Skoliose OP und psychische Folgen

Fragen zum Thema Wirbelsäulen OP's
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Wrack

Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von Wrack »

Hallo,

wollte hier nur einfach mal allgemein was zum Thema Skoliose-OP und die psychischen Folgen schreiben - jedenfalls für mich.

Als ich noch Jünger war hatte ich eine starke Skoliose, mitsamt Buckel und allem was dazugehört. Zusätzlich hatte ich ab meinem 14 Lebensjahr noch mit einer mittelschweren Akne zu kämpfen, die ich einfach nicht in den Griff bekommen konnte. War sehr schüchtern und zurückhaltend, hab mich lieber allein in meinem Zimmer eingesperrt als mit Freunden etwas zu unternehmen, Mädchen anzusprechen oder gar was mit ihnen anzufangen, UNDENKBAR! Kurz nach meinem 18 Geburtstag folgte dann eine Versteifungs-OP in der WWK - gesagt wurde mir nur, die WS wird wieder komplett begradigt, alles wird wieder gut :D - Erst 2 Tage vor der OP wurde mir dann vom Oberarzt erklärt, was da wirklich gemacht wird, nämlich eine Versteifung der WS um 70%!! Ich saß damals in dem Zimmer und wollte es nicht glauben, als ich reinkam war ich noch voll happy und einer der glücklichsten Menschen der Welt, die Skoli, die Schmerzen, die dummen Sprüche, endlich würde es vorbei sein - aber nach der Ansage des Operateurs hätte ich am liebsten geheult - habe noch 2 ganze Tage gebraucht um die Sache nochmal gründlich zu überdenken - habe die OP aber natürlich machen lassen, eine Versteifung die zumindest optisch makelos ist und keine Schmerzen mehr verursacht schien mir dann doch das kleinere von beiden Übeln zu sein. Die OP wurde also gemacht und verlief aus ärztlicher Sicht auch sehr gut, keine Restverkrümmung, kein Rippenbuckel mehr. Dafür lag ich ganze 2 Wochen auf der Intensivstation, was extrem viel und unüblich ist und hatte einfach nurnoch Schmerzen, am liebsten wäre ich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Aber auch diese 2 Wochen gingen vorbei. Als dann endlich mein Korsett fertig war und ich wieder frei gehen konnte/durfte war ich erstmal wieder happy. Inzwischen sind 4 Jahre vergangen und ich bin leider alle andere als glücklich. Die Akne ist komplett verschwunden und ich bin mittlerweile ein recht hübscher junger Mann, wie mir von vielen Frauen immer wieder gesagt wird, dennoch hatte/habe ich noch immer keine Freundin. Warum? Ich komme einfach nicht damit klar das meine WS zu 70% versteift ist, es gibt Nächte da liege ich im Bett und denke an nichts anderes mehr ausser an diese dumme versteifte WS - sie schränkt mich nur sehr begrenzt ein, keiner weis es, keiner merkt es, dennoch es stört mich einfach, ich komme nicht klar damit. Mein allergrößter Alptraum wäre es, von einer Frau abgelehnt zu werden, aufgrund dieser verdammten Behinderung!! Das wäre wohl das i-Tüpfelchen das noch fehlt, ich weis nicht, was ich dann tun würde, wahrscheinlich wieder zu Hause einschliessen, für den Rest meines Lebens.
Vor der OP wurde alles in schönen bunten Farben dargestellt, von der WWK internen KG auch noch danach, die WS würde wieder schön sein, die operierten Wirbel hielten danach besser als vorher, man könne wieder alles tun ohne Probleme, ohne Schmerzen. Doch wie ist die Wahrheit? Mir wurde gesagt, ich solle Muskulatur aufbauen, bin nämlich leider sehr dürr und man spürt die Implantate durch die Haut, was daran liegt das meine Rückenmuskulatur zu mickrig ist. Aber man soll die WS ja auch nicht zu sehr belasten, da sonst die wenigen nicht operierten Wirbel zu schnell kaputt gehen würden (was mir vor der OP übrigens auch KEINER gesagt hat) aber wie soll ich das denn machen?? Würde sehr gerne Muskelaufbautraining machen, will aber in 2 Jahren nicht wieder die selben Schmerzen haben wie früher und noch eine solche OP durchmachen. Bin zur Zeit wieder völlig down, ein richtig nettes Mädchen würde gerne was mit mir anfangen aber ich blocke sie total ab, wegen der WS-OP. Meine kumpels wollen langsam nix mehr von mir wissen, da ich derzeit fast nurnoch mit Selbstmitleid beschäftigt bin. Es ist echt zum kotzen.
Sorry, für den langen Text, wollte es einfach mal loswerden - vielleicht gibt es hier ja einige denen es genauso geht wie mir, oder jemand der ein paar gute Ratschläge hat. Es ist einfach Sch******, dass es sowas wie Skoliose gibt und das die Ärzte es nicht schaffen bessere OP-Methoden zu entwickeln.
thunerfee
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Beitrag von thunerfee »

