Bandscheiben-OP mit Harrington-Stäben

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Eurymedon
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Bandscheiben-OP mit Harrington-Stäben

Beitrag von Eurymedon »

Hallo zusammen! 🙂

Ich bin via Suchmaschine hier auf das Forum gestoßen - konnte aber auch mit Hilfe der Forensuche keinen passenden Beitrag finden. Vielleicht hat hier schon jemand Erfahrungen.

Ich habe seit ca. 28 Jahren Harrington-Stäbe eingesetzt. Damals war ich 12 - jetzt mit 40 zeigen sich "erwartbare Veschleißerscheinungen". Meine letzte Bandscheibe, die einzige, ganz unten, die nicht innerhalb der Versteifung ist, ist mittlerweile "abgenutzt". Vor ein paar Jahren hatte ich damit schon so starke Schmerzen, dass ich in eine drei Tägige intensive Schmerzbehandlung ins Krankenhaus musste (eigentlich haben die mich drei Tage lang unter die feinsten Drogen gesetzt). Drei Wochen lang musste ich weiter Schmerzmittel nehmen und dann wurde es mit Krankengymnastik und Krafttraining langsam wieder besser. Und bis letzte Woche war auch alles im grünen Bereich.

Jetzt bemerke ich tatsächlich, dass ich einen wirklich unangenehmen Spannungsschmerz im linken Bein ausstrahlend über das Kreuz habe. Ich kann mich hier zu Hause problemlos bewegen (Homeoffice sei dank kein großes Ding) - aber ich komme draußen etwa 200 m weit. Dann wird dieses Spannungsgefühl nahezu unerträglich und ich muss umdrehen.

Der Arzt damals sagte, dass das schlimmer werden könnte. Irgendwann würde ich dann Kribbeln in den Beinen spüren oder meine Beine gar nicht mehr spüren, Kot und Urin nicht mehr halten können - und dann müsste das wohl oder übel operiert werden. Das würde dann einfach nach unten hin versteift. Da kommt dann das ganze Material raus, wird wieder reingeschraubt und nach unten verlängert. So in etwa drückte er sich aus.

"Ja moment... das ist doch alles verknöchert. Das muss dann doch aus dem Wirbel rausgebrochen werden?"
"Na, stellen Sie sich das vor, als würden Sie eine Schraube aus der Wand drehen und wieder rein drehen."

Was ich mir dabei dachte, aber nicht unbedingt laut sagte: Wenn man eine Schraube raus und wieder rein dreht, ist das Loch ja nicht mehr genauso stabil...

"Damals", als das ganze eingebaut wurde, wurde mir schon gesagt, dass es eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit für eine anschließende Querschnittslähmung gäbe. 50/50-Chance, habe ich in Erinnerung. Oder es ist nur eine Übertreibung meiner Erinnerung. Ist aber, bis auf eine nachträgliche, leichte, Verdrehung der BWS (die sich niemand erklären konnte) alles besser als gut gegangen.

Jetzt steht da möglicherweise eben eine Bandscheiben-OP an. Und meine Hoffnung darauf, dass man das minimalinvasiv oder mit Cages oder was auch immer man da heutzutage nimmt, machen kann, ist aktuell nicht gerade groß. Ich werde also morgen mal Termine machen, damit das noch mal genauer untersucht und ggf. behandelt werden kann.

Aber: Ich habe vor einer OP wirklich die größten aller Ängste...
Gibt es hier vielleicht Menschen unter euch, die etwas Ähnliches schon hinter sich haben? Erfahrungswerte vielleicht?

Vielen Dank schon mal und beste Grüße
Malve
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Diagnose: kongenitale Skoliose Block- und Keilwirbel BWS
1.OP 1972 Versteifung BWS mit Harringtondistraktionstab,
1980 Entfernung des Stabes.
vor OP BWS 105°,nach OP BWS 90°, LWS 30°
Therapie: keine, austherapiert

Re: Bandscheiben-OP mit Harrington-Stäben

Beitrag von Malve »

Hallo,

hol dir bitte mehrere Meinungen an, such dir eine Klinik, die viel Erfahrung mit Skolioseop´s hat. Normalerweise nehmen Ärzte Stäbe nicht so gerne raus, das ist viel Arbeit, nicht nur einfach Schraube raus... einfach wieder rein geht schon gar nicht...
Deine Skoliose ist jetzt versteift, da muss sehr wahrscheinlich gar kein neuer Stab rein. Bei mir musste der Stab nach 8 Jahren wegen Fistelbildung wieder raus wegen Fistelbildung. Die Versteifung hält bis heute, dass ist schon über 40 Jahre her.
Ich mag es nicht, wenn die Ärzte gleich mit ganz schlimmen Folgen drohen, vieles kann keiner voraussagen. Lass dich nicht unter Druck setzen, schau dich um, vielleicht ist auch konservativ noch etwas möglich.

Gruß
Elisabeth
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Klaus
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Re: Bandscheiben-OP mit Harrington-Stäben

Beitrag von Klaus »

Hallo Eurymedon,
Malve hat geschrieben:hol dir bitte mehrere Meinungen an, such dir eine Klinik, die viel Erfahrung mit Skolioseop´s hat.
Hier im Forum wird z. Bsp. häufig von Neustadt in Holstein gesprochen.
Es käme evtl. auch Dr. Trobisch in Simmerath in Frage:
Ein Spezialgebiet ist vor allem die Problembehandlung bei Zustand nach Jahre zurückliegender OP (z.B. Flatback, Stabbruch, etc...).
s.a. hier:
http://www.skoliose-info-forum.de/viewt ... =25&t=6472
ganz hinten bei Möglichkeiten zum Testen, weil es noch nicht viele Erfahrungsberichte gibt.
Grundsätzlich steht hier im Forum die konservative Behandlung im Vordergrund.

Gruß
Klaus
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