Hilfe von Korsettträgern für Korsettinfo

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Schu
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Hilfe von Korsettträgern für Korsettinfo

Beitrag von Schu »

Hallo an alle ehemaligen und aktuellen Korsettträger,
einige von euch kennen mich vielleicht. Ich habe vor 2 Jahren in Paderborn Skoliofit gegründet und kümmer mich seitdem nicht nur um die Schroththerapie sondern begleite meine Patienten durch die ganze Welt der Skoliosetherapie. Dazu gehören auch die Korsette. Leider habe ich mittlerweile sehr viele schlechte Korsette mit Korrekturwerten von 4° oder weniger gesehen, die von Orthopäden abgenommen wurden. Da die Beschaffung eines "neuen" Korsettes ja nicht so einfach ist, bin ich gerade dabei eine Korsettinfo zu erstellen. Diese möchte ich bei den (leider oft auch ahnungslosen) Orthopäden hinterlegen, damit sie kostenlos an die Korsett-Neu-Verordnungen verteilt werden. Ich möchte in dieser Korsettinfo folgende Inhalte aufführen:
Basiswissen (Atemlöcher, "Keuschheitsgürtel", evtl. mögliche Korrekturwerte (nicht nur 4°), warum überhaupt ein Korsett etc.)
Eine Auswahl an guten Orthopädietechnikern (falls ein Techniker mitliest und Interesse hat mit aufgenommen zu werden bitte melden)
Und Tips von Korsettträgern für Korsettträger
Und dabei könnte ich eure Hilfe gebrauchen: Was würdet ihr Neu-Korsettträgern mit auf den WEg geben? Was müssen sie unbedingt wissen? Bsp: Bügelflies unter die Scheuerstellen im TShirt nähen. ODER Korsett vor`m schwimmen ausziehen ( :eek: ja, ich habe auch gedacht ich hör nicht richtig. Es wurde einem Mädchen erzählt, sie müsse zum schwimmen das Korsett anlassen. :ertrink: ) Oder oder oder.
Für eure Hilfe wäre ich euch sehr dankbar. Es handelt sich wie gesagt um eine Info, die kostenlos Patienten zur Verfügung gestellt werden soll, damit keiner mehr wertvolle Behandlungszeit verschenkt. Ich möchte mich damit nicht bereichern, oder so.
Ihr könnt eure Tips entweder hierhin schreiben oder mir per pn schicken.
Und damit es keine rechtlichen Probleme gibt, setze ich jetzt einfach mal voraus, dass jeder Tip, der mich erreicht auch (mit Vornamen) veröffentlich werden darf.
Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße,
Katja
www.skoliofit.de
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Rahmouni und Tebbi haben Broschüren rausgegeben, die du dir als Beispiel nehmen könntest: rahmouni-brochure.php

Die Sache ist allerdings, dass wenn du diejenige bist, die diese Informationen an Korsettträger geben muss, damit eigentlich schon klar ist, dass die Patienten bei keinem kompetenten Orthopädietechniker sein können.

Von daher würde ich mich gar nicht erst auf diese speziellen Infos konzentrieren, weil es weder deine Aufgabe noch die eines Arztes ist, diese Informationen zu geben.

Ich habe gerade eben mal in unserer Basiswissen Datenbank geschaut und da liegt witzigerweise ein unfertiger Artikel den ich mal im Januar 2006 angefangen habe zu verfassen und total vergessen habe. Ich stelle ihn dir mal so wie er da jetzt gespeichert ist (unfertig und mit allen Fehlern; nur meine Ideen) hier ein. Das wäre damals also mein Ansatz zur Lösung deines Problems gewesen.

