Hohe Korrekturwerte im Korsett bei Erwachsenen sinnvoll?

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Hohe Korrekturwerte im Korsett bei Erwachsenen sinnvoll?

Beitrag von Luise »

Hallo!

Anfang der Woche habe ich mein "Folterinstrument" in Stuttgart abgeholt. Bei der ersten Anprobe bekam ich kaum Luft und hatte starke Beklemmungen und Schmerzen. Bei der zweiten Anprobe am selben Tag war es schon weitaus besser auszuhalten. Ich bat Herrn Rahmouni darum, es etwas erträglicher für mich zu gestalten, zumal mir das Korsett ja eine Hilfe im Alltag sein soll, keine zusätzliche (und wie ich finde enorme) Belastung. Eine weitere Verschlechterung soll damit aufgehalten werden, gerade biegen wird er mich nicht mehr. ;) (Ich bin 28 Jahre alt.)

Gestern habe ich mein Rahmouni zum ersten Mal zuhause getragen. Nach gerade mal 25 Minuten habe ich aufgrund der Luftnot und Schmerzen aufgegeben. Nun habe ich stärkere Schmerzen als sonst und führe das eindeutig auf das Korsett zurück. Kann das sein, nach gerade mal 25 Minuten?

Ich weiß, ich bin eine Memme ;( , aber die Angst, mir eher etwas Schlechtes damit zu tun, ist groß. Die Relation Kosten - Nutzen muss ja stimmen.

Freue mich auf Eure Antworten/ Erfahrungsberichte!

LG

Edda
Karlson vom Dach
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 413
Registriert: Fr, 17.09.2004 - 22:08
Wohnort: München

Beitrag von Karlson vom Dach »

Hallo Edda,

bin noch älter als Du, hatte eine 65°-Kyphose und diese war total fixiert!
Ich bin inzwischen, bis auf die obere BWS, gerade und schmerzfrei. Ich nehme das Korsett inzwischen nicht mehr war, ausgenommen die Phasen nach dem Aufpelottieren. Ich trage es jetzt seit 3 Jahren 23h und möchte nun die Tragezeit reduzieren.
Letzte Woche habe ich es einmal 48h nicht getragen: war weitestgehend schmerzfrei, bin auch wieder etwas zusammengesackt. Hatte mich eine halbe Stunde auf eine Isomatte gelegt und bin dann ohne Probleme (=übermäßiger Druck) ins Korsett geschlüpft, als wenn die 48h nicht da gewesen wären!!!
Am Anfang ging es mir ähnlich wie Dir, das ist normal!!! Allerdings gelten meine Erfahrungen für eine Kyphose!

Grüße,

Karlson
Kein Mensch muß müssen
Reinhard K. Sprenger
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo Karlson,

danke für Deine aufmunternden Worte! Habe es gestern bereits eine 3/4 h tragen können, allerdings nicht ganz so fest zugeschnürt wie bei Herrn Rahmouni. :P

Edda
Benutzeravatar
sapling
Newbie
Newbie
Beiträge: 46
Registriert: So, 31.10.2004 - 19:06
Wohnort: Hamburg

Höre auf Deinen Körper!

Beitrag von sapling »

Hallo Edda,
ich (51) hatte anfangs auch erhebliche Probleme. Inzwischen geht es besser und ich komme auf Tragezeiten von bis zu 6 Stunden (nach 6 Monaten). Allerdings kann ich es aus beruflichen Gründen nicht täglich tragen. Ich nutze das Korsett nur zur Schmerzminderung und zur Erinnerung. Wenn ich aktute Schmerzen habe lege ich wenn möglich das Korsett an. Das geht nur nachts nicht, weil ich da überhaupt nicht mit dem Korsett klar komme. Mit Erinnerung meine ich, dass ich das Korsett so häufig wie möglich auch ohne akute Schmerzen anlege, damit die erzwungene Korsetthaltung zu meiner Standardhaltung wird.
Das Korsett alleine ist für mich jedoch nur der geringere Teil der Bewältigung des Tages. Viel wichtiger ist für mich das regelmäßige Kieser-Training (Kraft-Training). Auch wenn man das hier nicht gerne liest, ist es für m i c h viel wirkunsvoller als Schroth und begleitet mich nun sein Monaten.
Alles Gute
Sapling
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15152
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

edda hat geschrieben:Ich weiß, ich bin eine Memme , aber die Angst, mir eher etwas Schlechtes damit zu tun, ist groß. Die Relation Kosten - Nutzen muss ja stimmen.
Ich denke, dass die Lebensqualität die größte Rolle spielen sollte.
Bei den meisten geht es um Schmerzbekämpfung und deshalb sollte das Tragen eines Korsetts nach den üblichen Anfangsproblemen mittelfristig weniger Schmerzen auslösen, als es ohne Korsett der Fall ist.

