Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

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dennis
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Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Hallo Zusammen,

also erstmal hoffe ich, dass das hier der richtige Bereich für mein Anliegen ist...
Ich bin sehr dankbar, dass es dieses Forum hier gibt, mir geht es wahrscheinlich so wie vielen anderen hier, dass man sich bisher von diversen Orthopäden etc alleingelassen bzw nicht ernstgenommen fühlt und letztendlich mit Aussagen wie "da kann man nur versuchen mit mehr Sport entgegenzuwirken" abgespeist wird.

Kurz zu mir, ich bin jetzt 31 und leide seit der Pubertät unter Hyperkyphose, wie ich seit einer Woche weiss. Beschwerden waren immer schon da, aber sie waren vermeintlich erträglich. Vor 8 Jahren war ich dann das erste Mal bei einem Orthopäden, der nach kurzem Abtasten zum Fazit kam: Einfach mehr Sport, dann passt das schon. Zudem habe ich einen Bürojob und war nie wirklich sportlich aktiv, das hat für mich dann ins Bild gepasst und naja, man hat das immer so vor sich hergeschoben. Stand heute ist, dass ich mich den Tag über von einer Sitzposition in die Andere retten muss vor Schmerzen, mal hinstellen, mal Übungen zwischendurch. Ich kann keine 10 Minuten Laufen oder Stehen, ohne dass ich Schmerzen bekomme.

Jetzt, mit der Geburt des ersten Kindes und der damit verbundenen Tragerei des Kleenen, sind die Beschwerden entsprechend stärker geworden. Daher war ich dann vor 9 Monaten erneut bei einem weiteren Orthopäden, da wurde dann eine Statikvermessung der WS durchgeführt sowie das erste Mal geröngt.

Ergebnis: Thorakal-Syndrom mit Teilsteife, leichte Skoliose, die durch einen Fersenkeil von 3mm korrigiert werden soll, Krankengymnastik und mehr Sport sollen es richten. Verbesserung der Körperhaltung (des "Buckels") ausgeschlossen, Muskelaufbau könne lediglich helfen die Schmerzen zu lindern.

Also 2x die Woche zur KG und 3x die Woche ins Fitnesstudio, zudem diverse Dehn-Übungen ("Wandwischen", Blackroll etc) über den Tag verteilt, Ernährungsumstellung, konsequent das volle Programm. Die Beschwerden wurden aber nicht besser, eher im Gegenteil, wobei wohl natürlich auch das Tragen des Kindes seinen Teil dazu beitragen wird. Zwischendurch immermal widersprüchliche Aussagen wie "Sport könne doch zur Verbesserung der Haltung beitragen" (ja was denn nun?) und das Verschreiben von Schmerzmitteln.

Zwischendurch habe ich eine 2te Orthopäden-Meinung eingeholt (mit dem selben Ergebnis, einmal abgetastet, "alles halb so wild, mehr Sport") und einen Ostheopaten aufgesucht, die Behandlung war aber auch ohne Verbesserung der Situation.

Da die Beschwerden weiter schlimmer als besser wurden, verordnete mein ursprünglicher Orthopäde eine MRT mit dem Ergebnis:

Hyperkypose der BWS. Intraspongiöse Banscheibenherniation im BWK 7 mit ventraler Höhenminderung der Brustwirbelkörper im mittleren Bereich sowie Degeneration der Bandscheiben wie bei Morbus Scheuermann. Diskrete breitbasige Bandscheibenprotrusion BWK 6/7.

Direkt nach dem MRT sagte mir die Radiologin, dass kein Bandscheibenvorfall vorliegt, mein Orthopäde sagte mir in der Besprechung das Gegenteil (Vorfall in der BWS). Ich solle weiter mehr Sport machen, könnte mit Akkupunktur beginnen oder eben Schmerzmittel nehmen. Den Bandscheibenvorfall müsse man jedoch nicht beachten und ich könnte alles machen wie bisher.

Auf meine Fragen wurde für mein Verständnis nicht wirklich eingegangen. Gibt es eine bestimmte Art von Krankengymnastik die bei meiner neuen Diagnose helfen könnte? evtl nach Schroth? Mache ich falsche KG? Worauf muss ich achten? Käme ein Korsett in Frage?

Antwort: Es gibt keine passende besondere Form der Krankengymnastik, ein Korsett kommt auch nicht in Frage (zu alt), es geht nur darum, Muskeln aufzubauen. Sonst Akkupunktur und Schmerzmittel. Auch kein Wort zu der für mich neuen Diagnose Hyperkyphose. Das man da zB. den Grad der Beugung beachten sollte lese/höre ich hier bei euch zum ersten Mal.

Die für mich teilweise widersprüchlichen Aussagen und die Tatsache, dass ich mir so "abgefertigt" vorkam, führten dazu, dass ich eine Heilpraktikerin aufgesucht habe.
Sie behandelte mich nach Dorn mit dem Hinweis, den Sport und die Krankengymnastik sofort einzustellen, Sport erst wieder sobald die Haltung verbessert ist. Sonst würde man die falsche Haltung nur verstärken...das klang im ersten Augenblick logisch...dann kam jedoch die Aussage, dass man es im laufe der Behandlung mit Einlagen probieren würde, deren Wirkung aber bis zu 2 Jahre dauern könnte...2 Jahre lang "tatenlos" auf die Wirkung von Einlagen zu hoffen ist für mich jedoch keine Alternative!

