Korsetttherapie / Cctec

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
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Phill
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Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hallo zusammen,

da ich nun auch mit meiner Korsetttherapie begonnen habe
möchte ich in diesem Post mal über meine ersten Erfahrungen und den Verlauf der Korsetttherapie berichten.

Der erste Kontakt:

Anfang letzter Woche war es dann soweit.
Der erste Kontakt mit meinem Korsett und ich muss ehrlich sagen in real sieht es doch wesentlich größer aus als auf Bildern.

Herr Sage übernahm die Endfertigung.
Nun war es soweit, ich durfte das Korsett das erste mal anziehen. Meine ersten Gedanken waren bloß "omg wie soll ich in diesem Teil meinen Alltag bestreiten" Habe mich gefühlt wie ein Marienkäfer der nicht mehr hoch kommt.

Auf dem Heimweg machten sich und da bin ich ehrlich erste Zweifel breit, ob ich mir damit nicht zu viel zugemutet habe. Jetzt erst verstand ich die Worte von Dr. Wilke.

Wirkung des Korsetts:

also ich muss sagen das mein Korsett sehr moderat eingestellt ist. Ich hatte mit einen höheren Druck gerechnet, aber die Aufrichtung wird hier wohl doch mehr durch das Becken erzielt wie mir auch nochmalig von Herrn Sage erklärt. Ich schlafe bereits mit dem Korsett durch und das schon seit dem zweiten Tag und trage es auch Tagsüber.

Den Berichten anderer zu entnehmen heißt das für mich ganz klar, dass die Korrektur nicht so extrem sein kann, aber ich bin ja eh der Meinung das so eine starke Korrektur von Anfang an nicht gut ist...

Zu Thema schmerz muss ich ganz klar sagen, dass das Korsett mir extrem viele Schmerzen nimmt und zwar im komplettem Schulter Bereich so HWS und ich habe kein knacken bzw Blockaden mehr im Korsett, keine Überlastungsschmerzen. Aktuell kann man schon von Schmerzfreiheit reden. Eine Korrektur ist auch nach längeren Tragen des Korsetts deutlich zu sehen.

Der Alltag:

Also es schränkt schon ein und ich weis bisher noch nicht wie ich gescheit Dinge vom Boden aufhebensoll, obwohl das immer besser wird. Ich schlafe damit durch und trage es nach der Arbeit. Also da man Schroth mit dazu rechnen kann bin ich definitiv schon bei zweistelligen Tragezeiten.

Wenn ich ehrlich würde ich es auch gern auf Arbeit tragen, denn da benötige ich es am ehesten...

Das Problem und das stellt mich gerade echt vor eine weitere Aufgabe. Meine Sachen passen mal garnicht mehr. Keine einzigste Jeans nur Sporthosen, gerade mal ein paar Pullis und Shirts sind auch alle zu klein. Ich finde das Hauptproblem ist das man die Jeans über den Korsett tragen muss, gerade durch cctec Bürzel geht das auch mal garnicht anders. Ich hab jetzt bestimmt 2 Hosennummern größer. Da wird aus einer 34 mal schnell eine 38 vermute ich mal. Das nervt mich schon muss ich sagen, es ist schon ziemlich kostspielige Angelegenheit alles neu zu holen. Ich wusste ja das man größer kaufen muss, aber dem Ausmaß hab ich dann aber auch nicht gerechnet.

Achso mal eine Frage, wo bekommt man den günstig Korsetthemden her. Also die von Ccte der Firma Ihle finde ich ziemlich angenehm. Könnt ihr da was empfehlen was günstiger ist oder gibts da noch was besseres?

Grüße Phill
Ungerader
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Ungerader »

Hallo Phil,
das war ja ein langer Weg zum Korsett bei dir. Hoffentlich kommst du auch bald damit im Alltag zurecht. Ich nehme an, dein cctec hat keine Reklis, somit bist du ja nicht sooooo sehr eingeschränkt.
Meine Korsetthemden kaufe ich übrigens bei cctec. Dort sind sie etwas günstiger als im Rückenshop.