Hallo Wrack!
Kann dich sehr gut verstehen, habe auch operierte Skoliose, welche mir nicht aus dem Kopf geht. Würdest du auch gerne die Zeit zurückdrehen bis vor die Op? Um dann alles anders zu machen: Sich nicht zu einer Op überreden zu lassen, ohne vorher alle anderen Alternativen durchgemacht zu haben. Warum haben uns die Ärzte nicht vorher sagen können oder wollen, was das Leben mit einer versteiften WS alles bringt? Ein "Normaler" kann sich nicht mal in kleinster Weise vorstellen, wie man sich als "Begradigter" fühlt! Da ist es nur allzu leicht möglich, wie du auch in Selbstmitleid zu verfallen. Durch das Gefühl der Ausgeschlossenheit, da keiner nachvollziehen kann, wie es mir geht, fühlt man sich sehr alleine. Du treibst das ganze dann noch auf die Spitze: Erzählst keinem was von deiner OP und ziehst dich zurück.
Bei mir wissen alle von dieser OP vor 6 Jahren (war auch verzweifelt und habe bis dahin nicht gewußt, dass man so starke Schmerzen aushalten kann) . Manchmal komme ich mir blöd vor, wenn ich jemanden flüstern höre: das ist die mit dieser schwierigen WS-OP, arme junge Frau..... Mir wär es natürlich auch lieber, die Leute würden was positives über mich zu reden wissen! Aus diesem Grund lasse ich mich auch nicht runterkriegen. Ich will allen zeigen, dass ich es auch mit dieser Einschränkung schaffe! Manchmal übernehme ich mich und dann geht es mir wieder mal schlecht, wegen der Schmerzen. In der Folge bin ich auch am Boden zerstört und frage mich: Wie würde mein Leben anders aussehen, wenn ich körperlich normal wäre?
Auch schon vor der OP fühlte ich mich nicht vollwertig und habe meine Verehrer abblitzen lassen, da ich dachte, der ist mit einer gesunden Frau besser dran als mit mir. Doch gerade wir sensiblen Skoliosen würden so sehr Beistand und einen helfenden Partner brauchen! Wäre ich ein Mann, wären meine Befürchtungen: kann ich für immer eine Familie ernähren? ...
Und immer wieder taucht die Frage auf: Warum?
Darauf gibt es aber keine Antwort, also müssen wir damit leben. Du mußt dein Leben so einrichen, dass du nicht noch mehr absackst! Da du anscheinend kaum Schmerzen hast, würde ich an deiner Stelle gleich damit anfangen, die schwachen Muskeln aufzubauen, was du ja gerne machen willst. Ich bin momentan genau so weit wie du: dünn, schwache Muskulatur, Implantat spürt man unter der Haut ... Also, auf mit dem bequemen Hintern und Schroth lernen ist die Devise!!! Kurantrag nach Sobernheim od. Salzungen stellen und Termin vereinbaren!!! Auch Behandlungen bei Osteopatin machen.
Mir haben die Operateure auch immer gesagt, ich solle so weiterleben als ob nichts wäre, mir keine Gedanken machen, endlich mental die Versteifung akzeptieren, an etwas anderes denken, das hält ja eh so gut ...... Das habe ich leider zu lange befolgt. Nun weiß ich (unendlich großen Dank an dieses Forum), dass man auch als Operierte das ganze Leben an der Skoliose arbeiten muß, wenn man damit gut leben will. Wir haben also eine Art Nebenjob - die Belohnung heißt mehr Lebensqualität.
Außerdem denke ich, dass man erst dann für eine liebevolle Beziehung bereit und fähig ist, wenn man sich selbst akzeptieren kann - mit all seinen Unvollkommenheiten. Dann wird dich keine Frau wegen deiner Behinderung ablehnen. Und dann lass dich bitte nicht gleich von der ersten vor den Altar schleppen, nur weil sie dich dafür (wie du trotz allem dein Leben meisterst) bewundert, verehrt oder gar bemitleidet - das hat noch lange nichts mit Liebe zu tun!
Das Lesen in diesem Forum hilft mir sehr, manchmal bin ich schon süchtig danach! Außerdem: besser eine operierte WS als z. Bsp. epileptische Anfälle ect. Irgend wann können wir auch wieder lachen.
Entschuldigung für den langen Text, doch wenn es um die Psyche geht, wird´s kompliziert. lg
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BZebra
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Re: Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von BZebra »

Wrack hat geschrieben:Würde sehr gerne Muskelaufbautraining machen, will aber in 2 Jahren nicht wieder die selben Schmerzen haben wie früher und noch eine solche OP durchmachen.
Mach eine Reha in einer der beiden nach Schroth behandelnden Kliniken (Bad Sobernheim, Bad Salzungen). Du erlernst Dort eine spezielle Krankengymnastikart für Skoliose, die Du auch zu Hause durchführen kannst. Man könnte es als ein gezieltes, die Skoliose begradigendes Krafttraining bezeichnen. Es stabilisiert die WS, also auch die nicht operierten Teile Deiner Wirbelsäule, und beugt damit den Abnutzungserscheinungen vor.