Also fragte ich bei meiner Krankenkasse an , ob man mir einen spezialisierten Orthopäden nennen kann. Aufgrund von Rückständen könnte man mir da erst in einer Woche eine Rückmeldung geben...seltsam, aber vielleicht gängige Praxis?

Ich wollte aber jetzt nicht tatenlos warten und bin per Google auf euch hier gestoßen.

Lange Rede, kurzer Sinn (ich hoffe doch, dass der ein oder andere von euch bis hierhin durchgehalten hat ;)) :

Ich bin auf der Suche nach einem Spezialisten, hier gibt es ja diverse gute und hilfreiche Berichte. Aufgrund meines Wohnortes (bei Köln) kämen spontan 3 Fachärzte in Frage:

a) Dr. Hoffmann
b) Dr. Verres
c) Dr. Al-Alwan

Meine Frage wäre, gibt es hier jemanden unter euch mit einer ähnlichen Diagnose, der bei einem der dreien in Behandlung und zufrieden war? Ich weiss, Meinungen sind immer subjektiv, auch Ärzte haben mal nen schlechten Tag, es wird überall positive und negative Meinungen geben.

Mir geht es auch nicht darum einen über den anderen zu stellen, irgendwen abzuwerten,
sondern, ja, um die Frage, ob jemand mit einem ähnlichen Krankheitsbild wie ich es habe, schon bei einem dieser Ärzte in Behandlung war? Gibt es unter diesen dreien einen, der mehr als die anderen auf meine Diagnose spezialisiert ist? Gibt es sonst irgendetwas, was ich beachten sollte?

Wie gesagt, ich hoffe ich bin hier in dem Bereich des Forums richtig mit meinem Anliegen und würde mich über die ein oder andere Rückmeldung freuen.

LG
der Dennis
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Matthias
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Matthias »

dennis hat geschrieben: Es gibt keine passende besondere Form der Krankengymnastik, ein Korsett kommt auch nicht in Frage (zu alt),

a) Dr. Hoffmann

Meine Frage wäre, gibt es hier jemanden unter euch mit einer ähnlichen Diagnose, der bei einem der dreien in Behandlung und zufrieden war?
Hallo Dennis,
dass Du für ein Korsett gegen die Schmerzen und die Hyperkyphose zu alt bist ist vollkommender Quatsch, aber "normale" Orthopäden wissen das nicht, denn sie bekommen das nicht anders erzählt im Studium und wenn sie keine eigenen Erfahrungen mit Korsetttherapie gemacht haben können sie ja zu keinem andern Urteil kommen.
Ich selbst bin 52 Jahre, bei Dr. Hoffmann in Behandlung habe mittlerweile mein 3. Korsett. Die ersten beiden waren vom Sanitätshaus Rahmouni, mit denen kam ich nicht so gut zurecht, das 3. ist von CCtec und damit bin ich sehr zufrieden.

Ich hatte außer der Hyperkyphose/ Hyperlordose 2 alte Bandscheibenvorfälle in der LWS. Das Korsett hilft gegen die Schmerzen und korrigiert hervorragend.
Man sollte sich aber vor dem Besuch bei Dr. Hoffmann schon überlegen ob man ein Korsett überhaupt will, für den Fall dass er eines vorschlägt.
Es bringt schon gewisse Einschränkungen, an die man sich aber (zumindest beim CCtec) sehr schnell gewöhnt.

Meine ganze Geschichte kannst Du in meinem Thread nachlesen der in der Signatur verlinkt ist.

Viele Grüße
Matthias
Meine Hyperkyphose-Korsettbehandlung bei CCtec: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=30414
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Klaus
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Klaus »

Hallo Dennis,
Lange Rede, kurzer Sinn (ich hoffe doch, dass der ein oder andere von euch bis hierhin durchgehalten hat ;)) :
Auch wenn es immer wieder neu um die gleichen negativen Erfahrungen geht, es ist schon gut zu wissen, dass dieses Forum weiterhin eine wichtige Funktion bei der Suche nach einer kompetenten Behandlung darstellt. ;)
Meine Frage wäre, gibt es hier jemanden unter euch mit einer ähnlichen Diagnose, der bei einem der dreien in Behandlung und zufrieden war? Ich weiss, Meinungen sind immer subjektiv, auch Ärzte haben mal nen schlechten Tag, es wird überall positive und negative Meinungen geben.
Anhand Deiner Schilderung ist zu vermuten, dass es bei Dir um eine Hyperkyphose (Rundrücken), aber wahrscheinlich auch Hyperlordose (Hohlkreuz) geht, was in Kombination mit der geschilderten "leichten Skoliose" eine ganz typische Situation ist. Dabei spielen auch Verkürzungen im gesamten Körper eine Rolle.
Dazu gibt es jede Menge Erfahrungsberichte, die ja auch Grundlage für die Liste mit den Spezialisten ist.(Überregionale Sprechstunden)
Gibt es unter diesen dreien einen, der mehr als die anderen auf meine Diagnose spezialisiert ist? Gibt es sonst irgendetwas, was ich beachten sollte?
Insofern ist Dr. Hoffmann und Dr. Verres gleichermassen zuständig, wobei es bei Dr. Verres wohl immer noch am schnellsten geht und die Entfernung auch kürzer ist. Bei Dr. Al-Alwan gibt es ganz aktuell nur einen eingestellten Erfahrungsbericht einer Schroth-Therapeutin, der auch auf die Erfahrungen ihrer Patienten hinweist.
viewtopic.php?f=6&t=31115
Das ist momentan noch zu wenig, um die Liste aufgenommen zu werden, deswegen wird das als Test-Möglichkeit geführt.
Aber Du kannst das gern testen, wir sind ja auf solche Dinge angewiesen.

