Janina´s OP Bericht

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Daddy76
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Janina´s OP Bericht

Beitrag von Daddy76 »

Hier eine Zusammenfassung von Janinas Operation. Zur Vorgeschichte geht es hier:
viewtopic.php?f=7&t=21183


Dienstag, 19.06.12
Ankunft um 8:00 Uhr in der Klinik. Die Aufnahme mit dem ganzen Papierkram hat bis ca 9:00 Uhr gedauert. Dann wurde der Janina Blut abgenommen. Unter anderem wurde es daraufhin untersucht um passende Bluttransfusionen für die OP zu bestellen die aber nur im Notfall eingesetzt werden.
Danach bekamen wir einen Laufzettel für EKG, MRT (in die Röhre) und dann noch ein Gespräch mit dem Narkosearzt. Verbunden mit den ganzen Wartezeiten und Laufereien durch die Häuser waren wir damit den ganzen Mittag beschäftigt. Zusammen mit der Anreise muss man also genug Nahrung und Getränke im Rucksack dabei haben.

Mittwoch, 20.06.12
Heute morgen wurde es dann ernst. Gegen 6:00 Uhr bekam Janina zwei Beruhigungstabletten, die wirklich schnell wirkten. Um 7:15 Uhr wurde sie abgeholt und wir durften noch bis eine Türe vor dem OP Raum mit gehen. Gegen 7:30 Uhr hieß es dann Abschied nehmen. Ein für Janina, Mama und Papa sehr schwieriger Moment.
Gegen 11:30 haben wir dann einen Anruf von Dr. Niemeyer bekommen das die OP beendet wurde. Er berichtete uns vom Ablauf der OP und das alles sehr gut geklappt hat. Leider mussten wir dann noch eine weitere Stunde warten bis wir Janina auf der Überwachungsstation sehen konnten.
Auf dieser Intensivstation liegt sie derzeit immer noch und soll auch bis morgen Früh dort bleiben. Zwischendurch war sie auch immer wieder wach. Sie bewegt sich sehr gut im Bett, auch sonst kann sie alles bewegen. Das Rückenmark ist also unverletzt. Aufstehen darf sie aber erst morgen. Schmerzen hat sie nur wenig, was ganz sicher den angeschlossenen Schmerzmittel liegt. Ein dünner Schlauch geht z.b direkt in den Wirbel, die Dosierung kann sie bei Bedarf selbst mittels eines Knopfes bestimmen. Eine Überdosierung ist mit dem Gerät aber nicht möglich.
Janina ziert derzeit ein großes, langes Wundpflaster in der Rückenmitte. Es geht über die komplette Rückenlänge. Ansonsten sieht man nicht viel. Es sieht also recht gut aus derzeit.

Donnerstag, 21.06.12
Heute Vormittag durfte Janina die Intensivstation verlassen. Vorher musste sie vom Intensivbett in das normale Stationsbett umsteigen. Das sollte sie aber mit Hilfe selber machen. Sehr langsam und wackelig stand sie kurz das erste Mal nach der OP auf den eigenen Beinen, was wirklich gut war. Es hängen noch einige Sachen an ihr. Angeschlossen ist sie an einem Urinbeutel, da sie ja noch nicht wirklich laufen kann, an einem etwas dickeren Schlauch der das Wundblut ableitet, eine Flasche Antibiotika, Salzlösung und noch Schmerzmittel, wodurch sie wenig Schmerzen hat. Allerdings ist sie dadurch sehr müde und sie hat heute fast den ganzen Tag geschlafen. Zwischendurch kühlt sie mit einem Kühlpack immer wieder ihre untere Lippe, die etwas dick ist. Das kann vom Beatmungsgerät gekommen sein.
Gegen Abend konnte sie das erste Mal eine Kleinigkeit essen.
Morgen soll sie mit Hilfe die ersten Gehversuche unternehmen. Wir sind gespannt.

