Hallo an alle,
ich habe den Thread gerade gefunden und teile hier gerne meine Erfahrungen.
Ich mache seit über 16 Jahren Yoga, war auch in SH auf Kur und dort wurde mir gesagt - oh Yoga - naja, besser nicht. Ich bin der Meinung, eine bessere Ergänzung gibt es nicht!
Ich kenne die gängigen Meinungen der Schulmedizin, auch die der Ärzte in SH -
Dazu ist sagen:
In SH wurde mir gesagt, ich hätte so eine sehr gute Bauch- und Rückenmuskulatur und das wäre so wichtig für eine Verbesserung -Stabilisierung der Skoliose
meine Skoliose ist sicher auch durch die Yoga-trainierte Muskulatur über die Jahre stabil geblieben ist (kein einziges Grad verschlechtert)
(übrigens wurde in SH auch zB. der "abschauende Hund" als gut befunden)
Meine Drehwinkelatmung wurde auch vom SH-Atem-Therapeut gelobt, außerdem hat gemeint, dass Yogapraktizierende eine bessere Körperwahrnehmung haben.
Grundsätzlich: Bei Yoga ist
Symmetrie wichtig. Es werden Muskeln
GEDEHNT und
GEKRÄFTIGT. Man kann das auch einseitig praktizieren - oder eben beidseitig, damit beide Seiten gestärkt werden (man bleibt eben immer in einer Seite länger. Rückenstrecker- und Beinmuskulatur hängen zusammen und wenn beides gedehnt wird, ist das auch positiv für die Skoliose).
mein Physio hat ursprünglich auch gemeint, dass ich das mit Yoga selbst entscheiden muss, aber inzwischen ist er zufrieden mit den Ergebnissen bei meiner Skoliose
Weder mein Physio noch die Ärzte in SH kennen Yoga im Detail noch die verschiedenen Yogastile - und ich denke man sollte nur Empfehlungen zu etwas geben, was man auch kennt.
Es gibt übrigens Physiotherapheuten und Ärzte die selbst Yoga machen und das auch empfehlen. Nur ein Beispiel:
http://www.yogapraxis.org/portfolio/yogatherapie-wien).
Wichtig ist: der Yogastil, der Yogalehrer und die eigene Achtsamkeit.
Es kommt übrigens auch auf den
Yogastil (und die Art der Skoliose) an. Ashtanga Yoga ist zB sehr kräfigend und dynamisch (meiner Meinung nach, je nach Skoliose im hohen Maß dazu geeignet Skoliose zu verbessern oder stabil zu halten), Ashtanga Yoga entstammt dem Hatha Yoga und, ist auch eine sehr alte Yogaart. Die körperlichen Yogastile generell sind eigentlich alle dem Hatha-Yoga zuzuordnen.
Eine schöne Aufstellung findet sich übrigens hier:
http://www.yogaguide.at/wissen/yogastile (die nicht 'körperlichen' Yogaarten sind: Karma-Yoga, Bhakti-Yoga, Jnana-Yoga und Raja-Yoga, der Königsyoga)
Auch der "richtige"
YogalehrerIn ist wichtig, er/sie sollte erfahren sein und man sollte einem neuen LehrerIn immer mitteilen, das man eine Skoliose hat, dann kann er/sie besser darauf achten.
Yoga von einer CD zu lernen halte ich gerade mit Skoliose für unvernünftig. Man kann nachher im Selbststudium üben, aber man sollte immer wieder Yogastunden besuchen um sich zu korrigieren - selbst Yogalehrer gehen immer wieder in Stunden weil sich bei der Selbstpraxis hin und wieder Fehler einschleichen, die man selbst nicht sieht.
Yoga hat den Anspruch, den Körper gesund zu halten. Je nach Yogastil wird mehr gedehnt oder eben gekräftigt, manche Übungen länger gehalten oder eben dynamisch durchgeführt. Im Grunde genommen ist der Yoga ein Weg und nicht nur auf der körperlichen Ebene wichtig, das ist nur der Aspekt, der hier im Westen als wesentlich angesehen wird.
Bei Drehübungen ist vielleicht etwas Vorsicht geboten (wg. vorhandener Rotationen in der WS), wobei man bei allem was man macht, auf seinen Körper hören sollte, nicht nur bei Yoga -
Achtsamkeit ist eine wichtige Sache, ganz besonders, wenn man eine WS Verkrümmung hat. Yoga hilft, den Körper besser wahrzunehmen und damit auch Skoliose und Fehlhaltungen. Yoga schult auch das Bewusstsein richtig zu atmen.
Abschließend: Schroth und Yoga ergänzen sich optimal - mit Yoga bekommt man auch die Dehnung die durch das Schrothen benötigt wird - denn wenn Muskeln benutzt werden, verkürzen sie auch - ob beim Laufen oder beim Schrothen - ich habe das in SH angesprochen - da wurde mir gesagt, das sei richtig, aber dafür hätte man hier zu wenig Zeit - man würde es zwar dazu sagen, aber das sei ja selbstverständlich.
Wenn ich vorher oder nachher Yoga praktiziere, bin ich optimal gedehnt für oder nach Schroth-Übungen. Aber auch Yoga allein kann die Krümmung stabil halten oder sogar verbessern. Zudem kann man die Drehwinkelatmung auch wunderbar einbauen.
Ich für mich kann also Yoga unter richtiger Anleitung nur empfehlen.
Bei Fragen gerne PN.
Liebe Grüße
Dantiane