Katis Weg

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Miss.Erfolg
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Katis Weg

Beitrag von Miss.Erfolg »

Hallo meine Lieben,

ich dachte, ich teile mich jetzt mal der Allgemeinheit mit.
Selbst habe ich in letzter Zeit extrem viel im Internet verbracht um mich über alles mögliche Rund um Skoliosen
schlau zu lesen. Besonders Erfahrungsberichte und all sowas sind für mich Interessant.

Wie ich im Vorstellungsthread schon geschrieben habe, habe ich "wissentlich" meine Skoliose seitdem ich 14 Jahre alt bin.
Und erst jetzt, mit 25 Jahren nehme ich die Arbeit wieder auf. Ja, fast 10 Jahre habe ich alles rund um diese Erkrankung
gänzlich von mir geschoben. Ich bekomme nun immer wieder mit, dass es vielen Jugendlichen so geht, die nichts vom Korsett oder sonst was wissen wollen.
Ja, mir ging es ja auch so, ich hatte keinen Bock auf doofe Sprüche, diese Schwitzerei und diese doofen Klamotten.
Aber zurück zum Thema.

Bei mir hat sich, nachdem ich bei meinem Traumjob nicht entfristet wurde (Ich bin Krankenschwester und in diesem Bereich konnte ich problemlos arbeiten),
die Situation extrem verschlechtert. Ich hatte das Pech, dass ich keine Jobs fand, bei denen man körperlich wenig arbeiten muss.
Ich betrieb die letzten Monate Jobhopping. Innerhalb von 12 Monaten war ich bei 3 verschiedenen Arbeitgebern, aber alles war nicht mehr machbar.
Zuerst war ich in der Dialyse, ständig gebückte und stehend., danach war ich in der ambulanten Pflege... 10 Stundendienste ohne Pause in der 1:1 Pflege schwerstmehrfachbeeinträchtigter Kinder die KEINE Hilfsmittel hatten und danach wechselte ich in eine andere Einrichtung mit ambulanter Pflege, dort hieß es erst, ich solle in die Organisation... arschlecken, 12 Tage am Stück Schwerstmehrfachbeeinträchtigte Menschen pflegen... auch DAS macht mein Rücken nicht mehr mit.

Daher habe ich mich nun dazu entschlossen, mich endlich meinen "Problemen" zu ergeben und was dagegen zu tun.
Mittlerweile habe ich ehrlich gesagt zu viel Angst davor, dass die Probleme die kommen, wenn ich nichts mache, extremer werden als die, die kommen wenn ich mich nun operieren lasse.

Ich habe seit knapp einen Jahr chronische Schmerzen, die an manchen Tagen so massiv sind, dass ich einfach nur heulen könnte.
Ehrlich gesagt könnte ich derzeit sowieso nur heulen, weil ich mich so wahnsinnig machtlos fühle.
Derzeit befinde ich mich noch in der Probezeit, bis Ende November muss ich noch durchhalten bis es in die Entfristung geht.

Mein Behindertenausweis ist beantragt, die Reha ist beantragt und Ende November habe ich meinen Termin in Neustadt zum Vorgespräch der Operation.

Ich habe ehrlich gesagt mords Angst vor der Operation, aber mittlerweile glaube ich, ist dies der beste Weg für mich...
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Namor
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Sko. th 7° , lu 9° n. Cobb
Muskuläre Dysbalance
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• Destruktiven Sport abgebrochen
• Seit 01/2015 strecken und dehnen
• Rahmouni Korsett seit Ende 08/2015,
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Re: Katis Weg

Beitrag von Namor »

Hi Kati :)

Deinen Vorstellungstext hatte ich mir schon vor Tagen, zusammen mit diesem Beitrag, durchgelesen.
Beschäment hat mich selbst dabei ein wenig, dass ich mir über diese offensichtliche Form der Verdrängung, bei der Wirbelsäulen Problematik, noch gar keine bewussten Gedanken gemacht hatte :/ Verhällt sich, bei oberflächlichen Vergleich, wie mit jugendlichen Trägern von Zahnspangen.
Wenn dann auch noch, wie in deinem Fall, der Erfolg trotz Torture augenscheinlich ausbleibt, ist eine solche Reaktion nachvollziehbar.

Ich persönlich hatte meine schlechte Haltung zwar immer wieder mal gesehen, hielt sie jedoch für eben schlechte Haltung.
Es mangelte mir in der Jugend auch an Informationsmöglichkeiten und anteilnahmiger Fürsorge, wodurch sich für mich ein normalisierter Gewöhnungseffekt einschlich.
Wenn ich meine Körperhaltung bemerkte, verdrängte ich sie wenig später nahezu vollständig aus meinem Bewusstsein und meinem Selbstbild. .. Das ist die Form der Verdrängung, die mich heimsuchte.