Dann war und ist auch noch dieser frühe Artikel von Dr. Weiß bis jetzt immernoch ziemlich ungematcht: Weiss HR (1995) Standard der Ortheseversorgungen in der Skoliosebehandlung. Med Orth Tech. 115:323-330

Hieraus stammt z.B. dieses Zitat:

[equote="Weiss HR (1995) Standard der Ortheseversorgungen in der Skoliosebehandlung. Med Orth Tech. 115:323-330"]Nach unseren Erfahrungen haben Patienten mit früher Abschulung (Risserstadium 4-5 bei Mädchen) ungünstigere Verläufe als bei Spätabschulungen im Alter von 18-19 Jahren. Diese Erfahrung teilen wir auch mit anderen (RAHMOUNI, 1991). Eine Ursache hierfür könnte sein, dass auch nach Schluss der Epiphysenfuge der Hand und der Darmbeinkante ein signifikantes Wirbelsulenwachstum besteht (HOWELL et al., 1992). Die Autoren geben an, dass das Wirbelsäulenwachstum auch nach Schluss der radiologisch sichtbaren Epiphysenfugen noch weitere 2 Jahre anhält. Diese Untersuchung bestärkt uns darin, die Abschulungsphase zumindest bei Patienten mit nicht überkorrigierten Skoliosen bis zum 18. oder 19. Lebensjahr herauszuschieben. Will man eine solch lange Korsetttragedauer vermeiden, so muss man die Patienten mit kleineren Cobb-Winkeln eben frühzeitig versorgen. Dies auch mit der Gefahr vielleicht einzelner auch unnötiger Behandlungen. Dieses Konzept wurde auf dem 9. Internationalen Phillip Zorab Symposium in Cambridge von PONTE (1993) vorgestellt. Der genannte Autor hat über die letzten 10 Jahre mehr als 200 Patienten mit Korsetten früh behandelt, wobei das nächtliche Tragen ausreichend war. Allerdings hat er hierzu einen Korrektureffekt von mindestens 60% gefordert. Bei keinem dieser Patienten ist langfristig eine ganztägliche Tragedauer des Korsetts notwendig geworden. Eine solche Nachtversorgung belastet den Patienten nicht wesentlich psychisch und verhindert möglicherweise die Notwendigkeit einer Ganztagestragezeit oder eventuell gar einer Operation. Auch hier finden wir wieder die Notwendigkeit einer ausreichenden Primärkorrektur dokumentiert.[/equote]
Allgemein sehr gut gelungen war ja auch noch das Buch "Skolioserehabilitation" und in anderen Weiß'chen Büchern sind auch noch mal die Studien zu Mindestkorrekturwerten zusammengetragen worden, auch in "Best Practice in Conservative Scoliosis Care".

Dann sollte finde ich nicht fehlen wie man eine Verschlechterungswahrscheinlichkeit errechnet und ab welcher Wahrscheinlichkeit mit Korsett versorgt werden sollte. Du kannst dich ja hierauf stützen: http://www.scoliosisjournal.com/content/1/1/5

Hier habe ich mal Dr. Steffan gelöchert nach seinem Behandlungsschema viewtopic.php?t=13582 . Da könntest du dich ja vielleicht auch mal austauschen.

Dann schau dir vielleicht auch mal die unten angehängte Broschüre an, die fand ich sehr gut.

Und wir wären dann natürlich auch an einem digitalen Exemplar zum "auslegen" ;-) hier auf der Webseite interessiert.

[equote="Entwurf: Qualitätsprobleme in der Skoliose-Behandlung vom 27.01.2006"]Ein großes Problem der Skoliose-Behandlung ist es, dass Personen mit der Behandlung betraut werden, die hierfür nicht die notwendige Qualifikation besitzen.
So werden in über/nahezu XX% der Fälle, Beratungs- und Behandlungsfehler für eine aufgetretene Verschlechterung verantwortlich gemacht! [Quellverweis]

Während in den letzten Jahrzehnten zwar in einzelnen, auf Skoliose-Behandlung spezialisierten Zentren und Teams große Fortschritte erzielt wurden, sind die neuen Erkenntnisse bisher nicht in die Ausbildung der verantwortlichen Berufsgruppen eingeflossen. Die Ausbildung der Orthopäden, Orthopädie-Techniker und Physiotherapeuten befähigt diese nicht dazu, eine zeitgemäße Betreuung und Behandlung von Skoliose-Patienten zu gewährleisten.