Freitag, 22.06.12
Heute hat Janina viel geschafft. Zunächst hatte sie allerdings eine schmerzvolle Nacht, sodass die Schmerztherapie angepasst wurde. Danach wurde der Urinschlauch entfernt was hieß das Janina von dem Moment an selber zum WC laufen sollte wenn es geht. Ca 2sdt später war der Moment dann auch gekommen. Janina bekam einen hohen Rollator wo man auch die Arme drauf legen konnte. Mit Hilfe von uns und den Schwestern drehte sich Janina langsam im Bett zur Seite, richtete den Oberkörper auf saß zunächst auf der Bettkante. Dann stand sie mit Unterstützung auf. Eine kleine Pause und dann machte Janina die ersten Schritte nach der OP. Langsam aber sicher ging der Weg zum WC im Zimmer und zurück. Wirklich gut.
Nach einer Pause musste sie sich dann leider wieder etwas Quälen lassen. Das Wundpflaster musste das erste Mal gewechselt werden. Doch damit nicht genug, auch der Wundschlauch der das Blut ableitet (es Blutete aber seit gestern nicht mehr) musste aus der Wunde gezogen werden.
Ich denke man kann sich vorstellen das dieses kein schönes Gefühl war.
Nachdem dieser nun entfernt wurde, musste Janina sich erst mal erholen.
Im Laufe des Tages ging Janina 3 mal mit dem Rollator zum WC, was natürlich langsam, aber immer besser klappte. Auch wenn sie nun am Abend sehr müde und erschöpft ist, sind wir sehr zufrieden mit ihr und sind guter Dinge das sich Janinas Zustand weiter verbessert.

Samstag, 23.06.12
Janina hat immer noch wenig Appetit und man muss sie regelrecht dazu überreden wenigstens etwas zu essen damit sie wieder zu Kräften kommt. Mit dem Trinken geht es etwas besser. Der Gang zum WC ist zwar immer noch jedes Mal ein Kampf, aber sie schafft es mit Geduld.
Ich denke dass jetzt in den nächsten Tagen nicht viel passieren wird, außer das Janina hoffentlich immer mehr Fortschritte macht und die Schmerzen auch nachlassen. Dr. Niemeyer hat uns als Entlassungstermin den 30.06 in Aussicht gestellt, vorausgesetzt natürlich es treten keine Komplikationen auf.

Sonntag 24.06.12 & Montag 25.06.12
Janina hat die ersten Schritte ohne Rollator gemacht und hat heute auf einem Stuhl gesessen. Die Schmerzen lassen auch langsam nach.
Doch das wichtigste war heute das Röntgen. So ganz gerade ist sie nicht geworden, das hatte Dr. Niemeyer aber schon angekündigt.
Hier der Vergleich:
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Schon heftig die langen Schrauben in der Tochter zu sehen. Erst recht wenn man weis das die nun ein Leben lang drin bleiben.
Aber nun ist es so. Wir denken das die OP das richtige war. Nun hoffen wir das Janina weiter Fortschritte macht und das Krankenhaus bald verlassen kann.



Dienstag 26.06.12
In der Nacht zum Dienstag wurde das Gerät was Schmerzmittel automatisch in bestimmten Abständen in die Wirbelsäule pumpte abgestellt.
Nachdem den ganzen Dienstag über Janina nur mit Schmerztabletten klar kam, wurde Nachmittag der dünne Schlauch gezogen. Nun war Janina
komplett ohne Fremdkörper in der Wunde, was dazu führte, das sie noch weniger Schmerzen hatte. Auch der Appetit nahm endlich wieder zu.
So sehr das wir am Abend noch eine Pizza besorgen mussten, da es ab 17 Uhr in der Klinik nichts mehr zu essen gab. Uns war es recht, Hauptsache Janina begann wieder zu essen.

Mittwoch, 27.06.2012
Janina lief genau eine Woche nach der OP komplett ohne Rollator über die Station. Wenn auch kurze Strecken. Aber das Bewegen tat ihr gut, man musste sie teilweise etwas Bremsen. Oder der Kreislauf bremste sie etwas aus. Jedenfalls waren die Ärzte hoch zufrieden und stellten nach einer positiven Nacht eine Entlassung am Donnerstag in Aussicht.

Donnerstag, 28.06.12
Heute Morgen bei der Visite, 12 Mann (!) Stürmten das Zimmer um 7:50 Uhr, wurde Janinas zustand besprochen. Nachdem alle Werte gut waren und Janina endlich wieder nach Hause wollte, gab Dr. Niemeyer sein OK. Janina durfte heute, 8 Tage nach der OP, das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Ausgestattet mit einem Bericht für den Hausarzt, einer Schulsportbefreiung bis Dezember, sowie mit einem Implantate-Pass für die Kontrolle beim Fliegen, machten wir uns endlich wieder auf den Weg nach Hause.

