Schaut was ihr machen könnt und wenn es nicht ohne offenen Stellen geht, lass Deine Tochter selbst entscheiden, wie weit sie gehen möchte.elfi hat geschrieben:Meine Tochter möchte das auch durchziehen - und ihre Haut ist sicher empfindlich.
Eine OP richtet ja schließlich auch Schaden an: Riesige Schnitt-Wunden, mehrere Bandscheiben draußen usw. Das muss man dann in Relation zu dem Schaden stellen, der einem durch die offenen Hautstellen ensteht.
Eine Frage allerdings: Wann hatte Deine Tochter ihre erste Regelblutung?
Der Erfolg einer Korsett-Therapie bei solchen Gradzahlen hängt nicht nur davon ab, wie gut das Korsett korrigiert sondern auch wie viel sie noch wächst. Wenn kein oder kaum noch Wachstum kommt, dann kann man damit nur noch einer Verschlechterung entgegenwirken, aber kaum noch haltbare Verbesserungen erzielen.
Als Anhaltspunkt:
Ich hatte meine erste Regelblutung 1/2 Jahr bevor ich mein Korsett bekommen habe.
November 1990: 32°
Januar 1991: Erste Regelblutung
August 1991: 58° (13 Jahre und 1 Monat alt) und Beginn der Korsett-Therapie
Ich bin während der Korsett-Therapie noch ca. 8 cm gewachsen.
Ein weiterer Faktor der eine Rolle spielt ist, wie lange die Skoliose in der entsprechenden Stärke schon bestanden hat. Je länger, desto schlechter.
Die Beweglichkeit läßt sich am Primärkorrekturergebnis abmessen.
Ich habe bisher keinen Rahmouni-Korsett-Träger kennen gelernt, der erst mit 15 Jahren mit einer Korsett-Therapie angefangen hat, und röntgenologisch bedeutende Verbesserungen erzielt hat, optisch ja, aber nicht auf dem Röntgenbild. Bei einer normal entwickleten 15 Jährigen würde ich also nicht mehr auf Korrektur bauen.
Deswegen, versucht anhand dieser Faktoren einzuschätzen, wieviel an Korrektur möglich ist, wieviel ihr erwartet und mit was ihr zufrieden seid bzw. wo ihr die Grenze setzt und sagt, dann doch besser OP.