Operation mit 52° wirklich notwendig?

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
Antworten
Lilian

Operation mit 52° wirklich notwendig?

Beitrag von Lilian »

Ich habe eine Skoliose mit einem Grad von 52. In Halle wurde mir dringend zu einer Operation geraten.
Allerdings raten mir mein Orthopäde, und so gut wie alle anderen davon ab, sie meinen wohl dass die das nur aus reiner Geldgier machen wollen.
Allerdings habe ich keinen Bock den Rest meines Lebens mit so einem verkorksten Rücken rumzulaufen.
Klar habe ich Angst vor der OP, ich habe auch Angst vor einer Querschnittlähmung als Folge von der OP, aber ich muss eben das Risiko in Kauf nehmen.

Was meint ihr, soll ich mich operiere´n lassen oder nicht?
hat das jemand schon durch und kann mir etv. von seinen Erfahrungen berichten?
Bleibt eine große Narbe und ist die Krümmung wirklich kompensiert?

Thx.
Lilian
Benutzeravatar
sloopy
Seiten-Eigentümerin
Seiten-Eigentümerin
Beiträge: 6123
Registriert: Do, 01.11.2001 - 10:17
Geschlecht: weiblich
Diagnose: idiopathische thorakolumbal Skoliose
01/2010 thorakal 48°
09/2010 im Korsett 21°
08/2011 72h ohne Korsett ~37°
Therapie: Schroth-KG, 7 Rehas in Bad Sobernheim (91,92,93,95,97,'03,'10)
Rahmouni-Korsett 2002-2004
CCtec-Korsett 2010-2013
Wohnort: Eifel
Kontaktdaten:

Beitrag von sloopy »

Hallo Lilian,

willkommen im Forum!

Wie alt bist du denn? Wenn du schon ausgewachsen bist, gibt es bei deiner Gradzahl keine Notwenigkeit zur Operation, da keine Verschlechterung der Krümmung mehr zu erwarten ist. Man sagt, dass Skoliosen bei Erwachsenen im Jahr maximal 1° schlechter werden und wenn du regelmässig KG nach Schroth machst, dann wirst du die 1° pro Jahr auch verhindern können.

Viele Grüsse zum zweiten Advent,
sloopy
Lialian.

Beitrag von Lialian. »

Hi erstmal.
ich bin jetzt 16, aber schon vollständig ausgewachsen. Die Ärzte meinten dass sich die Skoliose trotz Korsett und anderweitiger behandlungen kontinuierulich verschlechtern würde.
Naja ich war jetzt schon bei so vielen Ärzten, und das Dingist das wirklich jeder etwas anderes gesagt hat, irgendwann ist man da wirklich so verunsichert dass man echt nicht mehr weiss was man glauben soll.
Dr. Steffan
Arzt / Ärztin
Arzt / Ärztin
Beiträge: 1455
Registriert: Fr, 24.05.2002 - 14:57
Geschlecht: männlich

Beitrag von Dr. Steffan »

Ist das sicher mit dem ausgewachsen sein?? Wie haben Deine Ärzte das kontrolliert? Wenn noch ein geringes Restwachstum zu erwarten ist, ist ein Korsett noch sinnvoll.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
Benutzeravatar
sloopy
Seiten-Eigentümerin
Seiten-Eigentümerin
Beiträge: 6123
Registriert: Do, 01.11.2001 - 10:17
Geschlecht: weiblich
Diagnose: idiopathische thorakolumbal Skoliose
01/2010 thorakal 48°
09/2010 im Korsett 21°
08/2011 72h ohne Korsett ~37°
Therapie: Schroth-KG, 7 Rehas in Bad Sobernheim (91,92,93,95,97,'03,'10)
Rahmouni-Korsett 2002-2004
CCtec-Korsett 2010-2013
Wohnort: Eifel
Kontaktdaten:

Beitrag von sloopy »

Hallo Lilian,

hast du schon mal eine Reha in Salzungen oder Sobernheim gemacht? Warst du schon mal bei einem wirklichen Skoliose-Spezialisten (, der nicht gleichzeitig Operateur ist) zur Untersuchung? Wenn nicht, dann mach das und nimm dir einen Termin bei Dr. Steffan in Salzungen, Dr. Hoffmann in Leonberg oder Dr. Weiß in Sobernheim.