Du MUSST auch unbedingt etwas (Schroth) machen, damit Du später keine Probleme bekommst. In Bad Salzungen sind so weit ich hier mitbekommen habe sehr viele Operierte, da bist Du vielleicht am besten aufgehoben.

Danach kannst Du auch Krafttraining für den Rücken machen, z.B. Kieser. Aber erst wenn Du Schroth kannst, weil sonst das Risiko zu groß ist, es falsch zu machen und dich dabei zu schädigen.

Schwimmen wäre auch sehr gut für Dich.

Gruß,
BZebra
Wrack

Beitrag von Wrack »

Danke erstmal für die Antworten :)

@BZebra

In der KG wurde mir gesagt ich solle einfach Muskelaufbau betreiben - in der WKK wird sogar mit Hanteln trainiert, auch Bankdrücken etc. war da möglich. Ich persönlich würde einfach Klimmzüge und Langhantelrudern machen, wie mein Krankengymnast es mir gezeigt hatte - habe bereits vor der OP intensiv Muskelaufbau betrieben, wenn auch nur für wenige Monate, dazu gehörten Bankdrücken, LH-Rudern, Crunches und auch Curls, etc. Kann ich das einfach weitermachen? Ich bin halt wirklich sehr dürr und untergewichtig, was zusätzlich zu der Versteifung nicht gerade zur Steigerung des Selbtsvertrauens beiträgt :(

Ich muss dazu sagen, dass ich einer der wenigen glücklichen bin, bei denen die OP wirklich nahezu perfekte Ergebnisse geliefert hat (soweit das halt möglich ist) nach knapp 4 Jahren habe ich noch keine Beschwerden oder Schmerzen - vom schnelleren Verschleiss der nicht operierten Wirbel habe ich hier im Forum zum ersten mal gehört!!
Aber wie schlimm wäre das denn nun wirklich, wenn man stark stauchende Übungen wie Kniebeugen oder Schulterdrücken über Kopf weglässt? Ich meine, ich bin 22 und habe in etwa die Statur eines 14-jährigen, aber trainieren darf ich ja scheinbar nicht :(
Und ob man nach Schroth oder Kieser anständig was aufbauen kann bezweifle ich mal sehr :nein:
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Wrack hat geschrieben:Kann ich das einfach weitermachen?
Nein, wie gesagt, das würde ich nicht so einfach weiter machen, weil Du es sehr wahrscheinlich falsch machst. Es ist schon etwas komplizierter als man sich das so vorstellt. Ein normaler Krankengymnast kann dich nicht entsprechend einweisen, geschweige denn ein normaler Trainer.
Wrack hat geschrieben:Und ob man nach Schroth oder Kieser anständig was aufbauen kann bezweifle ich mal sehr. :nein:
Kieser ist schon mal Krafttraining an Maschinen (die sehr gut sind) in Kieser-Studios laufen auch einige rum, die ganz gut mutg Muskelpaketen bepackt sind.

Schroth ist aber viel effektiver als Krafttraining. Mit Schroth kannst Du, wenn Du es richtig gelernt hast, gezielt Deine Rückenmuskulatur trainieren. Das schaffst Du mit keinem Krafttarinings so effektiv, weil Du beim normalen Krafttraining Dein Rücken erst als "zweites" dran kommt, nämlich erst nach den Armen oder Beinen. Du erreichts auch nicht die kleinen tiefen Muskeln, die Deine Wirbelsäule aufrichten und stabilisieren.

Von Schroth bekomme ich irrsinniges Muskelkater im Rücken, was ich beim Krafttraining so nie hinbekomme. Schroth ist, wenn man es richtig macht, sehr viel effektiver.

