Chenau Korsett NON STOP??????

Alles zur Korsett-Therapie für Jugendliche und Erwachsene bei Skoliose, Morbus Scheuermann, Kyphose ...
pünktchen
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Chenau Korsett NON STOP??????

Beitrag von pünktchen »

Hi wie viele stunden tragt ihe euerChenau Korsett am Tag? Mein Orthopäde meint 16 :grosseaugen: ,mein Korsettanfertiger 23, :erschreck: mein Hausarzt meint ich soll es Nachts auslassen un dich würde es am liebste wegschmeißen :D
Was meint ihr? Und zieht ihr euer korsett in der schule an oder nicht,ich würde es nämlich gerne auslassen! :buhu: Da ich die "Tupperschüssel"noch nicht so lange habe kenn ich mich damit nicht so gut aus.Was habt ihr für eine Überlabensstrategie? :versteck:
Würd mich freuen wenn ihr zurück schreibt

Euer Pünktchen :flower:
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Lia
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Hi

Beitrag von Lia »

Hi Pünktchen :hallo:

Ich habe mein Chenau Korsett zwar vor drei Jahren abgeschult :flower: , aber vielleicht kann ich dir ja trotzdem so als "alter" Laie (obwohl ich bin ja erst 22) deine Fragen beantworten.
Mein Korsett habe ich damals 23 Stunden am Tag getragen, was nicht immer einfach war :tear:. Ich denke mal, dass kein Korsetträger der Zeit nachtrauern wird ;). Damals war es aber auch so, dass mein behandelnder Arzt und Orthopädie sagten, ich müßte es 23 Std. tragen um eine Verbesserung zu erziehlen.
Ich habe es damlas auch in der Schule getragen und es war kaum zu übersehen, dass ich einen "Kampfpanzer" trage, so schön wie du ihn nennst.
Ja, eine Überlebensstrategie. Ich denke das es wichtig ist, zu sich zu stehen und sich nicht unter kriegen zu lassen :zustimm:.
Dabei können Freunde sehr hilfreich sein.
Das hört sich jetzt alles super toll und einfach an, ist es aber nicht immer.
Jedoch kann man mit viel Zuversicht, Mut und Selbstvertrauen viel erreichen. Manchmal hilft auch einfach eine positive Einstellung und ein lächeln :D .

Nun habe ich mal eine Frage, kann auch sein, dass ich es überlesen habe. Wie alt bist du denn und wieviel Grad hast du????

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.
Liege Grüße
*LIA*
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Hallo Pünktchen,

Das kommt ganz darauf an, wie Deine "Tupperschüssel" aussieht. Geh mal auf die Seite von http://www.rahmouni.de/ und schau Dir dort mal die Korsette an. Das sind hochkorrigierende Korsette die einem die besten Aussichtzen auf Erfolg bieten. Korsette mit weniger Plastik korrigieren leider auch wesentlich schlechter, oft nur halb so viel (ScoliOlogiC, RSC, Sanomed ...).

Die Korsette die dort abgebildet sind lassen sich mit Kleidung so gut kaschieren, daß sie für einen Laihen nicht sichtbar sind, und das auch mit, zwar nicht extrem und anliegend, aber doch schon figurbetonten Klamotten. Keine Schlabberpullies.

Mich haben im laufe der 5 Jahre, in denen ich mein Korsett ganztags, also auch in der Schule getragen habe, viele die es wußten angesprochen, ob ich es denn noch habe, und das obwohl ich es gerade anhatte.

Auf was es ankommt, ist die Beschaffenheit des Stoffs. Der muss etwas dicker, stabiler sein aber trotzdem noch gut fallen können. Im Prinzip bracht man Kleidung besserer Stoffqualität. Und dafür muss man länger suchen, weil die meisten Klamotten zwar ganz hübsch im Design sind, aber eine schlechte Materialqualität haben.

