Wirbelsäulen Op

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
Antworten
jana665
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 18.10.2014 - 13:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: Lu 63 Grad, Th 72 Grad, Th rotirung ca 9 Grad, Lu rotirung ca 4 Grad, ungleiche schultern linke Seite 2cm zu tief genauso wie Hüfte
Therapie: 2x in der woche nach schroth,
2 aufenthalte in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Oktober-November 2013, Juni-Juli 2014
Korsett Behandlung

Wirbelsäulen Op

Beitrag von jana665 »

Hallo,

Ich werde zu den Sommerferien an der Wirbelsäule Operiert das steht schon fest. Allerdings habe ich noch ein paar Fragen und vielleicht hat ja der ein oder andere eine Antwort darauf. :)

Wie lange hat eure Operation gedauert? (Mir wurde gesagt 9-10h kommt das hin?)
Wie lange musstet ihr im Krankenhaus bleiben?
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wieder aufstehen konntet/sitzen/laufen (generell wirklich bewegen)?
Wann konntet ihr wieder sozusagen "normal" leben?
Also wann habt ihr euch so daran gewöhnt gehabt, das ihr keine Beschwerden mehr hattet? Oder geht es nie ohne?
Sind die Schmerzen wirklich so unerträglich?
Hat jemand mit der Uni Klinik in Frankfurt Erfahrung gemacht was die Op anbelangt?
Bei mir wird nur die Brustwirbelsäule versteift. Ist die Bewegung dann weniger eingeschränkt?
Hat jemand Erfahrung damit gemacht, das nur eine Kurve begradigt wird und die andere das von alleine machen soll?
Wie ist das mit selber Auto fahren, kann man da wirklich einen schulter blick machen usw.? Muss ich das irgendwo angeben, das ich das im Rücken habe?
Ok und die Frage werde ich meinem Arzt eh noch mal stellen, aber vielleicht hat zufälligerweise damit jemand Erfahrungen gemacht.
Ich habe Piercings und ich würde sie ungerne raus nehme,n da ein paar davon, schon innerhalb von 2-3 h zuwachsen, und 10h sind schon eine menge und nach der Op werde ich sie mir niemals alleine rein machen können.
Wenn ich sie alle gegen Kunststoffpiercings austausche (komplett ohne metall/ edelstahl was auch immer), kann ich sie dann drinnen behalten? oder müssen sie trotzallem raus?

Danke schön schon einmal im voraus ::))
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

