Aktuelle Skoliose-Forschung

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Felissilvestriscatus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Felissilvestriscatus »

Hallo,

Dieses Jahr wurde tatsächlich endlich eine Studie in Science veröffentlicht, von Grimes et al., die der Ursache von Skoliose auf die Spur gekommen zu sein scheint :):
(Siehe: http://science.sciencemag.org/content/3 ... /1341.long)
(Oder in Pubmed: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27284198)
Zumindest beim Zebrafisch (Danio rerio). Aber ich bin hoffnungsvoll, dass diese Ergebnisse auf uns Menschen übertragen werden können, da die Wirbelsäulenentwicklung ja eigentlich recht konserviert ist im Reich der Wirbeltiere. Natürlich muss das erstmal bewiesen werden, dass bei uns der gleiche Deffekt für die abnormale Entwicklung der Krümmung verantwortlich ist.
Leider habe ich dazu nichts in Pubmed gefunden, ob gerade eine Gruppe dabei ist, daran zu forschen.
Ich wäre liebend gern bereit, DNA- oder Gewebeproben an so eine Gruppe zu spenden, wenn das der Ursachenforschung dienlich ist...
Hat zufällig jemand etwas zu diesem Thema gehört? Als Biologin (MSc.) und als jemand, der eine idiopathische Skoliose hat (und als jugendliche das Korsett-Tragen verflucht hat...) interessiert mich die Ursachenforschung auch schon länger, aber leider konnte ich auf Pubmed bis jetzt noch nicht viel zu dem Thema finden.

Grimes et al. konnten zeigen, dass ein Defekt in der Funktion und im Aufbau von Cilien des zentralen Nervensystems den Fluss der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit bei Fischen mit Skoliose stört, was dann zur abnormalen Krümmung der Wirbelsäule führt, wenn der Fisch wächst. Dieser Defekt ist auf eine Mutation von Genen, die für die Beweglichkeit der Cilien verantwortlich sind, herbeizuführen. Das macht Sinn, da die Cilien die Flüssigkeit nur gut transportieren können, wenn sie sich bewegen können. Was mich freut, sind Folgende Zitate aus dem Paper:
"Curves could be partially rescued by restoring CSF* flow, suggesting potential therapeutic strategies if the same mechanism is shared in humans." * CSF= cerebrospinal fluid
"Together, our results indicate a critical role for cilia-driven CSF flow in spine development, implicate irregularities in CSF flow as an underlying biological cause of IS, and suggest that noninvasive therapeutic intervention may prevent severe scoliosis."
D.h., die Verschlechterung der Skoliose konnte bei Zebrafischen schon erfolgreich aufgehalten werden, durch Wiederherstellung der Beweglichkeit der Cilien. Da wird endlich mal die Ursache bekämpft :)
Leider kann man den kompletten Artikel nicht lesen, wenn man kein Abo von Science hat, deshalb weiß ich nicht, wie genau sie die Beweglichkeit der Cilien wiederherstellen konnten.
Ich vermute, ein bestimmtes Protein dass von den Cilien benötigt wird, wird nicht richtig hergestellt durch den Gendeffekt (sei es durch fehlerhafte Aminosäurekette, unvollständige Faltung des Proteins etc...) und sie konnten den erkrankten Fischen das Protein irgendwie verabreichen. Falls jemand den Artikel vollständig lesen kann, würde ich mich sehr freuen, wenn Derjenige beschreiben könnte, wie die Wiederherstellung der Beweglichkeit der Cilien ermöglicht wurde.
(Mit den Log-in Daten der Uni kann man öfters Zugang zu den Artikeln erhalten auf sciencemag.org, leider gehört meine Uni nicht dazu, ich kann mich dort nicht einloggen.)

Was haltet ihr von diesen Forschungsergebnissen?