Da ich hauptsächlich wegen der Lebensqualität kein Korsett-Träger bin, kann ich nur theoretische Vermutungen anstellen. Und die sagen mir, dass man langfristig erfolgte Veränderungen auch nur langfristig wieder rückgängig machen sollte.
Wenn aber Schmerzen mit einer höheren Korrektur deutlich gemindert werden, ist das sicherlich eine Option.
Ich denke aber, man sollte sich klar darüber sein, dass dieser Zustand immer durch eine aktive Muskelpflege stabilisiert werden sollte. Insbesondere wenn gleich am Anfang mit hohen Korrekturen angesetzt wird, besteht nach meiner Ansicht die grosse Gefahr, dass eine noch nicht ausreichend angepasste Muskulatur (incl. Bänder und Sehnen) grosse Probleme bereiten kann, wenn das Korsett längerfristig nicht getragen werden kann.
Gerade mit fortschreitenden Alter und damit verbundenden Gesundheitsproblemen kann das Korsett-Tragen und die aktive Muskelpflege stark eingeschränkt sein, ohne dass es an Motivation fehlen muss.

Gruss
Klaus
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo!

Danke für die Antworten!

@ sapling: Über Kieser-Training denke ich seit geraumer Zeit nach, in Frankfurt gibt es ja einige Filialen... Einen Schroth-Therapeuten gibt es hingegen nicht. Ist für mich aber auch ein erheblicher finanzieller Aufwand.

@Klaus: Ähnlich sehe ich das an und für sich auch. Eine leichte Korrekturwirkung wäre mir (zu Beginn?) lieber. Eine Zahnspange wird auch nach und nach fester eingestellt - und nicht Knall auf Fall. Es besteht ansonsten die Gefahr, dass die Zähne locker werden. Das könnte man auch auf die Wirbelsäule und die entsprechenden Muskeln und Bänder anwenden...

Ich hatte Herrn Rahmouni darauf hingewiesen, dass das Korsett mir eine Hilfe im Alltag sein soll - keine Bürde. (Ich erntete nur ein müdes Lächeln und kam mir nicht ernst genommen vor.) An der rechten Schulter drückt es so stark, dass der Arm beim Tragen schwer wird und taub. Das Teil, das gegen die Schulter drückt, sitzt nicht richtig - auch darauf hatte ich Herrn Rahmouni aufmerksam gemacht...

Ach herrje! :< Ich komme erst Mitte Januar wieder nach Stuttgart.

LG Edda
Benutzeravatar
Thomas
Tech-Admin
Tech-Admin
Beiträge: 3565
Registriert: So, 19.02.2006 - 10:23
Geschlecht: männlich
Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
Wohnort: Nähe Stuttgart

Beitrag von Thomas »

edda hat geschrieben:Ich hatte Herrn Rahmouni darauf hingewiesen, dass das Korsett mir eine Hilfe im Alltag sein soll - keine Bürde.
Hallo Edda,

ich verstehe schon, dass Dir das Korsett eher eine Hilfe denn eine Bürde sein soll, aber besonders am Anfang einer Korsett-Therapie ist das bei den allermeisten eher ein Wunschdenken denn eine Realität.

Wie Klaus auch schon öfters geschrieben hat - obwohl er selbst kein Korsett trägt, kann er das sehr gut nachempfinden - beeinträchtigt das Korsett bei den allermeisten Menschen zuerst einmal die Lebensqualität ganz beträchtlich, und ganz besonders am Anfang überwiegen meist die Unannehmlichkeiten und die durch das Korsett verursachten Schmerzen die positiven Effekte des Korsetts oft ganz erheblich.

Dies ist dann auch der Grund dafür, dass viele Erwachsene die Korsett-Therapie auch relativv schnell wieder abbrechen oder trotz intensiver Bemühungen nie auf die von ihnen selbst angestrebten täglichen Tragezeiten kommen.