Hallo Jana,
jana665 hat geschrieben: Wie lange hat eure Operation gedauert? (Mir wurde gesagt 9-10h kommt das hin?)
Wie lange musstet ihr im Krankenhaus bleiben?
Die OP-Zeiten kommen in etwa so hin.
Heutzutage ist eine Klinikaufenthaltsdauer von 1 - 3 Wochen üblich.
Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wieder aufstehen konntet/sitzen/laufen (generell wirklich bewegen)?
Meine OP ist schon fast 20 Jahre her, die damalige Technik war eine andere.
Bei heutiger OP-Technik kann man üblicherweise wenige Tage nach OP aufstehen, sitzen, laufen. Das alles natürlich noch vorsichtig, mit Hilfe und erstmal nur kurze Zeit. Werden viele Wirbel der LWS versteift, ist das Sitzen umso mühsamer. Bei der heutigen OP-Technik ist aber auch damit noch in Krankenhaus kurzes Sitzen - z.B. für die Toilette oder die Mahlzeiten - möglich.
Wann konntet ihr wieder sozusagen "normal" leben?
Hängt davon ab, was man selbst zu einem "normalen Leben" zählt. Ein annährend endgültiger Zustand ist nach ca. einem Dreivierteljahr bis Jahr erreicht. Verbesserungen, v.a. Muskelaufbau und weitere Gewöhnung an die zwangsläufig nach einer Versteifung bestehenden Bewegungseinschränkungen, finden auch danach noch statt.
Ein Jahr ist aber ein guter Richtwert, um z.B. ohne Hilfe im Alltag zurechtzukommen, einen geeigneten Beruf auszuüben, zuvor ausgeübte Sportarten wieder ausprobieren zu dürfen, auf andere relativ unauffällig zu wirken.
Also wann habt ihr euch so daran gewöhnt gehabt, das ihr keine Beschwerden mehr hattet? Oder geht es nie ohne?
Bestimmte Einschränkungen bleiben durch eine versteifte Wirbelsäule zwangsläufig.
Einiges am eigenen Beispiel:
Meine OP verlief sehr gut, sehr guter Heilungserfolg anschließend, nie irgendwelche Komplikationen. Schmerzmittel konnte ich früh absetzen und habe auch nie mehr welche benötigt. Ich besitze keine Schmerzmittel und war bislang außer der direkt an die OP anschließende Krankschreibung noch nie wieder wegen "Rücken" krankgeschrieben. Also wirklich alles tiptop verlaufen.
Trotzdem gibt es Dinge, bei denen ich einfach nicht mit Gleichaltrigen mithalten kann. Dazu gehört z.B. langes Sitzen, eher unbequeme/jugendtypische Arten des Reisens (ich verreise gerne... aber nicht stundenlang im Billigflieger hocken oder mit dem Bus nach Italien fahren :rolleyes: ), unergonomisch verrichtete körperliche Arbeiten (betrifft z.B. viele technisch-handwerkliche Berufe, technische Praktika, Aushilfsjobs... habe dergleichen bei Praktika und im Studium festgestellt), mangelnde Ergonomie bei Arbeiten zu Hause oder in der Freizeit (ich mache z.B. im Haushalt vieles eher so wie ältere Leute).
Den Unterschied merke ich v.a., wenn ich in einer Gruppe dabei bin, bei der die anderen Teilnehmer typische junge Erwachsene ohne gesundheitliche Einschränkungen sind.
Die Beschwerden, die sich dann einstellen, sind Schmerzen, zunehmende Ungeschicklichkeit in Bewegungen, teils Kribbeln in Rücken und Beinen.
Verhalte ich mich rückengerecht, habe ich diese Probleme nicht.
Das ist bei mir so, seit ich diese Dinge überhaupt wieder mitmachen kann.
Sind die Schmerzen wirklich so unerträglich?
Es gibt sehr starke Schmerzmittel. Es kann allerdings vorkommen, dass diese nicht ausreichend wirken. Daher bei Schmerzen in der Klinik immer: jammern, mehr Schmerzmittel verlangen! Unbedingt etwas sagen!
Hat jemand mit der Uni Klinik in Frankfurt Erfahrung gemacht was die Op anbelangt?
Ob hier im Forum jemand damit Erfahrung hat, weiß ich nicht. Es müsste aber OP-Berichte und weitere Informationen in einem Forum geben, in dem man leider nicht mehr schreiben kann: http://www.skoliose-op.info
Bei mir wird nur die Brustwirbelsäule versteift. Ist die Bewegung dann weniger eingeschränkt?
Die Einschränkungen sind dadurch typischerweise geringer. Leute mit langer LWS-Versteifung (was auf mich zutrifft) haben viel mehr Schwierigkeiten mit langem und unergonomischem Sitzen als Leute mit nur BWS-Versteifung. Beispielsweise kann ich gar nicht niedrig (auf dem Boden, auf einem Sitzsack, auf einer Treppenstufe etc.) sitzen, während das mit nur BWS-Versteifung geht.
Hat jemand Erfahrung damit gemacht, das nur eine Kurve begradigt wird und die andere das von alleine machen soll?
Dieses Verfahren ist üblich; bei mir wurde das aber nicht so gemacht.
Wie ist das mit selber Auto fahren, kann man da wirklich einen schulter blick machen usw.? Muss ich das irgendwo angeben, das ich das im Rücken habe?
Der Schulterblick kann eingeschränkt sein, wenn die BWS sehr hoch und gleichzeitig die LWS sehr tief versteift wurde. Ich schaffe mit einer Versteifung von Th3-L5 keinen ordnungsgemäßen Schulterblick.
Angeben muss man es nicht.
Fürs eigene Auto kann man Zusatzspiegel verwenden, die auch nirgendwo eingetragen werden müssen (gelten als Komfort, kann sich jeder besorgen).
Hast du bereits den Führerschein?
Ich habe den Führerschein erst einige Jahre nach OP gemacht (klar, war bei OP erst 13 ;)), und habe einen "ganz normalen" Autoführerschein, d.h., keine Eintragungen, Beschränkungen etc. Ich bin auch einige Jahre viel gefahren (jetzt nicht mehr, aber nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil ich aktuell kein Auto brauche).
Wenn ich sie alle gegen Kunststoffpiercings austausche (komplett ohne metall/ edelstahl was auch immer), kann ich sie dann drinnen behalten? oder müssen sie trotzallem raus?
Dazu fragst du am besten den Arzt. Dürfte auch davon abhängen, wo sich die Piercings befinden. Ein Zungen- oder Lippenpiercing etwa könnte wegen Beatmung grundsätzlich nicht erlaubt sein.