Gruß, sloopy
Lilian

Beitrag von Lilian »

Laut den Ärzten ist kaum mehr ein wachstum zu erwarten, da die Wachstumsfugen schon vollständig geschlossen sind. Außerdem soll es ja umso früher desto besser sein.
Ein Korsett habe ich 2 Jahre lang getragen, es hat aber gar nichts gebracht, im Gegenteil es hat sich noch verschlechtert!
ich denke ich werde mal einen Termin bei diesen Ärzten machen, ist zwar eine lange Anfahrt, aber das ist es wert.
Allegra
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 240
Registriert: Fr, 15.11.2002 - 00:00
Wohnort: Offenbach

Beitrag von Allegra »

Hallo Lilian,

ich kann Deine Besorgtheit und Deine Verunsicherung durch all die Ärzte und all die Informationen so gut verstehen! Es geht allen Skoliose-Patienten so (oder den meisten).

Ich kann Dir nur raten, Dich ausführlichst und anhand unterschiedlicher Quellen zu informieren. Und Du solltest eine OP-Entscheidung keinesfalls überstürzen, Du bist ja noch so jung und hast noch so viel Zeit! Also: Keine Panik, sondern: In Ruhe Infos sammeln, gute Ärzte aufsuchen (Sloopy hat sie Dir ja genannt), in Ruhe überlegen und abwägen. Diese Arbeit kann Dir aber niemand abnehmen. Und niemand kann Dir DEINE Entscheidung abnehmen. Ich bin überzeugt, dass es keine Pauschal-Lösungen nach dem Motto "Niemals OP!!!" oder "Immer OP!!!" gibt, sondern nur individuelle Lösungen nach reiflicher Überlegungen.

Liebe Grüße
Jenny Tina
LunaticBlue

Beitrag von LunaticBlue »

Hallo!

Ich lese jetzt schon seit einigen Wochen regelmäßig in diesem Forum und finde es wirklich toll, daß es das gibt.
Da ich nicht genau wußte wohin ich meine Geschichte schreiben soll, mache ich dies nun einfach mal hier, da das
Topic "Erfahrungsberichte" ja schon sehr alt ist. Falls der Administrator jedoch findet, daß mein Post woanders besser
hineinpasst, nur zu!

Nun möchte ich euch auch mal meine Geschichte und Meinung dazu mitteilen.

Bei mir wurde die Skoliose im Alter von 9 Jahren erkannt. Ich begann mit Krankengymnastik und bekam mit 11 ein
Korsett. Allerdings wollte ich es nicht tragen und so trug ich es nur in der Nacht. Auch die KG betrieb ich
nicht sehr häufig.
Mit 15 hatte ich dann eine Krümmung von 55° und mir wurde von verschiedenen Orthopäden zur Operation geraten.
Ich sah die ganze Sache eher positiv, weil ich froh war nach der Operation endlich ein normales Leben führen zu
können und so war es dann auch.
Bei mir wurde die Operation von hinten durchgeführt und die Wirbelsäule vom 5. Brustwirbel bis zum 3. Lendenwirbel
mit 2 Stäben und 3 Verstrebungen plus einigen Haken versteift. Die OP dauerte 7 Stunden, danach kam ich auf die
Intensivstation und später in den Aufwachraum. Ich mußte insgesamt 7 Tage im Bett bleiben und durfte mich
auch nicht selbst umdrehen. Vor allem in den ersten paar Tagen hatte ich klarerweise recht starke Schmerzen, aber
am meisten war ich vom ewigen Herumliegen genervt. Als ich dann endlich aufstehen durfte war mir ziemlich schwindlig
und ich mußte mich sogleich wieder in die waagrechte Position bewegen, aber schon einige Stunden später beim
nächsten Versuch ging es schon besser und 1 Tag später ging ich schon am Gang spazieren. Danach blieb ich noch
1 Woche im Krankenhaus und wurde schließlich nach Hause gebracht. Das Aufstehen aus dem Bett und das Hinlegen waren
noch etwas unangenehm, aber in der darauffolgenden Zeit hatte ich keine Schmerzen mehr. Ich durfte für 1 Jahr
keinen Sport machen, außer leichtem Schwimmen.
Übrigens bekam ich keine Korsettnachbehandlung und auch keinen Gips, worüber ich sehr froh war.
Da ich in der Wirbelsäule sehr biegsam war mußte ich auch nicht vorgestreckt werden.

