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Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: So, 05.07.2015 - 11:31
von EmelyW
Hallo alle zusammen,

Ich hatte 2012 meine Op mit 13 Jahren, jetzt bin ich 16 und Todes unglücklich mit der OP. Ich fühle mich so sehr eingeschränkt. Mein früheren Sport kann ich auch nicht mehr betreiben (Hip Hop und Cheerleading). Meine Skoliose war vor der OP sehr stark (ca 80°) aber auch als "kleines mädchen" kam ich damit nicht so klar, aber es war notwendig.
Mittlerweile bin ich höchstwahrscheinlich ausgewachsen laut Ärzten.
Wie sieht es aus? Hat jemand Erfahrungen mit Rückgängig gemachten Op's? Ist man danach wieder so beweglich wie vorher?

Emily :)

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: So, 05.07.2015 - 11:39
von Dr. Steffan
Hallo Emily,
ich muß dich da leider enttäuschen. Ein Rückgängig machen der OP ist leider nicht möglich. Selbst wenn man das Material rausnehmen würde bliebe die Versteifung bestehen. Abgesehen davon wäre es noch mal eine sehr große OP. Warum kannst du deinen Sport denn nicht weiter machen? Sagen das deine Ärzte oder hast du große Bewegungseinschränkungen?

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: So, 05.07.2015 - 11:49
von EmelyW
Die beiden Sportarten haben viel mit Hohlkreuz und so zutun. Zum Beispiel Flick Flack oder ein Salto geht nicht mehr.
Das das rückgängig machen nicht geht ist ein halber Weltuntergang für mich. Muss ich mich wohl mit abfinden.
Trotzdem Danke :(

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Sa, 11.07.2015 - 19:06
von Dracula
Hallo,

ich habe das gleiche Problem wie Du. Meine OP war 2011 (damals war ich 13) und gegen meinen Willen. Meiner Meinung nach war sie zudem auch noch unnötig. Das habe ich damals schon gemerkt. Ich habe gespürt, dass da was faul ist. Dass die Ärzte zu voreilig waren. Dass sie mich vielleicht sogar nur operiert haben, um Geld zu verdienen. Das ist heute ja leider oft so. Und die Schuld liegt nicht mal bei den Ärzten, sondern viel mehr beim Gesundheitssystem, was Ärzte, die zu wenig Geld einspielen, feuert.
Ich war zwar bei allen Gesprächen dabei, aber gefragt hat man mich trotzdem nicht. Als ich meinte, dass ich die OP nicht will, haben sie nur gesagt: "Keiner will operiert werden." Und es trotzdem gemacht. So, als ob ich zu blöd wäre, zu entscheiden... falls jetzt jemand sagt, ich sei damals noch zu jung gewesen, um Entscheidungen zu treffen: Ich hatte recht mit der Annahme, dass die OP bei mir sinnlos wäre. Seit der OP habe ich mehr Schmerzen und Einschränkungen dennje.
Im Nachhinein habe ich sogar auch von anderen Patienten, die in der gleichen Klinik operiert wurden wie ich (Werner-Wicker-Klinik in Reinhardshausen/Bad Wildungen), ähnliche Erfahrungsberichte gehört. Einige waren der Meinung, dass dort häufig vorschnell zur OP geraten wird. So war das bei mir wahrscheinlich auch. Ich habe gelesen, dass man erst operiert werden sollte, wenn alle anderen Therapiemethoden ausgeschöpft sind, was bei mir nachweislich nicht der Fall war: Ich hatte zwar Krankengymnastik und auch ein Korsett, aber auf einer richtigen Skoliosekur war ich beispielsweise nie, und eine spezielle Schroththerapie hat man auch nie gemacht (zumindest nicht, dass ich wüsste; es kann natürlich sein, dass das einer meiner Krankengymnasten angewandt hat, ohne es mir explizit zu sagen).
Meine Mutter hat damals für mich entschieden. Sie hat den Ärzten blind vertraut, während ich mich auch anderweitig informiert habe (Bücher, Internet). So bin ich auch zu dem Ergebnis gekommen, dass die OP bei mir nichts bringen würde. Und ich hatte - wie gesagt - recht. Noch heute meint meine Mutter, ohne die OP würde es mir jetzt noch schlechter gehen. Aber ich kenne so viele Menschen, die noch stärkere Krümmungen haben als ich (ich hatte vor der OP 52°) und die trotzdem nahezu beschwerdefrei sind. Einer arbeitet sogar als Bodybuilder.