Viele Grüße
Raven
Zuletzt geändert von Raven am Do, 28.04.2016 - 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Benutzeravatar
Tammi
Profi
Profi
Beiträge: 1336
Registriert: Fr, 01.02.2008 - 16:57
Geschlecht: weiblich
Diagnose: juvenile idiopathische Skoliose
01/08: lumbal 34°, thorakal 17°
02/15: lumbal 32° mit 12° Rotation, thorakal 28°
01/17: lumbal 32° mit 6-7° Rotation, thorakal 28°
11/18: Rotation lumbal 5°
Therapie: Korsett 2/08-5/16:
2/08-2/15 Rahmouni
03/15-5/16 CCtec
KG
8 Schroth-Rehas (Bad Salzungen)
Barfußschuhe
Wohnort: Südthüringen

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Tammi »

Hallo Jana,

von Frankfurt würde ich dir abraten. Dort sind, soweit ich weiß, keine skolioseerfahrenen Chirurgen mehr. Stelle dich lieber nochmal in anderen Kliniken vor (Vogtareuth, Münster, Hamburg, Neustadt) und lasse dich dann in einer dieser operieren. Dort sind Chirurgen die sehr erfahren mit Skoliose-OPs.

Liebe Grüße
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
Rehatagebuch 2015: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=30726
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

@Tammi

Danke für die Info, wusste nicht wie es in Frankfurt derzeit aussieht.

@Jana
Eine zweite Meinung halte ich generell für sinnvoll. Die von Tammi genannten Kliniken sind auf jeden Fall sehr erfahren. Berichte dazu findest du auch hier im Forum, im geschlossenen Skoliose-OP-Forum oder unter www.skoli-op-forum.de

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
jana665
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 18.10.2014 - 13:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: Lu 63 Grad, Th 72 Grad, Th rotirung ca 9 Grad, Lu rotirung ca 4 Grad, ungleiche schultern linke Seite 2cm zu tief genauso wie Hüfte
Therapie: 2x in der woche nach schroth,
2 aufenthalte in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Oktober-November 2013, Juni-Juli 2014
Korsett Behandlung

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von jana665 »

Danke schön Für eure Antworten Tammi, Raven
Raven hat geschrieben:Hast du bereits den Führerschein?
Ja, allerdings erst seit kurzem. Da hatte ich nur gefragt, wie es ist, ob ich angeben muss das ich eine Verkrümmung habe, da hieß es nein. Aber ich hatte nicht gefragt wie es ist, wenn ich Stäbe im Rücken habe :/
Raven hat geschrieben:Dazu fragst du am besten den Arzt. Dürfte auch davon abhängen, wo sich die Piercings befinden. Ein Zungen- oder Lippenpiercing etwa könnte wegen Beatmung grundsätzlich nicht erlaubt sein.
Nein sind hauptsächlich am Ohr und einen Bauchnabelpircing :)
general-rammstein
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 528
Registriert: So, 01.07.2012 - 16:49
Geschlecht: männlich
Diagnose: hasenbein