Wegen der Tragezeit solltest Du Dich in erster Linie nach den Angaben Deines Orthopädietechnikers richten. Generell solltest Du natürlich zu einem sehr guten Orthopädietechniker gehen der auf Skoliose-Korsett-Versorgung spezialisiert ist, und der hat dann natürlich auch gleichzeitig die meiste Erfahrung und ersetzt damit Orthopäde und Hausarzt.

Du solltest uns vielleicht mal Dein ALter nennen und wieviel Grad Du ohne Korsett und im Korsett hast, und auch von wem das Korsett ist, und falls es einen bestimmten Namen hat, welchen.
Zuletzt geändert von BZebra am Do, 09.11.2006 - 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
pünktchen
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Beitrag von pünktchen »

Ich bin 13 Jahre alt und habe 24° (nach irgengso´nem Kobbwinkel oder wie der sich schreibt :nixweiss: ) ich trage mein Korsett erst seit einer Woche.ich hab ein Chenaukorsett (viieeeeeeeeeeeeeel Plastik,wenig Platz zum Atmen :cry: und ekelhafte Schmerzen :heul: )Da mein Orthopäde ein Idiot(entschuldigung aber es ist so :motz: )ist will ich es bei einem anderen versuchen.Leider trägt mein Korsett extrem auf (ich habe in dem Ding Hüften wie ein Ackergaul und ne brutale Wespentaille,naja ihr könnt euch ja vorstellen wie das aussieht.... :erschreck: )Mein Orthopäde hat gemeint ich müsste unbedingt ein Chenaukorsett tragen,weil meine Wirbelsäule irgendwie in sich verdreht ist (Weiß derGeier wie das geht :wall: )Naja jedenfalls muss ich die Tupperdose noch tragen bis ich ausgewachsen bin,aber ad ich für meine 13 Jahre recht groß bin (1,69)wird das wohl nicht mehr so lange dauern :flehan:

Danke für eure antwort

Pünktchen
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La Copelia
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Beitrag von La Copelia »

Hi ,

Ich hab mein korsett so lang wie möglich angehabt.(Ich führte sozusagen Krieg mit mir selbst! :motz: :frown: )So lang wie möglich waren:2-8h.(Ich war tapfer)(Aber nicht immer :/ )

Am Anfang würde ich dir raten, es nur daheim anzuziehen, weil du es dort immer wieder ausziehen kannst(kommt vor).
Hab ich auch so gemacht! :ja:

Leibe Grüße COPELIA

______________________________
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Wer hat's gemacht, das Korsett? Ort und Name der Orthopädietechnik?
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Beitrag von pünktchen »

war beim Sanitätshaus Ehehalt in Aschaffenburg :tear:
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

pünktchen hat geschrieben:war beim Sanitätshaus Ehehalt in Aschaffenburg :tear:
Ja, also es muss auf alle Fälle noch im Korsett geröngt werden. Wenn Du ganz gerade bist im Korsett (und es natürlich schaffst Dich daran zu gewöhnen) ist es O.K.

Wenn dabei eine schlechte Korrektur rauskommt, würde ich mit dem Korsett zu einer erfahreneren Orthopädieetchnik wechseln. Die können da evtl. dann noch was ausbügeln.

Also erst mal abwarten, was dabei rauskommt.
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Beitrag von Mellie26 »

Mein Cheaneaukorsett sollte ich auch 23 Std am tag tragen, eine Std pro tag zum waschen war genehmigt es auszuziehen... mit dem ersten hab ich das auch geschafft,allerdings danach nicht mehr... aber ich hatte das Korsett in den Jahren 1982-1990 und da war das alles noch nicht so fortschrittlich wie heute.... ;)
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