Die Nachbehandlung der Wunde soll nun der Hausarzt erledigen. Er braucht nach Aussage von Dr. Niemeyer nur die Knoten vom Faden zu lösen, dann verschwindet dieser in der Wunde und löst sich von selber auf. Es muss also nicht der ganze Faden gezogen werden.

Janina darf in den ersten 6 Wochen nicht stürzen, man muss also in diesen Wochen sehr aufpassen was sie macht. In den ersten 3 Monaten darf sie auch kein Fahrrad fahren.

Schulsport nur bedingt, alles was mit Ausdauer zu tun hat ist ok, aber Geräteturnen nicht. Deswegen hat sie erst Mal eine Befreiung bekommen und soll dann wöchentlich selber entscheiden was sie mitmacht oder nicht.

Isometrische Krankengymnastik und Schwimmen soll sie jetzt intensiv machen, da kümmern wir uns gerade drum. Ansonsten sind wir erst Mal sehr froh alles überstanden zu haben und das Janina wieder zu Hause ist. Der Rest kommt jetzt mit der Zeit.

Janina vor der OP
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Nach der OP
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Frische Narbe
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Janinas Größe bei Einlieferung: 1.51m.
Janina bei der Entlassung: 1.61m! Beide Messungen auf Station.
Schon heftig was das ausmacht.

Freitag, 13.07.12
Janinas Narbe sieht aktuell auch sehr gut aus.
Janina hat noch etwas mit ihrer rechten Schulter zu kämpfen, dort klagt sie meistens über Schmerzen.
Wir vermuten das Sehnen oder einfach nur die Muskulatur noch etwas gereizt sind.
Am 24.09 müssen wir nochmal zur Kontrolle nach Hamburg.
Schmerzmittel nimmt Janina nur noch nach Bedarf. Ansonsten kann sie sich bewegen wie sie möchte. So sieht die Narbe ca. einen Monat nach der OP aus:
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Montag, 30.07.12
Janina hat leider immer noch Schmerzen in der rechten Schulter. Dr Niemeyer hatte uns aber schon vorgewarnt das Janina noch längere Zeit mit Schmerzen zu tun haben wird, war ja doch ein massiver Eingriff. Diese Schmerzen sind aber nicht kontinuierlich, sondern kommen in kurzen Schüben.
Ansonsten geht es ihr ganz gut. Von der Narbe sind nun auch die letzten Krusten abgefallen.
Schwimmen waren wir inzwischen auch schon ein paar Mal, das tut ihr ganz gut sagt sie.

Janina berichtet aber, dass wenn sie mit den Schulterblättern an die Stangen kommt, sie das Gefühl hat das diese vibrieren. Eigentlich ja nicht möglich, da diese fest verschraubt sind. Aber als Außenstehender ist das natürlich schwer zu beurteilen und zu mindestens vom Gefühl her scheint es so zu sein.

Janina hält auch ab und zu den Kopf etwas schief. Sie ist noch den schiefen Rücken gewöhnt was sie mit dem Kopf ausglich. Nun ist der Rücken ja fast gerade, dennoch verfällt sie hin und wieder mit dem Kopf in die Ausgleichsposition. Wird sich wohl mit der Zeit legen denke ich.

Außerdem läuft sie noch etwas stocksteif als hätte sie einen Besenstiel verschluckt, aber ohne mich jetzt darüber lustig zu machen. Auch hier denke ich dass sich das mit der Zeit und vor allem mit Krankengymnastik beheben lässt.

Mit dem Verlauf der Dinge sind wir also sehr zufrieden und gerade Janina genießt sehr den Sommer mit den hohen Temperaturen ohne Korsett tragen zu müssen. Diese OP hat sich also in unseren Augen sehr gelohnt. Es waren ja "nur" die 3 Tage nach der OP wo es Janina wirklich schlecht ging, danach ging es steil Bergauf und nach insgesamt 10 Tagen war sie schon wieder zu Hause.