Natürlich kenne ich deine genaue tägliche Belastung nicht und erst recht weiss ich nicht, wie gut/schlecht du tatsächlich damit zurecht kommst, oder zurecht kommen könntest.
Jeden Tag Schmerzen (in unterschiedlichen Formen und Intensivität) zu erleiden, während mitunter deswegen das gesammte Leben Vorne und Hinten nicht gelingen will/kann und sich schon eine deprimierende Perspektivenlosigkeit aufzeichnet, ist schließlich vermutlich noch verbreiteter als Rückenprobleme.
Den Einen trifft das Schicksal scheinbar härter als den Anderen, wobei Jeder zu glauben scheint, er/sie hätte die goldene Arschkarte erwischt... Mit gezacktem Rand !

Aber mit der scheinbaren Perspektivenlosigkeit ist das so'ne Sache...
Im Grunde nur eine Sache der Perspektive :D

Wenn ich mir so deine Beiträge durchlese,  kann ich nachvollziehen, warum du eine Operation in Betracht ziehst.
Sein halbes Leben lang mit neurologischen, physischen und psychischen Beeinträchtigungen zu kämpfen, kocht Einem schon einmal, irgendwann und immer wieder, die Birne klein.
..Abgesehen von dem offensichtlichen Rückenleiden, sind ständig aufbäumendes Brennen im Gesicht, Händen und Füssen, sowie ein permanenter Tinitus, meine treuen Begleiter, die beim zur Ruhe kommen immer als Duett auftreten.

:?: Wie stehst du zu einer erneuten Korsetttherapie gegen Schmerzen ?
:?: Schon mal über eine Rundreise zu Fachkompetenzen nachgedacht ?
Mit deinen Schmerzproblemen, Beruf und Kinderwunsch, würde ich persönlich alle Kompetenzen in Deutschland aufsuchen.
:?: Bist du dir über die Folgen einer Operation auch wirklich bewusst ??
Du wirst dir darüber natürlich mehr Gedanken gemacht haben und ich hab gut reden, schließlich geht es hierbei nicht um mich.
Aber deine emotionale Beteiligung bei deiner Situation, könnte ganz leicht das Urteilsvermögen täuschen.
Mit wie vielen Ärzten hast du über die Operation schon gesprochen ?

.. Ich hätte sogar noch mehr Fragen, aber Eins nach dem Anderen ^_^
Niemand ist unnütz !!!
Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
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Klaus
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Re: Katis Weg

Beitrag von Klaus »

Hallo Kati,

ich habe jetzt ein Verständnis-Problem.
Du hast auf meine Frage (in einem anderen Thread) nach den Details bei Deinem Besuch von Dr. Verres nicht geantwortet bzw. das nicht woanders thematisiert.
Und nun kommt dieser frustrierende Post, nachdem Du geschrieben hast:
am 11.8.15
Kannte Dr. Verres ja vorher noch nicht. Aber er war sehr nett, da ich, aufgrund der neuen Praxis, auch die einzige Patientin dort war an dem Tag,
nahm er sich vieeeel Zeit für mich.
Hat mich super beraten :) also ich bin wirklich zufrieden und die Stunde Anfahrt lohnt sich.
Gruß
Klaus
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Re: Katis Weg

Beitrag von Miss.Erfolg »

Namor hat geschrieben:Hi Kati :)
:?: Wie stehst du zu einer erneuten Korsetttherapie gegen Schmerzen ?
:?: Schon mal über eine Rundreise zu Fachkompetenzen nachgedacht ?
Mit deinen Schmerzproblemen, Beruf und Kinderwunsch, würde ich persönlich alle Kompetenzen in Deutschland aufsuchen.
:?: Bist du dir über die Folgen einer Operation auch wirklich bewusst ??
Du wirst dir darüber natürlich mehr Gedanken gemacht haben und ich hab gut reden, schließlich geht es hierbei nicht um mich.
Aber deine emotionale Beteiligung bei deiner Situation, könnte ganz leicht das Urteilsvermögen täuschen.
Mit wie vielen Ärzten hast du über die Operation schon gesprochen ?

*lalala* besser später als nie.

Ich habe eine totale Aversion gegen dieses Korsett Ding. Als Jugendliche habe ich es gehasst. Es wurde mir quasi von meinen Eltern aufgezwungen, hat nix gebracht, meine Brust deformiert und dann musste ich auch noch so sch*** Klamotten tragen, damit es nicht auffällt.
Leider war vor 10 Jahren die Mode mit diesen XXL Strickjacken noch nicht so. also XXL Shirt mir enger Jacke drüber, ich sah aus wie ein Voll Honk.
Naja, jedenfalls möchte ich ein Korsett irgendwie ungern tragen, wobei ich gestehen muss, dass ich es, wenn es ganz schlimm wurde, damals sogar freiwillig trug.
Natürlich ist es aber auch schwer, in meinen überquillenden Tag als Krankenschwester ein Korsett zu integrieren. Das bisschen was ich es tragen würde... dafür wäre es rausgeschmissenes Geld.