BZebra hat geschrieben: Das kommt ganz darauf an, wie Deine "Tupperschüssel" aussieht. Geh mal auf die Seite von http://www.rahmouni.de/ und schau Dir dort mal die Korsette an. Das sind hochkorrigierende Korsette die einem die besten Aussichtzen auf Erfolg bieten. Korsette mit weniger Plastik korrigieren leider auch wesentlich schlechter, oft nur halb so viel (ScoliOlogiC, RSC, Sanomed ...).
Das stimmt nicht ganz!
Korsettgröße (Masse an Plastik) hat nicht zwangsläufig mit der Korsettwirkung zu tun
Ich kann nachvollziehen, dass es sich für viele logisch anhört, aber mehr Korrektur braucht nicht unbedingt “mehr Korsett”!
(Eigentlich dachte ich, diesen Vorurteil hatten wir schon ausgeräumt)

Vielmehr scheint es so zu sein, dass nicht jeder OT vermag einen vergleichsweise kleinen und gleichzeitig gut korrigierenden Korsett zu bauen.
Das soll keinen Orthopädietechniker disqualifizieren. Schon gar nicht in Anbetracht dessen, das es viele OT‘s nicht mal das schaffen: einen gut korrigierenden Korsi, egal welcher Größe , zu bauen.
Ein Korsett soll vor allem eins bewirken: ausreichend korrigieren.
Wenn es dabei auch noch nicht besonders groß ausfällt, hat der/die Korsettträger/in doppelt Glück gehabt.

Ich will hier nicht in eine Diskussion einsteigen, “Welcher OT kann kleine und gute K. bauen und welcher es nicht kann?”, mir ist an dieser Stelle nur wichtig das zu sagen; mit Gedanken an die Kinds die kleinere Korsette tragen und mit Pauschalen wie „kleines Korsett = kleinere Korrektur“ verunsichert werden

Größe eines Korsett ist kein Merkmal, der über die Korrekturwirkung eine zuverlässige Beurteilung erlaubt.
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Beitrag von J-Maria »

@ BZebra
Plötzlich ist dein Post weg??? :/

Wie auch immer, meine Antwort dazu:

Es geht lediglich darum, dass kleines Korsett nicht unbedingt kleinere Korrektur aufweisen muss,
natürlich meine ich bei vergleichbaren Skolis/Patienten.

Es geht nicht um "Durchschnitt"

Nicht mehr und nicht weniger wollte ich oben eigentlich sagen.

Es gibt genug schlechte Beispiele bei großen und kleineren Korsis – ich meine, das ist kein Qualitätsmerkmal: die Größe und Maße an Plastik.
(Ob das kleinere davon, demzufolge besser ist, weil für den Patienten mehr Bewegungsfreiheit bietet, bequemer und alltagstauglicher ist, ist ein anderes Thema)
Zuletzt geändert von J-Maria am Di, 14.03.2006 - 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

J-Maria hat geschrieben:mir ist an dieser Stelle nur wichtig das zu sagen; mit Gedanken an die Kinds die kleinere Korsette tragen und mit Pauschalen wie „kleines Korsett = kleinere Korrektur“ verunsichert werden
Wenn sich jemand bezüglich seiner Korsett-Korrektur verunsichert fühlt und das Korsett nicht erst neu hat, dann hat er ein Problem, denn dann weiß er seine Korrektur im Korsett nicht und sollte das als erstes mal in Erfahrung bringen.

Wenn jemand das Korsett schon länger hat und die Korrektur des Korsetts garnicht überprüft wurde, dann hat derjenige ein noch größeres Problem, dann hält sich der OT nämlich nicht an die Standards der Qualitätssicherung.

Und wer hier lesen kann, der ist auch nicht zu doof, um mit Korrekturwerten umgehen zu können. Im Gegenteil, es gibt hier ettliche 13 und 14-jährige, manchmal sogar 12 jährige, die wesentlich informierter und fitter sind als ihre Eltern, ihre Ärzte und (Ex-)OT's (in spe).

Edit: @J-Maria - Post neu- und umgeschrieben! Jetzt steht er halt unten drunter! :nixweiss:
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Beitrag von J-Maria »

BZebra hat geschrieben: Wenn sich jemand bezüglich seiner Korsett-Korrektur verunsichert fühlt und das Korsett nicht erst neu hat, dann hat er ein Problem, denn dann weiß er seine Korrektur im Korsett nicht und sollte das als erstes mal in Erfahrung bringen.