Die Behandlung von Skoliosen erfordert ein umfangreiches Wissen und langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet. Im Rahmen einer normalen beruflichen Tätigkeit kommen diese Berufsgruppen auch nicht mit ausreichend vielen Skoliose-Patienten in Kontakt, um auf diese Weise selbst genügend Erfahrungen sammeln zu können.

Die günstigsten Voraussetzungen für die Betreuung behandlungsbedürftiger Skoliosen sind daher in darauf spezialisierten Zentren und Behandlungs-Teams gegeben, die über eine entsprechend große Zahl von Skoliose-Patienten, über das notwendige Know-how und die Technologie verfügen.
Daher sollte die Behandlung progredienter Skoliosen zweckmäßigerweise auch in solch erfahrenen und vor allem erfolgreichen Gruppen stattfinden.

Was so logisch erscheint und in jedem Wirtschaftsunternehmen als „Outsourcing“ Bestandteil der Qualitätssicherung und Kosteneinsparung ist, scheitert in der Skoliose-Behandlung mit Folgen gesundheitlicher Schäden für die Betroffenen und finanzieller für die Versicherungen.

Viele Orthopäden, Physiotherapeuten und Orthopädie-Techniker sind sich dessen nicht bewusst, dass ihnen für eine effektive Skoliose-Behandlung das notwendige Wissen und die Erfahrung fehlen. Anstatt ihre Patienten an besser qualifizierte Stellen weiter zu leiten, behandeln sie selbst. Dabei unterschätzen sie die Gefahren einer im Wachstum progredient werdenden Skoliose, versäumen das rechtzeitige Einleiten notwendiger Behandlungsschritte, klären Patienten nicht ausreichend auf und behandeln in unzureichender Qualität und Quantität, so dass am Ende nur noch eine riskante Wirbelsäulen versteifende Operationen bleibt, die wiederum oftmals noch mit veralteten Methoden durchgeführt wird, wodurch weitere Nachbehandlungen entstehen und, und, und … Die Liste der Schäden, die durch Unwissenheit und Selbstüberschätzung von Ärzten, Orthopädie-Technikern und Physiotherapeuten entsteht ist lang und nicht zu beziffern. Aus anfangs gesunden Kindern mit einer leichten Wirbelsäulenverkrümmung werden dabei Erwachsene mit einer Körperbehinderung.

Will der Patient einem ungewissen Ausgang seiner Skoliose-Behandlung entgehen, so ist er gezwungen, die Defizite des Gesundheitssystems selbst auszugleichen. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist das Sammeln von Informationen, anhand derer der Patient selbst entscheiden muss, welche Anlaufstelle die für ihn geeignete ist und wen er mit der Behandlung seiner Wirbelsäulendeformität betrauen möchte.

Eigenverantwortung des Patienten

Eine Behandlung hat keine Aussicht auf Erfolg, wenn die Verantwortung auf Personen oder Einrichtungen übertragen wird, die dafür nicht das erforderliche Wissen, die notwendige Erfahrung, Ausstattung, kurz, die den Anforderungen entsprechenden Qualifikationen besitzen. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass die Aufgaben so verteilt werden, dass alle Beteiligten auch dazu in der Lage sind, den Anforderungen gerecht zu werden. Diese Verantwortung bleibt letztendlich beim Patienten selbst bzw. seinen Angehörigen.

Der zentrale Aspekt einer erfolgreichen Skoliose-Behandlung ist daher die Patienten-Information. Der Patient bzw. die Angehörigen müssen so gut informiert sein, dass sie nicht nur über den Behandlungsweg selbst entscheiden können, sie müssen auch in der Lage sein, die Fähigkeiten und Möglichkeiten der für die Behandlung in Frage kommenden Personen abzuschätzen, um diese dann gezielt, entsprechend der eigenen individuellen Anforderungen auszuwählen.