Ich muss zugeben, dass auch mich das Korsett nach fast zwei Jahren - im Gegensatz zu Karlson - immer noch enorm einschränkt und belastet, obwohl ich es in der Regel 20 Stunden am Tag trage und daher sagen kann, dass ich es einigermaßen gewohnt bin. Ich fühle mich nach wie vor sehr eingeschränkt wenn ich das Teil anhabe, fühle mich darin wesentlich kurzatmiger als ohne Korsett; und überhaupt ist das Teil füchterlich unbequem.

Andererseits habe ich den Vorteil, dass ich, sobald ich das Korsett anhabe, durch die Aufrichtung (bei mir von knapp 60 auf 37° Kyphose) sofort schmerzfrei bin und allein dieser Umstand läßt mich das Korsett ertragen. Ich hoffe natürlich, dass sich mein Rücken mit der Zeit dahin entwickelt, dass ich das Korsett irgendwann gar nicht mehr - oder vielleicht nur noch nachts - tragen muss, aber ob das wirklich eines Tages so sein wird weiss heute noch niemand.

Was ich Dir mit dem ganzen sagen will:

Eine Korsett-Therapie ist - hauptsächlich zu Beginn - ein harter Weg. Als Erwachsener kannst Dich selbst entscheiden, ob Dir die für Dich erreichbaren Vorteile, die Dir das Korsett bringen kann, die anfänglichen (und auch dauerhaften) Entbehrungen durch daqs Korsett wert sind. Im Prinzip ist es eine Abwägung zwischen zwei Übeln, welches bei Dir das kleinere ist musst Du selbst entscheiden!

Viele Grüße

Thomas
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15152
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

edda hat geschrieben:@ sapling: Über Kieser-Training denke ich seit geraumer Zeit nach, in Frankfurt gibt es ja einige Filialen... Einen Schroth-Therapeuten gibt es hingegen nicht.
Ist es richtig, dass Du noch keine Schroth REHA gemacht hast?
Dann würde ich trotz Korsett, das Du ja noch nicht optimal trägst, kein Fitness Training anfangen.
Ich sage das hier mittlerweile schon "gebetsmühlenartig", Kieser ist bezüglich Skoliose/Kyphose kein besonderes Fitness-Studio, auch wenn das in der Werbung anders steht.
Ist für mich aber auch ein erheblicher finanzieller Aufwand.
Vorraussetzung für ein Training in eigener Kompetenz sind natürlich geeignete Geräte, die es aber nicht nur bei Kieser gibt.
Hier in Hannover trainiere an fast den gleichen Geräten in einem anderen Studio (Eisenhauer) für 24.90 € im Monat incl. Sauna :) !
sapling hat geschrieben:Viel wichtiger ist für mich das regelmäßige Kieser-Training (Kraft-Training). Auch wenn man das hier nicht gerne liest, ist es für m i c h viel wirkunsvoller als Schroth und begleitet mich nun sein Monaten.
Grundsätzlich ist das auch meine Devise, weil es ja bei der Muskelpflege um die nötige andauernde Motivation geht.
Es ist nur wichtig, dass man aus dem richtigen Körpergefühl heraus trainiert. Auch wenn das Korsett Tragen ein ganz wichtiges Element bei der richtigen Bewegungsausführung in richtiger Haltung bedeutet (Training natürlich ohne Korsett) denke ich, dass Schroth Kenntnisse schon vorhanden sein sollten.
Insbesondere bei Skoliose ist die Korrekturhaltung ganz wichtig.
Bei Kyphose kann man durch das symmetrische Fitness Training viel besser die Korrekturbewegung verfolgen.

Gruss
Klaus
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo Klaus,

nein, eine SCHROTH-REHA habe ich noch nicht gemacht, geschweige denn entsprechende KG. Erst vor Kurzem habe ich hier im Forum erfahren, dass es diese Art des Trainings für Skoliotiker gibt... :/

Ich bin aber in einem Turnverein (dem größten Hessens), dort belege ich mehr oder weniger regelmäßig Kurse, z. B. Power-Bauch & Rückenfitness. Doch manchmal denke ich schon: "Ob das jetzt das richtige ist?"

Die Kur nehme ich Anfang des Jahres in Angriff.