Wenn jemand das Korsett schon länger hat und die Korrektur des Korsetts garnicht überprüft wurde, dann hat derjenige ein noch größeres Problem, dann hält sich der OT nämlich nicht an die Standards der Qualitätssicherung.

Und wer hier lesen kann, der ist auch nicht zu doof, um mit Korrekturwerten umgehen zu können. Im Gegenteil, es gibt hier ettliche 13 und 14-jährige, manchmal sogar 12 jährige, die wesentlich informierter und fitter sind als ihre Eltern, ihre Ärzte und (Ex-)OT's (in spe).
Genau, und das gilt grundsätzlich bei allen Korsis egal welcher Größe.
Deine Aussage
Korsette mit weniger Plastik korrigieren leider auch wesentlich schlechter, oft nur halb so viel .
hat diesem Grundprinzip widersprochen und das habe ich gemeint.

Sorry, bin verzweifelt, deutlicher kann ich es nicht sagen ...
Glaube fast du verstehst mich schon, lenkst nur vom eigentlichen Thema ab

Gute Nacht!
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

J-Maria hat geschrieben: Deine Aussage
Korsette mit weniger Plastik korrigieren leider auch wesentlich schlechter, oft nur halb so viel .
hat diesem Grundprinzip widersprochen und das habe ich gemeint.
Dann präzisiere ich diese Aussage doch einfach noch mal. ;)

[equote=""]Korsette mit weniger Plastik korrigieren in den meisten Fällen auch wesentlich schlechter (als Rahmouni-Korsette), oft nur halb so viel.[/equote]

Besser?
Lara06

Gleiche Probleme

Beitrag von Lara06 »

Hallo Pünktchen.
Hey,ich glaube wir haben dieselben "Probleme",nämlich nicht die Modellmaße 90-60-90.Sondern eher:"na ja-brutale Wespentaillie-Hüften wie ein Ackergaul"! Du siehst es gibt noch jemanden in diesem Forum
der die selbe Meinung hat wie du.
Oh ich sollte mich wohl erstmal vorstellen.also ich bin 14 Jahre alt und
1,66m lang. Ich muss auch wie du eine "Tupperdose" tragen.Allerdings
erst seit ein paar Tagen. Eigentlich ja auch die Nächte durch. Aber das ist
bei mir im Moment noch garnicht drin! Na ja da merkst du auch wie sich
meine Begeisterung doch (noch) in Grenzen hält.
Wie kommst du mit deinem Kosi so zurecht? Momentan habe ich mehr Probleme mit als ohne und das ist irgendwie Schei....!
Allerdings habe ich zu meinem Orthopäden ein besseres Verhältniss wie du.Ebenso zu meinem OT. Beide kann ich dir empfehlen! Also wenn du
wechseln möchtest? Aber sicher wird dir der Weg dorthin zu weit sein,oder?
Wenn du willst so können wir uns ja in der "Leidenszeit" öfter mal austauschen und uns gegenseitig wieder aufbauen ?
Vielleicht hilft es uns beiden ja diese Zeit schneller zu überstehen.
Einfach nur so von Leidensgenossin zu Leidengenossin.
Also bis dann, los geht es.
Gruß Lara
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Coolkiss
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Beitrag von Coolkiss »

Hi Pünktchen!

In der ersten Zeit mit Korsett denkt man immer:Oh Gott,wie soll ich dieses Monster bloß 23 Stunden tragen?
Aber wenn du dich ein bisschen dran gewöhnt hast,dann fällt dir das gar nicht mehr so schwer und wenn du es dann einmal nicht anhast,dann fällt dir sogar irgendwas.

Ich (habe seit 3 1/4 Jahren ein Korsett,muss es seit einem halben Jahr aber nur noch nachts tragen) hab meinen "Panzer" von Anfang an immer getragen, auch wenn es am Anfang echt total gedrückt hat und ich mich total eingeengt und unbeweglich gefühlt hab.
Du musst schon ein bisschen Willenstärke und Durchhaltevermögen aufbringen,um die Korsettzeit durchzustehen! Und vor allen Dingen musst du deine "Tupperschüssel" gleich als deine zweite Haut annehmen und versuchen deine Tragezeit stetig zu steigern!

