Fragen zur Untersuchung und Arztwahl in Ulm

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Ida

Fragen zur Untersuchung und Arztwahl in Ulm

Beitrag von Ida »

Hallo,

ich war mit meinem Sohn (7) in Ulm beim Orthopäden.
Der meinte, die Skoliose sei noch nicht so schlimm und ein Röntgenbild wäre nicht nötig.
Kann man überhaupt beurteilen wie groß die Gradzahl ist ohne ein Röntgenbild? Oder ist seine Aussage (nicht so schlimm) dadurch total unglaubwürdig? Desweiteren hat er nur 6x KG verschrieben und meinte ich soll in einem halben Jahr nocheinmal zur Kontrolle kommen. Dann kam noch die Aussage, daß sich eine Skoliose bei Kindern in diesem Alter auch oft wieder "auswächst". Stimmt das?
Nachdem was ich hier im Forum gelesen habe bin ich im Zweifel, ob der Arzt was taugt.
Hat jemand Erfahrungen mit einem guten Skoliose Arzt in Ulm, oder soll man gleich nach Leonberg fahren, zu dem von euch hochgelobten Dr. Hoffmann?

Ida
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Toni
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Beitrag von Toni »

Ida schreibt:
oder soll man gleich nach Leonberg fahren, zu dem von euch hochgelobten Dr. Hoffmann?

Uneingeschränkt:JA
Auch Dr. Hoffmann ist seeehr zurückhaltend mit Röntgenbilder schießen. Wir hatten letzen Donnerstag unsere RöBi´s dabei und Dr. Hoffmann ärgerte sich sehr über die schlechte Qualität. Aber er sagte uns sofort, daß er kein neues RöBi machen werde, da die Bilder noch zu kurz her sind (ca. 8 Monate). Er röngt also auch nicht leichtfertig oder daß sich sein Apperat amortisiert.

Seine WS- Kompetenz und Therapie-Konsequenz ist aber wirklich enorm hoch. Das haben wir beide schon allein an der Art und Weise wie er uns abgetastet und die WS auf Beweglichkeit usw... geprüft hat. Dabei strahlt er Zuversicht, Ruhe und menschliche Wärme aus.
Ich weiß, die A8 nach Leonberg/Stuttgart ist die beschissenste Autobahn Deutschlands. Aber von Ulm aus gäbe es für mich nicht eine Sekunde zögern oder lamentieren.
Mich ärgert es auch, daß ich vom Allgäu nach Leonberg fahren muss, obwohl mein hiesiger Orthopäde in Allgäu/Oberschwaben einen hervorragenden Ruf hat, aber in der WS-Kompetenz kommt er einfach nicht annähernd an Dr. Hoffmann heran.
Gute Fahrt!
Toni
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Man kann nicht beurteilen wie groß die GENAUE Gradzahl ist, ohne ein Röntgenbild anzufertigen.
Wer geübt ist, kann aber schon klinisch beurteilen ob es sich um eine ernstzunehmnde Verbiegung handelt und ob ein Röntgenbild notwendig ist.

Das Problem dabei ist bloß, daß man nicht weiß, was der Orthopäde jetzt
genau unter "nicht so schlimm" versteht. Kann er es richtig beurteilen?

Immerhin kann in diesem Alter schon ab 15° die Indikation für ein Nachtkorsett beginnen, von einer Skoliose spricht man definitionsgemäß jedoch erst ab 10° (darunter handelt es sich um eine Haltungsschwäche) und selbst die Meßgenauigkeit für eine Gradzahl nach Cobb im Röntgenbild beträgt +-5°. Es ist also eine nicht ganz so einfache Sache.

Kann Dir nur sagen, was ich persönlich machen würde.
Entweder ein Röntegnbild der gesamten WS anfertigen lassen, welches Du zur Sicherheit auch noch mal selbst vermessen kannst (was die Strahelnbelastung angeht: Wenn nichts ist wird es ja das einzige Röntgenbild bleiben), oder alternativ zu einem Orthopäde zu gehen, von dem man ganz sicher weiß, daß er gut ist (Dr.Hoffmann).

Skoliosen die sich verwachsen gibt es in der Tat, aber nur bei Kindern bis ungefähr 8 Jahren mit geringen Skoliosen, der Prozentsatz ist jedoch auch eher gering.

LG,
BZebra
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