Liebe Grüße aus Esslingen,
Felissilvestriscatus
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brownapple2017
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06/2014: hth: 38°, th: 57°, lu: 34°
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06/2013: Triple-Osteotomie links
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von brownapple2017 »

Felissilvestriscatus hat geschrieben:Hallo,

Dieses Jahr wurde tatsächlich endlich eine Studie in Science veröffentlicht, von Grimes et al., die der Ursache von Skoliose auf die Spur gekommen zu sein scheint :):
(Siehe: http://science.sciencemag.org/content/3 ... /1341.long)
(Oder in Pubmed: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27284198)
Zumindest beim Zebrafisch (Danio rerio). Aber ich bin hoffnungsvoll, dass diese Ergebnisse auf uns Menschen übertragen werden können, da die Wirbelsäulenentwicklung ja eigentlich recht konserviert ist im Reich der Wirbeltiere. Natürlich muss das erstmal bewiesen werden, dass bei uns der gleiche Deffekt für die abnormale Entwicklung der Krümmung verantwortlich ist.
Leider habe ich dazu nichts in Pubmed gefunden, ob gerade eine Gruppe dabei ist, daran zu forschen.
Ich wäre liebend gern bereit, DNA- oder Gewebeproben an so eine Gruppe zu spenden, wenn das der Ursachenforschung dienlich ist...
Hat zufällig jemand etwas zu diesem Thema gehört? Als Biologin (MSc.) und als jemand, der eine idiopathische Skoliose hat (und als jugendliche das Korsett-Tragen verflucht hat...) interessiert mich die Ursachenforschung auch schon länger, aber leider konnte ich auf Pubmed bis jetzt noch nicht viel zu dem Thema finden.

Grimes et al. konnten zeigen, dass ein Defekt in der Funktion und im Aufbau von Cilien des zentralen Nervensystems den Fluss der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit bei Fischen mit Skoliose stört, was dann zur abnormalen Krümmung der Wirbelsäule führt, wenn der Fisch wächst. Dieser Defekt ist auf eine Mutation von Genen, die für die Beweglichkeit der Cilien verantwortlich sind, herbeizuführen. Das macht Sinn, da die Cilien die Flüssigkeit nur gut transportieren können, wenn sie sich bewegen können. Was mich freut, sind Folgende Zitate aus dem Paper:
"Curves could be partially rescued by restoring CSF* flow, suggesting potential therapeutic strategies if the same mechanism is shared in humans." * CSF= cerebrospinal fluid
"Together, our results indicate a critical role for cilia-driven CSF flow in spine development, implicate irregularities in CSF flow as an underlying biological cause of IS, and suggest that noninvasive therapeutic intervention may prevent severe scoliosis."
D.h., die Verschlechterung der Skoliose konnte bei Zebrafischen schon erfolgreich aufgehalten werden, durch Wiederherstellung der Beweglichkeit der Cilien. Da wird endlich mal die Ursache bekämpft :)
Leider kann man den kompletten Artikel nicht lesen, wenn man kein Abo von Science hat, deshalb weiß ich nicht, wie genau sie die Beweglichkeit der Cilien wiederherstellen konnten.
Ich vermute, ein bestimmtes Protein dass von den Cilien benötigt wird, wird nicht richtig hergestellt durch den Gendeffekt (sei es durch fehlerhafte Aminosäurekette, unvollständige Faltung des Proteins etc...) und sie konnten den erkrankten Fischen das Protein irgendwie verabreichen. Falls jemand den Artikel vollständig lesen kann, würde ich mich sehr freuen, wenn Derjenige beschreiben könnte, wie die Wiederherstellung der Beweglichkeit der Cilien ermöglicht wurde.
(Mit den Log-in Daten der Uni kann man öfters Zugang zu den Artikeln erhalten auf sciencemag.org, leider gehört meine Uni nicht dazu, ich kann mich dort nicht einloggen.)

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HI!

Hört sich interessant an, da ich keine Zeit habe, mich näher mit diesem Ansatz zu beschäftigen, könnte ich dir das komplette pdf, welches ich vorhin über meinen KIT-Account heruntergeladen habe, per email schicken, sobald du mir deine Adresse per PN geschickt hast.

Was ich nicht ganz blicke, wenn bei den Zebrafischen die Cilien des ZNS einen Defekt haben und wie du schreibst die WS-Entwicklung bei Wirbeltieren konserviert ist, frage ich mich wie das humane Homo- oder Analogon heißt?

Vor ein paar Monaten habe ich mal, die, hier im Forum verlinkten, englischen Seiten durchgeforstet und bin irgendwann auf einen Artikel gestoßen, bei dem das BNC2 Zinkfinger Protein und dessen Regulation in Verbindung mit adolescenter idopathischer Skoliose (AIS) gebracht wurde. Leider finde ich den Aufsatz heute nicht mehr.

