Erste Erfahr. mit neuem Tübinger-Kyphose-Korsett

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
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gerhard
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Erste Erfahr. mit neuem Tübinger-Kyphose-Korsett

Beitrag von gerhard »

Hallo
vor einer Woche habe ich mein neues Korsett bekommen, da mein bisheriges Rahmouni-Korsett wegen der Zunahme meines Brustumfanges und erheblichen Aufrichtung meiner Kyphose (von 68 Grad bei Korsettbehandlungsbeginn auf derzeit 51 Grad) und Korrektur meiner leichten Skoliose nicht mehr paßt.
Mein neues Korsett ist eine Tübinger Kyphosen-Orthese, welche permanent getragen wird. Nach schwierigen ersten drei Tagen habe ich mich sehr gut in die Orthese eingewöhnt.
Obwohl die Tübinger Orthese viel mehr meine Kyphose korrigiert als das alte Korsett muß ich selbst ständig Haltungsarbeit leisten. Sehr positiv empfinde ich die wesentlich größere Bewegungsfreiheit im Schulter-Arm-Bereich und schwitze viel weniger als in meinem bisherigen Korsett. Die Brustatmung wird im Tübinger im Gegensatz zum alten Korsett nicht behindert.
Ohne Probleme bin ich damit bereits gejoggt und absolviere seit Montag mein tägliches Krankengymnastikprogramm.
Sobald meine Erkältung vorbei ist, werde ich damit auch schwimmen gehen, da ich viel schwimmen soll.


Viele Grüße

Gerhard
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Hi Gerhard,

Du kannst mit Deinem Korsett schwimmen gehen. Wie geht das denn? Ist das Ding wasserfest?
Und Du bist sicher daß Du die Pilotten danach auch wieder trocken bekommst und daß sie am Ende nicht verselbstständigen? ;)

Liebe Grüße,
BZebra
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo BZebra
Beim Tübinger-Kyphosen-Korsett gibt es normalerweise keine eingeklebten Pelotten. Die "Pelotten" sind Querspangen aus Plexiglas. Ich habe dieses "Ding" (eine Vorläufer-Version) als 16jähriger Scheuermann auch mal verpasst bekommen. Damals hies es noch "Zielke-Nusser-Korsett".

Es wird auf den Körper geschraubt, verklebt und versiegelt. Es bleibt monate- oder sogar jahrelang ununterbrochen am Körper! Es ist komplett wasserfest und rostfrei (sogar seewasserbeständig!). Die bisherigen Erfahrungen mit dieser Orthese sind sehr positiv. Es bilden sich auch bereits keilförmig veränderte Wirbel zurück. Ich habe damals nur viel zu früh abgebrochen. Als ich meine erste Freundin kennenlernte wolle ich das "Miststück" endlich ( nach 8 Monaten) loswerden. Die OT und Ärzte wollen aber daß ich durchhalte. Ich habe dann meinen Bruder die Schrauben aufbohren lassen. Das war ein Fehler den ich heute noch bereue.
Ich bewundere Gerhard, daß es sich als erwachener "Scheuermann" durchgerungen hat, und das konsequenteste Korsett auf sich nimmt, das es gibt. Das setzt auch mich nochmal moralisch unter Druck.
Offensichtlich ist es NIE ZU SPÄT!
Am Erfolg des TüKK zweifle ich nicht- die Compliance ist jedenfalls gesichert und die Aufrichtung in der Sagittalebene perfekt.
Die Fa. Nusser&Schaal aus Tübingen hat derzeit leider kein Bild , da ihre Seite gerade im Umbau ist.
Aber so ähnlich sieht eine TüKK aus:
http://milwaukee.brace.nu/Kyfos/Gschwend.jpeg
Auf diesem Bild ist die "Tübinger" völlig falsch als Gschwend-Korsett bezeichnet.
Gruß Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Hi Toni,

das ist doch bestimmt nicht immer so, daß man dieses Korsett nicht ausziehen kann. Das hat man doch bestimmt nur gemacht weil Du so unvernünftig warst :D.