Grundsätzlich geht es immer um eine konkrete Diagnose anhand von Röntgenbildern, einer manuellen Untersuchung und entsprechenden Behandlungsvorschlägen, die bei der konservativen Therapie immer auch nur ganz individuelle Versuche sind und auf einer Einschätzung beruhen. Das setzt eine praktische Erfahrung mit möglichst vielen sehr unterschiedlichen "Fehlstellungs-Patienten" voraus, was "normale" Orthopäden nicht leisten können. Es gibt da keine weitere Spezialisierung, bestenfalls etwas unterschiedliche Ansätze bei der Behandlung, die auch auf Deiner ganz aktiven Mitarbeit beruhen und durchaus auch mal verändert werden müssen.
Es hilft sehr viel, wenn Dich vorab damit beschäftigst, es gibt jede Menge im Forum zu lesen und sicherlich auch Antworten auf Fragen.

Gruß
Klaus
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von general-rammstein »

hi martin,

man muß natürlich bedenken das OP nicht gleich OP ist. wie war deine aufklärung was da gemacht wird, wie die risiken und die für`s restliche leben irreversiblen folgen? hast du schlimme schmerzen, die solch einen GRAVIERENDEN eingriff rechtfertigen würden? hast du vorfälle, wie sah die bisherige diagnostik / anamnese aus? sagte der doc danach ist alles top?

was meinst du mit hyperkyphose l2-th3? geht die bis in den lumbalen bereich???

was würdest du sagen wenn dein rücken nach der OP an anderer stelle krumm wird oder die schmerzen schlimmer sind, als sie bisher sind?

ich kann leider nicht sehen, dass du bereits konservative möglichkeiten ausgeschöpft hast...

und das mit der optik... ich glaube die OP wird auch in neustadt nicht minimalinvasiv gemacht, sondern du hast dann eine riesige narbe am rücken... sieht zwar spektakulärer aus, aber ist sicher auch nicht das was du dir unter einem schönen rücken vorstellst oder... :|

mich interessiert natürlich am ehesten, was der doc zu deiner situation gesagt, warum für dich am ehesten die OP infrage kommt?
dennis
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Also erstmal danke für eure Antworten...
Matthias hat geschrieben: ...bei Dr. Hoffmann in Behandlung habe mittlerweile mein 3. Korsett. Die ersten beiden waren vom Sanitätshaus Rahmouni, mit denen kam ich nicht so gut zurecht, das 3. ist von CCtec und damit bin ich sehr zufrieden...Das Korsett hilft gegen die Schmerzen und korrigiert hervorragend...
Hallo Matthias, dann würde ich dich doch direkt mal dreisst ausfragen ;)

Wie ist denn prinzipiell der Ablauf? Also ich habe jetzt erstmal einen Termin am 29. bei Dr. Verres, soweit meine Unterlagen beisammen, MRT-Daten, Ultraschallbilder etc, d.h. da müsste wohl an dem Tag in die Richtung nichts mehr gemacht werden. Wenn ein Korsett für mich in Frage käme, würde man dies direkt beim ersten Termin besprechen? Wie lang dauert es grob, bis man letztendlich im Korsett steckt? Reden wir da von Tagen, Wochen oder vllt. Monaten?

Um ehrlich zu sein kann ich mir gerade nichts anderes vorstellen als eben ein Korsett, da ich schon einiges ausprobiert habe und bisher nichts geholfen hat. Ok, Schroth war bisher nicht dabei, aber das wäre wohl Standard neben einem Korsett?

Man bekommt hier schnell den Eindruck, dass wohl Rahmouni und CCtec die "beliebtesten" Hersteller sind, beide stehen für reklinierende Modelle? Du, der beide schon probiert hat, was hat den Ausschlag letztendlich für CCtec gegeben?

Rahmouni soll "grober" sein?

Wie muss ich mir das vorstellen, wird durch das Tragen auch die Muskulatur trainiert? Spürbar? Ist es trotz Korsett möglich Sport zu treiben, Übungen zu machen?
Was sind denn die "gewissen Einschränkungen", die du ansprichst?
Klaus hat geschrieben: Auch wenn es immer wieder neu um die gleichen negativen Erfahrungen geht, es ist schon gut zu wissen, dass dieses Forum weiterhin eine wichtige Funktion bei der Suche nach einer kompetenten Behandlung darstellt. ;)
Hallo Klaus, danke für deine Ausführungen, ich bin tatsächlich dabei mich so gut wie möglich hier im Forum einzulesen. "Wichtige Funktion bei der Suche" ist fast ein wenig untertrieben, der herkömmliche Weg (Telefonbuch, selbst Google mit dem Suchbegriff "Orthopäde im Ort XY") bringt einen nicht weiter. Sei es auf diversen Orthopäden-Homepages, Anzeigen im Telefonbuch, kaum ein Anzeichen darauf, dass überhaupt irgendwer spezialisiert auf zB Hyperkyphose zu sein scheint.
martin11 hat geschrieben:...war 6 Monate in Fintesstudio aber das extrem , heisst ernährung umgestellt 4 mal die woche hingegenagen Muskeln richtig gut aufgebaut. doch leider immer noch Rückenprobleme gehabt...
Aussehen hatt sich nicht verändert und schmerzen gehabt, wobei die schmerzen noch erträglich waren...
Hallo Martin,

