Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

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Ronni030
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Diagnose: Thorakale Skoliose 18° Cobb
Lendenlordose
Therapie: Eigens entwickeltes Kraftraining + tägliche Übungen nach dem Aufstehen

Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Ronni030 »

Hallo liebe User und Community- Teilnehmer :juggle:

Ich wollte hier kurz was schildern und eure Meinung dazu hören. Meine orthopädische Krankheitsgeschichte reicht bis ins kindesalter, deshalb möchte ich mich nur auf die frage an euch beziehen bzw. eure meinung zu meiner Vermutung hören.

Vorgeschichte:
Es fing alles damit an das mein Vater die Familie verließ und meine Mutter einen neuen mann kennengelernt hatte der mir nicht viel Beachtung schenkte. Wir zogen um und ab dem Zeitpunkt als wir in eine neue stadt zogen bermerkte meine Mutter bei mir eine Skoliose und lief mit mir von Arzt zu Arzt machte mit mir schwimmtraining usw...

Jetzt bin ich erwachsen und hatte einige schwere Verluste zu verkraften und musste Antidepressiva nehmen. Die Umstände führten dazu, dass ich vermehrt Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen verspürte (beim längeren liegen usw.) und sich meine Skoliose verschlimmerte bzw. Meine allgemeine Haltung schlechter wurde.

Jetzt meine Frage:
Ist euch auch die Vermutung mal gekommen, dass es einen Zusammenhang zwischen psyche und Körperhaltung wie ich in der Vorgeschichte kurz schildere gibt ? Das sozusagen die physische Dysbalance die zu einer Fehlhaltung führt nur ein Ausdruck einer Dysbalance im seelischen Sinne ist??

Wäre interessant eure Meinung hierzu zu hören. Ich weiss das es eine sehr diskussionsreiche vermutung ist. Deshalb habe ich mich kurzfassen wollen und meine Vermutung auf eine Frage runtergebrochen.

Mein Befund:

Thorakale Skoliose
Lendenlordose

Danke im Voraus euer Ronni
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Raven
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Diagnose: vor OP: thoralumbale juvenile /adoleszente Skoliose, ca. 55°
Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Raven »

Hallo Ronni,

kraftlose, erschöpfte Körperhaltunge, wie sie typisch sind wenn es einem psychisch nicht gut geht, und verringerte Muskelspannung aufgrund von Medikamenten, verschlechtern wahrscheinlich* eine bestehende (beginnende) Skoliose.

Allerdings: Unbehandelt verschlechtern sich viele Skoliosen von Jugendlichen (ich lese heraus, dass deine Hauptverschlechterung in der Jugendzeit stattfand), auch wenn psychisch alles tipptopp ist. Eine Diagnose in der Kindheit oder dem Teenageralter ist auch typisch.
Es liest sich für mich so, da du nichts von einer Behandlung der Skoliose schreibst, als sei diese unbehandelt geblieben? Schwimmtraining ist keine wirksame Skoliosebehandlung.

(Selber hatte ich durch die ganze Kindheit und Jugend hindurch psychische Probleme: Intensives Schulmobbing schon vor der Entdeckung der Skoliose, große Probleme in der Familie - häufiger Streit der Eltern, Eltern eigentlich getrennt aber nicht geschieden und wohnen zusammen :rolleyes: . Einige Zeit sah ich das sogar als Auslöser der Skoliose, weil es nach meinem damaligen Kenntnisstand so gut passte: im ganzen Umfeld hatte nur ich diese Kombination an Schwierigkeiten, plus nur ich eine Skoliose. Heutzutage sehe ich das anders, siehe oben.)

*Studien sind mir nicht bekannt. Ich ziehe hier eine Analogie zu: Skoliosen bei Hypotonie aufgrund einer körperlichen Behinderung.