LG Edda
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15152
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

edda hat geschrieben:Ich bin aber in einem Turnverein (dem größten Hessens), dort belege ich mehr oder weniger regelmäßig Kurse, z. B. Power-Bauch & Rückenfitness. Doch manchmal denke ich schon: "Ob das jetzt das richtige ist?"
Alle diversen zahlreichen Angebote incl. Fitness Training beziehen sich immer auf den "normalen" Rücken!
Man braucht wirklich seine eigene Kompetenz.
Die Kur nehme ich Anfang des Jahres in Angriff.
Die Diskussion im anderen Post über Deine Korsett Ängste finde ich vor dem Hintergrund des Postes von Toni sehr bemerkenswert.
Ein Korsett zumindest als Vorbereitung und Hilfsmittel bei einer Schroth REHA kann durchaus sehr sinnvoll sein. Bei meiner REHA in 2005 wurde in Bad Salzungen einer Mitpatientin empfohlen, ein Korsett anfertigen zu lassen, um beim Schrothen in die Bereiche zu kommen, die für sie erst mal nicht erreichbar waren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es besser gewesen wäre, wenn sie das Korsett bereits am Anfang der REHA schon eine Weile getragen hätte.
Immerhin hat man nicht so oft die Möglichkeit, so intensiv, kompetent und ständig an die Situation anpassend Schroth zu machen.

Gruss
Klaus
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo Klaus,

ja, der Bericht von Toni ist beeindruckend! Ich sehe das Korsetttragen nun auch als Vorbereitung auf eine REHA...

Was den Sport angeht: Trotz meiner starken Krümmung und Rotation bin ich ein sehr sportlicher Typ, d.h. schlank, groß, rel. muskulös. Ganz auf den "normalen" Sport verzichten hieße bei mir, dass ich gar nichts mehr mache, denn einen SCHROTH-Therapeuten gibt es wie gesagt in ganz Ffm & Umgebung nicht. Einige Übungen mache ich einfach nicht mit...

Trage das Korsett erst seit ein paar Tagen; hatte es gesten 1:45 h an. Komisch, ich habe das Gefühl, dass die Rippenbuckel ohne das Korsett nun auffälliger hervortreten. Ist das möglich?

LG

Edda
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 15152
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

edda hat geschrieben:Ganz auf den "normalen" Sport verzichten hieße bei mir, dass ich gar nichts mehr mache, denn einen SCHROTH-Therapeuten gibt es wie gesagt in ganz Ffm & Umgebung nicht. Einige Übungen mache ich einfach nicht mit...
Nach der REHA hast Du Deine eigene Kompetenz bezüglich Sportarten bzw. Bewegungsausführung. Du solltest die Therapeuten dazu ruhig mit Fragen bombardieren.
Ambulante Schroth Therapeuten sollten eigentlich nach der REHA fast überflüssig sein. Du sollst ja die Übungen dann selbst zuhause weitermachen. Und wenn die Motivation nachlässt, solltest Du wirklich an ein Fitness Geräte-Training denken.
In Bad Salzungen gibt es ja das sogenannte Sequenztraining an Geräten, dass Dich fit macht für das Training zuhause im Studio. Bitte da viel nachfragen und mit den Therapeuten beim eigentlichen Schrothen drüber sprechen.

Hattest Du eigentlich die Hotline in Bad Sobernheim bezüglich Therapeuten in der Region Frankfurt angerufen?

Gruss
Klaus
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo Klaus,

ja, habe ich. Die Liste aus Sobernheim war leider nicht aktuell, keiner der angegebenen Schroth-Therapeuten arbeitet noch...


Schade, aber wie gesagt: Nach der REHA werde ich dann privat schrothen können und mit dem neu erworbenen Wissen evt. auch Gerätetraining machen. :lach:

Gruß

Edda
Benutzeravatar
nadine22
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 188
Registriert: Sa, 17.11.2007 - 21:58

Beitrag von nadine22 »

hallo.
habe etwas in diesem thema rumgestöbert.
ich bin 22 jahre alt und bekomme nächste woche mein erstes rahmouni korstett....
ich habe eine kyphose von 70° was mich sehr belastet,da ich kaum luft bekomme und mir sehr oft am tag die hände kribbeln...
außerdem knackst mein Ego etwas.(so ein buckel sieht ja nit toll aus....)
jeder orthopäde hier bei uns hat nur den schmerz weggespritzt und tabletten verschrieben und gemeint ich müsse mehr sport machen und das ganze problem auf meine 2 kinder geschoben die ich bekommen habe....
bis ich hier im forum auf dr.hoff(nung)mann gestoßen bin der wirklich das 1.mal in 22 jahren etwas unternahm.....schroth ,korsett....