bei mir war es zumindest so, dass sich meine Haltung durch das Training minimal verbessert hat und ein paar Begleiterscheinungen ausgeblieben sind (Stechen in der Brust beim Einatmen). Ich lag zB sehr oft auf der Foam Roll , aber ob das jetzt die minimale Verbesserung ausgemacht hat weiss ich nicht.

Vor (d)einer OP hätte ich zumindest stand jetzt zuviel Respekt, dafür geht es um zuviel.
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Max60 »

Hallo Dennis,

ich bin seit Mitte Dezember 2015 bei Dr. Hoffmann in Behandlung und trage wegen der Hyperkyphose und den Schmerzen ein Korsett. Das, was Du schreibst weicht nur wenig von dem ab, was ich auch erlebt habe. Aber ich bin jetzt (weil ich weiß warum und was dagegen hilft) viel viel besser drauf und meine Familie schätzt dieses ganz ganz arg :top: .

Du kannst hier alles zu meinem Termin bei Dr. Hoffmann und hier alles zu meiner Korsetttherapie finden.
Wie gesagt, ich hoffe ich bin hier in dem Bereich des Forums richtig mit meinem Anliegen
Aus eigener Erfahrung (wenn auch erst nur wenige Monate alt) kann ich Dir sagen: Du bist hier richtig :top:

Grüße
Max
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. Meister Eckhart
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Matthias »

dennis hat geschrieben:Wie ist denn prinzipiell der Ablauf? Also ich habe jetzt erstmal einen Termin am 29. bei Dr. Verres, soweit meine Unterlagen beisammen, MRT-Daten, Ultraschallbilder etc, d.h. da müsste wohl an dem Tag in die Richtung nichts mehr gemacht werden.
Dr. Verres kenne ich nicht also kann ich dort auch nicht den Ablauf beschreiben. Bei Dr. Hoffmann wird zuerst von ihm der Rücken untersucht, dann meist wenn nicht schon vorhanden reröntgt. An Hand der Rötgenbilder bespricht er die Gradzahlen mit Dir und die Therapie-Alternativen.
dennis hat geschrieben: Wenn ein Korsett für mich in Frage käme, würde man dies direkt beim ersten Termin besprechen? Wie lang dauert es grob, bis man letztendlich im Korsett steckt? Reden wir da von Tagen, Wochen oder vllt. Monaten?
Du kannst Deinen Korsettwunsch ruhig ansprechen. Meist dauert es ca. 8 Wochen von der Verschreibung bis zum fertigen Korsett, denn zuerst muss es von der Krankenkasse genehmigt werden, erst danach wird der Orthopädietechniker anfangen, außer Du unterschreibst eine Kostenübernahmeerklärung für den Fall dass die Krankenkasse nicht zahlt. Bei Rahmouni wird Dein Oberkörper in korrigierter Haltung eingegipst und an Hand dieses Gipsabdruckes das Korsett hergestellt. Bei CCtec wird nicht gegipst sondern nur vermessen und fotografiert. Danach dauert es bei CCtec 6 Wochen bis zur Fertigstellung. Bei Rahmouni weiß ich keine aktuellen Zeiten, das ist schon zu lange her.
dennis hat geschrieben: Um ehrlich zu sein kann ich mir gerade nichts anderes vorstellen als eben ein Korsett, da ich schon einiges ausprobiert habe und bisher nichts geholfen hat. Ok, Schroth war bisher nicht dabei, aber das wäre wohl Standard neben einem Korsett?
Dass Du schon vieles andere ausprobiert hast soltest Du beim Arzt erwähnen, da das Korsett dann wahrscheinlicher wird.
dennis hat geschrieben: Man bekommt hier schnell den Eindruck, dass wohl Rahmouni und CCtec die "beliebtesten" Hersteller sind, beide stehen für reklinierende Modelle? Du, der beide schon probiert hat, was hat den Ausschlag letztendlich für CCtec gegeben?
Das ist sehr individuell. Beide Korsetthersteller machen gut korrigierende Korsetts nach unterschiedlichen Konzepten. Während Rahmouni mit den Reklinationshörnchen eher auf passive maximale Aufrichtung setzt, wird bei CCtec mit einem aktiven Konzept gearbeitet. Es wird die Lordose also das Hohlkreuz korrigiert und man muss sich selbst in der Hyperkyphose aufrichten um gerade zu stehen und geradeaus nach vorne zu schauen. Mir persönlich haben die Rahmouni-Korsetts zusätzliche neue Schmerzen verursacht, was bei dem CCtec nicht der Fall war, aber es gibt auch viele Patienten die mit einem Rahmouni-Korsett gut zurecht kommen.
dennis hat geschrieben: Rahmouni soll "grober" sein?
Was meinst Du mit "grober"? Wenn Du damit meinst, schwerer zu (er)tragen dann muss ich Dir zustimmen. Das CCtec finde ich viel angenehmer zu tragen.
dennis hat geschrieben: Wie muss ich mir das vorstellen, wird durch das Tragen auch die Muskulatur trainiert? Spürbar? Ist es trotz Korsett möglich Sport zu treiben, Übungen zu machen?
Die Muskulatur wird im Korsett umgebaut und Du gewöhnst Dir nach und nach an, die richtige Haltung einzunehmen, zumindest im CCtec. Beim Rahmouni wirst Du aufrecht gehalten solange Du es trägst und fällst nach dem Ausziehen ziemlich schnell wieder in die alte Haltung zurück. Sport mache ich immer ohne Korsett, aber die sportliche Betätigung ohne Korsett kann man zur Korsett-Tragezeit dazurechnen. Manche Krankengymnastik kann man auch im Korsett machen.
dennis hat geschrieben: Was sind denn die "gewissen Einschränkungen", die du ansprichst?
Die Reklinationshörnchen am Rahmouni schränken Deine Armfreiheit enorm ein. Du kannst Dir z.B. auf der Toilette nicht mehr den Hintern abwischen, weil Du einfach nicht mehr dran kommst. Bücken und z.B. die Schuhe zuzubinden geht auch nicht so einfach. Man lernt aber mit der Zeit, dass im Korsett fast alles geht eben nur alles etwas anders. Man geht dann z.B. mehr in die Hocke oder kniet sich hin als sich vorzubeugen. Am Anfang fühlst Du Dich im Korsett wie ein Roboter, aber das gibt sich sehr schnell und Du gewöhnst Dich daran, vorausgesetzt, dass Du es regelmäßig trägst sonst kommt es nur schwer zu diesem Gewöhnungseffekt.
Bei meinem CCtec, wie bei den meisten, fehlen solche Reklinationshörnchen, die die Schultern zurück drücken sollen, da aktiv aufgerichtet werden soll. Dafür hat das Kyphosenkorsett von CCtec so ein Sacrumhorn, das ist eine Verlängerung hinten unten am Korsett, das hinten in die Pofalte hinein reicht um das Sacrum (Kreuzbein) nach vorne zu korrigieren. Das ist am Anfang beim Sitzen auf manchen Stühlen etwas gewöhnungsbedürftig, stört beim Gehen jedoch gar nicht.
Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben, falls noch weitere Fragen offen sind, einfach hier stellen.
Meine Hyperkyphose-Korsettbehandlung bei CCtec: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=30414
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Max60 hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung (wenn auch erst nur wenige Monate alt) kann ich Dir sagen: Du bist hier richtig :top:
Hallo Max,