Und dann muß man sein Unterhemd da jeden Tag drunterfriemeln? Heiden Arbeit, oder?
Ist das Ding weit genug um sich nach dem Duchen abfrottieren zu können?
Und wie ist das mit der Haut, den ganzen Tag unter Plexiglas? Die kann ja garnicht richtig atmen.
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Toni
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Beitrag von Toni »

Nein, das ist nicht nur so gemacht weil ich als 16jähriger sooo unvernünftig war (obwohl das rückblickend absolut zutrifft ;)) sondern die "Nichtablegbarkeit" ist beim TüKK tatsächlich Teil des therapeutischen Konzeptes - und dazu gehört auch die Compliance-Sicherstellung und die für längere Zeit "erzwungene" Unfähigkeit auch nur für eine Sekunde eine fehlstatische Haltung anzunehmen. Aber man ist darin wesentlich beweglicher als es aussieht und ist total unauffällig unter der Kleidung zu tragen. Nur beim Baden, da könntest Du den meisten Leuten die Stielaugen abschneiden, wenn man eine Schere dabei hätte! :P
Das Wechseln der Hemden ist tatsächlich etwas mühsam und ich brauchte Monate, bis ich es alleine konnte. Gerhard hat es schon nach wenigen Tagen geschafft! Ich hätte damals eigentlich ein Milwaukee bekommen sollen, aber damit hätte ich meine Gärtnerausbildung abbrechen müssen. Mit dem TüKK ging es aber einigermassen.
Mit der Haut hatte ich keine Probleme. Man lernt sehr schnell immer weiter von den einzelnen Spangen abzurücken (außer im Beckenbereich, da sitzt das Ding recht eng und fest) und kann überall ein Frotteehandtuch durchziehen. Bei Hitze ist es viel erträglicher wie die "Plastikschüssel-Korsetts" vom Typ Cheneau,Boston oder Münsteraner.
Soweit meine Erfahrungen. Lassen wir doch Gerhard mehr berichten. Der ist auf dem aktuellsten Stand bezw. steckt akut drinn!
Gruß Toni
gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo BZebra
Und dann muß man sein Unterhemd da jeden Tagrunterfriemeln? Heiden Arbeit, oder?
Anfangs war es schwierig, aber mittlerweile kann ich es ohne Probleme drunterziehen. Meine gute Körperbeherrschung durch die von mir konsequent durchgeführet KG nach SCHROTH und BRÜGGER kommt mir hier zu gute.

Ist das Ding weit genug um sich nach dem Duchen abfrottieren zu können?
Mit einem dünnen Handtuch komme ich gut drunter.
Man wird ziemlich beweglich durch das Abtrocknen und drunterziehen des Korsetthemdes. Übung macht den Meister :)

Und wie ist das mit der Haut, den ganzen Tag unter Plexiglas? Die kann ja garnicht richtig atmen.
Mit der Haut habe ich überhaupt keine Probleme.


Ich komme sehr gut mit dem Tübinger klar und finde die Trageeigenschaft angenehmer, da man kaum drunter schwitzt.

Viele Grüße

Gerhard
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Noch ein paar Fragen zu der Korrekturwirkung.

Wie ist denn das geregelt, wird die Endkorrektur erst nach und nach erreicht, durch Nachstellen (wie bei einer Zahnspange) oder wird da nach dem Anpassen des Korsetts nichts mehr groß geändert?

Denn wenn man das Korsett nicht ausziehen oder zumindest öffnen kann und auch keine flexiblen, nachgiebigen Pilotten hat, dann kann der Druck und die Korrekturwirkung ja zumindest zu Anfang, insbesondere beim ersten Korsett, nicht so stark sein (vielleicht auch generell nicht), sonst würde das kein Mensch ohne Schmerzmittel aushalten können und die Haut würde da auchnicht mitmachen.

Die Angewöhnung eines Chêneau-Überkorrekturkorsetts mit weichen Pilotten ist ja schon schwehr genug.
Am Anfang fängt man da ja mit einer ganz kurzen Tragedauer an und macht das Korsett ab und zu immerwieder auf, um die Druckstellen zu entlasten.
Außerdem kann man mit Flexiblen Pilotten einen viel größeren Druck ausüben, ohne das die Haut dabei Schaden nimmt. Sind die Pilotten zu fest und unnachgiebig bekommt man an den Druckstellen offene Hautstellen.

Das ging mir mal so. Ich habe auf eigenen Wunsch härtere Pilotten bekommen, weil ich gerne mehr Korrektur gehabt hätte. Das hat leider garnicht geklappt. Ich konnte das Korsett zwar weiter tragen wie bisher, hatte aber ständig Schmerzen dabei und eine offene Hautstelle, an der sich auch in den 2 Monaten in denen ich es ausprobiert habe nichts geändert hat. Als ich dann wieder weichere Pilotten reinmachen hab lassen, war der Schmerz weg und die offene Stelle nach ein paar Tagen verheilt (?).