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von general-rammstein »

hallo !

also meiner einschätzung nach wirst du, egal wo deine piercings sind, bei einer op darauf verzichten müssen. es ist egal wo sie sind, sie müssen weg. keine seriöse klinik wird das zulassen, egal ob du es am fuss hast und am kopf operiert wirst ;-)

aber das sollte sicher das kleinste problem sein oder?
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

@general-rammstein

Auch bei manchen seriösen Kliniken dürfen bestimmte Piercings eingesetzt bleiben.
Es handelte sich dabei aber nicht um Wirbelsäulen-OPs, und auch nicht um Eingriffe bei mir (habe gar keine Piercings).

Deshalb rate ich dazu, erstmal doch den betreffenden Arzt zu fragen, und dann eben im Fall des Falles
aber das sollte sicher das kleinste problem sein oder?
Kann es aber schon verstehen, dass man sich vorher informiert und nicht pauschal und evl. unnötig die Piercings entfernt. Oder dass jemand, was hier im Forum auch schon mal vorkam, fragt, was aus einem Tattoo im OP-Bereich wird.
Zum Vergleich: Ich hatte zur Zeit der OP hüftlange Haare. Zur Zeit meiner OP war eingeplant, zwei Wochen lang gar nicht aufstehen zu können. Wer schon mal lange Haare hatte, kann sich denken, dass die so verfilzen.
Anstatt die Haare pauschal abschneiden zu lassen - und klar ist eine OP und vernünftige Pflegesituation wichtiger als superlange Haare - habe ich vorher gefragt, ob die ziemlich sicher draufgehen werden (dann hätte ich sie lieber gleich abschneiden lassen) oder ob man das lassen kann (Aussage war dann: sind vielleicht hinterher nicht mehr so schön, aber mal probieren).


@jana665
Die Frage bzgl. Führerschein kam hier schon häufiger. Irgendwo angeben muss man das nicht.
Da du schon den Führerschein hast, kommt bei dir wahrscheinlich noch die Frage auf, wann du wieder selbst fahren kannst.
Prinzipiell gilt: sobald du wieder verkehrstüchtig bist, d.h. die üblichen Bewegungen sicher durchführen kannst und auch nicht mehr unter dem Einfluss von Schmerzmitteln stehst. Wie lange das dauert, kann man nicht pauschal sagen, etwa einige Wochen bis mehrere Monate. Hängt natürlich auch von der Fahrtstrecke ab, die zu bewältigen ist.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
general-rammstein
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 528
Registriert: So, 01.07.2012 - 16:49
Geschlecht: männlich
Diagnose: hasenbein

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von general-rammstein »

nunja, ich bin davon ausgegangen, aufgrund eigener erfahrungen und der anderer, dass sämtlicher schmuck, egal ob metall o.ä. definitiv abzulegen sind. es geht um vermeidung von komplikationen und meiner meinung nach besteht da eine einheitliche regelung. zumindest bei operationen, welche in anästhesie stattfinden (einen zahn ziehen mal ausgeschlossen) und bei denen man die hübschen schlüppies und hemdchen bekommt.
Zebrastreifen
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 406
Registriert: So, 08.07.2012 - 00:25
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Kyphose 73°,
Skoliose LWS 11°

Hashimoto Thyreoiditis
Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

Reha Sobernheim 2012, Salzungen 2016
Wohnort: Oberbayern

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Zebrastreifen »

Nein sind hauptsächlich am Ohr und einen Bauchnabelpircing :)
Sprich mit dem Anästhesisten, dass du dir Plastikdinger besorgst und diese reinmachst. Ein Freund hatte gerade eine schwere OP und muss nun drei Wochen überwiegend liegen, er konnte mit Plastikstecker alle Piercingstellen erhalten.
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

general-rammstein hat geschrieben:es geht um vermeidung von komplikationen und meiner meinung nach besteht da eine einheitliche regelung. zumindest bei operationen, welche in anästhesie stattfinden (einen zahn ziehen mal ausgeschlossen) und bei denen man die hübschen schlüppies und hemdchen bekommt.
Bin auch der Meinung, dass die Vermeidung von Komplikationen vorgeht.