also allein die Tatsache sich hier mit Leidensgenossen austauschen zu können, vorab schon Fragen stellen zu können, ist unbezahlbar. Ich versuche gerade so gut wie möglich auszuloten, welches Korsett bzw. welcher Hersteller für mich wohl am meisten geeignet wäre (vorausgesetzt es läuft auf eine Korsett-Therapie hinaus). Durch die Berichte hier könnte man in der Hinsicht vielleicht auch wieder einiges an Zeit sparen, von vornherein Dinge selbst beim Orthopäden ansprechen, auf die man so natürlich nie gekommen wäre. :top:

Matthias hat geschrieben:Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben, falls noch weitere Fragen offen sind, einfach hier stellen.
Danke, da nehm ich dich direkt beim Wort ;)
Matthias hat geschrieben:An Hand der Rötgenbilder bespricht er die Gradzahlen mit Dir und die Therapie-Alternativen.
klar, von Fall zu Fall verschieden, aber was für Alternativen stehen denn theoretisch im Raum? Krankengymnastik und OP? Sonst noch etwas?
Matthias hat geschrieben: ...wird bei CCtec mit einem aktiven Konzept gearbeitet. Es wird die Lordose also das Hohlkreuz korrigiert und man muss sich selbst in der Hyperkyphose aufrichten um gerade zu stehen und geradeaus nach vorne zu schauen...
Wie muss ich mir das vorstellen? Ganz ohne Unterstützung die ganze Zeit selbst aufrichten? Im Moment versuche ich mich den Tag über aufrecht zu halten um die Schmerzen zu lindern, sei es im Sitzen oder im Stehen (beim Laufen), merke aber schnell wie es mich mit der Zeit nach vorn runterzieht. Es dauert dann nicht lange bis es dann unangenehm und schmerzhaft wird. Das würde dann bedeuten, dass CCtec für mich nicht in Frage käme?
Matthias hat geschrieben: Was meinst Du mit "grober"? Wenn Du damit meinst, schwerer zu (er)tragen dann muss ich Dir zustimmen.