Montag, 24.09.12
Heute waren wir nochmal zur Kontrolle in Hamburg. Alles so weit in Ordnung. Janina muss aber noch weiter Krankengymnastik machen und es ist evt. eine Reha in Bad Sobernheim Anfang nächsten Jahres geplant. Mit Sport wie z.b. Mountainbike fahren sollte sie sich aber wegen der Sturzgefahr noch weiter zurück halten. Es dauert 1 Jahr bis alles so weit verknöchert ist dads es keine Komplikationen mehr geben kann. Die Narbe sieht auch immer besser aus:

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Janina klagt aber noch über Taube Stellen im Bereich der Narbe. Der Arzt sagte allerdings dass es auch noch eine Zeitlang so sein wird.
Evt. kann es sogar sein das einzelne Stellen auf der Haut für immer Taub bleiben können. Janina wird sich aber daran gewöhnen.

Bis jetzt sind wir also sehr zufrieden mit dem Verlauf und die Entscheidung zur OP war immer noch eine sehr gute.
Die neue Rückenoptik an sich stört Janina gar nicht. Im Sommer trug sie trotzdem Kleidung mit offenen Rücken. Nur mit der Sonneneinstrahlung mussten wir etwas aufpassen, da die Haut an der Narbe natürlich noch sehr empfindlich ist.
Ricky
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Ricky »

Hi Daddy,

vielen Dank, dass Du uns auf dem Laufenden hälts.
Ich freue mich sehr, dass es Janina so gut geht und die OP tatsächlich den gewünschten Erfolg brachte.
Toll, was Deine Tochter geleistet hat :)
kiki68
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von kiki68 »

hi Daddy,

schön, mal wieder etwas von euch zu lesen. Als betroffene Mutter habe ich den Prozess interessiert verfolgt und kann immer nur den Hut vor deiner Tochter ziehen, wie und was sie durch(ge)macht (hat). Absoluter Respekt, sich da nicht unterkriegen zu lassen und das in diesem Alter so gut wegzustecken........ drücke euch von ganzem Herzen feste die Daumen, dass es nur noch positive Aufwärtstrends gibt, immer mehr an Beweglichkeit wiedererlangt wird und sie irgendwann mal alles wieder so machen kann und darf, wie sie es sich wünscht bzw. für sie absolut akzeptabel ist ohne das Gefühl zu haben, sich immer einschränken zu müssen.

eine sorgenfreie Zukunft wünsche ich euch.
kiki
marieschen
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von marieschen »

Hallo,

Schön zu hören dass es Janina wieder soweit gut geht. Die Vorher- Nachherbilder sind echt beeindruckend. Ihr Rücken und auch die Narbe sehen echt gut aus.
Ich wünsche euch weiterhin alles alles Gute :)

Liebe Grüße
Marieschen
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Dalia
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Dalia »

Hallo Daddy, nach einem sehr anstrengenden Tag kann ich heute nichts mehr lesen, freue mich aber sehr, die Bilder zu sehen. Das ist ja eine sehr erfreuliche Entwicklung, Rücken und Narbe sehen super aus. Deinen Text werde ich mir auch noch durchlesen. Taube Stellen sind normal, wie schon öfter im OP-Forum zu lesen war, wird das im Lauf der Zeit besser, kann aber u.U. ein Jahr dauern.
Ich kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben. (Bertolt Brecht)
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Emily »

Schön, dass die OP so erfolgreich war!

Zu den tauben Stellen: Es kann durchaus sein, dass an einigen Stellen das Gefühl nie mehr richtig zurück kehrt. Meine OP ist nun über 14 Jahre her, und ich habe immer noch Stellen, an denen ich nicht richtig fühle. Aber es stört wirklich nicht sehr. Zur Vorbeugung kann man die tauben Stellen regelmässig mit einer Massage Bürste bürsten, das soll wohl die Nerven wieder anregen, die an diesen Stellen beschädigt sind. Vielleicht lässt sich dadurch noch was retten, aber so wie mir in Bad Sobernheim gesagt wurde: Was nach einem Jahr nach der OP immer noch taub ist, wird auch so bleiben...
Grüssle
--Emily
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Daddy76
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Daddy76 »

Hallo zusammen,
nach 9 Jahren melde ich mich mal wieder um kurz über die Langzeiterfahrung zu berichten.
Ich würde schon sagen das sich er ganze Aufwand geloht hat. Janina ist inzwischen 22 und seit einem Jahr Mutter (ich somit Opa :D )