LG,
Ungerader
Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi Ungerader,

ich hab auch schon festgestellt das die bei Cctec günstiger sind. Schicken die denn einen auch welche zu? Dauert ja eine weile bis ich wieder dort bin, ich war doof ich hätte gleich noch mehr nehmen sollen. Naja mal wieder zu wenig nachgedacht.

Zum Thema Korsett, ja das glaube ich auch das dies ein sehr langer Weg wird. Mich würde es schon ungemein freuen wenn ich irgendwann mal einen Zustand erreiche bei dem ich das Korsett nur noch Nachts tragen bräuchte.

Grüße Phill
Ungerader
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Ungerader »

Hallo Phil,
keine Angst. Irgendwas wird dich schon in den nächsten Wochen am Korsett stören, sodass du wieder bei cctec vorbeischaust. ;D

Ob sie dir auch Korsetthemden zuschicken kann ich nicht sagen.

LG,
Ungerader
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi,

naja was mich verwundert ist halt das ich es so schnell schon so lange anhaben konnte ohne irgendwelche großen Probleme. Ich mein mal ich sagte ja selber immer das wo eine langsame Korrektur besser ist und eine Pelotte ist ja auch drin im Korsett, aber ich habe mit viel mehr Widerstand gerechnet und zwang zur Selbstaufrichtung.

Zu den Berichten andere im Forum ist das echt noch Wellnesspaket. Ich denke wer das Problem mit den Klamotten nicht, könnte ich es den ganzen Tag tragen.

Grüße Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von kats »

Hallo Phil,
Schön das du nun endlich dein Korsett hast und vor allem, das es dir die Schmerzen nimmt. Da du ja gerade mit der Korsetttherapie anfängst bin ich jetzt mal neugierig. Du schreibst einerseits, dass dir Zweifel kommen und du dir vielleicht Zuviel zugemutet hast, anderseits, dass du das Korsett gut tragen kannst und es eher als Wellnespacket im Vergleich zu anderen Schilderung empfindest. Was sind die Schwierigkeiten mit denen du zu kämpfen hast? Wo sind die Probleme im Alltag ( außer das die Klamaotten nicht mehr passen ;) ) ich frage das, weil Dr. Wilke bei mir ebenfalls eine Korsetttherapie in Betracht zieht und ich einfach ein Gefühl bekommen möchte, was das so mit sich bringen würde. Bin beruflich viel in Bewegung, stehen, tragen, bücken, drehen, strecken eigentlich das ganze Programm und denke, da würde es mich sicher sehr einschränken. Deshalb bin ich mir garnicht sicher ob ich das haben möchte. Schmerztechnisch würde es sicher weiterhelfen, wobei ich diese durch Schroth ganz gut im Griff habe und hoffe das dass dann im Winter mit der Reha klappt und da habe ich schon die Hoffnung, dass mich das nochmal weiterbringt.

LG Katrin
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Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi Kats,

ich weis garnicht wie ich so recht anfange, aber ich versuch mal konkret auf deine Fragen einzugehen und meine positiven so wie negativen Erfahrungen bisher zu schildern.

Positiv:

- Seit 2 Jahren das erste mal komplett Schmerfrei im Korsett, außer der Druck oder Schmerz am Punkt wo korrigiert wird, vll sollte ich das aber eher Muskelkater nennen.

- Das Korsett ermöglicht mir länger Zeit zu sitzen, obwohl ich gemerkt habe das ich gerade im sitzen mehr im Korsett arbeite.

- Es korrigiert mich, was man beim ablegen sieht.

Negativ:

- Ich kann mich schlechter bücken, obwohl ich sagen muss das sich das von Tag zu Tag bessert, man gewöhnt sich schon daran, oberhalb bin ich frei beweglich. Man muss hier aber Kyphosekorsetts von Skoliosekorsetts unterscheiden.

- Kleider passen nicht mehr, es trägt halt auf. Sehen tut man es wohl nicht so unter der Kleidung wie man selber denkt. Zumindest nicht wenn man keine Ahnung vom Thema hat und nicht gerade Haut enge Sachen trägt.

- Naja und ich denke wärme und schwitzen könnte ein Problem werden, aktuell ist das aber noch nicht so bei den jetzigen Temperaturen.

