Jenny Tina hat geschrieben:Oh Mann, Bzebra, sei doch nicht so dogmatisch! Das ist doch ein Kommunikationsforum und kein Religionskurs!
Gut, Du hast gewisse Stereotypen im Kopf hast ("Sobernheim gut, Salzungen etwas weniger gut", "Rahmouni das einzig Wahre, der Rest ist Müll"). Aber versuche Dich doch, auf die Leute einzulassen und schmeiss ihnen nicht immer gleich die Stereotypen an den Kopf.
Ich z.B. habe von Dr. Hoffmann gehört, dass Salzungen mittlerweile die beste Lösung ist, vor allem für Erwachsene. Und dass nicht ganz Deutschland nach Stuttgart zu Rahmouni fahren kann, ist doch auch klar. Das einzige, was man den Leuten definitiv sagen kann: Egal bei welchem Korsettbauer ihr seid, prüft die Korrekturwirkung, seid immer kritisch und misstrauisch, lasst euch nicht mit schlecht korrigierenden Korsetts abspeisen und wechselt (wenn nötig!) zu Rahmouni.
Kann ich Dir voll zustimmen: Fahr hin und lass es überprüfen (und falls nötig dann ein neues durchsezten) aber auch daß die Wartezeiten kein Grund sind, unbedingt nach Salzungen zu gehen (so wie Toni das gesagt hat) weil ... siehe oben, das war meine Ansicht zum Thema, nicht mehr nicht weniger.
Der Rest waren Antworten auf Fragen Eurerseits, weil ihr es genauer wissen wolltet.
Das mit ganz Deutschland hier im Forum?
Naja, dazu wurde ja schon mal was gesagt.
Und, gegen "Thread closed" bin ich voll, warum nicht ausdiskutieren, wer gerne möchte. Ich bin jetzt sowieso für ein Weilchen weg, wer lustig ist ...
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Von "Verantwortlichkeit", weiß nicht ob man davon sprechen kann. Das ist halt keine einfache Sache. Aber was noch hinzu kommt: Die Eltern von Jugendlichen während so einer Reha werden ja eigentlich so gut wie überhaupt nicht informiert.
Die sind am ersten Tag und am letzten Tag da und sprechen da mit den Ärzten (wenn überhaupt) und ansonsten sind sie voll auf die Informationen der Kinder angewiesen oder vielleicht noch auf die Brocken, die sie an Wochenendbesuchen von anderen Patienten aufschnappen. Es ist klar, daß es schwierig ist, als Kind seinen Eltern zu erklären, daß man man gerne etwas anderes haben möchte, als das, was der behandelnde Arzt empfielt.
Auch als mir damals Frau Lehnert sagte, ich solle lieber zu Rahmouni statt zum Frankfurter Habermann, da hätten mir meine Eltern fast den Kopf abgerissen: Wie ich mir das vorstellen würde, einfach so zu entscheiden, daß wir nach Stuttgart gehen. Was das kostet ect... Die gute Frau mußte dann noch 2 mal bei meinen Eltern anrufen, damit sie überzeugt waren.
Ich weiß also, daß es nicht immer so einfach ist, und auch meine Eltern wollten an an meiner Gesundheit sparen, wohingegen natürlich andere Konsumgüter wie z.B. der jährliche Urlaub, auf den wir auch gut mal hätten verzichten können, nicht in Frage gestellt wurden (und letztendlich auch nicht mussten).
Ich habe sogar eine kennen gelernt, die mit mir zusammen über Jahre bei der selben KG war. Sie war auch in Sobernheim, noch vor mir, ist aber bei dieser KG geblieben.
Als ich dann das erste mal in Sobi war, habe ich da lauter Sachen gelernt, die genau dem Gegenteil entsprochen haben, als das, was wir bei unserer KG zu Hause gemacht haben.
Ich hab später mal das Mädel gefragt, warum sie denn bei dieser KG gebleiben ist: "Sie hatte keine Lust die KG zu wechseln". Und ihre Mutte meinte: "Wieso, die war doch gut?".
Das wäre jetzt genau der umgekehrte Fall.
Schuldzuweisung finde ich hier echt das falsche Wort. Ich würde es wirklich als die Normalität ansehen. Und deshalb halte ich es auch nicht für soooo sinvoll jemanden damit zu trösten, daß es jetzt halt nicht so ein tolles Korsett ist, aber man es ja beim nächsten Korsett besser machen kann.
Es ist vielleicht ja auch jemand dabei, der sich aufgrund einer solchen Info hintendran klemmt, seiner Krankenkasse die Tür einrennt und die Kostenübername für ein neues Korsett durchboxt. Diejenigen haben eine ehrliche Antwort, mit der sie auch etwas anfangen können und die ihnen eine solche Entscheidung leichter macht, also nicht so ein "Wichsi-Wachi", verdient.
Und andere haben vielleicht auch solche Eltern, die auf'm Schlauch stehen, und bei denen man mit einem Argument wie: "Es ist aber nicht das bestmögliche" auf taube Ohren stößt, nicht nur weil kein Geld vorhanden ist, sondern auch weil es womöglich den nicht geringen Guthabenstand auf dem Konto etwas veringern könnte.
Alles Informationsprobleme.