Gruß,
BZebra
Gast

Beitrag von Gast »

Wieso sagen die in der WWK das dann? Wieso zeigt mein Krankengymnast mir speziell eben diese Übungen? Wieso sagen die in der WWK die versteifte WS ist jetzt stabiler als Vorher ZITAT: "eine Patientin ist mal mit ihrem Auto gegen einen Baum gefahren, die nicht operierten Wirbel sind gebrochen, die operierte Strecke aber hat gehalten" - dieser Spruch stammt von einem der Krankengymnasten in der WWK. Machen die sich einen Spaß draus ihre Patienten zu veralbern oder wie? Bis vor kurzem wußte ich nichteinmal dass es sowas wie Schroth oder Kieser überhaupt gibt, niemand hat es mir gesagt. Ich verstehe es einfach nicht.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich die OP hauptsächlich nur gemacht, weil mir von allen gesagt wurde, danach wird alles wieder gut, man könne wieder ein normales Leben führen, genau das hat mich überzeugt die OP machen zu lassen, weniger die Schmerzen (die teilweise dennoch recht heftig waren) und nichts anderes, nur die Aussicht das wieder alles normal sein wird. Und jetzt hab ich den Salat. Ganz toll.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anonymous hat geschrieben:Wieso sagen die in der WWK das dann? Wieso zeigt mein Krankengymnast mir speziell eben diese Übungen? Wieso sagen die in der WWK die versteifte WS ist jetzt stabiler als Vorher ZITAT: "eine Patientin ist mal mit ihrem Auto gegen einen Baum gefahren, die nicht operierten Wirbel sind gebrochen, die operierte Strecke aber hat gehalten" - dieser Spruch stammt von einem der Krankengymnasten in der WWK. Machen die sich einen Spaß draus ihre Patienten zu veralbern oder wie? Bis vor kurzem wußte ich nichteinmal dass es sowas wie Schroth oder Kieser überhaupt gibt, niemand hat es mir gesagt. Ich verstehe es einfach nicht.
Naja, die Leute in der WWK sind generell nicht die Helden der Aufklärung. Ich hab da mal ein 12 Jähriges Mädchen mit 40° getroffen, daß direkt von der Diagnose weg operiert worden ist. Die Alternative Korsett und Schroth-Rahe hat man ihr garnicht genannt, obwohl man in dem Alter mit diesen noch relativ geringen Gradzahlen die Skoliose mit einem Korsett noch gut hätte begradigen können.

Ich selbst hatte auch mit 13 Jahren fast 60° und heute nach Korsett-Therapie und 8 Rehas in Sobernheim noch 30°, und das ohne OP. Bin heute 25.

Wenn man es nicht besser weiß, dann kann man auch keine besseren Empfehlungen geben, und an der Stelle liegt halt das Problem. Um Skoliosen krankengymnastisch behandeln zu können, braucht man spezielle Weiterbildungen. Die meisten KGs haben diese Weiterbildung nicht, behandeln aber trotzdem Skoliosen.

Kieser ist aber auch nur eine Kette von Fitnessstudios, die sich auf den Rücken spezialisiert hat und ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, weil man auf unnötigen Schnickschnack verzichtet. Die Geräte sind dort auf dem neuesten Stand. Trotzdem stellt man bei Kieser für Skoliotiker teilweise Trainingspläne auf, die schädlich für die Skoliose sind (das ist bei jedem anderen Fitnesstudio genauso, wenn nicht noch schlimmer). Das selbe passiert auch bei Fitnessstudios die das FPZ-Programm haben. Das Programm wird für Skoliosen empfohlen und sogar von den BKKs bezahlt, ist aber schädlich.

Deshalb muss man selbst sehr genau wissen was für seine WS in Ordnung ist und was nicht. Das lernt man nur während einer Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen. Diejenigen die vor ihrer ersten Rahe in Fitness-Studios trainiert haben, sagen eigentlich alle, daß sie dort viel falsch und womöglich noch einiges viel schlimmer gemacht haben als es ohnehin schon war.
Selbst wenn Du nur die Übungen machst, die Du in Bad Wildungen gezeigt bekommen hast, bist Du garnicht in der Lage die ganzen Feinheiten zu berücksichtigen. Du brauchst viele Wochen und Monate, um das richtig zu erlernen.
Zuletzt geändert von BZebra am So, 21.09.2003 - 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Anonymous hat geschrieben:Wenn ich ehrlich bin, habe ich die OP hauptsächlich nur gemacht, weil mir von allen gesagt wurde, danach wird alles wieder gut, man könne wieder ein normales Leben führen, genau das hat mich überzeugt die OP machen zu lassen, weniger die Schmerzen (die teilweise dennoch recht heftig waren) und nichts anderes, nur die Aussicht das wieder alles normal sein wird. Und jetzt hab ich den Salat. Ganz toll.
Wieso denn das? Du sagst doch selbst Dein Rücken ist jetzt nach der OP ziemlich gut geworden, Schmerzen hast Du keine und Deine Versteifung schränkt Dich nicht ein. Dein ganzes Problem spielt sich also "zum Glück nur" in Deinem Kopf ab. Daran musst Du halt noch arbeiten.

Es wird Dich kein Mädchen wegen Deiner OP zurückweisen. Was sieht sie schon? Eine Narbe. Und? So viele Leute hatten irgendwann mal eine Operation, das ist doch nichts ungewöhnliches.