Warum ich am ersten Tag ab zweifeln war?! Num mich schreckte die Größe ab und das anfangs Gefühl so unbeweglich zu sein, dass legt sich jetzt seit Tagen aber, da ich merke wie es mir hilft und das Gefühl mal wieder Schmerzfrei zu sein ist unbezahlbar. Mal kein knacken der Wirbel etc, wenn man mal länger Zeit saß.

Man sollte sich aber im klaren sein das es eine lebenslang begleitende Therapie ist. Ich glaube aktuell nicht an eine Komplette Abschulung bzw Korsettfreiheit. Zumindest nicht bei Keilwirbeln. Ich denke es bedarf sehr viel Zeit die Korrektur zu stabilisieren und das Thema taucht hier doch oft auf.

Ich vermute eine Korrektur durch Aufdehnung ist durchaus in kürzester Zeit bzw kürzerer Zeit möglich wie zb. 1-2. Jahren. Das dann aber im Alltag zu halten, gerade bei zb sitzenden Tätigkeiten was selbst für Personen die keine WS Verkrümmung haben schon Gift ist, wird für einen selber nicht leichter.

Es sind halt Umbauprozesse. Ich denke die Therapien beginnt zu erst im Kopf, denn auch täglich Schrothen verlangt von den meisten viel ab und so ist es auch mit dem Korsett. Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier und so lange es von Schmerzen weitesgehend befreit und ich hoffe das bleibt auch so, dann ist es die mühe schon Wert.

Mein Ziel ist es ja vielleicht das Korsett nur noch irgendwann Abends zu tragen bzw Nachts. Denke dann hätte man schon viel erreicht.

Grüße Phill
Ungerader
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Ungerader »

Hallo Phil,
also das Klamottenproblem wird dein kleinstes sein. Irgendwann hast du ein paar passende Sachen, und das Problem ist gelöst. (Auf Schnürschuhe kann man auch verzichten!)
Was bleibt, ist eben die Unbeweglichkeit. Etwas vom Boden aufzuheben ist immer ein Akt. Und wie du schon vermutest, das Schwitzen ist je nach Veranlagung, ein mehr oder weniger großes Problem. Hierzu gibt es auch keine wirkliche Lösung.
Auch wenn du in deinem Alltag das Korsett immer besser intrigieren kannst, die o.g. Probleme sind der Preis für deine Schmerzfreiheit.

So long,
Ungerader
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Raven
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Raven »

Hallo Phil,

noch zwei Tipps, da Ungerader die Schnürschuhe und das Schwitzen nochmals angesprochen hat:

- Schuhe: Es gibt elastische Schnürsenkel. Damit kann man mit Schuhlöffel aus den Schuhen raus und wieder rein schlüpfen, und muss zumindest nicht so lange und präzise zu den Schuhen hin greifen. Manche Modelle dieser Schnürsenkel sehen aus wie gewöhnliche, nicht sportlich, und gehen daher auch für Anzugschuhe.
Je nach Korsettform ist einfacher, Schuhe im Sitzen zu binden und dabei immer einen Fuß auf den gegenüberliegenden Oberschenkel abzulegen. (Gibt es keine Gelegenheit, weil man etwa bei Besuch die Schuhe vor der Wohnungstür ausziehen soll, habe ich das Problem genannt (Detailgrad je nach Bekanntheitsgrad, "ich hab's am Rücken und müsste mich leider setzen dazu") und bin vorsichtig mit Schuhen rein bis zur nächsten Sitzgelegenheit, auch wenn's mir anfangs peinlich war, das legte sich.)
Von Schnürschuhen habe ich während meiner teils so, teils so bedingten Bewegungseinschränkungen - Korsett mit knapp 11 Jahren bekommen, operative Versteifung mit 13 Jahren, bin jetzt 33 - versucht, wegzukommen, aber ganz ging das nicht, da manches extrem schwer mit Klettverschluss zu bekommen war/ist, und es ja nicht nur auf den Klettverschluss ankommt, passen soll so ein Schuh schließlich auch... Und man ja auch mit Klett oder Reißverschluss den Fuß mit der Hand erreichen muss.