Plexiglas ist ja die "Unnachgiebigkeit" schlechthin.
Ist da also der Druck und die Korrekturwirkung geringer?

LG,
BZebra

p.s. Daß man unter diesem Korsett nicht so schwitzt kann ich mir vorstellen, ist ja auch viel weniger Platik dran und offener. Dürfte auch unter der Kleidung besser zu kaschieren sein, weil es nicht so aufträgt.
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Toni
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Beitrag von Toni »

Hallo BZebra
Ich glaube (glauben heisst: nix wissen!), daß bei einem Skoliose- Überkorrektur-Korsett die Pelottendrücke punktueller gesetzt sind, da sie ja Ausweichbewegungen in die "Freiräume" hinein initiieren sollen. Bei einem Korrekturkorsett das nicht derotiert "entdreht", das also nur in 2 Dimensionen korrigieren muss, kann der Druck an den 4 Druckstellen dafür wesentlich großflächiger erfolgen als bei der Skoliosen-Korrektur. Daher ist der großflächige Druck z.B. der Bauchpresse oder vorderen Brustspange auch mit dem relativ "harten" Plexiglas ohne Polsterung sehr gut zu ertragen. An der unteren hinteren Beckenspange ist der Mensch normalerweise selbst(Pobacken) relativ gut gepolstert.
Lediglich die hintere (dorsale) BWS-Kyphose-Scheitelspange kann drücken und muss so gestaltet sein, daß sie nicht direkt auf die Dornvortsätze drückt. Hier kann auch ein Stück 1-2 cm dickes Polster-Schaumstoff eingeklemmt werden, was die Korrekturwirkung erhöht und die Orthese trotzdem angenehmer werden lässt.
Plexiglas- bezw. Plexidur ist ein sehr bewährter Orthopädiewerkstoff, der sogar den extremen Belastungen als Fuß-Einlage standhält und trotzdem mit Föhn nachformbar ist.
Auf der Haut finde ich ihn viel angenehmer als Polyethylen.
Gruß Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Ja, Anton, ich glaube das könnte schon stimmen, mit dem mehr punktuellen Druck bei einem Skoliose-Korsett.

Bei mir war es auch nur eine vielleicht 1/2 - 1 cm Große seitlich gelegene Stelle, die Probleme gemacht hat. Obwohl die Pilotte natürlich riesig war.
Ich bin ja auch eine Thorakolumbal-Skoliose. Da hat man ja im unteren (lumbalen) Bereich der Hauptkrümmung keine Rippen mehr, auf die man den Gesamtdruck dann besser verteilen könnte.
gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo BZerba
Wie ist denn das geregelt, wird die Endkorrektur erst nach und nach erreicht, durch Nachstellen (wie bei einer Zahnspange) oder wird da nach dem Anpassen des Korsetts nichts mehr groß geändert?
Das Korsett wird der Korrektur folgend, wie andere Korsette
auch, nachgestellt.

Denn wenn man das Korsett nicht ausziehen oder zumindest öffnen kann und auch keine flexiblen, nachgiebigen Pilotten hat, dann kann der Druck und die Korrekturwirkung ja zumindest zu Anfang, insbesondere beim ersten Korsett, nicht so stark sein (vielleicht auch generell nicht), sonst würde das kein Mensch ohne Schmerzmittel aushalten können und die Haut würde da auchnicht mitmachen.
Der Korrekturdruck ist bei mir im Kyphosenscheitel sehr stark. Die Thorakalspange liegt flächig auf den 3 Keilwirbeln auf, die Dornfortsätze sind allerdings frei. Ich schwitze wenig in dem Bereich. Beim alten Korsett hatte ich immer gerötete Haut im Bereich der Rückenpelotten und Beckenkämme, da ich unter den Pelotten stark geschwitzt habe. Jetzt habe ich selbst in den Beckenkämme keine gerötete Haut mehr.

Plexiglas ist ja die "Unnachgiebigkeit" schlechthin.
Ist da also der Druck und die Korrekturwirkung geringer?

Die Korrekturwirkung ist stärker und ich muß (sonst drückt die Brustspange unangenehm) viel mehr aktiv aufrichten als im alten Korsett.