ja genau darauf wollte ich hinaus.
Matthias hat geschrieben: Die Muskulatur wird im Korsett umgebaut und Du gewöhnst Dir nach und nach an, die richtige Haltung einzunehmen, zumindest im CCtec. Beim Rahmouni wirst Du aufrecht gehalten solange Du es trägst und fällst nach dem Ausziehen ziemlich schnell wieder in die alte Haltung zurück. Sport mache ich immer ohne Korsett, aber die sportliche Betätigung ohne Korsett kann man zur Korsett-Tragezeit dazurechnen. Manche Krankengymnastik kann man auch im Korsett machen.
Also von deinen Erzählungen her würde ich sehr zu einem CCtec tendieren.
Matthias hat geschrieben:...Bei meinem CCtec, wie bei den meisten, fehlen solche Reklinationshörnchen, die die Schultern zurück drücken sollen, da aktiv aufgerichtet werden soll. Dafür hat das Kyphosenkorsett von CCtec so ein Sacrumhorn, das ist eine Verlängerung hinten unten am Korsett, das hinten in die Pofalte hinein reicht um das Sacrum (Kreuzbein) nach vorne zu korrigieren...
Du sprichst den Toilettengang an, wichtiges Thema für mich aufgrund eines Reizdarmes, inwieweit stört das Sacrumhorn? In der CCtec ist der Toilettengang mehr oder weniger problemlos möglich?
Wie sehr ist die Rotation eingeschränkt, Schulterblick im Auto zB?
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Klaus »

Hallo dennis,
Also ich habe jetzt erstmal einen Termin am 29. bei Dr. Verres, soweit meine Unterlagen beisammen, MRT-Daten, Ultraschallbilder etc, d.h. da müsste wohl an dem Tag in die Richtung nichts mehr gemacht werden.
Also geht es immer noch so schnell. Da Röntgenaufnahmen dringend notwendig sind, müssen diese sicherlich gemacht werden (in einem naheliegenden Krankenhaus).
Wenn ein Korsett für mich in Frage käme, würde man dies direkt beim ersten Termin besprechen?
Du solltest Dir das aber vorher genau überlegen. Es kann schon die Lebensqualität verändern, was aber immer eine ganz persönliche Einschätzung ist. Grundsätzlich ist so etwas ein Behandlungsvorschlag, den man sich überlegen, annehmen oder ablehnen kann.
Um ehrlich zu sein kann ich mir gerade nichts anderes vorstellen als eben ein Korsett, da ich schon einiges ausprobiert habe und bisher nichts geholfen hat. Ok, Schroth war bisher nicht dabei, aber das wäre wohl Standard neben einem Korsett?
Wenn man bislang nicht zielgerichtet vorgegangen ist, sollte man sich schon Gedanken um ein eigenes Muskelkorsett machen. Das ist natürlich eine sehr aktive Arbeit, die aus Korrektur und vor allen dingen auch Stabilisierung dieser Korrektur besteht.
Ein Korsett kann wahrscheinlich relativ schnell Deine Verkürzungen (aber nur im Oberkörper!) aufdehnen und auch einen gewissen Muskelaufbau/umbau hervorufen, der nach meiner Ansicht manchmal überschätzt wird.
Das allein stabilisiert nämlich diese Situation nicht! Deswegen gehen viele den Weg über eine stationäre Schroth REHA (wenn die Einschätzung des Spezialisten es hergibt), um zu gucken, wie weit sie damit kommen. Da geht es um mehr, als nur Schroth Übungen. Dann kann ein Korsett ja immer noch zum Einsatz kommen. Manchmal gibt es Situationen, in denen ein Korsett die Vorbedingung für Schroth schaffen muss, weil die Übungen sonst nicht richtig ausgeführt werden können.

Wie in der Liste zu lesen ist, arbeitet Dr. Verres in der Regel mit Firma Scoliocare Orthomed, aber auch mit CCtec zusammen. Das muss man dann aber konkret sagen.

Gruß
Klaus
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Therapie: 1. Rahmouni-Korsett gegen Schmerzen 2003
2. Rahmouni-Kyphosen-Korsett 2007
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Matthias »