- Schwitzen: Ich erinnere mich gut daran :rolleyes: Man schwitzt stark am Oberkörper, und da es kaum verdunstet (wenigstens haben heutige Korsetts ein paar Löcher, ich hatte noch ein Modell ohne...), bleibt es nass und der Körper schwitzt nochmal kräftig nach, "in der Hoffnung", mit mehr Feuchtigkeit wenigstens endlich mal Kühlwirkung zu erzeugen...

Was etwas Abhilfe verschafft: Korsetthemd mehrmals täglich wechseln. Schweiß wegwischen (Korsetthemdwechsel unterwegs auf öffentlicher Toilette, nassgeschwitzten Oberkörper mit Papierhandtüchern abtrocknen). Manche Leute kühlen ihre frischen Korsetthemden auch im Kühlschrank. Schwitzt man stark, gehört auch das Korsett häufig gereinigt; Tipps dazu gibt es auch im Forum. Freie Körperteile, lässt es die Situation zu, auch mit nassen Waschlappen, Fußbad etc. kühlen. Auch mal nichts über dem Korsett tragen, zu Hause oder (manche sind so mutig) auch in der Freizeit draußen. Wenn einen das "ich möchte gerne den Sommer genießen, halte das im Korsett aber nicht aus" annervt: Bewusst mal ein Tag mit weniger Tragezeit, und dann tun, worauf man so richtig Bock hat. Sollte natürlich kein Dauerzustand sein; mal darf man sich das aber schon gönnen. (Als ich mein Korsett bekam, war ich 11 Jahre alt und liebte, wie so gut wie alle Kinder, den Sommer. Mit Korsett war stundenlang im Sommer draußen toben, an brülleheißen Tagen zum Eiscaf´e bummeln, sich auf Hitzefrei-Tage freuen und die draußen verbringen etc. nicht mehr drin. Dafür gab es das dann mal, ohne Korsett und bewusst genossen - üblicherweise an Tagen, an denen ich auch drinnen aufgrund der Temperaturen keine einigermaßen hohe Tragezeit geschafft hätte. Oder für Besonderes wie Ausflüge. Einfach fand ich das auch nicht, schwächte aber das Verzicht-Gefühl ab.)

Das mit den Klamotten ist zwar lästig; bei Korsetts einer Bauform wie von Rahmouni und Cctec ist das aber moderat. Immerhin kannst du - wennauch in etwas größerer Größe - normale, unauffällige Kleidung darüber tragen. Bei Korsetts älterer Bauform ging das nicht, da war leider nur richtig weite und solche von Modellen, die sonst keiner (in dem Alter/ zu dem Anlass) angezogen hat, darüber tragbar :/ fällt mir heute noch auf Fotos auf, wie stark ich kleidungsmäßig von anderen abwich und auch, dass ich die Größen, die ich mit Korsett als Kind trug, ohne Korsett selbst als Erwachsene nie wieder brauchte.

Auch wenn's lästige Aspekte am Korsetttragen gibt: Ich möchte damit auch sagen, gut, dass es heutzutage Korsettmodelle gibt, die helfen und aufgrund ihrer Form (Luftlöcher/Aussparungen, kleinere und figurbetontere Bauform) besser in den Alltag zu integrieren sind als ältere Modelle.

Viele Grüße
Raven
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi @ all,

danke für die Tipps. Das Problem mit den Schuhen habe ich weniger denn ich trage Barfußschuhe, da sind meist keine Schnürsenkel am Schuh und somit entsteht das Problem weniger.

Mich interessiert halt ob man auch mit Korsett auf den Bike fahren kann. Da ich doch oft das Fahrrad gern nutze.

Zu Thema Schwitzen sagte ich ja schon, dass wird wohl ein Problem werden. Aktuell ist noch alles im grünen Bereich. Aber sind ja auch milde bzw kühle Temperaturen.