Die Regelung bzgl. Vollnarkose und Intensivstation sind aber nicht einheitlich. Bzw. ziemlich verbindlich ist nur: Metall (hart, Verbrennungen bei Elektrokauter) und organische Materialien wie Holz (nicht desinfizierbar) müssen raus und alles, was irgendwie spitz, lang ist.
Hat mir auch eine Freundin, die Krankenschwester ist und im OP arbeitet (auch schwerere und planbare OPs, nicht nur Kleinigkeiten oder Not-OPs bei denen man auf Piercings nicht achten kann) bestätigt.


@Jana
Was mir dazu noch einfällt: Falls du Nagelstudio-Fingernägel hast, müssen diese - laut anderer Patienten - meist entfernt werden (normaler Nagellack definitiv ab). Liegt daran, dass die Sauerstoffversorgung am Nagelbett getestet wird. Besser vorher zu wissen, als sich über's rausgeworfene Geld für die Aktion zu ärgern. Eine Patientin hatte sich die erst wenige Tage vor OP teuer machen lassen, mit dem Hintergedanken, nach der OP kommt sie ja nicht so schnell ins Nagelstudio.


Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
jana665
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 18.10.2014 - 13:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: Lu 63 Grad, Th 72 Grad, Th rotirung ca 9 Grad, Lu rotirung ca 4 Grad, ungleiche schultern linke Seite 2cm zu tief genauso wie Hüfte
Therapie: 2x in der woche nach schroth,
2 aufenthalte in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Oktober-November 2013, Juni-Juli 2014
Korsett Behandlung

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von jana665 »

Danke an alle bisherigen Antworten ;)

Zu den Pircings, ich hatte ja eh vor den betreffenden Arzt noch einmal zu fragen, egal was hier schon welche für Erfahrungen haben. Einfach um sicher zu gehen und dann nicht doof dazustehen, weil sie doch raus müssen, aber wenn mir alle grundsätzlich gesagt hätten, nein geht nicht, müsste ich mir die mühe ja gar nicht erst machen. Ich finde auch das die Vermeidung von Komplikationen vorgeht und wenns sein muss dann muss es sein, währe für mich nur echt doof, da ich Pircings im Wert von über 400€ habe und ich die eigentlich nicht mal eben aus dem Fenster schmeißen wollte :(

@Raven
Meinst du, ca 6 Wochen reichen, für eine Strecke von ca 15min? Ich müsste da wieder in die Schule und ich glaube das es so gut wie unmöglich ist, und auch nicht gerade lustig, das ich knapp 45min in einem komplett überfülltem Bus fahre, wo man hin und her geschleudert wird und ständig irgendwelche Ellenbogen im Rücken hat.
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