Viele Grüße
Raven
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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Klaus
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Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Klaus »

Hallo Ronnie,

da das Dein erster Beitrag ist, will ich gleich mal den Schwerpunkt auf die Behandlung des jetzigen Zustandes bringen, weil die Betrachtung der Vergangenheit in der Regel nicht weiterführt und nach allen Erfahrung bremsend wirkt.
Mein Befund:
Thorakale Skoliose
Lendenlordose
Grundsätzlich sollte man von einem aktuellen Befund sprechen, was ich jetzt mal annehme.
18 Grad Skoliose ist bei Erwachsenen noch eine relativ geringe Skoliose. Im Zusammenhang mit der "Lendenlordose", womit wohl ein Hohlkreuz (Hyperlordose) gemeint ist, kommt das häufig bei Männern vor, wobei es noch einen Rundrücken (Hyperkyphose) geben kann. Rundrücken/Hohlkreuz sind dabei oft das eigentliche Problem, wobei man die Gradzahlen dazu wissen sollte, um die Situation einordnen zu können. Gradzahlen sind natürlich nicht alles, insbesondere wenn es um Beschwerden geht.
Was die Psyche angeht, ist beim Rundrücken der Einfluss besonders gut zu erklären, weil man da die Aufrichtung (körperlich und seelisch) jederzeit gut nachvollziehen kann. Hier spielt auch der Begriff "Fehlhaltung" eine große Rolle, den man von der "Fehlstellung" abgrenzen muss.

Mir fällt auf, dass Du in Deinem Profil davon sprichst:
Therapie: Eigens entwickeltes Kraftraining + tägliche Übungen nach dem Aufstehen
Ein Krafttraining kann durchaus als ergänzende Maßnahme hilfreich sein, nur sollte man auch wirklich wissen, was man da weswegen macht. Erzähl doch mal davon.

Gruß
Klaus
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Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Zebrastreifen »

Jetzt bin ich erwachsen und hatte einige schwere Verluste zu verkraften und musste Antidepressiva nehmen. Die Umstände führten dazu, dass ich vermehrt Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen verspürte (beim längeren liegen usw.) und sich meine Skoliose verschlimmerte bzw. Meine allgemeine Haltung schlechter wurde.

Jetzt meine Frage:
Ist euch auch die Vermutung mal gekommen, dass es einen Zusammenhang zwischen psyche und Körperhaltung wie ich in der Vorgeschichte kurz schildere gibt ? Das sozusagen die physische Dysbalance die zu einer Fehlhaltung führt nur ein Ausdruck einer Dysbalance im seelischen Sinne ist??
Lass dich mal auf Nährstoffmängel, Schilddrüse usw. testen. Klar ist die Körperhaltung eine Haltung der Psyche, fehlt dem Körper an Nährstoffe, Funktionen (Schilddrüse, Hormone usw.) kann es sich verstärken.


Schilddrüsenabklärung: dazu gehören Blutbild (TSH, ft4, ft3, Antikörper: TPO- AK, TAK, TRAK), dazu ein Ultraschall zur Bestimmung von Grösse, Lage und Struktur. Dazu kommen Bestimmung von Mängeln wie Holo-TC (aktives Vitamin B12), Ferritin (Eisenspeicher, da auch CRP bestimmen lassen, ist dieser erhöht kan Ferritin falsch angezeigt sein), Selen, Zink, Biotin, Vitamin D, Folsäure, Serotonin.
Dazu ist es noch sinvoll Nebennieren (Cortisol) ggf. ein Geschlechts-Hormonprofil erstellen lassen.


Ganz wichtig Werte und Befunde selbst nochmal prüfen!!!
Ronni030
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Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Ronni030 »

Lass dich mal auf Nährstoffmängel, Schilddrüse usw. testen. Klar ist die Körperhaltung eine Haltung der Psyche, fehlt dem Körper an Nährstoffe, Funktionen (Schilddrüse, Hormone usw.) kann es sich verstärken.


Schilddrüsenabklärung: dazu gehören Blutbild (TSH, ft4, ft3, Antikörper: TPO- AK, TAK, TRAK), dazu ein Ultraschall zur Bestimmung von Grösse, Lage und Struktur. Dazu kommen Bestimmung von Mängeln wie Holo-TC (aktives Vitamin B12), Ferritin (Eisenspeicher, da auch CRP bestimmen lassen, ist dieser erhöht kan Ferritin falsch angezeigt sein), Selen, Zink, Biotin, Vitamin D, Folsäure, Serotonin.
Dazu ist es noch sinvoll Nebennieren (Cortisol) ggf. ein Geschlechts-Hormonprofil erstellen lassen.


