Ärzte in der Schweiz/Dr. Böni?

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Spila
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Ärzte in der Schweiz/Dr. Böni?

Beitrag von Spila »

Hallo zusammen

Ich hab nun den Entschluss gefasst, meine WS von einem wirklich kompetenten Orthopäden durchchecken zu lassen (meinen Orthopäden halte ich für nicht so kompetent und eine Zweitmeinung kann man sich ja immer einholen).

Toni und Peter Schmidl haben immer von diesem Dr. Böni gesprochen. Kann mir jemand sagen, was der genau so alles grossartiges gemacht hat. Auf der Website vom Balgrist ist ihm nämlich der Bereich Technische Orthopädie zugeteilt (http://www.paracare.ch/ortho/sprech/rf_techortho.htm) und der Bereich Wirbelsäule wird von anderen Ärzten betreut (http://www.paracare.ch/ortho/sprech/rf_wirbel.htm).

Da bin ich dann schon ein bisschen ins Grübeln gekommen, will ja schon zum richtigen Arzt kommen :ja: .
Dr. Böni hat auf mein Mail gemeint, er könne mein WS schon mal untersuchen und mich beraten.

Also, ich brauche euren Ratschlag, was hat der Typ so grosses in der WS-Welt vollbracht (aussert dass er ein Kyphosen-Korsett entwickelt hat)?
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Bei Dir Spila, geht es ja um Scheuermann und keine Skoliose. Das was ich jetzt schreibe, betrifft Dich nicht.

Ich habe mit Dr.Böni auch Email-Kontakt aufgenommen. Er ist absolut KEIN Skoliose-Spezialist, insbesondere für mittelschwere Skoliosen auf keinen Fall zu empfehlen.

Ich schreibe mal einen Auszug meines Email-Kontakts hier rein:
  • Frage

    Mich würde interessieren, bis zu welchen Gradzahlbereichen Sie im Regelfall noch zu einer konservativen Skoliose-Therapie raten.

    Sind sie in der Lage 60°-Skoliosen effektiv mit einer Korsett-Therapie zu behandeln? Konnten Sie bisher Korrekturerfolge in diesem Bereich erzielen?
    Wenn ja, wie sehen ihre Maximalerfolge nach Korsett-Abschulung aus (ausreichend Flexibilität der WS und genügend Restwachstum vorausgesetzt).
    Welche maximale Primärkorrektur im Korsett können sie erreichen.

    Antwort Dr.Böni:

    60grädige Skoliosen sind keine Korsettindikation mehr, die Grenze liegt
    bei 40-45 Grad. Nach Abschluss der Korsettbehandlung geht der Cobb-Winkel innert 2 Jahren in der Regel auf den Ausgangswinkel bei Behandlungsbeginn ...

    Frage:

    Können sie mir evt. noch Informationen zu den von Ihnen erreichten Primärkorrekturen im Bereich leichter Skoliosen zwischen 20 und 30° geben.
    Erreichen sie in diesem Gradzahlbereich in der Regel die Komplettkorrektur (auf ca. 0°) oder eine Überkorrektur?

    Sie schreiben, daß die Grenze für eine Korsett-Indikation bei 40 - 45 Grad liegt. Empfehlen sie bei Jugendlichen deren Skoliose über diese Gradzahlen hinaus geht eine Operation?

    Antwort Dr.Böni

    Die Primärkorrektur hängt immer von der Flexibilität der Kurve ab,
    angestrebt wird mindestens eine 50%-Korrektur bei Krümmungen von 20-30 Grad,
    häufig gelingt eine weitgehend vollständige Korrektur, eine Ueberkorrektur
    ist zuweilen möglich, muss aber streng kontrolliert werden. Bei Krümmungen
    über 40-45 Grad empfehlen wir die Operation als die wirkame und anhaltende
    Behandlungsmassnahme, es sei denn es gibt andere Gründe die dagegen sprechen
    würden.
Bis auf den Passus zur Korsett-Korrektur im Bereich von 20-30° ist all das, was er mir geantwortet hat falsch.
Zu Anfang der körperlichen Reife sind bei Skoliosen bis 60° durchaus mit einer Korsett-Therapie noch beträchtliche nachhaltige Verbesserungen zu erzeilen (eine Reduktion von 50% der Gradzhalen liegt im Beriech des möglichen). Eine Empfehlung ab 40-45 Grad zu einer OP ist wirklich sehr traurig, zumal der Dr.Böni ja auch noch ein konservativ behandelnder Orthopäde ist. Und das noch bei Jugendlichen, bei denen mit einem guten Korsett noch so viel an Korrektur herauszuholen ist. Damit übertrumpft er ja sogar noch die naturgemäß OP freundlichen OP-Kliniken.

Dr.Böni ist ein sehr gutes Beispiel für jemanden, der sich selbst als Skoliose-Spezialisten bezeichnet, oder vielleicht auch von anderen bezeichnet wird, und genau das Gegenteil ist.
Spila
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Beitrag von Spila »

Hallo BZebra

Hast du dich denn schon erkundigt, ob die in der Uni-Kinik auch nach Schroth therapieren?

Das müsste ich sonst mal nachfragen, mann weiss ja nie!

Dein Post finde ich schon wirklich interessant, den bei der Uni-Klinik beider Basel steht nämlich überhaupt nichts von konservativer Behandlung, die wollen gleich die Messer wetzen! :lach: Wahrscheinlich ist die Schweiz auf diesem Gebiet noch sehr entwicklungsfähig!
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