Grüße Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von kats »

Hallo Phil, Danke für deine detaillierte Beschreibung und viel Erfolg. Und stimmt, vieles fängt im Kopf an. Bei mir denke ich manchmal, es sind die Schmerzen. Denn schließlich habe ich trotz Skoliose ewig fast beschwerdefrei gelebt. Aber mit der Diagnose ist halt auch dann die Angst da, das man sie nicht wieder losbekommt
Ich drück dir dir Daumen, dass du dein Ziel Nachtkorsett irgendwann erreichst.

LG Kats
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Raven
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Raven »

Phill hat geschrieben:Das Problem mit den Schuhen habe ich weniger denn ich trage Barfußschuhe, da sind meist keine Schnürsenkel am Schuh und somit entsteht das Problem weniger.
Gut, wenn du (fast) ohne Schnürsenkel auskommst! Ich dachte hier v.a. an den Winter, aber ist ja auch unterschiedlich, welche Anforderungen es da je nach Region gibt (ich komme aus einer Region, in der es im Winter sehr kalt wird und nichts ohne Schuhe geht, die es zulassen, auch durch tiefen Schnee zu stapfen... Korsett plus die kräftigen Schuhe anzuziehen, bei denen man ja doch ordentich zupacken und feste schnüren muss, fand ich immer umständlich).

Persönlich fahre ich kein Fahrrad (andere Gründe als die Wirbelsäule); weiß aber aus dem Forum, dass man mit einem Korsett Fahrrad fahren kann. Das Rad sollte in der Höhe entsprechend eingestellt werden, da man mit Korsett nunmal aufrecht sitzen muss und weniger die (sowieso schädliche) Möglichkeit hat, durch die eingenommene Haltung sich an Unergonomisches anzupassen. Ein zu sportliches Rad, holperige Strecken etc. sind natürlich nicht gut.

Viele Grüße
Raven
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Klaus »

Hallo kats,
ich frage das, weil Dr. Wilke bei mir ebenfalls eine Korsetttherapie in Betracht zieht und ich einfach ein Gefühl bekommen möchte, was das so mit sich bringen würde.
Phill hat bei Dr. Wilke keine Unterstützung für ein Korsett bekommen. Deswegen hat er den Weg über Dr. Hoffmann gewählt, weil er es unbedingt wollte! Insofern hat seine Motivation zum Korsett einen besonderen Hintergrund. Und eigentlich ist er jetzt auch gezwungen, die Praxis erfolgreich zu bewältigen. :D

Gruß
Klaus
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Tammi »

Hallo Phill,

ich habe ein Mountainbike und konnte bisher mit allen Korsetts relativ gut drauf fahren, allerdings muss das Korsett vorne unten kurz genug sein, sonst funktioniert es mit der Haltung nicht, längere Fahrten waren etwas unbequem, sodass es zu richtigen Fahrradtouren besser ist, das Korsett ausziehen. Ansonsten habe ich den Sattel mit Korsett gerne etwas niedriger, weil ich mich so sicherer fühle, genauso wie ich, wenn ich mit Korsett Auto gefahren bin, den Sitz gerne ein Raster weiter vorne als ohne hatte. Wie genau es für dich passt, wirst du noch herausfinden, aber grundsätzlich geht auch ein Fahrrad mit sportlicher Sitzposition mit Korsett.

Liebe Grüße
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
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Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi,

zu Klaus seiner Aussage muss ich eine gewisse Korrektur vornehmen. Es stimmt nicht ganz das Herr Dr. Wilke mir kein Korsett verschreiben wollte.

Er hat halt versucht es ohne Korsett zu regeln und rein auf Muskelkraft zu setzen. Ich wollte halt aber nicht mehr mit den Schmerzen meinen Alltag bestreitet, da ich von mir aus gemerkt habe das ich ohne Korsett nicht weiter komme und mehr als 2 Jahre alles daran gesetzt habe es ohne hinzubekommen.