Zieh es in der Schule an,auch wenn du Angst davor hast,dass irgendwer ne blöde Bemerkung machen könnte! Schließlich gehts hier um deine Gesundheit und da sollten dir die anderen egal sein! Glaub mir, ich hab diese Einstellung auch erst nach einiger Zeit mit Korsett bekommen und hab es meiner Klasse auch dann erst ganz offen gesagt,aber danach habe ich mich gefragt, warum ich das nicht schon viel früher gemacht hab!

Dein Ziel ist es doch gerade zu werden, oder? Also verlier dieses Ziel nicht aus den Augen und trag deinen "Tupperschüssel"!

LG Coolkiss
Man kann aus jeder Schwierigkeit eine Chance machen.
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J-Maria
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Beitrag von J-Maria »

BZebra,

meine Anmerkung/Aussage war schlichter und unmissverständlicher :
Die Größe eines Korsetts sagt nichts aus über seine Korrekturwirkung.
Mir ging es darum, deine Aussage, dass kleinere Korsetts angeblich weniger korrigieren sollen, nicht richtig war. Ich habe hier bewusst keinen Namen der OT zu Sprache gebracht.
BZebra hat geschrieben:
J-Maria hat geschrieben: Deine Aussage
Korsette mit weniger Plastik korrigieren leider auch wesentlich schlechter, oft nur halb so viel .
hat diesem Grundprinzip widersprochen und das habe ich gemeint.
Dann präzisiere ich diese Aussage doch einfach noch mal. ;)

[equote=""]Korsette mit weniger Plastik korrigieren in den meisten Fällen auch wesentlich schlechter (als Rahmouni-Korsette), oft nur halb so viel.[/equote]

Besser?
Nicht ganz.
So wie du das formuliert hast, stimmt es nicht.
Es ist festzustellen, dass viele der Korsetts, mit den die Kids versorgt werden, schlecht oder zu wenig korrigieren. Mir ist nicht bekannt, dass die Ursache daran liegt, dass sie kleiner gebaut sind. Die Fälle wo das so war, das die Korsis nicht gut genug waren, die ich bis jetzt gesehen habe, sind eher groß ausgefallen, als das sie klein waren. Das Problem liegt bei den schlecht korrigierenden Korsetts nicht an deren Größe, sondern daran, dass die Korsettbauer es nicht besser können.

Weil du Rahmouni in Spiel bringst: Du sagst, dass er sehr gut korrigierende Korsetts baut.
Es tut im doch kein Abbruch, die Feststellung, dass es Herstellungsverfahren (CAD) und Techniken gibt,
bei denen es einem guten OT gelingt,
genauso gut korrigierende Korsetts, kleiner herzustellen.

Es ist doch erfreulich, wenn es das gibt.
Die Kids freuen sich über jeden Quadratzentimeter, die das Korsett kleiner ist und dabei sehr gut korrigiert.

Zu dem Plastikmüll, wie wir die schlecht korrigierende Korsetts bezeichnen, gehören Korsetts jeder Bauweise und Herstellungsverfahren. Es gibt da genug gegipste und auch nach dem CAD-System hergestellte Orthesen.
Hier ist nicht die Menge an angewandtem Plastik ausschlaggebend, sonden dass die Plastikmasse schlicht und einfachach gesagt schlecht geformt war
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Toni
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Beitrag von Toni »

Ich glaube nicht, daß die "Menge-Plastik" ein Qualitätskriterium für ein Korsett ist!
Hier geht es vor allem um welche Form für welche Skoliose?