P.S. Wäre schön, wenn du dich hier vorstellen könntest, damit man einen Eindruck bekommt, wie deine Rückensituation aussah und sieht, sowie was du schon getan hast und tun möchtest!
*Melanie* :hallo:

Meine Skoliosegeschichte:
Mein allererster Korsettversuch:

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Felissilvestriscatus
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Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Felissilvestriscatus »

Hi blackguy,

Vielen Dank, das ist nett, ich habe dir eine PN geschrieben :)
Leider weiß ich nicht, wie das humane Analogon heißt, da muss ich mich mal informieren...
Ich hatte mal ein Paper gelesen, in dem ein Hormondeffekt diskutiert wurde, aber das stellte sich dann als nicht signifikant heraus. Das mit dem BNC2 Zinkfinger Protein klingt interessant, das muss ich auch mal nachlesen...

Zum Thema vorstellen:
Du hast recht, es ist unhöflich, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt habe ^^'
Ich wollte mich erst im Januar, nach meinem nächsten Arztbesuch, richtig vorstellen, weil ich im Moment meine ° Cobb nicht mehr genau weiß...*schäm* Meine neuesten Röntgenbilder habe ich nämlich dummerweise nicht mitgenommen, als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und meine Eltern finden sie nicht mehr...Jetzt über Weihnachten, wenn ich Zuhause bin bei meinen Eltern, werde ich sie selbst nochmal suchen, aber ich hoffe dass mir der Orthopäde im Januar dann die genauen Gradzahlen sagen kann. Die neuesten Röntgenbilder wurden gemacht als ich 18 Jahre alt war, jetzt bin ich 25. Also dürfte sich eigentlich nicht viel verschlechtert haben (hoffe ich :)). Ich weiß nur, dass es über 50° Cobb waren und ich im OP-Indikationsbereich bin,seitdem ich 16 Jahre alt bin, da mich mein Orthopäde damals mehrmals zu einer OP überreden wollte und meine Eltern mal mit mir bei einem Chirurgen waren, der mich überzeugen sollte, aber ich fand das Risiko zu groß. (Das sehe ich immer noch so).
Ich musste im Alter von 12- ca. 16 1/2 ein Korsett tragen und bekam zusätzlich Physiotherapie, aber die Krümmung ist trotzdem immer schlechter geworden. Jetzt zur Zeit mache ich nur Rückengymnastik zuhause. Bis auf ab und zu Schmerzen in der Schulter auf der Rippenbuckelseite oder selten mal Rückenschmerzen, v.A. nachdem ich die Einkäufe länger getragen habe o.Ä., spüre ich nicht viel von der Skoliose :) Den Buckel sieht man zwar schon recht deutlich, aber daran bin ich gewöhnt, der fällt mir selbst gar nicht so auf.
In Zukunft möchte ich mir eine gute Physiotherapie Praxis in Esslingen suchen und wieder mehr auf meinen Rücken achten. Im Studium habe ich zu wenig für meinen Rücken gemacht, muss ich zugeben ^^' Nachdem ich ausgewachsen war und das Korsett endlich loswerden durfte, habe ich das Thema Skoliose erstmal ein bisschen verdrängt *schäm*
LG
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Klaus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Klaus »

Felissilvestriscatus hat geschrieben:Zum Thema vorstellen:
Du hast recht, es ist unhöflich, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt habe ^^'
Darf ich fragen, wie Du an diesen Thread aus dem Jahr 2008 gekommen bist?

Gruß
Klaus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Felissilvestriscatus »

Hallo Klaus,

Ich habe den Thread mit Google gefunden, weil ich nach Skoliose Forschung gesucht hatte. So bin ich auf das Forum gestoßen und dachte mir, ich könnte mich ja eigentlich mal hier registrieren und von dem Paper schreiben, dass ich gefunden habe und fragen, ob jemand etwas darüber gehört hat.
LG
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Felissilvestriscatus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Felissilvestriscatus »

@blackguy:
So, jetzt habe ich das komplette Paper gelesen, danke nochmal für's Schicken :)
blackguy hat geschrieben: Was ich nicht ganz blicke, wenn bei den Zebrafischen die Cilien des ZNS einen Defekt haben und wie du schreibst die WS-Entwicklung bei Wirbeltieren konserviert ist, frage ich mich wie das humane Homo- oder Analogon heißt?
Ich habe jetzt den Namen gefunden, das humane Analogon zum mutierten Gen im Zebrafisch heißt auch PTK7 (Protein Tyrosine Kinase 7), aber es ist auch unter anderen Namen bekannt, siehe:
http://www.genecards.org/cgi-bin/carddisp.pl?gene=PTK7