Das Einholen mehrerer Meinungen ist eine gute Sache, macht aber auch nur dann Sinn, wenn bei den Befragten aufgrund ihrer beruflichen Vita überhaupt eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, eine kompetente Antwort zu erhalten. Die Chancen durch eine mehr oder weniger zufällige Auswahl auf einen skoliosekompetenten Ratgeber zu stoßen sind so gering, dass dieses Vorgehen keine praktikable Methode zur Qualitätssicherung mehr darstellt.

Praktisches Vorgehen

Die folgenden Hinweise sollen als grober Leitfaden dienen, was nach der Erstdiagnose, bei der Auswahl der Behandlungsmaßnahmen beachtet werden sollte und welche Schwierigkeiten es dabei zu umschiffen gilt.
  1. Nach der Erstdiagnose

    Der erste Schritt ist die Feststellung des genauen Krümmungsausmaßes. Hierzu sollte in jedem Falle ein Röntgenbild (Wirbelsäulenganzaufnahme) angefertigt werden.

    Siehe Gradzahl nach COBB / Rotation nach Raimondi

    Anhand der ermittelten Werte sollte in Verbindung mit dem Alter, Entwicklungszustand (Restwachstum) und evtl. zusätzlichen Erkrankungen des Patienten eine erste Einschätzung möglich sein:
    Ist eine Behandlung notwendig? Wenn ja, welche Behandlungen?

    Die Aussagen des Arztes sollten in jedem Falle durch eigene Recherchen überprüft werden (siehe Indikationsbereiche, Literaturempfehlungen, Links & Adressen).

    Die auf unseren Seiten angegebenen Indikationsbereiche sind lediglich grobe Richtlinien und beziehen sich auf die Behandlung idiopathischer Skoliosen. In der Realität sind die Übergänge fließend und von Patient zu Patient verschieden. Eine optimale Behandlung kann daher bei gleichem Krümmungswinkel sehr verschieden sein.

    Weicht eine Behandlungsempfehlung deutlich von den Indikationsbereichen ab, muss der Arzt hierfür jedoch eine genaue, für den Patienten nachvollziehbare und überprüfbare Begründung geben können, warum es sich im speziellen Falle des Patienten anders verhält. Kann oder tut er dies nicht, muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass es sich hierbei um eine Falschberatung handeln könnte.
  2. Bei Zweifeln bezüglich der notwendigen Behandlung

    Aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit, per Zufall auf einen skoliosekompetenten Ratgeber zu stoßen, ist es bei Unsicherheiten sehr oft sinnvoll, auch einen weiter entfernten Skoliose-Spezialisten aufzusuchen.
    In den meisten Fällen reicht hier ein einmaliger Besuch aus, um über den weiteren Behandlungsweg entscheiden zu können.

    Skoliose-Spezialist ist allerdings nicht gleich Skoliose-Spezialist.
    Die meisten Skoliose behandelnden Ärzte sind nur auf eine bestimmte Behandlungsart spezialisiert (z.B. Operationen), haben jedoch keine Erfahrung mit den alternativen Methoden bzw. haben nur die negativen Ergebnisse kennen gelernt.
    Auf eine bestimmte Behandlungsart spezialisiert zu sein und viele Skoliose-Patienten zu haben, ist leider auch kein Garant dafür, dass es sich hierbei tatsächlich um Qualität handeln muss und besondere Erfolge vorhanden sein müssen. Beratungs- und Behandlungsfehler treten in ganz besonderem Maße auch in Skoliosezentren namhafter Institutionen auf.