dennis hat geschrieben: klar, von Fall zu Fall verschieden, aber was für Alternativen stehen denn theoretisch im Raum? Krankengymnastik und OP? Sonst noch etwas?
Die Möglichkeiten sind z.B.: Reine ambulante Krankengymnastik, stationäre REHA mit Schroth-Gymnastik, OP, Korsett oder eine Kombination aus verschiedenen Therapien.
dennis hat geschrieben: Wie muss ich mir das vorstellen? Ganz ohne Unterstützung die ganze Zeit selbst aufrichten? Im Moment versuche ich mich den Tag über aufrecht zu halten um die Schmerzen zu lindern, sei es im Sitzen oder im Stehen (beim Laufen), merke aber schnell wie es mich mit der Zeit nach vorn runterzieht. Es dauert dann nicht lange bis es dann unangenehm und schmerzhaft wird. Das würde dann bedeuten, dass CCtec für mich nicht in Frage käme?
Durch das CCtec Korsett wird Dein Becken korrigiert und aufgerichtet. Das Kreuzbein wird nach unten korrigiert. Das Korsett geht vorne hoch genug, dass das untere Brustbein eingeschlossen ist, hinten endet es unter den Schulterblättern. Durch die Beckenkorrektur und die damit korrigierte Lordose fällt es Dir leichter die Hyperkyphose in der BWS aufzurichten. Sollte Dir das aber am Anfang noch nicht aktiv gelingen ist auch CCtec bereit Reklinationshörnchen ans Korsett zu montieren, die dann nach einiger Zeit wenn Du dich an die Aufrichtung gewöhnt hast, wieder entfernt werden können, um dann wieder aktiv aufzurichten. Das ist manchmal schon etwas anstrengend verursachte mir im Gegensatz zur passiven brutalen Aufrichtung der Rahmouni-Korsetts aber keine zusätzlichen Schmerzen in der BWS.
In welcher Höhe sind denn Deine Schmerzen?
dennis hat geschrieben: Also von deinen Erzählungen her würde ich sehr zu einem CCtec tendieren.
Ein CCtec bekommst Du bei Dr. Hoffmann aber nur, wenn Du es explizit wünschst, ansonsten arbeitet er mit Herrn Rahmouni, aber er unterstützt mittlerweile auch gerne Leute, die ein CCtec wollen.
dennis hat geschrieben: Du sprichst den Toilettengang an, wichtiges Thema für mich aufgrund eines Reizdarmes, inwieweit stört das Sacrumhorn? In der CCtec ist der Toilettengang mehr oder weniger problemlos möglich?
Wie sehr ist die Rotation eingeschränkt, Schulterblick im Auto zB?
Der Toilettengang mit dem CCtec-Korsett ist ganz problemlos möglich, das Sacrumhorn stört dabei nicht.
Da Deine Arme, Schultern und der Hals frei sind, ist der Schulterblick im Auto gar kein Problem.
Meine Hyperkyphose-Korsettbehandlung bei CCtec: http://skoliose-info-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=30414
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Klaus hat geschrieben:
Da Röntgenaufnahmen dringend notwendig sind, müssen diese sicherlich gemacht werden (in einem naheliegenden Krankenhaus).
Hallo Klaus, freudscher Verschreiber, natürlich meinte ich Röntgenaufnahmen, nicht Ultraschall ;)
Klaus hat geschrieben: Ein Korsett kann wahrscheinlich relativ schnell Deine Verkürzungen (aber nur im Oberkörper!) aufdehnen und auch einen gewissen Muskelaufbau/umbau hervorufen, der nach meiner Ansicht manchmal überschätzt wird...Das allein stabilisiert nämlich diese Situation nicht

Ja ich muss zugeben, dass ich mich dabei erwische (zu?) hoffnungsvoll zu meinem ersten Termin zu gehen, mir da schon viel von zu versprechen, auch von einem eventuellen Korsett. Aber meine bessere Hälfte redet da auch schon auf mich ein, dass ich meine Erwartungen blos runterschrauben und mich nicht auf das Korsett versteifen (oh Wortwitz :D ) soll. Aber man neigt ja schnell dazu, wenn man vieles ausprobiert und nix geholfen hat und hier so viele positive Berichte liest :)
Matthias hat geschrieben: Durch das CCtec Korsett wird Dein Becken korrigiert und aufgerichtet. Das Kreuzbein wird nach unten korrigiert. Das Korsett geht vorne hoch genug, dass das untere Brustbein eingeschlossen ist, hinten endet es unter den Schulterblättern. Durch die Beckenkorrektur und die damit korrigierte Lordose fällt es Dir leichter die Hyperkyphose in der BWS aufzurichten. Sollte Dir das aber am Anfang noch nicht aktiv gelingen ist auch CCtec bereit Reklinationshörnchen ans Korsett zu montieren, die dann nach einiger Zeit wenn Du dich an die Aufrichtung gewöhnt hast, wieder entfernt werden können, um dann wieder aktiv aufzurichten. Das ist manchmal schon etwas anstrengend verursachte mir im Gegensatz zur passiven brutalen Aufrichtung der Rahmouni-Korsetts aber keine zusätzlichen Schmerzen in der BWS.
In welcher Höhe sind denn Deine Schmerzen?
Hallo Matthias, danke für deine detaillierte Ausführung, so kann ich mir zumindest ansatzweise vorstellen, was evtl. auf mich zukommen würde.

Meine Schmerzen sind hauptsächlich im Bereich der BWS. Sobald ich versuche möglichst gerade durch den Tag zu kommen, kommt starker Druck (noch kein Schmerz) am Brustbein dazu.
dennis
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Hallo Zusammen,

kurze Frage in die Runde,
man liest ja öfter positive Veränderungen in der Gradzahl der Kyphose mit Korsett.

Sind in der Hinsicht Verbesserungen auch noch möglich, wenn schon eine (Teil-)Steife vorliegt?

Oder schließt das dann eine (erfolgreiche) Korsettbehandlung direkt schon aus?
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Klaus
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Klaus »

Hallo dennis,
Sind in der Hinsicht Verbesserungen auch noch möglich, wenn schon eine (Teil-)Steife vorliegt?
Dazu muss man wissen, was mit Steife gemeint ist.
Es gibt
1. eine Versteifung bzw. Fixierung durch Knochenspangen zwischen den Wirbeln, die sich als natürliche Maßnahme des Körpers mit fortschreitenden Alter bilden können. In den Bereichen ist nichts mehr zu machen.
2. eine Versteifung in der Struktur aus Muskeln, Bänder und Sehnen, die durch Verkürzungen (langfristig) entstehen kann. Da muss man manuell untersuchen, wie groß die Rest-Flexibilität ist, die man auch als Anteil der Fehlhaltung an der Fehlstellung bezeichnen kann. Dann kann man auch einschätzen, wie weit man z.Bsp. mit einem Korsett zunächst kommen könnte. Da bis heute die Vorgänge in den Strukturen noch nicht ganz geklärt sind, muss man einfach testen, wie weit es über die Beseitigung der Fehlhaltung hinaus gehen könnte.