Meinen Sport kann ich auch nicht so machen, wie ich es möchte. Ich mache auch Hip Hop - Streetdance, um genau zu sein - und spüre da ähnliche Einschränkungen wie Du. Beim Streetdance machen wir zwar keine Flic Flacs, aber dafür kann ich andere Bewegungen (z. B. Körperwellen) nicht oder nur eingechränkt ausführen. Wenn das Tanzen nur ein Hobby wäre, wäre das kein Problem, aber ich will wie die anderen auch auftreten und bei Wettbewerben mitmachen können. Nur werde ich bei Wettbewerben wohl nie eine Chance haben. Den Juroren fallen solche Einschränkungen doch sofort auf... deswegen überlege ich manchmal, mich umzubringen. Dann wären die Schmerzen und die Einschränkungen endlich vorbei... rückgängig machen kann man die OP nämlich nicht.

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Di, 28.07.2015 - 14:10
von fischotter
Hallo Dracula,

wie kommst Du darauf mit 13 so schlau zu sein, wie ein Erwachsener? Du hast nicht die Erfahrung und auch nicht das Wissen um all das mit einem Erwachsenen zu sein. Das Internet kann keine Diagnosen oder sonstwas erstellen. Die Infos, die da gegeben werden sind zu allgemein um sich darauf etwas zu leiten. Wenn die Op damals entschieden wurd dann zu recht. Du magst zwar keine Schmerzen gehabt haben, aber das war bestimmt bald die Regel. Ich kenne das von mir. Ich hab die Feststellung mit 14 bekommen Skoilose bekommen zu haben. Bin aber mit 45 operiert worden, aber mit dem Kommentar op oder zu sterben wegen Organversagen. Ich bereue die erste Op, da die in einem kleinen Krankenhaus nach einer veralteten Methode gemacht wurde. Ich kann es nicht ändern und nehme es als gegeben hin. Ich hab aber nicht die ganzenjahre geweint oder irgendwie gesagt, dass ich Skoliose habe.
Zu Deinen 52 Grad würde ich sagen, erst. Die Krümmung würde garantiert zunehmen und Du hättest kurz oder lang 60 oder mehr. Du musst zu geben, dass Du als Jugendliche (13) Dich schonen würdest, wie es bei der Skoliose es richtig wäre. Ich spreche da aus Erfahrung. Jede, nicht Normale, Bewegung schadet dem Rücken. Besonders die, Du machst.

edit: unpassender Kommentar gelöscht von Schnecke - bitte sachlich bleiben!

ciao
Peter

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Di, 28.07.2015 - 16:39
von Namor
Hallo Fischotter !