ausdem grund hab ich mir sehr fest vorgenommen das korsett so zutragen wie ich es tragen soll.....
immerhin kann es ja nicht schlimmer werden.....
hoffe ich....
(es passt zwar nicht ganz zu der fragestellung aber ab nächster woche kann ich sicherlich mitreden.....)
mit dem schmerz hab ich das gelernt,was ich ohne den schmerz nie hätte lernen können....
Benutzeravatar
Thomas
Tech-Admin
Tech-Admin
Beiträge: 3565
Registriert: So, 19.02.2006 - 10:23
Geschlecht: männlich
Diagnose: Kyphose anfangs 59 Grad, inzwischen nur noch 49 Grad, Neuroforamen-Stenose (Einengung der Nervenwurzeln) in der HWS.
Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
Wohnort: Nähe Stuttgart

Beitrag von Thomas »

Ich hab ma die Frage von blümchen nach Erfahrungsberichten von erwachsenen Korsett-Trägern in einen eigenen Thread verschoben!

Thomas
Benutzeravatar
elaine
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 88
Registriert: So, 11.01.2004 - 13:11

Beitrag von elaine »

Hallo edda,
ich bin 26 und habe auch ein Rahmouni- Korsett, seit etwa 5 Monaten.
Obwohl mir Dr. Hoffmann schon vor einem Jahr zu einer OP geraten hat, wollte ich es unbedingt mit einem Korsett ( einem "richtigen" ) versuchen.
Es hat dann noch ein paar Monate -Kampf mit der KK - gedauert, bis ich es endlich hatte. Und was hatte ich mir alles vorgenommen!
Zu Beginn schaffte ich immer nur eine Stunde, bis die Schmerzen dann so groß waren, dass ich es ausziehen musste.
Nachts habe ich es bisher nie länger als 1,5 Stunden geschafft > Schmerzen.
Ich habe es trotzdem immer wieder versucht. Auch in einer Einstellung, die nicht bis zu den roten Strichen ging. Bis ich dann eine Magenschleimhautentzündung von dem Teil bekommen habe. Ich gehe mal davon aus, dass das Korsett der Grund war, denn als ich es anhatte, hatte ich immer bald Sodbrennen, egal ob ich etwas gegessen hatte oder nicht.
Durchfall bekam ich auch meistens, weil der Bauch so eingedrückt ist.

Mal ganz abzusehen von den Schmerzen...
Mittlerweile ziehe ich es gar nicht mehr an, weil ich vom Korsetttragen im Endeffekt mehr Beschwerden und Schmerzen habe / hatte als vorher. Leider bin ich nicht ein ganz so starker Mensch wie vielleicht einige andere Erwachsene Korsettträger hier im Forum. Vielleicht versuche ich es nochmal mit dem Korsett, aber nach Schmerzen, Beschwerden und 3 Kilo die ich abgenommen habe ( wiege bei 185cm eh nur 68 Kilo ) , habe ich im Moment erstmal genug davon.

Ich wünsche dir mehr Durchhaltevermögen und Mut und Kraft als ich habe.

Gruß,
elaine
Benutzeravatar
Kypho60
treues Mitglied
treues Mitglied
Beiträge: 313
Registriert: Sa, 19.10.2002 - 00:00
Wohnort: NRW

Beitrag von Kypho60 »

Hallo elaine,
du bist erwachsn und dann gilt wohl:
wenn die Beschwerden durchs Korsett größer als ohne sind würd ich's wohl auch aufgeben. Bei manchen wird's halt erträglich, manchmal sogar selbstverständlich. Bei anderen rebelliert der Körper so stark, dass man der Quälerei ein Ende setzen sollte.