Lies mal unter Skoliose allgemein -> Versteifungs-OP und das andere Geschlecht. Selbes Problem.

Alles was Du noch tun solltest ist halt KG nach Schroth, damit Du so fit bleibst wie Du bist und dann ist gut.

Gruß,
BZebra
Wrack

Beitrag von Wrack »

@BZebra

Ja, hast sicher recht.

Nur irgendwie fühle ich mich leicht "verar****".
In der WWK wurde das wirklich so dargestellt als würde man die OP machen und danach wäre alles wie neu.
Und nun wo es gemacht ist erfahr ich dann, ich darf eigentlich garnixmehr, was ich gern tun würde. Kein Fußball, kein Basketball, kein Kraftsport - und, klar, es schränkt mich jetzt nicht so ein dass ich irgendetwas alltägliches nicht machen könnte wegen der Versteifung, bin halt auch recht groß und hab lange Arme, komm also leicht überall hin und keiner merkt irgendwie das die WS nicht voll beweglich ist, aber eine gewisse Einschränkung hat man natürlich immer. Und wenn ich dann so Berichte lese von Leuten, deren restliche Wirbel nach 10 Jahren abgenutzt sind wie bei einem 70jährigen... besonders motivierend ist das nicht - und es weckt wieder große Zweifel ob die OP wirklich richtig war. Kurzfristig gesehen war es sicher die beste Lösung, nur ob ich diese Meinung in wenigen Jahren immernoch haben werde...

Kuren sind derzeit leider undenkbar, mache gerade eine neue Ausbildung in einer Berufsfachschule (weil ich meine ursprüngliche Lehre als Fliesenleger ja knicken kann) und bin schon heilfroh überhaupt da einen Platz bekommen zu haben, bin grad 12te Klasse und muss da auch 22 Wochen Praktikum ableisten, zu viele Fehltage führen zur Verweigerung der Zulassung zur Prüfung :(

Aber evtl. nach diesem Jahr, mal sehn wie sich das bis dahin entwickelt hat. Werd die nächsten Tage mal nen Orthopäden konsultieren zu dem Thema - mein alter wohnt ja leider etwas zu weit weg inzwischen.
Tomma
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Beitrag von Tomma »

Wrack hat geschrieben:In der WWK wurde das wirklich so dargestellt als würde man die OP machen und danach wäre alles wie neu.
Das stimmt natürlich nicht. Die Operateure propagieren dieses sehr gerne, damit man sich operieren lässt.
Eine Skoliose ist nach einer OP nicht geheilt. Man muss weiterhin "Kurvenpflege" betreiben.
Wrack hat geschrieben:Und nun wo es gemacht ist erfahr ich dann, ich darf eigentlich garnixmehr, was ich gern tun würde. Kein Fußball, kein Basketball, kein Kraftsport...
Das erzählen einem die Ärzte der WWK nur zu gerne. Haben sie mir auch erzählt. Am liebsten hätten sie mir noch den Schulsport verboten. Kontaktsportarten sind für operierte Skoliosen ein Tabu, sagten sie dauernd. Hab mich aber nicht an deren Verbote gehalten. Hab Schulsport mitgemacht und die Sachen weggelassen, die mir zu schädlich erschienen (Bodenturnen und Geräteturnen). Trotz des Kontaktsport-Verbotes hab ich im Verein Hockey gespielt und das wirklich nicht die fairste Sportart, da kann es ganz schön ruppig zugehen.
Du kannst Sport wie Fußball, Basketball usw. machen. Du wirst schon merken, welcher Sport dir nicht so gut bekommt.
Wrack hat geschrieben:...es schränkt mich jetzt nicht so ein dass ich irgendetwas alltägliches nicht machen könnte wegen der Versteifung, bin halt auch recht groß und hab lange Arme, komm also leicht überall hin und keiner merkt irgendwie das die WS nicht voll beweglich ist, aber eine gewisse Einschränkung hat man natürlich immer. Und wenn ich dann so Berichte lese von Leuten, deren restliche Wirbel nach 10 Jahren abgenutzt sind wie bei einem 70jährigen... besonders motivierend ist das nicht - und es weckt wieder große Zweifel ob die OP wirklich richtig war. Kurzfristig gesehen war es sicher die beste Lösung, nur ob ich diese Meinung in wenigen Jahren immernoch haben werde....


Damit deine Wirbel in 10 Jahren nicht wie die eines 70jährigen aussehen, solltest du KG und Sport machen. So lange es dir gut geht, zweifelst du auch nicht so stark an deiner Entscheidung für die OP.
Wrack

Sportarten

Beitrag von Wrack »

Ja, Sport würde ich nur zu gerne machen. Nur ist ja bekannt, dass Fußball und Hockey etc. nicht grade sehr Wirbelsäulenschonende Sportarten sind, ich kann mir denken das die Belastung da doch recht groß ist.