Sobald die Bilder von meinem Korsett fertig sind, werde ich sie hier im Forum zum besseren Verständnis veröffentlichen.


Viele Grüße

Gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo

nachdem meine Erkältung endlich vorbei ist, bin ich heute schwimmen gegangen. Rückenschwimmen und Brustschwimmen klappt wie bisher ohne Probleme. Mir hat das Schwimmen richtig gut getan. Während dem Schwimmen und nach dem Schwimmen habe ich richtig gemerkt, wie ich noch mehr in die Korrektur gehe.
Auch das Joggen tut mir sehr gut, da meine Atmung ,im Gegensatz zum alten Korsett, in diesem Korsett überhaupt nicht eingeschränkt ist und ich mich durch die tiefe Brustatmung ebenfalls noch mehr korrigiere.



Viele Grüße

Gerhard
smurfish
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Beitrag von smurfish »

Hallo Gerhard!

Ich wollte nur mal fragen, wie alt Du eigentlich bist!
Ich dachte nämlich immer, Korsetts kann man nur tragen, solange man noch wächst, ...
Also, bekenn mal Farbe!!!

Grüße smurfish
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Beitrag von BZebra »

Und, Gerhard, wie fühlt man sich sonst so beim schwimmen gehen? Die STIELAUGEN :eek: !?!?
gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo BZerba

von Stielaugen habe ich nichts bemerkt. Ein paar Leute sahen nach genauem Hinsehen verschämt weg und angeredet hat mich auch keiner. Und wenn auch, wäre kein Problem für mich, da ich selbstbewußt bin. Außerdem mache ich dies ja schließlich für meine Gesundheit.

***

Hallo smurfish

ich bin 34 Jahre alt und habe trotz meines Alters (auch wenn die Schulmedizin mich für eine Korsetttherapie zu alt hält) mit der im November 2001 begonnenen Korsetttherapie bereits sehr gute Erfolge.

Schau mal in diesem Forum untere "Korsett für Erwachsene" nach, denn da habe ich mich ausführlich vorgestellt.


Viele Grüße

Gerhard
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Beitrag von smurfish »

Hi Gerhard!!

Mach ich, thanks ....

Du hast in einem Deiner Beiträge eine Orthopädietechnikerin aus Nürnberg erwähnt.
Kannst Du mir den Namen verraten?
Grüße vom Fisch
Siglinde

Beitrag von Siglinde »

Hallo Korsettträger und solche, die es werden wollen,

Ich lese hier immer von Psyxhoproblemen und desgleichen.
Es war 1958 als ich mein erstes Millwaukeekorsett bekommen habe. Damals im Internat wurde nicht gefragt, ob ich es will oder nicht.Wenn ich die heutigen Korsetts betrachte, dann sind diese direkt chick, gegen mein Korsettmonster.
Das Korsett, das ich 14 Tage nach dem Gipsabdruck bekam, reichte von meinen Hüften bis zum Kinn. Die moderneren Millwaukees heute, haben eine Kehlkopfmahnpelotte, meines hatte noch eine starre Kinnschale und er Kopf saß vollkommen unbeweglich auf den Korsettstangen. Da das Korsett eher noch passiv war, wurde ich darin rigide gestreckt. die 3 stangen vom Beckenkorb zum Kopfteil, konnten durch einen Rastermechanismus verlängert werden, was die Krankenschwester im Internat mit freuden tat. Ich haßte dieses Biest dafür. Jedenfalls konnte ich mich mit diesem Panzer sehr schlecht bewegen und war darin wie aufgehängt. Die Zeit bis zur Ausschulung nach 4 Jahren war für mich sehr schlimm. Durch die andauernde Streckung konnte ich mich z. t. nicht selbst anziehen und auch das Essen war eine Quahl, da ich den Mund nur ein wenig öffnen konnte. Beim Gehen war der Boden vor mir ncit zu sehen und jede Körperbewegung übertrug sich auf meinen Kopf.
Das einzige positive war, daß sich meine Skoliose von 54Grad auf 17 Grad verbessert hat und ich bis heute keine Rückenprobleme habe.
Also jammert nicht, wenn ihr eines der heutigen Korsettsertragen müßt, sonder´n seit froh, daß ihr heute lebt und nicht zu meiner Jugendzeit.

Herzlichst Siglinde
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Siglinde
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