Ich kann nur sagen, daß ich sehr, sehr glücklich bin, daß ich mich für die Operation entschlossen habe, da ich
ein ganz normales Leben führen kann. Ich mache Sport, reite, fahre Snowboard, schwimme und kann eigentlich machen,
wozu ich Lust habe (außer Fallschirmspringen und Extremsport).
Außerdem ist auch der kosmetische Effekt nicht zu verachten. Mein Rücken ist wieder fast ganz gerade und die
Narbe sieht man kaum noch.
Nun bin ich 20 und würde mich jederzeit wieder für die Operation entscheiden, weil mein Leben dadurch viel einfacher geworden ist.
Wie jeder andere auch habe ich natürlich ab und zu Verspannungen im Nacken und manchmal "zwickt" mich auch die
Lendenwirbelsäule, aber ansonsten geht es mir durch die Operation einfach besser. Ich könnte mir nicht vorstellen
mit meiner verkrümmten Wirbelsäule von damals zu leben, die sich jedes Jahr verschlechtert hätte. Außerdem
wäre ich nicht sehr glücklich dauernd Krankengymnastig machen zu müssen, damit mir nichts weh tut und keine
Verschlimmerung zustande kommt. Auch bei der Kleiderwahl für Bälle hatte ich damals Probleme, weil ich doch
recht "schief" war und nun kann ich anziehen was ich will.
Übrigens bin ich durch die Operation um 4 cm gewachsen.

Also, ich hoffe denjenigen, die überlegen, ob sie eine Operation machen sollen, ein bißchen geholfen zu haben mit meinem
Bericht.
Natürlich gibt es noch andere Methoden, aber für mich war die Operation die Beste davon.

Liebe Grüße Dorit

P.S.: Ich wurde 1997 in Innsbruck (Österreich) operiert.
mahina

Beitrag von mahina »

hi lilian,
ich wurde vor vier jahren an der ws operiert und bin jetzt super glücklich. ich hatte mit 12 jahren eine skoliose in der lendenwirbelsäule von 101°, ein halbes jahr später in der brustwirbelsäule auch über 60°. ich wurde in einem abstand von einem halben jahr operiert. ich habe mich in mehreren kliniken vorgestellt (hannover, wo ich her komme, münster und fast noch cuxhaven).
ich wurde in münster bei dr. halm operiert. in cux. habe ich mich nicht mehr vorgestellt.
mittlerweile gehe meinem größten hobby, dem tanzen, wieder nach.
meine schwester arbeitet jetzt in der skolioseklinik in cuxhaven, eine freundin wurde in neustadt an der ostsee operiert.
ich würde dir raten dich in mehreren kliniken vorzustellen und wenn es so weit ist in die zu gehen, in der du dich am wohlsten fühlst. mach es von den ärzten und der atmosphere im der klinik und von der operationsweise abhängig.
wenn du noch fragen hast, schreib mal zurück, würde mich sehr freuen.
ach so, ich habe sieben jahre lang ein korsett getragen, womit jetzt schluss ist, und auch kg gemacht.
bis dann mahina

p.s. würde auch für andere frage und antwort stehen, wenn fragen sind.
Ela1

Beitrag von Ela1 »