Jetzt mal eine ernste Frage, was kann ich konkret tun um den Verschleiß meiner restlichen Wirbel möglichst gering zu halten, bzw. was sollte ich nicht tun - aber wenn möglich ohne zu großen Aufwand wie jetzt alle paar Monate für 6 Wochen auf Kur fahren oder so, das geht einfach nicht, selbst wenn ich wollte, es ist einfach nicht möglich. Außerdem geht es mir bis jetzt ja noch recht gut und die OP liegt auch grade mal 4 Jahre zurück.
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BZebra
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Re: Sportarten

Beitrag von BZebra »

Wrack hat geschrieben:Ja, Sport würde ich nur zu gerne machen. Nur ist ja bekannt, dass Fußball und Hockey etc. nicht grade sehr Wirbelsäulenschonende Sportarten sind
Also, schwimmen zählt eigentlich schon zu den Sportarten. Unterwasserwende, Startsprung und Schmetterling solltest Du zwar nicht machen (zumindest hat das eine Freundin von mir, die operiert wurde danach dann nicht mehr gemacht), aber ansonsten kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen.

Was nicht in Frage kommt sind stauchende Sportarten und Sportarten bei denen der Oberkörper mit Kraft gedreht wird (Tennis, Groß Golf ... ). Das gilt auch bei unoperierten Skoliosen. Bei Operierten fallen noch meines Wissens die hängenden Sportarten weg (z.B. Klettern), weil da wohl das Risiko besteht, daß sich die Implantate lockern.

Krafttraining ist zwar kein Sport, macht aber auch Spaß und ist auch gut, wenn man es richtig macht.

Die härteren Sportarten würde ich persönlich aber lieber nicht machen. Du wärest nicht der erste, dem der Stab bricht (Tomma hat keine Stäbe, nur Knochenspäne!! ;))
Wrack hat geschrieben:aber wenn möglich ohne zu großen Aufwand wie jetzt alle paar Monate für 6 Wochen auf Kur fahren oder so, das geht einfach nicht, selbst wenn ich wollte
Also da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, daß Du alle paar Monate eine Kur genehmigt bekommst. ;) Die gibts für Dich vielleicht alle 3-4 Jahre (solange Du keine Schmerzen hast).
Du kannst aber auch auf KG-Rezept ambulant anfangen Schroth bei einer Schroth-Therapeutin in Deiner Nähe zu lernen.

Hotline für Patienten, die nach SCHROTH ausgebildete Krankengymnasten in ihrer Umgebung suchen: 06751-874-174

Richtig erlernen wirst Du es dort zwar garantiert nicht. Selbst nach einer Reha kannst Du es noch nicht richtig (ich würde sagen erst nach der 3. oder 4.) und auch die Krankengymnasten vor Ort können vieles nicht richtig, weil die Ausbildung eigentlich viel zu kurz ist.
Deshalb darfst Du da nicht so große Erwartungen an die Intensität stellen. Die kommt erst mit der eigenen Übung und Erfahrung. Du wirst die Übungen dort wahrscheinlich als Pille-Palle empfinden, aber das wäre ja schon mal ein Anfang. Die Übungen kannst /sollst Du dann auch jeden Tag zu Hause durchführen (20 Minuten / halbe Stunde).

Gruß,
BZebra
Wrack

Beitrag von Wrack »

@BZebra

ich nerv dich jetzt nochmal, hab noch nicht ganz aufgegeben ;)

Also gut, lasse ich das Gewichtetraining weg, auch wenn es mir wirklich schwer fällt, hab das wie gesagt vor der OP schon sehr gerne gemacht aber naja, hilft ja nix.

Wie siehts aber aus mit Bodyweight Training?
Wenn ich jetzt so jeden Tag oder jeden 2 Tag Liegestütze und Klimmzüge und einbeinige Kniebeugen oder eben die Kräftigungsübungen aus der KG mache dann müsste das doch in Ordnung gehen oder? Ich will halt UNBEDINGT ein bischen Muskelaufbau betreiben, bin wie gesagt mit meiner Figur absolut unglücklich.
Über die Kieser Studios habe ich mich informiert - selbst wenn man damit Masse aufbauen könnte (kann), ich bin wie gesagt nur Berufsfachschüler mit dem Status als Schüler, also quasi mit nur sehr beschränkten finanziellen Mitteln, ein solches Studio ist für mich absolut unbezahlbar.
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Beitrag von BZebra »

Dein Bodyweight Training, so denke ich zumindest, wirst Du schon machen können (wie's mit den Klimmzügen aussieht, weiß ich nicht, sind ja hängend ?).