Die Mutation konnte im Zebrafisch rückgängig gemacht werden, da sie temperatur-sensitiv war (bei 25°C Wassertemperatur entwickelten sich die Fische normal, bei 30°C wurden die Cilien abnormal). Die Forscher hatten die Mutation vorher selbst in eine Fischlinie eingeführt, deshalb konnte sie mit temperatur-abhängiger Expression gekoppelt werden. Das sagt natürlich leider nichts darüber aus, wie die Beweglichkeit der Cilien beim Mensch wiederhergestellt werden könnte, aber sobald man das mutierte Gen (bzw. Gene) im Menschen kennt, kann man zumindest endlich daran forschen, wie man das/die Genprodukt(e) künstlich herstellen könnte und als Medikament anwenden könnte. In dem Paper wird erwähnt, das wahrscheinlich Mutationen in 4 verschiedenen Genen, die zur Cilienbildung benötigt werden, verantwortlich für den Skoliose Phänotyp bei Danio rerio sind. Es gibt also noch sehr viel zu erforschen. Aber irgendwann wissen wir sicher viel mehr darüber, wie Skoliose entsteht, auch wenn es noch dauert...

LG
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Lady S »

Felissilvestriscatus hat geschrieben: Ich wollte mich erst im Januar, nach meinem nächsten Arztbesuch, richtig vorstellen, weil ich im Moment meine ° Cobb nicht mehr genau weiß...*schäm* Meine neuesten Röntgenbilder habe ich nämlich dummerweise nicht mitgenommen, als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und meine Eltern finden sie nicht mehr...Jetzt über Weihnachten, wenn ich Zuhause bin bei meinen Eltern, werde ich sie selbst nochmal suchen, aber ich hoffe dass mir der Orthopäde im Januar dann die genauen Gradzahlen sagen kann.
Die Liste der im Forum empfohlenen Ärzte: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=25&t=6472 kennst Du?
Grüsse, Lady S
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Felissilvestriscatus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Felissilvestriscatus »

Hallo Lady S,

Danke für den Tipp, die Liste kannte ich noch nicht :) Der Orthopäde aus Esslingen , bei dem ich jetzt schon einen Termin habe, ist dort nicht aufgeführt, aber ich kann ja dann berichten, wie es dort war.

@blackguy: Nachtrag: Zu BNC2 habe ich nur gefunden, dass dieses Protein eine Rolle in der Unterdrückung der Meiose und Mitose in Prospermatogonia spielt.
(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25344072)

LG
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Lady S »

Felissilvestriscatus hat geschrieben:Der Orthopäde aus Esslingen , bei dem ich jetzt schon einen Termin habe, ist dort nicht aufgeführt, aber ich kann ja dann berichten, wie es dort war.
Wenn das ein "Allround"-Orthopäde ist, würde ich mal nicht allzugrosse Hoffnungen in diesen Termin setzen.
Die meisten niedergelassenen Orthopäden haben nicht die Geräte, um Ganzaufnahmen der Wirbelsäule zu machen.
Es soll auch welche geben, die nicht in der Lage sind, einen Cobb-Winkel korrekt auszumessen :juggle:
Grüsse, Lady S
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brownapple2017
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von brownapple2017 »

Felissilvestriscatus hat geschrieben: @blackguy: Nachtrag: Zu BNC2 habe ich nur gefunden, dass dieses Protein eine Rolle in der Unterdrückung der Meiose und Mitose in Prospermatogonia spielt.
(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25344072)
HI!

kurz nach dem ich dir das Paper geschickt habe, habe ich mir eine Stunde Zeit genommen und das Paper:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4573260/

sowie ein weiteres gefunden:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5125035/
*Melanie* :hallo:

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Klaus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Klaus »

Felissilvestriscatus hat geschrieben:Ich habe den Thread mit Google gefunden, weil ich nach Skoliose Forschung gesucht hatte.
Danke für den Tipp, die Liste kannte ich noch nicht :) Der Orthopäde aus Esslingen , bei dem ich jetzt schon einen Termin habe, ist dort nicht aufgeführt, aber ich kann ja dann berichten, wie es dort war.
Was nützt die intensive Beschäftigung mit der Theorie, wenn man in der Praxis persönlich nichts davon hat?

