Chiropraxis und andere Alternativen

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
Antworten
loewin16
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 95
Registriert: Mi, 18.12.2002 - 00:00
Wohnort: Nähe Bielefeld

Chiropraxis und andere Alternativen

Beitrag von loewin16 »

Hallo,
ich bin immer noch auf der Suche nach Erfahrungen mit alternativen Behandlungsmethoden für meine Tochter Lara (10J. 47°). Wer kann mir etwas zum Thema Chiropraxis schreiben?
Wir machen bisher zur Krankengymnastik (und ab nächster Woche Korsett) u.a. Osteopathie, Kieferorthopädie (Bionator), Homöopathie. Gibt es da mittel- oder langfristige Erfahrungen?
Gruss loewin16
_______________________________
Benutzeravatar
Toni
Profi
Profi
Beiträge: 4374
Registriert: Sa, 20.04.2002 - 19:07
Geschlecht: männlich
Diagnose: M. Scheuermann Kyphose (urspr. 68°)
M. Baastrup
Therapie: 1 Boston B.O.B.
1 Milwaukee
2 Rahmouni´s
1 TüKO
Und SCHROTHen bis bis die Sprossenwand qualmt und sich die Spiegel krümmen!
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Toni »

Hallo Loewin 16
Ich habe etwas Erfahrung mit Chiropraktik und Ostheopathie da mei Orthopäde und seine Frau (Physiotherapeutin das öfter mit mir machen. Aber ich habe keine (nur wenig 12°) Skoli dafür aber Scheuermann. Beide Methoden setzen sehr-sehr viel Kenntnisse und Erfahrung seitens des Therapeuten voraus!
Sie wirken schmerzbefreiend und sehr wohltuend. Die Chiropaktik sind bestimmte zum teil sehr resolute Griffe, mit denen das ganze Gestell (oft unter so massiven Knacksen daß man glaubt die Kochen brechen!!) eingerengt wird. Der Arzt/Chiropraktiker fasst einen dabei fast wie ein Ringkämpfer an und zieht/reisst zum Teil sehr kräftig an einem herum. Aber es ist total wohltuend wenn er es wirklich kann!
Die Ostehopathie ist dagegen eher "Therapeutische Streicheleinheiten" und man spürt massiv seine Knochen und Muskeln und ahnt danach, in welcher Postion sie sein sollten.
Beide sind bei aller Schmerzbefreiung aber nur wenige Stunden bis max. einige Tage wirksam . Ostheopathie ist zudem noch sauteuer!
Eine Skoliose oder Kyphose aufhalten oder gar korrigieren können beine Methoden überhaupt nicht!!!
Dazu braucht man sozusagen permanente "Dauerostheopathie zum Umschnallen"- also ein sehr-sehr gutes Korsett. Der Korsettmacher muss in das teil ebenso viel Gefühl, handwerkliches Geschick und Liebe für den Körper des Patienten "hineinlegen" wie ein guter Ostheopath oder Chiropraktiker. Aber das können nur extrem wenige Orthopädietechniker.

Homöopathie könnt Ihr vergessen! Das hat absolut NULL Einfluss auf die WS. Alle wirklich ernstzunehmenden wissenschaftlichen Studien (randomisierte Doppelblindstudien) mit homöopathischen Arzneien haben nur die Wirkungslosigkeit der Homöopathie bewiesen. In den überwiegenden Ergebnissen waren die Placebos gleich gut bis besser aber ohne wirklich signifikant zu sein. Ich war selbst eine Zeit lang überzeugter Anhänger Hahnemanns bis ich aus mehrfacher schmerzlicher eigener Erfahrung von der Wirkungslosigkeit dieser Irrlehre überzeugt war und mich näher damit befasste. Homöopathie ist definitiv Abzocke, Quacksalberei und Beutelschneiderei! Da traue ich Schamanen und Medizinmännern mehr Heilkraft zu als den "Potenzier-Verdünnern"!

Das was Eurer Tocher wirklich helfen wird ist ein absolut hervorragendes Korsett, das sie mit der höchstmöglichen Compliance tragen muss und SCHROTH-SCHROTH-SCHROTH-SCHROTH- und nochmals Schroth!!!
UND DIE LIEBE UND KRAFT, DIE IHR IHR GEBEN KÖNNT!
Diese Liebe und Kraft wünsche ich Euch!
Toni
loewin16
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 95
Registriert: Mi, 18.12.2002 - 00:00
Wohnort: Nähe Bielefeld

Beitrag von loewin16 »

Vielen Dank für die Antwort!
Ich denke, dass es für uns wichtig ist, verschiedene Dinge auszuprobieren, um nicht hinterher das Gefühl zu haben, wir hätten etwas Wichtiges verpasst. Vielleicht sind diese Alternativmethoden den Versuch wert. Damit kann man ja anscheinend kaum etwas falsch machen. Bei alledem wollen wir (mein Mann und ich) schon darauf achten, dass für Lara nicht nur immerzu die Skoliose im Vordergrund steht; es gibt ja auch noch anderes im Leben. Das ist eine Gradwanderung, dieses ist uns bewußt. Und wir versuchen, einen guten Weg zu finden. Auf jeden Fall sind wir für unser Kind da und wollen es mit Liebe und Geduld begleiten.
Wir haben in 13 Jahren mit der Homöopathie sehr viele positive Erfahrungen gemacht und viele "Aha-Erlebnisse" gehabt. Wir nutzen sie auch weiterhin, aber das Korsett und die Therapie in der Katharina-Schroth-Klinik stehen ja auch an. Ausserdem haben wir vor Ort eine Schroth-Therapeutin gefunden.
Nochmals vielen Dank.
loewin16
Antworten