Insofern ist Dr. Verres gefragt, bei dem Du ja warst.

Und wie ich gerade erst im anderen Thread gelesen habe, bist Du durch den Korsettbauer A&K aus Köln doch unsicher geworden, was mit einem Korsett erreicht werden kann.

Gruß
Klaus
dennis
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von dennis »

Hallo Klaus,

Mein Problem ist eine Fixierung der Wirbel, verwachsen ist da wohl bei mir noch nichts, aber Scheuermann ist zu erkennen.

Dr. Verres hat mir nach Betrachtung der MRT-Bilder von sich aus eine Korsett-Therapie vorgeschlagen, das müsste ja heissen, dass er da noch Erfolgschancen sieht.

Mir geht es im Moment darum, dass ich erst in knapp 3 Wochen einen Termin bei CCTec habe.
Aber sollte sich dabei rausstellen, dass eben ein Korsett bei meiner Versteifung nicht mehr so wirklich Sinn macht, wären halt wieder 3 Wochen mit schlimmer werdenden Schmerzen verstrichen.

Hätte man jetzt erwiesenermaßen pauschal sagen können, dass eine Korsett-Therapie zwecklos ist sobald ansatzweise eine knöcherne Versteifung vorliegt, hätte ich mich wohl oder übel näher dann nebenher mit dem Thema OP beschäftigt um nicht weiter Zeit verstreichen zu lassen.

Sogesehen hat mich nicht der Besuch ansich bei A&K verunsichert, sondern die Tatsache dass ich danach so schlau war wie vorher und nicht zumindest einen Schritt in irgendeine (Behandlungs-)Richtung weiter.

Aber dann muss ich wohl einfach abwarten was bei CCTec rauskommt...

Danke für die Infos ;)

Gruß Dennis
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Klaus
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Re: Hyperkyphose, weitere Untersuchung benötigt, nur wo?

Beitrag von Klaus »

Hallo dennis,
Dr. Verres hat mir nach Betrachtung der MRT-Bilder von sich aus eine Korsett-Therapie vorgeschlagen, das müsste ja heissen, dass er da noch Erfolgschancen sieht.
Dr. Verres hat sicherlich aus der Gesamt-Untersuchung (incl. Röntgenbildern und MRT) heraus eine Einschätzung für eine Behandlungs-Möglichkeit vorgenommen, die auf seiner praktischen Erfahrung mit sehr vielen Patienten beruht.
Mir geht es im Moment darum, dass ich erst in knapp 3 Wochen einen Termin bei CCTec habe.
Ist natürlich verständlich, wenn jetzt nach mindestens 15 Jahren endlich eine konkrete Behandlungsmöglichkeit erfolgversprechend sein kann. Trotzdem sollte man die 3 Wochen ins Verhältnis zu 15 Jahren Mißerfolg setzen. ;)
Aber sollte sich dabei rausstellen, dass eben ein Korsett bei meiner Versteifung nicht mehr so wirklich Sinn macht, wären halt wieder 3 Wochen mit schlimmer werdenden Schmerzen verstrichen.
Eine konservative Therapie ist immer nur ein Versuch, bei dem man nie 100% sagen kann, was dabei herauskommt. Deswegen müssen die Spezialisten ja auch die entsprechenden praktischen Erfahrungen haben, um z.Bsp. ein Korsett ganz individuell empfehlen zu können. Die Schmerzbekämpfung ist ein Hauptanwendungsgebiet bei Erwachsenen!
Hätte man jetzt erwiesenermaßen pauschal sagen können, dass eine Korsett-Therapie zwecklos ist sobald ansatzweise eine knöcherne Versteifung vorliegt, hätte ich mich wohl oder übel näher dann nebenher mit dem Thema OP beschäftigt um nicht weiter Zeit verstreichen zu lassen.
Pauschal kann man nur etwas sagen, wenn es Knochenspangen als natürliche Versteifung gibt. Das sieht man im Röntgenbild, im Gegensatz zu versteiften Strukturen, die man nur in einer manuellen Untersuchung feststellen kann. Dr. Verres hat bei seiner Korsett-Empfehlung Deine Situation sicherlich richtig erfasst.
Sogesehen hat mich nicht der Besuch ansich bei A&K verunsichert, sondern die Tatsache dass ich danach so schlau war wie vorher und nicht zumindest einen Schritt in irgendeine (Behandlungs-)Richtung weiter.
Du kennst die Diskussion zu A&K, deshalb ist das nur ein zeitlicher Verzug gewesen, um eine Korsett-Behandlung zu beginnen. Es ist doch nicht so, dass der erste Besuch beim Korsettbauer über den Erfolg eines Korsetts entscheidet. Erst mit dem Tragen eines Korsett kannst Du allmählich beurteilen, was es für Dich bringt.

Gruß
Klaus
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