In 2008 war die praktische konservative Versorgung noch nicht so gut wie heute, deswegen ist der Titel dieses alten Threads "Wo sind die Mediziner?" heute in einem ganz anderen Zusammenhang zu sehen. Es gibt eine Reihe von Orthopäden, die sich gezielt mit sehr vielen Patienten unterschiedlicher Fehlstellungs-Situationen beschäftigen. Und das ganz praktisch schon über viele Jahre. Grundsätzlich ist die konservative Versorgung immer nur ein Versuch, der im Laufe der Zeit aber immer konkreter in den Behandlungschancen geworden ist.

Ich denke, als Betroffener sollte man deshalb im ersten Schritt die ganz gezielte praktische Behandlung anstreben und sich erst einmal darüber klar werden, dass es in der Regel leider immer noch einen großen Unterschied zwischen Spezialisten und "normalen" Orthopäden gibt. Fast täglich gibt es hier entsprechende Berichte. Wenn man dann einen guten Start gefunden hat, wird man sowieso noch mit eigener Kompetenz gefordert sein, die Behandlung zu begleiten. Das kann dann ja auch die versuchte praktische Umsetzung von theoretischen Überlegungen sein.

Gruß
Klaus
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Felissilvestriscatus »

@ blackguy: Danke, die zwei Paper sind wirklich sehr interessant :top: :)
Das Zweite (Grauers, A., Einarsdottir, E., & Gerdhem, P. (2016). Genetics and pathogenesis of idiopathic scoliosis. Scoliosis and Spinal Disorders, 11(1), 45.) fasst die aktuellen Forschungsergebnisse super zusammen.
Wie es scheint wird der Phänotyp Skoliose wohl durch mehrere genetische Syndrome verursacht. Ein konkretes Gen, dass in jedem einzelnen Fall von Skoliose mutiert ist, gibt es wohl nicht, sondern es wurden viele verschiedene Gene nachgewiesen, die eine Rolle spielen könnten. Ich hatte vermutet, Skoliose wird wahrscheinlich X-chromosomal dominant vererbt, aber so einfach ist es wohl nicht...Jetzt verstehe ich, weshalb es so schwierig ist, die Ursachen zu finden...

@ Lady S: Oh :/ Gut zu wissen! Ich hoffe, ich bekomme dort zumindest eine gute Ganzaufnahme der Wirbelsäule, da es sich um eine Klinik handelt, die Schelztor Klinik Esslingen. Laut ihrer Website haben sie dort Wirbelsäulen-Spezialisten, deshalb hoffe ich, dass sie gute Aufnahmen machen.
(http://www.schelztor-klinik.de/de/)


Hallo Klaus
Klaus hat geschrieben: Was nützt die intensive Beschäftigung mit der Theorie, wenn man in der Praxis persönlich nichts davon hat?
Das stimmt, wir persönlich haben nichts davon, ich finde das Thema nur spannend. Ich dachte mir, vielleicht finden es Andere hier auch schön zu sehen, dass an den Ursachen weiter geforscht wird. Wenn der Durchbruch in der Ursachenforschung gelingt, können wir hoffen, dass zukünftige Generationen von Skoliose Patienten viel besser behandelt werden können als wir heute. Für solche Studien würde ich gerne Blutproben spenden, auch wenn ich selbst von den Erkenntnissen aus den Studien nichts mehr haben werde.

In diesen Thread hier passt die Diskussion allerdings doch nicht so gut, sollten wir lieber einen neuen Thread mit dem Titel "Aktuelle Skoliose Forschung" o.ä. eröffnen?