Des Weiteren nimmt Herr Hoffmann sich einfach mehr Zeit aufgrund der einmaligen Beratungsgebühr etc. Man bekommt ein komplettes Röntgenbild und ich muss sagen eine wirklich gute Versorgung.
Herr Wilke ist ein guter Arzt und ich habe ja oben schon geschrieben das ich nun seine Worte von damals mehr verstehe. Auch Dr. Hoffmann sagte mir, dass es grundsätzlich so ist das ein Korsett viel kostet und der Patient überzeugt sein muss ein Korsetttherapie auch durchzuziehen und ich denke daher sind die Ärzte die Korsetts verschreiben auch vorsichtiger geworden. Da es anscheinend auch eine größere Zahl an Personen gibt, die das ganze abbrechen oder nicht durchziehen. Wieso, weshalb oder warum sei mal dahin gestellt.

Ein Korsett zu tragen ist möglich und es kann auch sehr gut helfen, aber mit den negativen Aspekten muss man klar kommen und da beginnt die Therapie im Kopf.

Mein Alltag bestand nur noch aus Schroth und Dehnen um mir die Schmerzen zu nehmen, aber trotzdem entstanden nach kürzester Zeit wieder Schmerzen auf Arbeit. Das hab ich ja oben schon einmal beschrieben.

Längere Zeit sitzen war nur sehr angespannt und verkrampft möglich und irgendwann macht der Rücken halt zick und äußert das man Schmerzen jeglicher Art.

Das Korsett bietet eine Möglichkeit auch in den Momenten wo man nicht Schroth ausübt die Korrektur gut zu halten und somit auch der Wirbelsäule eine Chance zu geben, zumindest was Bandscheiben und Muskeln bzw Sehnen angeht eine Entlastung und Regeneration zu fördern.
Sei es in der Nacht und auch am Tag.

Es animiert einen sich zu korrigieren und das sorgt natürlich auch für Muskelkater, aber im positiven sinne. Trotz das es bei mir so wie ich finde noch human eingestellt ist, was aber nicht schlimm ist, da ich denke das eine langsame Korrektur besser ist.

Grüße Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Klaus »

Hallo Phill,

mir ist schon klar, dass die erfolgreiche Schmerzbefreiung jetzt das beste Argument für Dein Korsett ist. Behandlungsmöglichkeiten sind eben nur Einschätzungen, die auch bei Spezialisten unterschiedlich sein können. Hinterher ist man immer schlauer. ;)
Das kann man keinem Spezialisten anlasten, da muss man eben eine zweite und dritte Meinung einholen, um die Sicherheit des Behandlungsversuchs zu erhöhen.
Nur ist es doch so, dass Du schon sehr frühzeitig die Korsettversorgung im Blick hattest, weil Du das "Optimalste" herausholen wolltest, trotz der Bremsung von Dr. Wilke. Es gab bei Dir also schon lange eine hohe Motivation für ein Korsett, was ich gegenüber Kats ausdrücken wollte. Bei ihr zieht Dr. Wilke ein Korsett in Betracht, obwohl sie ihre Schmerzen mit Schroth im Griff und die REHA noch vor sich hat. Im Gegensatz zu Dir kann sie sich ein Korsett aber nicht so richtig vorstellen. Insofern sind das schon sehr unterschiedliche Grundhaltungen.

Gruß
Klaus
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi Klaus,

ja na klar da hast du vollkommen recht und ich muss sagen mir fehlt z.B. die Reha komplett. Ich arbeite viele ambulant, muss aber sagen das meine Therapeutin denke ich sehr gut geschult ist zum Thema Schroth. Sie war auch letztens erst wieder auf einen Lehrgang, ich fühl mich da grundsätzlich gut aufgehoben.

Natürlich ist das nochmal etwas anderes, ob man den ganzen Tag Intensiv Schroth übt oder nur zwei mal am Tag wie ich das mache, was wie gesagt auf lange Sicht auch ein extrem ist und man so auch nicht von Lebensqualität sprechen kann. Ich bin bereit schon viel zu tun, nur ist das für mich einfach zu extrem und wenn man dazu trotzdem weiterhin Schmerzen hat und nur in den Momentan nach Schroth und beim Schrothen Schmerzfrei ist, nicht wirklich akzeptabel.

Ich habe mich halt versucht Mental darauf einzustellen, ich sehe es aktuell mehr als Hilfsmittel vll noch was zu retten bzw mir die Möglichkeit zu schaffen mein Leben trotz Rückenproblem weitestgehend Schmerzfrei zu gestalten. D

Man sollte schon überzeugt davon sein, definitiv.