Hallo,Lilian

Ich habe da erst einmal eine Frage und zwar wei alt bist du?
Ich habe mich vor einem Jahr operieren lassen da ich Skoliose von 80°Grad hatte. Bei mir hat man das mit 16 Jahren fest gestellt da hatte ich schon 45° . Ich habe dann für vier Monate Krankengymnastik gemacht ohne erfolg da dann zum erstmal Schmerzen auftraten. Sohatte mir mein Arzt da wieder von abgeraten.Dann habe ich erstmal nichst mehr gemacht da die Ärzte sagten man würde das nur mit einer OP hinbekommen. So dann bekam ich meine vier Kinder von 1995 -
2000. Dann hatte ich aber 1999 einen Bandscheibenvorfall der sich erst nach sechs Wochen wieder gelegt hatte habe dann meine Tochter 2000 geboren . Bin dann 09.2001 zum erstmal nach vielen Jahren wieder beim Arzt gewesen und da hatte ich dann 80°.Jetzt ging auch nichst mehr ich hatte sehr schlimme Schmerzen konnte nichst mehr heben und konnte nur noch einer halbe Stunde laufen.So dann bin ich zur OP reingegangen. Die haben mich zweimal operiert einmal von vorne und einmal von hinten . Habe dann nach der ersten OP bis zu der zweiten drei Wochen stramm im Bett liegen müssen. Das erstemal dann aufstehen war sehr scher da mein Kreislauf nicht in ordnung war. Nach fünf Wochen bin ich dann endlassen worden. Zu Hause hatte ich ein Krankenhausbett da ich das habe ich vergessen nur von der Bauchlage aufstehen durfte und das geht nicht mit einem normalen Bett. Dann hatte ich eine Toilettenerhöhung da ich nicht sitzen durfte und das für drei Monate.Ich durfte ein halbes Jahr nicht heben mich nicht bücken oder geschweige denn in die Hocke gehen. Meine OP ist wie ich schon gesagt hatte ein Jahr her und ich habe mehr Schmerzen wie vorher auser das ich jetzt länger laufen kann. Ich will dir keine angst machen darum fragte ich wie alt du bist da mir die Ärzte sagten ich war schon zu alt da sind meine Kochen nicht mehr so weich. Und jeder Mensch ist verschieden.Ich würde mich erstmal richtig schlau machen und wenn du dich wirklich dazu endschliesst dich zu operieren lassen dann rate ich dir nach Kiel zu gehen .
Gast

Beitrag von Gast »

hallo, Ela,
das hört sich ja nicht so toll an mit den Schmerzen. Aber das kann ja noch besser werden,oder? Wie alt bist Du denn eigentlich? Und wo wurdest du operiert?
Gruß Patrizia
Kacie

Beitrag von Kacie »

hallo, Ela,
das hört sich ja nicht so toll an mit den Schmerzen. Aber das kann ja noch besser werden,oder? Wie alt bist Du denn eigentlich? Und wo wurdest du operiert?
Gruß Patrizia
Dr. Steffan
Arzt / Ärztin
Arzt / Ärztin
Beiträge: 1455
Registriert: Fr, 24.05.2002 - 14:57
Geschlecht: männlich

Beitrag von Dr. Steffan »

Lilian. hat geschrieben:Laut den Ärzten ist kaum mehr ein wachstum zu erwarten, da die Wachstumsfugen schon vollständig geschlossen sind. Außerdem soll es ja umso früher desto besser sein.
Falls Du Dich zu einer Op entschließt stelle Dich bitte im Klinikum Neustadt oder der Lubinus Klinik in Kiel vor. Ich würde dort hin gehen. Allerdings kannst Du auch um Klarheit zu bekommen in meine Praxis kommen.
Dr. Steffan
Dr. K. Steffan
Amali
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 83
Registriert: Do, 02.01.2003 - 00:00
Wohnort: Recklinghausen
Kontaktdaten:

Beitrag von Amali »

Hallo Dorit!
Ich bin vor 2 Jahren und 5 Monaten versteift worden und ich habe von allen seiten (klinik, meine alte KG, meine neue KG und meinem Orthopäden) immer wieder gesagt bekommen, dass man auch nach einer OP UNBEDINGT!!! weiter übungen für den Rücken machen muss! Ob das nun schwimmen, Kg, isometrische Übungen oder rückenstärkendes Krafttrainig ist, ist eher nebensache. Wichtig jedoch ist, dass du nicht sagst: ich bin versteift und nun wars das. denn das ist falsch. ich habe nach oben einen wirbel mehr versteift, nach unten hin die gleiche. jetzt überleg mal: du hast 11 versteifte wirbel und unter denen kommen noch 2 Lendenwirbel, die "frei" sind, sowie das Kreuzbein. das ganze bedeutet dass du nach unten hin noch exakt 3 Bandscheiben hast. und da du oben bewegungseingeschränkt bist, müssen diese 3 nun viel mehr last tragen, als sie es vorher ohnehin schon taten. Um sie nun zu unterstützen sind diese übungen unerlässlich, denn muskeln helfen beim "entlasten" der Bandscheiben, sonst hast du irgenwann einen bandscheibenvorfall (entstehend durch abnutzung der Bandscheibe heisst das meine ich) und willst du das?
ich wollte dich jetzt nicht kritisieren, doch deine WS geht dich auch jetzt noch etwas an im hinblick auf Kg...
ich hoffe, du nimmst mir diese offenen worte nicht übel, bye
:flamingdev:
Liebe Grüße

Tanja
Antworten