LG,
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Lady S »

Felissilvestriscatus hat geschrieben: Ich hoffe, ich bekomme dort zumindest eine gute Ganzaufnahme der Wirbelsäule, da es sich um eine Klinik handelt, die Schelztor Klinik Esslingen. Laut ihrer Website haben sie dort Wirbelsäulen-Spezialisten, deshalb hoffe ich, dass sie gute Aufnahmen machen.
Hast Du das erfragt? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ganzaufnahmen machen können.
Das ist ja eher ein OP-Zentrum und speziell bei der Wirbelsäule hauptsächlich für Bandscheibengeschichten.
Skoliose gehört da vermutlich nicht zur Kernkompetenz...
Felissilvestriscatus hat geschrieben: Das stimmt, wir persönlich haben nichts davon, ich finde das Thema nur spannend.
...
In diesen Thread hier passt die Diskussion allerdings doch nicht so gut, sollten wir lieber einen neuen Thread mit dem Titel "Aktuelle Skoliose Forschung" o.ä. eröffnen?
Ich finde das ebenfalls hochgradig interessant.
Das wäre doch einen eigenen Thread wert!
Grüsse, Lady S
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Tammi
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Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Tammi »

Huhu,

ich finde das Thema auch sehr spannend und überlege auch mich in meinem Studium später in Richtung Genetik zu spezialisieren, im Biologischen Grundpraktikum haben wir Anfang des Jahres eine PCR durchgeführt was ich schon wahnsinnig interessant fand und mir auch echt Spaß gemacht hat und mich würde es definitiv sehr reizen, später auch in den Bereich zu forschen :).

Liebe Grüße
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

Verlauf: viewtopic.php?f=27&t=31324
Rehatagebuch 2015: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=9&t=30726
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Raven
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Therapie: OP: 1997 mit 13 Jahren Versteifung Th3 - L5 / Hessing-Klinik Augsburg; kaum Restgrade

Re: Wo sind die Mediziner?

Beitrag von Raven »

Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben: Was nützt die intensive Beschäftigung mit der Theorie, wenn man in der Praxis persönlich nichts davon hat?
Neugierde, Interesse?
Mich persönlich interessiert sowas jedenfalls auch - z.B. wie Skoliose (oder eine andere Erkrankung oder Fehlbildung) entsteht oder entstehen könnte, wie man sie früher behandelt hat, welche Perspektiven es für mögliche zukünftige Behandlungen gibt, ob etwas Vergleichbares auch bei anderen Arten außer dem Menschen auftritt etc.
Manche Menschen finden es sogar allgemein interessant, sich mit den Hintergründen von Erkrankungen zu befassen, ohne selbst davon betroffen zu sein, ohne Angehöriger von entsprechenden Patienten zu sein, ohne einen Gesundheitsberuf auszuüben und ohne einen makabren Blickwinkel einzunehmen (ja, ich gehöre auch dazu).

Man sollte sich natürlich, wie du auch hier betonst
Ich denke, als Betroffener sollte man deshalb im ersten Schritt die ganz gezielte praktische Behandlung anstreben und sich erst einmal darüber klar werden, dass es in der Regel leider immer noch einen großen Unterschied zwischen Spezialisten und "normalen" Orthopäden gibt. Fast täglich gibt es hier entsprechende Berichte. Wenn man dann einen guten Start gefunden hat, wird man sowieso noch mit eigener Kompetenz gefordert sein, die Behandlung zu begleiten. Das kann dann ja auch die versuchte praktische Umsetzung von theoretischen Überlegungen sein.
darüber im Klaren sein, dass aus obigem zumindest nicht bald eine Behandlungsmöglichkeit für einen selbst folgen wird - man muss die Sache jetzt, mit der aktuell bestmöglichen Versorgung, anpacken. Davon, sich träumend Hoffnungen für "später mal" auszumalen, wird die eigene Skoliose - oder andere Erkrankung oder Fehlbildung - auch nicht besser.

Viele Grüße
Raven *vom Typ: naturwissenschaftlich interessierter Pragmatiker*
Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen.
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Re: Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Thomas »

Hab die Beiträge, die die neue Forschung betreffen, von dem Thread 'Wo sind die Mediziner' in diesen neuen Thread verschoben, da die Beiträge ja mit dem ursprünglichen Thread nicht direkt etwas zu tun haben! Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
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Re: Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Klaus »

Hallo Felissilvestriscatus,
Das stimmt, wir persönlich haben nichts davon, ich finde das Thema nur spannend.
Ich wollte eigentlich eher darauf hinaus, dass Du mit Deiner Behandlung noch gar nicht begonnen hast. Und offensichtlich auch noch nicht die vielen Schwierigkeiten kennst, die mit der Suche nach einer guten Versorgung verbunden sind.
Ganz im Gegensatz zu allen Anderen, die hier diskutieren und bereits in einer Behandlungs-Situation sind!