Grüße Phill
kats
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von kats »

Hallo Klaus, auch ich muss ein bisschen korrigieren. Im Januar als ich den Termin bei Dr. Wilke hatte, hatten ich gerade erst mit Schroth angefangen und noch nicht wirklich das Gefühl, dass es mir hilft. War also auch kein Thema, das ich die Schmerzen dadurch im Griff habe. Diese habe ich ihm geschildert und das sehr deutlich. Zu dem Zeitpunkt hätte ich einer Korsettherapie auch sofort zugestimmt, da ich mir nicht vorstellen konnte, das nur turnen helfen könnte, nachdem ich Befunde gelesen und das Röntgenbild gesehen habe. Korsettherapie hat er mir als eine Möglichkeit genannt, aber auch ganz deutlich gesagt, dass vorher ersteinmal alle anderen Möglichkeiten genutzt werden sollten, sprich ein eigenes Muskelkorsett aufzubauen und ganz klar auch, dass dabei die Reha ganz wichtig ist. Also würde ich mal sagen, er ist was den Therapieweg angeht ziemlich konsequent.
In den letzten Wochen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Turnen mir hilft, naja und da hoffe ich einfach noch mehr erreichen zu können und das Korsett vermeiden zu können, denn bei allem was ich gelesen habe, ist es ein Hilfsmittel, was einschränkt und wenn nicht auf Dauer doch ein sehr langfristiger Begleiter ist. Klar, das funktioniert nur, wenn man dazu bereit ist. Deshalb auch meine Frage an Phil. Noch läuft es arbeitstechnisch recht ruhig bei mir. Wie sich das ganze entwickelt wenn es wieder hektisch wird, weiß ich nicht. Deshalb schließe ich auch gedanklich nichts aus. Aber ich denke, sollte es wirklich mal in Richtung Korsett laufen, muss ich schon selbst davon überzeugt sein um Herrn Wilke zu überzeugen :ja:
LG Kats
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Phill »

Hi Kats,

wie Klaus immer zu sagen pflegt, jede Rückensituation ist nicht vergleichbar und muss individuell betrachtet werden.
Wie du schon selber sagst setzt Herr Wilke an erster Stelle auf ein Muskelkorsett und das ist ja auch richtig und eine Korsett befreit einen davon ja nicht dieses aufzubauen, ganz im Gegenteil.

Es war bei mir auch nicht so das Schroth überhaupt nicht half, aber es war halt so das es mich auch nicht so von Schmerzen befreite das es akzeptabel war und das Leben besteht ja nicht nur aus Rücken und Schroth, auch wenn das schon einen großen Teil mit einnimmt.

Wenn du mit Schroth ans Ziel kommst ist das natürlich zu bevorzugen. Man kann seine Situation mit der Zeit selber besser einschätzen und auch eine gewisse Eigenkompetenz entwickeln und daher sah ich das Korsett als Möglichkeit noch etwas ins positive zu verändern. Aber wie Klaus schon sagte, ich war relativ früh schon auf dem Tripp Korsettversorgung.

Sicherlich ist einfacher einen Bürojob auszuführen im Korsett, als einen Job in dem man körperlich viel mehr aktiv ist.

Grüße Phill
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Re: Korsetttherapie / Cctec

Beitrag von Klaus »

Kats hat geschrieben:Korsettherapie hat er mir als eine Möglichkeit genannt, aber auch ganz deutlich gesagt, dass vorher ersteinmal alle anderen Möglichkeiten genutzt werden sollten, sprich ein eigenes Muskelkorsett aufzubauen und ganz klar auch, dass dabei die Reha ganz wichtig ist. Also würde ich mal sagen, er ist was den Therapieweg angeht ziemlich konsequent.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man diese Einstellung von Dr. Wilke ganz nach persönlichen Erwartungen unterschiedlich interpretieren kann. :)
Aber das betrifft ja grundsätzlich alle eingestellten Berichte, vieles wird manchmal erst später klar.

Gruß
Klaus
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