Aber eins ist mir nicht ganz klar:
eliane hat geschrieben:... eine Magenschleimhautentzündung von dem Teil bekommen habe. Ich gehe mal davon aus, dass das Korsett der Grund war, denn als ich es anhatte, hatte ich immer bald Sodbrennen..
Die Zusammenhänge zwischen Korsett und Reflux (=Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre -> Sodbrennen) sind nachvollziehbar, aber dies löst keine Magenschleimhautentzündung aus.
Wenn du das Korsett sonst hättest tragen können und es wirklich helfen würde, hätte man mit Medikamententen etwas gegen die Magensäure, die das Sodbrennen verursacht, unternehmen könne, nicht jedoch gegen den Reflux, der dann aber meist beschwerdefrei bleibt.
-------------
Was machst du denn jetzt gegen deine Rückenverkrümmung? Oder hast du noch keine besonderen Einschränkungen/Schmerzen?

Für mich als Erwachsener dient das Korsett primär zur Steigerung oder dem Erhalt der Lebensqualität (bei Schmerzen/Beschwerden), aber nicht so sehr als ein rein rückenbegradingendes Therapiegerät.
Aber da hab ich auch schon von anderen Motivationen gehört.

LG
Luise
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: Di, 05.06.2007 - 10:24
Geschlecht: weiblich

Beitrag von Luise »

Hallo elaine,

danke für Deinen Kommentar, da fühlt man sich doch gleich verstanden... :lach: Ja, momentan ist es auch bei mir so, dass die Nachteile klar überwiegen. Ich hatte vorher kaum Schmerzen. Trage ich das Korsett (max. 2,5 h), habe ich starke Beschwerden: Schmerzen, da das Korsett oben nur punktuell drückt, schiefe Körperhaltung, die ich darauf zurückführe, dass mich das Korsett unten korrigiert, oben kaum (mein Gefühl, werde erst nächste Woche im Korsett geröngt), extrem eingeschränkte Beweglichkeit, Taubheitsgefühle im rechten Arm, Kribbeln... Ist von den genannten Dingen Deiner Meinung nach etwas bedenklich?

Ich hoffe, ich kann meine Fragen nächste Woche mit Dr. Hoffmann abklären und das Korsett wird von Herrn Rahmouni noch nachgearbeitet.

Schön, dass hier noch eine "Hessin" meines Alters im Forum ist! :D

LG

Edda
Benutzeravatar
SchwarzeSchnecke
Vielschreiber
Vielschreiber
Beiträge: 736
Registriert: Sa, 20.01.2007 - 22:40
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Bindegewebsschwäche, Hypermobilität, Hyperkyphose, leichte sek. Skoliose 3b rechts, kissing spine disease (BWS), Bandscheibenprotrusionen; Depressionen
Therapie: Rahmouni-Korsett 2007-2012, Gymnastik/ KG (diverse), Schwimmen
Wohnort: Württemberg

Korsett bei Ausgewachsenen: Unterschied Kyphose / Lordose?

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo,

Durch das Lesen der Beiträge von ausgewachsenen Korsetträgern habe ich inzwischen den Eindruck bekommen, daß es einen Riesenunterschied macht, ob jemand das Korsett wegen Skoliose oder wegen Kyphose hat; Ausgewachsene mit Kyphose scheinen eher davon zu profitieren.

Habt ihr auch diesen Eindruck?

:?: Falls ja: Kann mir jemand erklären, warum das so ist?

VG, Anne
Maestro
Gesperrter User
Gesperrter User
Beiträge: 617
Registriert: Mi, 25.10.2006 - 02:01

Beitrag von Maestro »

@SchwarzeSchnecke

Diese Beobachtung kann Ich so auch nur Bestätigen.
Mir geht es genauso in den gut 11 Monaten hier als Beobachter der diese Schlüsse zieht die Ihr Heute erwähnt.
Wo dran das explizit liegt weis Ich allerdings auch nicht.
Fakt scheint zu bleiben das bei Skoliosen hingegen die OP besser funktioniert vom Ergebnis, bei Kyphosen dagegen ganz und gar nicht.
Toni meinte irgendwan sogar mal Er kennt niemanden Erwachsenen dem es nach Kyphosen OP"s besser ging als vorher, eher im Gegenteil.
Vieleicht "Ausgleichende" Gerechtigkeit wer weis das schon, so hat jeder seine spezifische Last, Probleme und "Vorteile".
Ganz intresant ist ja auch das man liest das MänlicheWesen in der Entwicklung in der Regel schlechtere Compilance haben als Damen und sich das ganze dann bei Adult Trägern wieder umdreht.
Antworten