Postiv ist: Janinas Rücken ist immer noch gerade und die Titanstangen belasten sie nicht so sehr, wie befürchtet.
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:
Janina klagt zwischendurch immer mal wieder über teils starke Rückenschmerzen. Jetzt muss man allerdings dazu sagen dass Janina die Krankengymnastik nicht konsequent durchgeführt hat und seit Jahren nichts merh in diese Richtung unternimmt. Ich kann aus dieser Erfahrung also nur jedem Raten, macht Eure Krankengymnastik über Jahre weiter! Eine starke Rückenmuskulatur ist enorm wichtig! Janina hat das leider vernachlässigt.
In der Schwangerschaft gab es keine größeren Probleme, auch die Geburt verlief normal.
Schwere Sachen heben oder auch ihren Sohn kann Janina aber nicht so gut, liegt sicher auch an der mangelden Rückenmuskulatur. Dazu muss man sagen, das Janina ein Strich in der Landschaft ist. Haut und Knochen, aber das war sie schon immer.
Man hört ja immer wieder das Menschen mit Implantaten das "Wetter vorhersagen" können. Auch Janina berichtet immer mal wieder das sie bei einem Wetterumschwung die Stangen besonders spürt. Ob da was dran ist, kann ich nicht beurteilen.
Zu guter letzt ist es auch dabei geblieben das die Narbe und die Haut rechts und links davon Taub geblieben ist. Stört Janina aber nicht weiter.
Die Fotos die ich hier hochlgeladen hatte, sind inzwischen gelöscht wie ich feststellen musste. Auch Wunsch kann ich diese ja nochmal laden, ich gucke in den nächsten Tagen immer mal wieder hier rein, falls es noch Rückfragen gibt.

Bis dahin,
Daddy, jetzt Opi :)
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Daddy76
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Daddy76 »

Der Vollständigkeitshalber sind hier doch nochmal die Bilder, die natürlich mit Janina abgesprochen sind.

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Raven
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Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Raven »

Hallo Daddy76,

schön, auch wieder mal einen Langzeitbericht von jemandem zu lesen :ja:

Grundsätzlich schein es ja Janina relativ gut zu gehen. Das Problem mit dem Muskelabbau kenne ich (langzeitoperiert, OP fand schon 1997 statt, Th3-L5 versteift) sehr gut: Bei einer langstreckigen Versteifung werden die Rückenmuskeln im versteiften Bereich kaum mehr beansprucht, man meidet einiges durchaus sinnvollerweise das bei einem "normalen" Rücken ganz einfach im Alltag die Muskeln aufbaut... und schon ist er da, der Muskelabbau.

Bei mir war das zeitweise so extrem, dass ruckartige Bewegungen, z.B. einen schwergängigen Stecker aus der Steckdose ziehen oder eine schwergängige Tür aufklinken, zu reißenden Schmerzen geführt haben, selbiges natürlich auch bei etliche Tätigkeiten im Haushalt, sodass ich immer mehr gemieden habe. Von hinten sah ich extrem knochig aus, da waren einfach kaum mehr Muskeln (insgesamt schlank, aber nicht untergewichtig).

Muskeln kann man aber wieder aufbauen, auch mit Versteifung :ja: Das würde ich Janina auch raten.

Macht sie aktuell Physiotherapie? Möglicherweise nicht, wegen "Corona" und wenig Zeit mit kleinem Kind. Was sie ggf probieren könnte, mir hat es sehr gut geholfen und der Zeitaufwand ist nicht hoch: Mit einem SwingStick/ FlexiBar (gibt es auch unter anderen Markennamen günstiger, hatte mir als "Einsteiger-Modell" einen günstigen um die 20 Euro gekauft) trainieren. Neben eher ausgefallenen Übungen in Körperhaltungen, die mit Versteifung nicht gehen, kann man auch die Grundübungen im Stehen oder sogar im Sitzen nutzen. Gut daran finde ich, dass man im Gegensatz zu vielen anderen Übungen zum Muskelaufbau weder schwer heben, noch ziehen, noch mit Versteifung schwierige Körperhaltungen (wie z.B. am Boden) ausfüren muss.