Hallo Jana,
@Raven
Meinst du, ca 6 Wochen reichen, für eine Strecke von ca 15min? Ich müsste da wieder in die Schule und ich glaube das es so gut wie unmöglich ist, und auch nicht gerade lustig, das ich knapp 45min in einem komplett überfülltem Bus fahre, wo man hin und her geschleudert wird und ständig irgendwelche Ellenbogen im Rücken hat.
Mit welchem Verkehrsmittel würdest du die Strecke in 15 Minuten zurücklegen? Mit dem Auto gefahren werden: ja, halte ich für machbar (wahrscheinlich unangenehm, aber machbar). Selbst fahren: halte ich für unrealistisch. Schulbus: nein, das geht so nicht. Sinnvoll ist es auch, insbesondere wenn der Unterricht länger als sechs Stunden dauert, nach Bedarf früher zurückfahren zu können. Also, wenn dich nicht nur jemand morgens bringen und abends abholen kann, sondern es eine nutzbare frühere Rückfahrtmöglichkeit gibt, falls du einen vollen Schultag noch nicht aushältst (davon ist anfangs auszugehen).
Wieder in die Schule müssen: Ist mir erstmal sehr verständlich. Mir war es nach der OP sehr sehr wichtig, nur so wenig Schule wie möglich zu verpassen (hatte ansonsten sehr wenig Fehlzeiten, war gewissenhaft und für mich war es eine Horrorvorstellung, nach zuvor einem 1er-Schnitt wegen Fehlzeiten evl. wiederholen zu müssen). Wenn ein rascher Schulbesuch nicht möglich ist - bei mir ging das aufgrund der damaligen OP-Methode keinesfalls: Nachlernen mit mitgebrachten/ geE-Mailten Unterlagen und Schulbesuch nur zu Klausuren/Prüfungen, notfalls mit Hausunterricht. (Ich fehlte damals - wobei es mit den damaligen OP-Methoden zu tun hatte! - mehr als sechs Monate. Ich konnte gut lernen, jedoch die Schule nicht aufsuchen. Das Schuljahr bestand ich aber ohne Notenverschlechterung, mittels selbstständigem Nachlernen sowie Hausunterricht. So extrem fällt es heutzutage üblicherweise nicht mehr aus, aber auch dafür gibt es Lösungen.)
Besuchst du eine Schule, bei der Mindestanwesenheitszeiten zum Bestehen nötig sind? Manche Berufsschulen und Berufskollegs funktionieren so. Falls ja: unbedingt (wenn Direktor nicht kooperativ) beim Schulamt informieren, welche Regelungen es bei krankheitsbedingter längerer Abwesenheit am Stück gibt. Sind bei der von dir besuchten Schule voraussichtlich mehr Fächer/Unterrichtsbestandteile als Sport von den nach einer Skoliose-OP üblichen Einschränkungen betroffen (z.B. Berufsgymnasium mit Pflichtpraktika)? Wenn das der Fall ist, auch diesbezüglich frühzeitig das Gespräch suchen.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
jana665
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 18.10.2014 - 13:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: Lu 63 Grad, Th 72 Grad, Th rotirung ca 9 Grad, Lu rotirung ca 4 Grad, ungleiche schultern linke Seite 2cm zu tief genauso wie Hüfte
Therapie: 2x in der woche nach schroth,
2 aufenthalte in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Oktober-November 2013, Juni-Juli 2014
Korsett Behandlung

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von jana665 »

Raven hat geschrieben:Mit welchem Verkehrsmittel würdest du die Strecke in 15 Minuten zurücklegen? Mit dem Auto gefahren werden: ja, halte ich für machbar (wahrscheinlich unangenehm, aber machbar). Selbst fahren: halte ich für unrealistisch. Schulbus: nein, das geht so nicht.
Ich wollte eigentlich selber fahren. Aber mein Vater könnte mich so gut wie immer, Morgens zur Schule hin bringen, nur abholen würde schlecht gehen. Aber da könnte ich mit meiner Mutter noch einmal drüber reden und eventuell könnte sie mich dann anfangs erstemal abholen.
Raven hat geschrieben:Ich fehlte damals - wobei es mit den damaligen OP-Methoden zu tun hatte! - mehr als sechs Monate. Ich konnte gut lernen, jedoch die Schule nicht aufsuchen
6 Monate!! Ok ich hoffe die Technik ist heut zutage um einiges besser! Ich habe nämlich keine Lust solange zu fehlen, vorallem da ich in die 12. komme und da das ganze mit den LKs anfängt.

Ich bin auf einer Berufsfachschule und hab das mit dem Sport Unterricht schon abgesprochen, ich muss danach halt zum Amtsarzt und der muss mir ausstellen das ich Sport unfähig bin. Mit den Fachlehrer kann ich erst danach sprechen da ich keine Ahnung habe wen ich bekomme.