Ganz wichtig Werte und Befunde selbst nochmal prüfen!!!
Erstmal ein ganz großes Dankeschön für sie schnellen Rückmeldungen :juggle: ,

das mit dem Screening finde ich einen echt guten Einfall. Die Ärzte überprüfen bei einer normalen Blutuntersuchung meist nicht die Werte auf die es wirklich ankommt. Ich werde das jedenfalls in Angriff nehmen.
Raven hat geschrieben:Hallo Ronni,

kraftlose, erschöpfte Körperhaltunge, wie sie typisch sind wenn es einem psychisch nicht gut geht, und verringerte Muskelspannung aufgrund von Medikamenten, verschlechtern wahrscheinlich* eine bestehende (beginnende) Skoliose.

Allerdings: Unbehandelt verschlechtern sich viele Skoliosen von Jugendlichen (ich lese heraus, dass deine Hauptverschlechterung in der Jugendzeit stattfand), auch wenn psychisch alles tipptopp ist. Eine Diagnose in der Kindheit oder dem Teenageralter ist auch typisch.
Es liest sich für mich so, da du nichts von einer Behandlung der Skoliose schreibst, als sei diese unbehandelt geblieben? Schwimmtraining ist keine wirksame Skoliosebehandlung.

(Selber hatte ich durch die ganze Kindheit und Jugend hindurch psychische Probleme: Intensives Schulmobbing schon vor der Entdeckung der Skoliose, große Probleme in der Familie - häufiger Streit der Eltern, Eltern eigentlich getrennt aber nicht geschieden und wohnen zusammen :rolleyes: . Einige Zeit sah ich das sogar als Auslöser der Skoliose, weil es nach meinem damaligen Kenntnisstand so gut passte: im ganzen Umfeld hatte nur ich diese Kombination an Schwierigkeiten, plus nur ich eine Skoliose. Heutzutage sehe ich das anders, siehe oben.)

*Studien sind mir nicht bekannt. Ich ziehe hier eine Analogie zu: Skoliosen bei Hypotonie aufgrund einer körperlichen Behinderung.


Viele Grüße
Raven
Liebe Raven,

meine Skoliose wurde glücklicherweise früh von meiner Mutter erkannt, die mit mir von einem Physio zum nächsten marschierte was mich später zu einem sportlichen Lebensstil verhalf. Ich habe wie Klaus schon richtig bemerkt hat eine ziemlich geringe Skoliose, deshalb fanden die Ärzte es nicht für nötig etwas anderes als Physiotherapie zu verschreiben.

Interessant von deiner Therorie der Analogie der Hypertonie zur Skoliose zu hören, da ich ebenfalls an Hypertonie ( 103 zu 58 grad gemessen) "leide" , dazu kommen in die Atemaussetzer die mich in der Nach wecken. Kennt das noch jemand von euch?? Wenn ja was macht ihr dagegen. Mir schlafen auch teilweise die Arme immer ein.
Klaus hat geschrieben:Hallo Ronnie,

da das Dein erster Beitrag ist, will ich gleich mal den Schwerpunkt auf die Behandlung des jetzigen Zustandes bringen, weil die Betrachtung der Vergangenheit in der Regel nicht weiterführt und nach allen Erfahrung bremsend wirkt.
Mein Befund:
Thorakale Skoliose
Lendenlordose
Grundsätzlich sollte man von einem aktuellen Befund sprechen, was ich jetzt mal annehme.
18 Grad Skoliose ist bei Erwachsenen noch eine relativ geringe Skoliose. Im Zusammenhang mit der "Lendenlordose", womit wohl ein Hohlkreuz (Hyperlordose) gemeint ist, kommt das häufig bei Männern vor, wobei es noch einen Rundrücken (Hyperkyphose) geben kann. Rundrücken/Hohlkreuz sind dabei oft das eigentliche Problem, wobei man die Gradzahlen dazu wissen sollte, um die Situation einordnen zu können. Gradzahlen sind natürlich nicht alles, insbesondere wenn es um Beschwerden geht.
Was die Psyche angeht, ist beim Rundrücken der Einfluss besonders gut zu erklären, weil man da die Aufrichtung (körperlich und seelisch) jederzeit gut nachvollziehen kann. Hier spielt auch der Begriff "Fehlhaltung" eine große Rolle, den man von der "Fehlstellung" abgrenzen muss.