Ich konnte damit mit wenigen Minuten pro Tag Training (um die 10 Minuten, anfangs weniger) die Muskulatur soweit wieder aufbauen, dass die reißenden Schmerzen wie oben beschrieben verschwanden, erkennbar der Rücken weniger knochig aussah (Muskelaufbau :)) und ich letztendlich wieder mehr im Alltag machen konnte, sodass sich die Muskeln "ganz natürlich" wieder weiter aufbauten. Vorher definitiv nicht mögliche Übungen, z.B. mit einem Theraband (hat zuvor einfach weh getan) und einige aus dem Pilates-Sortiment, waren danach wieder möglich.
Eine professionelle Physiotherapie ist das natürlich nicht, aber eine Idee, was man an sinnvollen, nicht schädlichen und wenig zeitaufwendigen Übungen probieren könnte.

Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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Bandscheiben-OP in HWS
Therapie: Korsett mit Halsteil von Rahmouni
Vorab schon einige andere Korsetts
-zur Schmerzreduktion
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von eric »

Hallo Raven,
du empfiehlst den swingstick für Übungen mit Versteifung.
Ich habe schon gehört, dass alle Dinge, die mit Vibrationen zu tun haben für sämtliche Impantate zu unterlassen sind.
Selbst das Zittern bei Prakinson-Patienent z.B. kann zu Lockerungen der Schrauben führen.
Ich würde raten, auf alle Fälle den Arzt zu fragen!
Gruß Eric
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von Raven »

Hallo Eric,

als langjährig Operierte bin ich auch vorsichtig (verhalte mich sehr rückengerecht, meide ungeeignete Sportarten, habe auch bei der Berufswahl darauf geachtet).
Bestimmte Vibrationen sind für mich tatsächlich sehr schlecht, z.B. Geräte die Vibrationen ohne eigenes Zutun auf den Körper bringen (Vibrationsplatten etc.), aber auch Situation im Alltag (z.B. starke Erschütterungen in Fahrzeugen, Arbeiten an bestimmten Maschinen); das fühlt sich schon schlecht an, da diese den Körper zu einem Mitschwingen zwingen "wollen", das aber mit Versteifung nicht durchführbar ist. Derartiges unterlasse ich selbstverständlich, außer es ist wirklich unvermeidbar (jede ruckelige Fahrt kann ich nicht vermeiden).
Beim Swingstick verhält es sich jedoch anders, man kann sich hierzu auch einmal den Unterschied in den Bewegungen bei z.B. Swingstick vs. Vibrationsplatte ansehen: die Bewegung wird durch die Arme ausgeführt, es geht keine merkliche Vibration durch den Körper, das Training findet kurzzeitig statt und nicht über viele Minuten, Stunden täglich. Zudem wird er auch in der Reha für Patienten mit Implantaten eingesetzt. Im Zweifelsfall kann man natürlich immer einen Arzt fragen!
Schraubenlockerungen habe ich keine, benutze den Swingstick nachwievor ab und zu und konnte dadurch, insbesondere als ich dringend Muskelaufbau brauchte, diesen Muskelaufbau erzielen und meine Lebensqualität deutlich verbessern. Andere Übungen waren damals zudem gar nicht möglich, z.B. Benutzung eines Therabands, was durch das Auseinanderziehen zu starken Schmerzen geführt hat, oder viele andere Muskelaufbauübungen, die leider einen beweglichen Rücken und die Fähigkeit, gewisse Gewichte zu heben, voraussetzen. (Wenn Übungen die Beweglichkeit voraussetzen aufgrund der Versteifung definitiv nicht möglich sind, Übungen die Heben voraussetzen auf jeden Fall "mit Vorsicht zu genießen" sind und bei schwacher Muskulatur auch rausfallen, Übungen die es beinhalten etwas auseinanderzuziehen stark schmerzen... bleibt nunmal kaum mehr etwas übrig.)
Selbst das Zittern bei Prakinson-Patienent z.B. kann zu Lockerungen der Schrauben führen.
Das ist mir bekannt und verwundert mich nicht, da es fortwährend stattfindet.

Viele Grüße
Raven
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Vorab schon einige andere Korsetts
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Re: Janina´s OP Bericht

Beitrag von eric »

OK - danke für deine Erläuterungen.
Gruß Eric
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