Danke schön, du hast mir doch schon sehr geholfen :)
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

Hallo Jana,
Raven hat geschrieben: Ich wollte eigentlich selber fahren. Aber mein Vater könnte mich so gut wie immer, Morgens zur Schule hin bringen, nur abholen würde schlecht gehen. Aber da könnte ich mit meiner Mutter noch einmal drüber reden und eventuell könnte sie mich dann anfangs erstemal abholen.
Auf das Selberfahren nach einer so kurzen Zeit würde ich mich keinesfalls verlassen.
Raven hat geschrieben:6 Monate!! Ok ich hoffe die Technik ist heut zutage um einiges besser! Ich habe nämlich keine Lust solange zu fehlen, vorallem da ich in die 12. komme und da das ganze mit den LKs anfängt.
Es war eine andere Situation: Bei mir handelte es sich damals um nichtprimärstabile Implantate (= es musste nach OP für ein halbes Jahr ein Korsett getragen werden, das auch nicht einfach abgenommen werden durfte) sowie Versteifung bis L5 (= bedeutete bei nichtprimärstabilen Implantaten: keinerlei Sitzen für sechs Monate erlaubt, auch nicht für noch so kurze Fahrten oder für die Toilette, zu Fahrten nur flaches Liegen wie im Krankentransport, keine Fahrten in zurückgeklappten Autositzen). Obwohl ich bereits schmerzfrei war und ganz normal fürs Lernen aufnahmefähig, konnte ich die Schule nicht besuchen, weil es unmöglich war, dorthin gebracht zu werden oder mich dort aufzuhalten.

Allgemein: Man kann auch längere Fehlzeiten organisieren, ohne Klassen wiederholen zu müssen (mir empfahlen zunächst Ärzte, "mir doch das Jahr zu gönnen und frisch anzufangen", wie sie es beschönigend meinten, also zu wiederholen, was für mich aber nicht in Frage kam). Mit so langen Fehlzeiten ist heutzutage aber nicht mehr zu rechnen. Um vielleicht ein bis zwei Monate Fehlzeit solltest du dir natürlich Gedanken machen, wie du die gut überbrückst, aber nicht Sorgen, dass es nicht machbar ist.
Raven hat geschrieben:Ich bin auf einer Berufsfachschule und hab das mit dem Sport Unterricht schon abgesprochen, ich muss danach halt zum Amtsarzt und der muss mir ausstellen das ich Sport unfähig bin. Mit den Fachlehrer kann ich erst danach sprechen da ich keine Ahnung habe wen ich bekomme.
Reicht hier kein Klinikattest? Am besten nachfragen. Wäre evl. besser, wenn das möglich ist, da ich nicht weiß, wie gut für dich der Amtsarzt - gerade, wenn du noch nach der OP stärker eingeschränkt bist - erreichbar ist. Ich kenne die Regelung, dass man ab x Fehltage zum Amtsarzt muss; meist gibt es aber Sonderregelungen, falls die Fehltage am Stück und in Zusammenhang mit einem schweren Klinikaufenthalt auftreten und entsprechend ein Klinikattest vorliegt.
Gespräch mit Fachlehrern: Betrifft es Fächer mit praktischen Unterrichtsinhalten?
Es auch sinnvoll, das schon vorab mit dem Direktor zu klären; es mit den Fachlehrern erst nach Rückkehr in die Schule klären zu können, erscheint mir ziemlich spät. Alles können Fachlehrer auch nicht selbst entscheiden (etwa angenommen, deine Berufsfachschule verlangt ein Pflichtpraktikum, das du aber keinesfalls leisten kannst - deine Fachlehrer können nicht entscheiden, ob das Praktikum ersetzt oder verschoben werden kann). Gerade nach einer so großen OP ist es sehr sinnvoll, wenn alles vorbereitet ist, wenn man zurückkommt (= Prüfungsmodalitäten geklärt, früheres Verlassen des Unterrichts geklärt etc.).