    In der Praxis haben sich hier sehr oft solche Ärzte als hilfreich erwiesen, die langjährig erfolgreich in der konservativen Skoliosebehandlung (Korsett- und Physiotherapie) tätig sind oder waren, gleichzeitig aber nicht als Skoliose-Operateur.
    Dies sind z.B. Ärzte, die eng mit sehr guten Orthopädietechniken zusammenarbeiten und viele deren Patienten betreuen oder Ärzte, die längere Zeit in Schroth’schen Rehabilitationszentren tätig waren (Links & Adressen – Rein konservativ behandelnde Ärzte).
    Sie zeichnen sich insbesondere dadurch aus, zum einen die Möglichkeiten einer gut geführten konservativen Behandlung zu kennen sowie deren Grenzen ab denen eine Operation zu empfehlen ist, zum anderen können sie im Gegensatz zu Skoliose-Chirurgen und Orthopädietechnikern über eigene wirtschaftliche Interessen hinweg neutral beraten, da sie selbst nicht behandeln.

  3. Beobachtung des Verlauf

    Abstände und verwendete Methoden je nach Prognose und Verlauf verschieden. In jedem Falle zahlenmäßig auswertbare Untersuchungen. Verbale Umschreibungen unzulänglich. Dokumentation die späteren Vergleich ermöglicht. Messen der Körpergröße, Skoliometermessung und fotographische Dokumentation auch zu Hause möglich.
  4. Ambulante Physiotherapie

    Schroth, Vojta/Hanke. Schroth vorzugsweise nach Reha. Ziel bei allen Methoden ist das erlernen der Methode und tägliche Durchführung zu Hause (ggf. mit Hilfsperson), nicht nur ein oder zweimal pro Woche.
  5. Stationäre Rehabilitation

    Sinnvoll in der Regel nur nach Schroth (Ausnahmen sehr starke Schmerzpatienten, körperlich und geistig Behinderte).
    Falsche Klinik. Widerspruch einlegen (Link). Kritik an der Misswirtschaft der KKs, BfA und LVAs von Steuergeldern.
  6. Korsett Therapie

    Gefährlich, gefährlich! 80% Sch******!
    Je größer die Ausgangsgradzahl, desto weniger können es noch. Empfehlung von Fahrkostenerstattungen um drohende Schäden abzuwenden.
    Qualitätskontrolle per Röntgen ist Pflicht. Unzureichende Korrektur im Korsett schützt nicht vor weiteren Verschlechterungen und abdriften in die OP-Indikation. Ziel ist NICHT den minimal erforderlichen Korrekturwert zu erreichen sondern das Maximum. Bietet größtmögliche Sicherheit und bessere Aussichten auf haltbare Korrekturen, mitunter kürzere Korsetttragezeiten und weniger Verschlechterungswahrscheinlichkeit im Erwachsenenalter.
  7. Operation

    ??? – Nicht nur Neustadt hinschreiben!

Zwei-Klassen-Medizin in der Skoliose-Behandlung

Thema Fahrkostenerstattung.

Fragenliste

...
[/equote]
Dateianhänge
manual_patienteninformation_04_06.pdf
Empfehlungen zur Erstellung evidenzbasierter Patienteninformationen
(1.12 MiB) 1619-mal heruntergeladen
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Schu
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Beitrag von Schu »