Das Bemühen Püttmanns und Nahrs möglichst keine oder kaum Reklinations-Hörnchen zu verwenden, findet seine Grenzen bei den Korrekturen hochthorakaler Skoliosen,
Lumbale und lumbothorakale Skoliosen ohne besondere thorakale Gegenkrümmung sind sehr gut in "kleinen" Korsetten aufgehoben.
Daß Rahmouni auch solchen Skoliosen ein Korsett MIT Reklis zumutet hat Vor- und Nachteile.
Rahmouni dagegen würde NIEMALS Druck auf den Brustansatz oder sogar direkt auf die weiblichen Brüste legen, dafür lieber die Derotation des hohen Thorax von vorne über Reklibügel umlenken.
Die Reklibügel werden von Laien und Anfängern zuerst mal gehasst. Sie sind ja auch extrem lästig. Leider auch nicht gerade compliance-fördernd.
Ist man sie erst mal so richtig gewohnt, fehlt einem sogar etwas wenn sie wie bei mir am 2. Korsett weg sind, weil es viel anstrengender und unbequemer ist sich ständig selbst reklinieren zu müssen. Zudem steht dann die obere Rückenkante ständig grauenhaft ab.

Die Frage also ist eher die....,
.....wann kann auf ein oder zwei Reklis grundsätzlich verzichtet werden?
...wie wird auch hochthorakal eine gute Derotation ohne Reklis erreicht?
......wie geht eine hohe Reklinations-Korsettform auf das Flachrückenproblem ein, (wenn es denn tatsächlich eines ist)?
Müssen für eine kleines leichtes Korsett Pirmärkorrektur "geopfert" werden, die in einer "großen Orthese" vieleicht doch besser wären?
Wie wird verhindert, daß sich der hohe Thorax/Schultergürtel von der "Anti-Paket-Pelotte" wegdreht und das Korsett dadurch stark an Wirkungsgrad verliert?
Ich denke es ist ein gewaltiger Unterschied ob eine 12 - 13 jährige 30 - 35° lumbothorakale Skoli ( King 1-2) korrigiert werden muss oder ob eine 15-Jährige King 3 oder DM-Skoli mit über 50° nach 2 "kleinen, leichten" Versagerkorsetten endlich ein hochwirksames Powerkorsi haben will, mit dem sie eine OP vermeiden kann.
Unbestritten macht Rahmouni macher rel. kleinen Skoli ein ganz großes Power-Korsett. Er und seine Patienten haben Erfolg damit.
Unbestritten machen Nahr und Püttmann intelligente Korsette mit sehr guten Korrekturen mit einem Bruchteil an Plastikfläche.
Die beiden sind da eine große Ausnahme!
Wer mal Rahmounis "Aservatenkammer" gesehen hat, der weis, daß 80 - 90% der wirkungslosen und krottenschlechten Korsette Versuche von diversen OT´s (beim Gipsen UND am CAD-CAM Computer) sind, die versucht haben den jeweils neusten Trend des momentan propagierten Cheneau-Typs herzustellen. Nur leider sind ihre Patienten mehr als zu oft in die OP-Indikation abgedriftet.
Dann ist die Plastikmenge die ein erfolgreiches Korsett braucht wirklich das letzte Thema, um das es geht.

Sie (die vielen sonstigen OT´s) können es eben nicht oder zumindest nicht so gut wie Nahr oder Püttmann. Es ist offensichtlich wesentlich schwieriger aus einer kleinen und relativ offenen Form eines Korsettes gute Derotations und Korrektureigenschaften herauszuhohlen.

Wenn es an der möglichst geringen Plastikmenge läge, dann müsste Dr. Weiß neueste "Mode" das "ScolioLogic"-Korsett am Besten sein. Bisher weis man aber nur, daß man damit froh sein kann, wenn es auch solche durchschnittlichen und (im Verhältnis zu Rahmouni´s) eher sehr bescheidenen Primärkorrekturen um ca. 30% erreicht wie der schlechte bis mittelmäßige "deutsche Durchschnitts-OT" mit diversen Cheneau-Typen und Formvarianten.