Bei der Schelztor Klinik Esslingen sehe ich lediglich eine Klinik mit vielen hauptsächlich chirurgisch arbeitenden Ärzten und etlichen zusätzlichen Leistungen bezüglich unterschiedlicher Körperteile, ohne Angabe von z. Bsp. wenigstens dem Stichwort Skoliose. Selbst wenn Du dort Ganz-Aufnahmen bekommen solltest, brauchst Du eine weitergehende Diagnostik und insbesondere Behandlungsempfehlungen (doch wohl konservativer Art?) von sich wirklich auskennenden Spezialisten. Du musst auch wissen, dass es leider einen Unterschied gibt, ob Kinder/Jugendliche behandelt werden sollen oder Erwachsene.

Es geht also am Anfang eher um (wenn Du so willst) die
"Erforschung der optimalen konservativen Behandlungseinleitung bei Skoliose im Erwachsenen-Alter unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände". ;)
Das ist ein Haupthema dieses Forums. Du verstehst hoffentlich, warum ich bei Deinem Fokus auf die allgemeine Skoliose-Forschung so kommentieren musste.

Du solltest unbedingt einen neuen Thread aufmachen, in dem Deine Situation praktisch diskutiert werden kann
. In diesem Thread werden wir jetzt OFFTOPIC.

Gruß
Klaus
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Radiator
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Re: Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Radiator »

Sollte es wirklich ein vornehmlich chromosomales, also genetische Problem sein, wäre das wohl eher schlecht, da sich Gendefekte bis heute nicht reparieren lassen.
Betrachtet man Schnittbildaufnahmen von frischen Skoliosen junger Leute, sehen die Wirbelkörper noch ziemlich originalgetreu aus ohne Deformierungen.
Meine Meinung daher, das Problem kommt aus der "Kulisse", also eher ein Muskel/Bänder Problem mit einem krassen Ungleichgewicht, warum auch immer,
was dann zu der bekannten seitlichen Achsenabweichung mit einhergehender Verdrehung (Torsion) führt. Aber bewiesen ist halt noch nix ....
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Felissilvestriscatus
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Re: Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Felissilvestriscatus »

@Thomas: Danke, dass du einen neuen Thread eröffnet hast, so passt es besser :)

@Tammi: Studierst du auch Biologie? Genetik ist wirklich sehr spannend :)

@Klaus: Ich verstehe, was du meinst, ich sollte mich um meinen Rücken kümmern. Dann werde ich mich im neuen Jahr mal bei einem Arzt aus der Liste vorstellen. Als ich in Esslingen in dieser Klinik anrief, habe ich erzählt dass ich Skoliose habe und sie meinten trotzdem, dass ich kommen soll, deshalb dachte ich sie kennen Skoliose...Ich hatte ab dem Alter von 12 ein Cheneau Korsett, ich war schon mal in Behandlung bei einem Orthopäden in Bayern, der sich mit Skoliose auskennt, bis zum Alter von 18. Aber danach habe ich das Thema eher verdrängt *schäm*
Ich werde dann einen neuen Thread eröffnen, wenn ich meine ° Cobb weiß.
Radiator hat geschrieben:Sollte es wirklich ein vornehmlich chromosomales, also genetische Problem sein, wäre das wohl eher schlecht, da sich Gendefekte bis heute nicht reparieren lassen.
Jein, das defekte Gen an sich, die betroffene DNA-Sequenz, lässt sich nicht verändern, aber man kann das fehlerhafte Genprodukt, welches aus der Mutation resultiert ,z.B. ein Protein, das nicht richtig hergestellt wird, in einigen Fällen ersetzen. Wenn z.B. wirklich die Cilien defekt sind, da ihnen ein gewisses Protein (z.B. ein Wachstumsfaktor) fehlt, könnte man das Protein synthetisch herstellen und dem Körper zuführen.

LG
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Tammi
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Re: Aktuelle Skoliose-Forschung

Beitrag von Tammi »

@Tammi: Studierst du auch Biologie? Genetik ist wirklich sehr spannend
Nicht ganz, Biotechnische Chemie aktuell :). An sich ein sehr interessanter Studiengang, der mir viele Möglichkeiten der Spezialisierung (ab dem 5. Semester) eröffnet, z.B. auch Genetik. Im Prinzip Biochemie mit ein bisschen Ingenieurswissenschaften.

Liebe Grüße
Tammi
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." - Johann Wolfgang von Goethe

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