Mir fällt auf, dass Du in Deinem Profil davon sprichst:
Therapie: Eigens entwickeltes Kraftraining + tägliche Übungen nach dem Aufstehen
Ein Krafttraining kann durchaus als ergänzende Maßnahme hilfreich sein, nur sollte man auch wirklich wissen, was man da weswegen macht. Erzähl doch mal davon.

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

wie ich schon schrieb habe ich schon einige Physiotherapien über mich ergehen lassen und mir meinen eigenen Katalog zusammengestellt den ich am Morgen durchführe.

Ich halte dabei nichts von einer Masse an Übungen für jede Muskelgruppe, die macht man das sowieso nicht. Sondern beziehe mich auf einige wenige:

Klassischer Frosch ab Seite 7 z.B:
http://www.beck-shop.de/fachbuch/lesepr ... pt_001.pdf

und den Albatross auf der Bettkante Seite 38 z.B:
https://books.google.de/books?id=b7z1_I ... bl&f=false

um auch dem Anterior Pelvic Tilt entgegen zu wirken das durch meine Fehlhaltung begünstigt wird.

Dazu bin ich mit einer Freeletics Gruppe immer am sporteln und baue da manchmal therapeutische Übungen ein.

Obwohl das auf hohe Wiederholungszahlen ausgelegt ist und meine Gelenke das auf Dauer nicht gutheißen, hilft mir die Gemeinschaft das Training regelmäßig durchzuführen und es entsteht ein kleiner Wettbewerb, wer schneller,weiter etc. was zusätzlich noch motiviert.

LG, Ronni
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Klaus
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Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Klaus »

Hallo Ronnie,

Doppelpost gelöscht.
Bitte nach dem Absenden immer überprüfen.

Gruß
Klaus
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Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von Klaus »

Hallo Ronnie,
Ich habe wie Klaus schon richtig bemerkt hat eine ziemlich geringe Skoliose...
Ich glaube, Du hast meine Anmerkungen nicht vollständig gelesen.
Was ist denn nun mit Hohlkreuz und möglichen Rundrücken?
Ehe das nicht geklärt ist, macht es keinen Sinn über Übungen zu reden.

Gruß
Klaus
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Diagnose: Kyphoskoliose in verbindung mit Scheuermann. Versteift von th3 bis l3 und neu dazu Vorfall L5/S1
Therapie: Nehme, Schmerz bedingt 4x40mg Oxycodon und nach Bedarf Morphium 2%

Re: Durch Medikamente zum Orthopädischen Dauerfall

Beitrag von fischotter »

Hallo,
das mit den getrennten Eltern kenne ich auch zu Gut. Meine Skoliose wurde bei einer Schuluntersuchung festgestellt mit 14 Jahren. Meiner Mutter hat es nicht so richtig interessiert. Wir gehen zum Orthopäden und der sagt, die Knochen sind zu Weich. Kommen Sie in einem Jahr wieder. Von Behandlung oder irgendetwas keine Spur. Da ich weiter Krumm wurde, bin ich als 15 Jähriger zum Orthopäden gegangen um da zu, die Knochen sind jetzt zu Hart. Es geht nichts mehr. Trotzdem kam er an mit einem Gipsbett, Geradehalter und absoluter Sportverbot oder vergleichbares. Meiner Mutter hat alles so richtig nicht interessiert. Jetzt hab ich wegen der Gleichgültigkeit meiner Mutter eine fast komplett versteiften Rücken und bin mit 33 in Rente geschickt worden.

Ciao
Peter
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