Frag doch am besten eine Schroth-Therapeutin, was genau alles in Ordnung geht und was nicht.
Wrack hat geschrieben:Also gut, lasse ich das Gewichtetraining weg, auch wenn es mir wirklich schwer fällt, hab das wie gesagt vor der OP schon sehr gerne gemacht aber naja, hilft ja nix.
Kannst Du ja dann wieder machen, wenn Du etwas mehr Ahnung hast. ;)

Aber mal eine kurze Zusammenfassung was Geräte-Krafttraining betrifft:

Stemmende Übungen und Übungen bei denen der Oberkörper rotiert wird fallen auf alle Fälle weg, einseitige (z.B. zur Kräftigung der schrägen Bauchmuskulatur) ebenso, hängende - wie oben schon gesagt - wahrscheinlich auch.
Kreuzheben ist meines Erachtens auch nicht gut, gerade wenn man unten nur noch ein paar freie Wirbel hat. Trägt außerdem nicht gerade zur Stabilisierung der LWS bei und ist je nach dem wie Du es durchführst auch belastend für die Bandscheiben.

Gruß,
BZebra
Chloe

Beitrag von Chloe »

Hallo. Habe nicht alle Beiträge gelesen - nur die ersten paar.

Ich bin 45 J. alt. Mit 15 wurde ich an der WS operiert - ab der 5. wirbel bis unten hin. Die letzten 2 sind frei gelassen worden. Die Bandscheiben sind vollends abgenutzt.

Die op geschah 1979 - lange her. Heute machen sie die OPs anders- einen Bericht habe ich im Fernsehen geschaut und war beeindruckt.

Mittlerweile fällt meinen WS immer ein bißchen mehr in sich zusammen, weil sie nichts außer ein bißchen Muskulatur hat, die sie mehr schlecht als recht "gerade" hält. Ich hatte damals 2 Kurven, beide bei 75%.

Während besagter OP ist ein bösartiger Tumor am Steißbein entdeckt worden, der mir seit ich 10 Jahre alt war Höllenqualen bereitet hatte.

Nach der OP, die 12 Stunden dauerte, bin ich in ein großeres KH überstellt worden, wo sie mit Leberproben und anderen unschönen Untersuchungen anfingen, nur um letztendlich eine Bestrahlungstherapie einzuleiten mit anschließender Chemotherapie. Es geht weiter, aber ich erspare euch die Details.

Warum erzähle ich das überhaupt? Weil ich glaube, daß ihr wirklich ein bißchen in Selbstmitleid zerfließt. Und das wäre schade, weil Ihr noch so jung seid. Ein Leben in der Opferrolle ist nicht nötig, das wollte Euch nur sagen.

Merkt Euch eins: Ärzte wollen operieren - Ärzte wollen Kontrolle. Ärzte erzählen dir alles, damit du unterschreibst. Hast du unterschrieben, mußt du damit leben, was die fabriziert haben. Fertig. Die halten alle zusammen, halten sich für Götter und du kommst nicht dagegen an. Punkt.

Ich habe vor dem Krebs und vor der OP Step und Jazz getanzt und bin Pferde geritten. Nachdem der Krebs mein Fuß kaputtmachte (Taubheit, Krallenfuß) und meine Beine wenig Kraft haben, wurde mir mitgeteilt: kein Reiten mehr. Tanzen ging und geht ohnehin nicht mit einem Fuß.

Jahre später war es mir egal: ich habe es mit dem Reiten probiert. Seit 12 Jahren reite ich mein eigenes Pferdchen, das zwar nicht viel Schwung haben darf aber dennoch ein riesen Herz besitzt. Das muß mir reichen.
Ich bin froh und dankbar drum.

Wenn Du wirklich das Gefühl hast, es geht dir so schlecht, dann schau dir - nur als Beispiel - den Film "Die Taucherglocke und die Schmetterlinge" an. Es handelt von einem Mann, dem einstigen Chef-Redakteur von "Elle", der 1995 im Alter von 43 einen so schlimmen Hirninfarkt erlitt, daß er nur noch die Gewalt über sein linkes Auge hatte. Er war sonst vollkommen gelähmt. Zweifellos war der Mann am Boden zerstört - aber sein Lebenswille siegte und er "schrieb", d.h. - er ließ ein Buch von seiner Therapeutin mit Hilfe einer einfachen Technik verfassen.

Klar, deine Welt bricht zusammen. Aber es geht schneller besser, wenn du um dich schaust, wofür du alles dankbar zu sein hast. Es gibt andere - bsp. Hannah Jones aus England, die eine Leukämie überlebte, nur um ein neues Herz zu brauchen (was sie ablehnt), weil die Ärzte nicht aufpassten. Aber nein, es geht ihr nicht schlechter, weil sie eine andere Einstellung dazu hat! Sie ist froh, daß sie lebt, egal wie. Du brauscht solche Dinge, die dich inspirieren!