Die Flachrückenproblematik bin ich dabei mit Rahmouni ernsthaft zu diskutieren. Nur hab ich dafür in letzter Zeit leider kaum noch Gelegenheit, da ich beruflich extrem eingespannt bin.
Gruß Toni
Denkt POSITIV und bleibt NEGATIV!
Karlson vom Dach
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Beitrag von Karlson vom Dach »

Toni hat geschrieben:Ist man sie erst mal so richtig gewohnt, fehlt einem sogar etwas wenn sie wie bei mir am 2. Korsett weg sind, weil es viel anstrengender und unbequemer ist sich ständig selbst reklinieren zu müssen.
Hallo zusammen,

das kann ich voll bestätigen. Es ist manchmal angenehm sich dagegen zu lehnen und sich ein bischen hängen zu lassen. Ich hatte bei meinem 2. Korsett explizit um die Reklinationshörnchen gebeten.

Diese stören mich nur beim Autofahren (ein bischen). Anfangs, wenn mit dem Korsett eine Kyphose "aufgebrochen" werden soll, kann der ausgeübte Druck für einen venösen Rückstau in den Armen verantwortlich sein, was zu blauen Händen und heraustretenden Venen führt. Aber das gibt sich im Laufe der Zeit.

Grüße,

Karlson
Kein Mensch muß müssen
Reinhard K. Sprenger
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Beitrag von J-Maria »

Hallo Toni,

das ist doch der Pukt.

ich habe letzten Mittwoch, auf diesem Winterseminar in Behring Dokumentation vom Vergleich gesehen.

Für ein Mädchen wurden am gleichen Tag zwei Korsetts gebaut.
Eins mit CAD-Technik und
ein zweites traditionell mit Hilfe und nach direkter Anweisung von Dr. Cheneau.
Beide Korsetts haben ihre Aufgabe in punkto Korrektur erreicht.
Das CAD-Korsett war kleiner, hat die Gleiche Funktion erfüllt wie das Korsett, der nach Gipsabdruck gemacht wurde.

Zu den Recklihörnchen:
Die würden in dem CAD-Korsett stören und negativ wirken, weil die Patienten sich nicht nach oben aus der Krümmung heraus bewegen könnten.
In Einzelfällen wird auch bei manchen Korsetts individuell je nach Skoli-Krümmung auch so etwas wie ein Recklihörnchen eingesetzt, ggf. auch nur einseitig. Hat aber, was mit dem individuellen Krümmungsverlauf zu tun. Eine pauschale Einsetzen der Hörnchen hält Klaus Nahr sogar für ungünstig, wie schon oben geschrieben, die Patienten können dann nicht wie vorgesehen sich nach obern aus ihrer Krümmung rausbewegen. Und die Problematik der Flachrücken kommt dann auch noch dazu.

Rahmouni verzichtet nicht auf die Recklibügel, weil seine Methode insgesamt wahrscheinlich andere Ansätze hat.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch etwas erwähnen, was ich in dem Referat von Dr. Thomas am Mittwoch gesehen habe.
Zunächst: So wie ich Dr. Thomas verstanden habe, operiert er nach dem Prinzip, dass er so kurze Strecken wie möglich versteift. Er hat einen Röntgenbild von einer Patientin mit zwei relativ großen Bögen gezeigt, obern und untern.
Die Patientin wurde operiert und nur im unteren bereich wurde eine relativ kurze Strecke versteift. In dem Kontrollröntgen direkt nach der OP war der obere Bogen noch da und deutlich zu sehen. Und jetzt kommt’s: ca. 9 Monate später war auf dem Röbi auch oben keine Krümmung zu sehen. D. h. durch die direkter Begradigung des unteren Bogen, konnte ein so positiver Einfluss auf den oberen Bogen genommen werden, sogar so gut dass die obere Krümmung von selber verschwand.
Für die Patientin ein riesiger Gewinn, sie hat ihre Mobilität oben behalten dürfen.

