediglich die 3 unteren Lendenwirbel und die HSW nicht.

Meine Skoliose ist auch 11 Jahre später noch stabil - das Gefühl mit oder ohne Stab ist gleich, da der Rücken ohnehin versteift ist. Der Grund für die Entfernung des Stabes ist mir heute noch unbekannt - nehme mal an, um eventuelle Risiken (brechen des Stabes bei Unfällen) zu vermeiden?

Bin zum Glück schmerzfrei, wobei mir die Berichte über das Flatback-Syndrom Angst machen. Versuche dem mit gezielter Physiotherapie vorzubeugen.

Wünsche dir alles Gute für die Entscheidung!
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