Hallo Bzebra,
2. Anlauf zur Antwort. Heute morgen ist mir leider eine Not-OP an meinem Häschen dazwischen gekommen. By the way: Zu welch nachtschlafender Zeit bist Du schon auf? ;)
Erstmal danke für Deine schnelle Antwort. Dein Artikel ist wirklich gut, aber für meine Zwecke wirklich schon viel zu fachlich. Bei uns läuft das hier in der Regel so ab:
Patienten kommen zu mir zum Beratungsgespräch. Sie erzählen dann in der REgel, dass bei ihnen eine Skoliose festgestellt wurde und dass sie das Korsett schon in Auftrag gegeben haben bei Firma xy. Oder noch schlimmer, sie kommen dann mit Korsett und erzählen freudestrahlend, dass es schon im Korsett um 4° besser ist. (Gibt es einen Smiley für Haareraufen? ;-))
Und genau diese Patienten möchte ich erreichen. Die haben noch keine Ahnung von Skoliose, von Schroth, von Korsett oder Reha oder irgendwas.
Ich möchte, dass diese Patienten gleich mit der Verordnung eine Broschüre in die Hand bekommen, in der sie ganz einfache Basisinformationen finden:
ZB, dass sie ein KOrsett brauchen, weil alleiniges Training nicht mehr ausreicht die Wirbelsäule zu begradigen. Dass weiteres Wachstum (ohne Korsett) weiter in die Skoliose führen würde.
Oder dass ein Korsett Atemlöcher braucht und keinen Keuschheitsgürtel. Dass Primärkorrekturen von 50-100% bei "kleineren" Skoliosen unter 40° kein Wunder, sondern Standard bei guten OTs sind.
Ich möchte die Patienten aufmerksam machen, sich vielleicht erstmal vor den PC zu hocken und sich zu informieren bevor man das REzept bei xy abgibt. Leider wissen es viele Orthopäden auch nicht besser, daher möchte ich durch diese Broschüre evtl auch die Orthopäden aufklären, die es noch nicht wissen. Für die Orthopäden wäre Dein Artikel klasse, aber ich glaube, dass es für Anfänger zu viel Info auf einmal ist. Wer sich darüber hinaus informieren will, wird ja sehr schnell auf das Forum oder andere informierende Webseiten stoßen.
Leider erreiche ich die Patienten nicht anders um sie vor diesem ersten groben Fehler zu warnen. Die Broschüre enthält 3 Adressen von meiner Meinung nach sehr guten OTs und anschließend noch ein kurzes STück über Korsetthemden (habe auch Patienten, die haben das Korsett auf der nackten Haut getragen. Kannst Du Dir vorstellen wie die aussahen?) Und ich fändes es eben toll, wenn man noch ein paar nützliche Tips von anderen Korsettträgern einbauen könnte. Einfach als Aufmunterung.
Am wichtigsten dabei ist es mir wirklich, den Patienten davon abzuhalten sein Korsett bei xy bauen zu lassen, sondern gleich mit der ersten Verordnung zu einem FAchmann zu gehen. Ob dieses Vorhaben realistisch ist und so funktioniert weiß ich noch nicht. Aber ich möchte es wenigstens versuchen, denn jedes Kind, was ich dadurch vielleicht vor einer OP oder einer vergeblichen Quälerei bewahren kann ist die Mühe und die Kosten wert.
Viele Grüße,
Katja
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eric
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Beitrag von eric »

Hallo Schu,
du schreibst....:

Oder dass ein Korsett Atemlöcher braucht und keinen Keuschheitsgürtel.

Was ist damit gemeint???
Gruß eric
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Beitrag von Schu »

Hallo Eric,
mit Atemlöchern meine ich die Freizonen gegenüber den Druckstellen.
Naja und den Keuschheitsgürtel habe ich so genannt ;) . Damit meine ich den Metallbügel, der vorne direkt unter den Schlüsselbeinen die beiden Schulterdinger verbindet. Durch diesen Metallbügel soll das Korsett Stabilität bekommen. Ohne Metallbügel wäre es angeblich nicht möglich das Korsett stabil genug zu bekommen, sondern es würde immer mit in die Skoliose gehen :/ . Ich bin leider technisch nicht so versiehrt, sonst würde ich ein Foto dieses Bügels einstellen. Für meine Patienten ist das schlimm, denn neben der sonstigen Quälerei kann man nur noch wirklich hochgeschlossene Shirts tragen.
Viele Grüße,
Katja
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Beitrag von Leipzigerin »

http://ortho.uniklinikum-dresden.de/Sko ... Eltern.pdf
Schau mal hier!
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Beitrag von Schu »

Danke für den Tipp,
werde es mir heute abend mal zur Gemüte führen :) .
Lg, Katja
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