Außerdem: versuch es mal mit Schwimmen. Halt dich am Rande fest, heb die Beine hinter dir hoch und trete mit ausgestreckten Beinen nach hinten. Das stärkt ungemein und ist wegen der Schwerelosigkeit ganz einfach. Ich habe nun 3 Bandscheibenvorfälle, die mir zweitweise höllische Schmerzen bereiten und solche Übungen, wenn ich sie oft machen kann, helfen mir richtig.

Also Kopf hoch! Mach was du willst, in Maßen geht fast alles! Hauptsache, deine Seele wird erfrischt und bleibt gesund!
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Chloe,

möchte nur anmerken, dass dieser Thread knapp sechs Jahre alt ist. D.h. die Chance, dass der Verfasser der Threads noch mitliest ist äüßerst gering.

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Dracula
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Re: Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von Dracula »

Sei gegrüßt, Wrack!

Es tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte, aber ich bin erst seit Kurzem hier.

Mir geht es genau so. Wieso schaffen die Ärzte in der WWK es nicht einen richtig aufzuklären? Mir wurde auch gesagt, dass alles besser sein würde, selbst die Schmerzen (die ich vorher kaum hatte). Jetzt, nach der OP, habe ich mehr Schmerzen denn je und ich kann mich nicht mehr richtig bewegen. Und vor allem haben die Ärzte und meine Eltern alles über meinen Kopf hinweg entschieden. Nun weine ich fast nur noch, und meine Mutter meckert mich deswegen auch noch an. Sie sagt sie weiß bald nicht mehr weiter, aber wessen Schuld ist das denn? Meine ganz bestimmt nicht. Ich habe von Anfang an allen (auch den Ärzten) gesagt, dass ich das noch nicht wollte. Aber es hat ja keiner auf mich gehört.

Mir wurde schon oft zu einer Psychotherapie geraten, aber die macht mich auch nicht wieder beweglich und schmerzfrei :(

Deine Freundin D.
"The luckiest man who walks on this earth is the one who finds true love." - "You found Mina. I thought she was lost. We'll be married as soon as I return. Are you married, Count? - Sir, are you married?" - "I was married. Ages ago, it seems. She died." (Graf Dracula und Jonathan Harker aus dem Film "Bram Stoker's Dracula")
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Re: Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von rejoy »

Sie sagt sie weiß bald nicht mehr weiter, aber wessen Schuld ist das denn?
Meinst du die Schuldfrage hilft hier weiter? Wie wichtig ist es zu klären, wer Schuld hat. Ok deine Eltern haben für dich damals entschieden. Meinst du sie haben entschieden, damit du hinterher möglichst viele Schmerzen hast?
Wenn geklärt ist wer Schuld hat, hast du dann weniger Schmerzen?
Mir wurde schon oft zu einer Psychotherapie geraten, aber die macht mich auch nicht wieder beweglich und schmerzfrei
Ich denke sie könnte helfen, deine "innerlichen" Schmerzen (so nenn ichs mal) zu lindern. Dein Verletztsein weil man über deinen Kopf hinweg entschieden hat. Und ich denke, wenn du es schaffst, damit klar zu kommen, kann es dir auch leichter fallen deine jetzige Situation zu akzeptieren (denn das wirst du müssen) und das allein kann schon zur Schmerzlinderung beitragen.

Und wie sieht das mit Physiotherapie aus?

Klar, die Knochen kann sie nicht beweglicher machen, versteift ist versteift. Physiotherapie kann aber das Bindegewebe drum rum lockern, sprich Muskeln, Bänder, Sehnen usw. Nach Operationen gibts da oft Verklebungen (die nebnebei bemerkt wahnsinnige Schmerzen erzeugen können), die sich durch Physiotherapie lösen können.
No Body is perfekt

and meiner auch not:

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Re: Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von Dracula »

Sei gegrüßt, rejoy!

Wer hat denn gesagt, dass hier irgendwelche Schuldfragen geklärt werden müssen? Ich denke, du hast den Satz "Meine ganz bestimmt nicht" überlesen. Kann das sein?

Egal. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass man mir alles versaut hat :( Leute, die einfach über den Kopf ihrer (fast schon jugendlichen) Kinder hinweg entscheiden - DIE gehören in Behandlung.

Ja, ich mache Krankengymnastik, aber das bringt mir auch nicht besonders viel.

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Re: Skoliose OP und psychische Folgen

Beitrag von Silas »

Eine Psychotherpie kann einem sehr gut über schwere Zeiten helfen und dafür sorgen, dass man die Welt mit anderen Augen sieht.

Bei Deinen großen Problem mit der OP wäre es sicher hilfreich therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen - einen Versuch wäre es doch sicher wert - was hast Du zu verlieren?
"Man kann nicht beweisen, dass Gott nicht existiert. Aber die Wissenschaft macht Gott überflüssig."
(Stephen Hawking)
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