Dies hier sollte unter keinen Umständen zu einer strittigen Diskussion werden. Dadurch gewinnt keiner von uns !
Da wirst du mir sicherlich zustimmen.
Aber so ein paar Dinge die du gesagt hast, würde ich gerne dementieren und dir damit hoffentlich einen anderen Blickwinkel offenbaren.
fischotter hat geschrieben:wie kommst Du darauf mit 13 so schlau zu sein, wie ein Erwachsener?...
...Wenn die Op damals entschieden wurd dann zu recht.
So wie ich das verstanden habe, ging es darum, dass sie zu der Zeit keine OP wollte.
Die Erwachsenen haben dem promovierten Arzt vertraut. Das diese leider viel zu oft voreilig zu einer OP raten und nicht über die nötige Kompetenz verfügen, ist inzwischen bekannt.
Ob die OP zurecht durchgeführt wurde, kann von uns hier Niemand mit Gewissheit sagen.
Die Krümmung würde garantiert zunehmen und Du hättest kurz oder lang 60 oder mehr. Du musst zu geben, dass Du als Jugendliche (13) Dich schonen würdest, wie es bei der Skoliose es richtig wäre. Ich spreche da aus Erfahrung. Jede, nicht Normale, Bewegung schadet dem Rücken. Besonders die, Du machst.
Du kannst das unmöglich wissen.
Mit entprechender Diagnose und Therapie, hätte sich zwangsläufig nichts verschlimmer müssen.
In deinem Fall war die Op wohl gerechtfertigt, sofern deine Aussage (oder besser gesagt die deines Arztes) über die alternativen Folgen tatsächlich stimmt oder/und auch noch anderer Leidensdruck dahinter stand.
Viele Jugendliche treiben allerdings regelmässig Sport und Freizeitaktivitäten ohne dabei ihre Rückensituation zu verschlimmern. Auch vor und nach einer OP.
Es verbessert meistens sogar die Lebensqualität und Rücken. Viel Bewegung wird daher empfohlen.
Welche Bewegungen bei den individuellen Sporttätigkeiten eher unvorteilhaft sind, sollte man mit den Therapeuten und Ärzten besprechen.

Früher hiess es immer bei so ziemlich jeder Erkrankung: "Schonen sie sich, halten sie möglichst viel Bettruhe und entgehen sie Belastungen"
Heute weiss man in der Medizin, dass oft genau das Gegenteil davon der Genesung förderlich ist.

edit: bezog sich auf inzwischen gelöschten Beitrag. Schnecke


Deshalb wirst du hoffendlich verstehen, dass ich deine Argumente entschärfen und sogar entkräftigen wollte und konnte.

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Mi, 26.10.2016 - 17:44
von fischotter
Hallo,
möchte nur mitteilen, dass ich nach 10 Jahren´, das komplette Metall aus menem Körper entfernt wurde. Ich hab es jetzt ca. 10 Monate raus und es ist festgestellt worden, dass mein Oberkörper sich wieder nach vorne beugt und meine Organe auf dem besten Wege zu stauchen ist. Ich kann eigentlich nur die Stangen, falls sie keine Probleme machen, drin zu lassen. Es kann keiner die Garantie übernehmen, dass nichts negatives passiert. Leider mußten mein Stangen raus..
Andere Geschichte.
Ciao
Peter

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Do, 27.10.2016 - 15:26
von Radiator
Dracula hat geschrieben:... deswegen überlege ich manchmal, mich umzubringen. Dann wären die Schmerzen und die Einschränkungen endlich vorbei... rückgängig machen kann man die OP nämlich nicht
Hey, das ist bedenklich und es auch nicht wert !
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es mit Hip-Hop, Streetdance usw. mit ein wenig zunehmendem Alter sowieso bald interessenbedingt vorbei ist.
Vor allem wenn der Freund was ganz anderes macht ;D geht's noch schneller.
Da hat schon so man eine(r) zu Standardtänzen gewechselt und das funzt ziemlich gut sogar im Tunier (so nebenbei) auch mit viel Metall im Rücken.
Bogenschießen (und Schrotflinte, wem das gefällt) übrigens auch.

Re: Skoliose OP rückgängig machen? Geht das?

Verfasst: Do, 27.10.2016 - 19:20
von fischotter
Das mit dem Suizid Gedanken kann ich Gut verstehen. Ich hab auch das Problem mit den Schmerzen. Ich soll Vernarbungen der 6 Op´s haben, die nicht so offen zu sehen sind. Die melden sich so stark, dass mir machmal die Tränen kommen und ich am liebsten einen Strick nehmen möchte.Hab aber zu viele Leute darauf achten, dass es nicht soweit kommt.
ciao
Peter