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
jana665
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Sa, 18.10.2014 - 13:03
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Skoliose: Lu 63 Grad, Th 72 Grad, Th rotirung ca 9 Grad, Lu rotirung ca 4 Grad, ungleiche schultern linke Seite 2cm zu tief genauso wie Hüfte
Therapie: 2x in der woche nach schroth,
2 aufenthalte in der Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Oktober-November 2013, Juni-Juli 2014
Korsett Behandlung

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von jana665 »

Hi Raven :)
Nur mal aus reiner Neugier was bedeutet nicht primärstabile Implantate?
Raven hat geschrieben:Reicht hier kein Klinikattest?
Ich habe darüber mit meiner jetzigen Fachlehrerin gesprochen und die hat das mit dem Abteilungsleiter besprochen und der meinte das jenachdem was vom Krankenhaus kommt, ein Amtsarzt aufgesucht werden muss.
Ich wo
Raven hat geschrieben:Um vielleicht ein bis zwei Monate Fehlzeit solltest du dir natürlich Gedanken machen, wie du die gut überbrückst, aber nicht Sorgen, dass es nicht machbar ist
Ich wollte das ja jetzt kurz vor den Sommerferien machten da ich so die 6 Wochen + das bisschen davor habe und somit schon mal nicht ganz so viel verpassen werde.
Ja das mit den Fachlehrern und dem Direktor und so, muss ich alles noch machen ich wollte das nur erst alles fest haben.
Ich

Jana :)
Benutzeravatar
Raven
Profi
Profi
Beiträge: 1530
Registriert: Fr, 21.01.2011 - 21:33
Geschlecht: weiblich
Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wirbelsäulen Op

Beitrag von Raven »

Hallo Jana,
jana665 hat geschrieben:Hi Raven :)
Nur mal aus reiner Neugier was bedeutet nicht primärstabile Implantate?
primärstabil heißt wortwörtlich genau das: "von Anfang an stabil". Natürlich sind heutige Implantate nicht von Anfang an voll belastbar (Sport etc.), aber dennoch so weit, dass man damit von Anfang an leichte Alltagsbewegungen machen kann. Man kann sich damit von Anfang an ohne Korsett bewegen und üblicherweise auch sehr bald vorsichtig sitzen, dafür bieten diese Implantate genügend Stabilität.
Bei nicht primärstabilen Implantaten dienen diese sozusagen nur einer Schienung; stabil wird es erst durch die Verknöcherung. Es musste für ca. 6 Monate ein Kunststoffkorsett getragen werden (noch früher ein Gips). Es durfte einmal am Tag kurz durch eine helfende Person (üblicherweise Eltern) abgelegt werden, um den Oberkörper zu waschen. Ohne Korsett durfte man sich nicht bewegen. Stelle dir das vor wie bei einem gegipsten Bruch, der ohne nicht belastet werden darf. Sehr leichte Bewegungen, ohne Sitzen und ohne Anbeugen der Hüfte, waren erlaubt, aber nur mit Korsett. Das Korsett war auch so geformt, dass Sitzen, Hocke etc. unmöglich waren.

Konkret liegt der Unterschied in der Anzahl und Form der Schrauben. Wenn du dir meine Röntgenbilder (Link in der Signatur) ansiehst, wirst du bemerken, dass nicht jeder Wirbel innerhalb der Versteifungsstrecke eine Schraube hat, und diese Schrauben meist nicht sehr weit in die Wirbel hineingehen. Heutige Implantate sind an (fast) jedem Wirbel befestigt und reichen viel weiter in die Wirbel.

Ich bin für alle Patienten, die heutzutage operiert werden, sehr sehr froh, dass es mittlerweile primärstabile Implantate gibt. Insbesondere das "Sitzverbot" machte vieles sehr umständlich. Auch war der Muskelabbau, Muskelverkürzung (Gesäß- und Beinmuskulatur verkürzen heftig, wenn man 6 Monate nicht sitzt) durch die bei nicht primärstabilen Implantate wesentlich restriktiveren Vorschriften wesentlich höher.
Nach eigenem Vergleich zwischen damaligen und heutigen Patienten wurde damals eine Selbstständigkeit, die heutige Patienten nach ca. einem Monat nach OP haben, erst nach rund 6 oder mehr Monaten erreicht.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
OP-Röntgenbilder
Antworten