Ich bin kein OT oder Orthopäde und kann natürlich nicht medizinische Schlüsse und Zusammenhänge hier fachlich benennen. Aber so etwas zeigt doch, dass man nicht direkt auf eine Krümmung direkt örtlich mit Kraft und Druck einwirken muss um an der Stelle positive Effekte zu erziehen.

Druck und Freiraum an der Richtigen Stelle – so funktionieren sie doch, die Korsetts um es kurz zu sagen.
In dem Prinzip der CAD-Korsetts, die Klaus Nahr baut passt pauschal der Druck der Recklinhörnchen nicht. Der Druck von oben hätte sogar verhindert, dass die Patienten sich aus ihrer Krümmung aufrichten könnten.

Toni du erwähnst öfter, und auch jetzt die "Aservatenkammer" von Rahmouni. Das ist doch unbestritten, da sind wir uns hier alle im Forum einig, es gibt sehr viele OT die keine ausreichend gut korrigierende Korsetts herstellen. Gut wenn das rechtzeitig erkannt wird und nicht zu spät ist die Schäden zu korrigieren. Passiert dann meistens bei einem anderen OT.
Soweit ich weiß, sammelt Klaus Nahr die Dinger nicht mehr. wenn dann wahrscheinlich nur als Foto-Dokumentation. Auch bei ihm sind u. a. Patienten mit Power-Korsett (groß mit Recklibögen) gelandet, die in ihren Power-Korsetts (verschiedener Hersteller) keinen Power-Erfolg hatten.

Und das ist das worum es mir doch nur ging.
Großes Korsett bedeutet nicht zwangsläufig größere Korrektur und umgekehrt genauso,
kleines Korsett bedeutet nicht das es nicht ausreichend und gut korrigieren würde.

Ich habe doch nicht mal in kleinster Weise angedeutet, dass alle CAD-Korsetts zwangsläufig klein und gut sind, wenn du hier das Beispiel von Dr. Weiß nennst.
Ich meine nur, dass es doch möglich ist und dass es in Berlin bei Klaus Nahr funktioniert.

Ich habe am Anfang mit Absicht keinen Namen genannt, mir ging es um die allgemeine Aussage, wie schon mehrmals hier weiderholt.
Warum: Mein Kind hat sich auf der Kur 2003 ziemlich Sch****** (Entschuldigung) gefühlt, als sie von den anderen über ihr Korsett hören müsste „So klein, das kann ja gar nicht gut korrigieren!“.
Hat es aber, von 38° bis zur Aufrichtung und kl. Überkorrektur.
Die anderen Mädels haben es eben nicht besser gewusst und weitergegeben was sie vielleicht gesagt bekommen haben. Verunsichert hat es aber meiner Tochter trotzdem.
In diesem Forum geht es doch um Aufklärung, und als ich diese Eindeutung von BZebra gelesen habe, lag es mir einfach nah da zu wiedersprechen. .

Und jetzt will ich doch noch etwas los werden.
Ich habe eine längere Zeit in einem damals undemokratischen Land gelebt, mit allem was dazugehört. Ich habe dadurch ein sehr großes Gespür und Empfindlichkeit für Wahrheit und wie sie verzerrt werden kann.
In der Schule habe ich meine Aufsätze zu gesellschaftlich-politischen Fragen nie zurückbekommen, stattdessen wurden meine Eltern in die Schule zitiert. Das hat mich damals rasend gemacht.
Ein Bieschen von dieser Teenager-Wut-Gefühl kommt es auch wieder hoch, wenn ich sehe wie die Diskussion hier verläuft.

Tatsachen sind doch auf dem Tisch:
Rahmouni baut gut korrigierende Korsetts.
Nahrs Korsetts korrigieren genauso gut, sind aber kleiner.
Anscheinend hat der einer dem anderen etwas voraus, was Rahmouni kein Abbruch tun muss.

Warum kann man das Kind nicht bei Namen nennen!
Warum wird das nicht anerkannt, sondern in einer „Recklihörnchen-Diskussion“ relativiert.

Schönen Sonntag noch

J-Maria
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