Leider ist das auch mit der Physiotherapie so. Mein Job sorgt wirklich dafür, dass meine eigene Gesundheit hinten runterfällt. Hab ich keine Zeit zu. Ich arbeite in der Ambulanten Pflege und darf viele Teildienste schrubben, sprich morgens 4-5 Stunden und abends nochmal. Da dann passende Termine zu finden ist schwer, zu mal ich mein letztes Rezept mit 2 Einheiten die ich auch erhielt voll bezahlen musste, da ich die anderen Termine immer kurzfristig, arbeit sei Dank, absagen musste.
ja, ich leide wirklich sehr unter meinem Job... Zwar mag ich die Tätigkeit an sich, aber die Art und Weise wie man verheizt wird nicht.



Mittlerweile habe ich diverse Fachkompetenzen Deutschlandweit durch, bin ich durch die Skoliose ja auch gewöhnt, dass ich 1-2 Stunden zum Arzt fahren muss, weil hier nur Noobs niedergelassen sind.

Das eine Operation, vorallem im ersten Jahr danach sehr hart sein kann, ist mir bewusst.
Bei mir sind auf der Schwachenseite die Rippen so abgeflacht, auch da sitzt der meiste Schmerz, da kommt eine KG gar nicht richtig hin. (dies war auch die aussage des DR. Verres)
Zumal man es ja so sehen muss, man rechnet mit 0,5-1 ° mehr pro Jahr, wer weiß wie ich in 20-40 Jahren dran bin. Dann mach ich es lieber jetzt und gewöhne mich frühzeitig daran, als dasss ich noch schwere Probleme bekomme und dann danach, also nach der OP massive Komplikationen und Probleme habe.
Noch bin ich ein junger Hüpfer und bekomme es sicherlich ganz gut hin mir neue Bewegungsabfolgen anzueignen!


Über die Operation sprach ich bisher mit meinem Hausarzt, Dr. Verres, 2 anderen Orthopäden und mittlerweile auch mit den Ärzten in der Klinik Neustadt i. H.
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Re: Katis Weg

Beitrag von Miss.Erfolg »

Klaus hat geschrieben:Hallo Kati,

ich habe jetzt ein Verständnis-Problem.
Du hast auf meine Frage (in einem anderen Thread) nach den Details bei Deinem Besuch von Dr. Verres nicht geantwortet bzw. das nicht woanders thematisiert.
Und nun kommt dieser frustrierende Post, nachdem Du geschrieben hast:
am 11.8.
Gruß
Klaus

Natürlich hat mich DR Verres gut beraten, allerdings kann er mir auch nicht direkt die Schmerzen nehmen, meinen Job einfacher gestalten oder sowas.
Die Ämter sind lahm, die Wartezeit für Arzttermine lange... :D da kann er leider nix zu.
Aber ich finde die neue Praxis supi! ^^
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• Seit 01/2015 strecken und dehnen
• Rahmouni Korsett seit Ende 08/2015,
• Reha nach Schroth sobald KK Prozedere abgeschlossen und Termin gesichert ist.
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Re: Katis Weg

Beitrag von Namor »

Hi Miss.Erfolg ^_^ ... Ich liebe den Namen immer noch. Getreu dem Motto: "Der Name ist Programm" :top:

Schön von dir zu hören :)
Ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, wie du dich als Kind gefühlt haben musst. ... Ja, die Realität nimmt oft wenig Rücksicht auf unsere Hoffnungen.

Die Operation soll nun dein Weg sein und ich bin wirklich gespannt wie ein Flitzebogen, wie sich deine Geschichte noch entwickelt.
Also MUSST ^_^ du unbedingt später weiterhin erzählen, wie es dir so ergeht :), bitte.
Vorallem die Zeiten, an denen du dich nicht gut fühlst und es dir eventuell bis Oben steht, bis hin zu dem Tag, an dem du gut mit deinem Rücken zurechtkommst, sollten recht interessant sein.
Und natürlich, wie es dir, im Gegensatz zu vorher, ergeht.

Wie sieht es eigentlich mit deiner Wirbelrotation aus ? Wirst du derotiert ?
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Re: Katis Weg

Beitrag von Miss.Erfolg »

Ich war mit dem Gedanken am spielen einen Blog zu verfassen über die OP und alles drum und dran :-)
Aber ja, ich werde berichten :-)
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