elfi hat geschrieben:Erstens wurde alle Röntgen so gefertigt, dass sie ungefähr 2 Stunden davor bei Rahmouni ihr Korsett auszog, wir fuhren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Dr. Hoffmann - dort wurde geröngt.
Wie groß sind die Winkel wirklich (58 und 42° oder bedeutend größer?) ?
Dann habt ihr gar kein Zwischenergebnis. Sie muss das Korsett 48 Stunden vorher aushaben.
Wieviel der Unterschied ausmacht kann niemand sagen.
2) Da meine Tochter seit ca. einem Jahr nicht mehr zu bewegen ist, zu ihrer Physiotherapeutin zu fahren oder daheim zu schrothen, fürchte ich auch, dass ihre Muskulatur nicht die beste ist - ich kann sie aber mit 16,5 Jahren nicht mehr dazu zwingen, zumindest schaffe ich es nicht.
Das wird kein Problem sein, weil das Korsett die Muskulatur schon sehr gut trainiert.
3) Korsett abschulen ist doch auch ein langwieriger Prozess - ich habe echt Angst, dass die Quälerei der letzten Jahre umsonst war, weil dann etwas zu schnell vorgegangen wird.
Ich würde es gar nicht ganz abschulen. Das heißt, wenn ohne OP, dann nachts weiter tragen, aber natürlich mit großzügigen Ausnahmen (muss nicht jeden Tag sein, und auch Wochen lang nicht im Urlaub usw., das kann sie sich dann schon leisten, es soll die Lebensqualität nicht einschränken und keinen Zwang darstellen). Sie sollte es dann halt immer wenn sie die Gelegenheit hat anziehen, so wie das Zähneputzen (dauert ja auch nicht länger, das an und ausziehen). Man vergisst das auch irgendwann bzw. nimmt das nicht mehr so bewusst war, dass man sein Korsett an und auszieht, weil das zu so einer so unwichtigen Tätigkeiten wird wie Türen aufschließen. Realisieren tut man das immer nur, wenn man mal mit dem Korsett verreisen will und nicht weiß wohin damit oder wenn es zu eng wird.
Wenn man nie richtig abschuhlt ist man sowieso in gewisser Weise "süchtig" danach, dann ist dass alles kein Problem. Nur nachts tragen wird sie dann so ab 18 können. Abschulen dauert also schon so lange.
4) wenn erzählt wird, das nach 14 Tagen man aus der Klinik entlassen wird, dass manche die OP ganz schnell wegstecken, dass es Erfolge gibt, bei denen Winkel dieser Größenordnung dann weg sind, und die Tochter nur mehr den Wunsch hat, "gerade" zu sein - dann will man die ganzen Risken nicht hören.
Naja, das muss sie sich halt überlegen ob sie "gerade" sein will (oder es aus ästhetischer Sicht vielleicht nicht eigentlich schon ist?) oder ob ihr die Verkrümmung egal ist.
Es steht hier nachts Korsett tragen im Zahnputz-Aufwand gegen die OP und was dazu gehört. Für Korsett spräche halt, dass man seinen Status Quo, so wie er ist, mit kennt und relativ sicher hat. Wie die OP verläuft und was danach ist, ist halt ungewiss. Korsett kann sie auch durch Schrothen ersetzen.
Für OP spricht, dass sie ihr Korsett dann eingebaut hat, und keine Korsett-Bechaffungs-Probleme. Dagegen spricht das Risiko irgendwann dadurch einen Langzeitschaden zu erleiden (wenn sie Pech hat gleich). Im viel unsozialerem Ausland mag man ja nun nicht gerne chronisch krank werden.
ich selbst bin schon der Verzweiflung nahe, denn es ist meine Tochter, mein Kind, dem ich helfen möchte, dass aber nicht kämpfen will, und damit ihr Leben gefährdet.
Ja, also ihr solltet das beide nicht überbewerten, so lange sie ihr Korsett trägt ist alles im grünen Bereich. Sie muss sich halt überlegen, ob sie eine OP dafür haben will, um sich nicht mehr um ihre Korsettversorgung kümmern zu müssen (das ist wahrscheinlich noch der größte Aufwand bei der ganzen Sache, die Beschaffung des Korsetts) bzw. aus anderen Gründen die OP will.
Da so eine OP aber innerhalb ein paar Wochen erledigt sein kann, stellt es jetzt ja auch nicht so eine große Dringlichkeit dar, die OP jetzt gleich zu machen. 2 Jahre USA hören sich ja dann eh danach an, als ob sie zeitlich flexibel ist. Nicht wie Berufsausbildung, Festanstellung etc.
Ihr müssst halt die Familienversicherung in Deutschalnd aufrecht erhalten. Ihr schreibt sie einfach an der Fernuni Hagen ein, dann hat sie Studentenstatus. Das müsste meiner Meinung nach gehen.