Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

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michi101
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Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von michi101 »

Hallo zusammen,

nach zwei erfolglosen Versuchen bei "Pseudo-Schroth" Physiotherapeuten wollte ich mich nun mal ernsthaft mit der Thematik beschäftigen. D.h. professionellste Unterstützung holen und alles selber verstehen um die ambulante Behandlung später überwachen zu können.

Nun habe ich Mitte Dezember einen Diagnosetermin in Bad Salzungen.

Da ich aber mittlerweile das Lehrbuch (neueste Auflage) gelesen und großteils verstanden habe wollte ich mit ein paar grundlegenden Sachen schon vorab anfangen. Anhand eines vorhandenen Röntgenbildes, denke ich, dass auch meine Grobdiagnose (4 BH ohne Flachrücken) einigermaßen stimmen sollte.
Das Problem ist, dass das Lehrbuch teilweise lückenhaft ist. Daher die Frage ob jemand hier genug Erfahrung hat die Lücken füllen zu können.

Erste Fragen die mir einfallen würden, wären:
- Fußübungen: Wie oft und wie lange soll man die machen?
- Korrekturkissen: Wie dick sollen die sein?

Danke vielmals.
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Schnecke007
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von Schnecke007 »

Deine Fragen kann ich Dir leider nicht beantworten, möchte Dir aber davon abraten, Schroth in Eigenregie anfangen zu wollen. Selbst wenn die Diagnose 4BH stimmen sollte, weißt Du nicht, wie genau Deine Bögen verlaufen, d. h. bis zu welchem Punkt Deines Rückens Du in die eine oder andere Richtung arbeiten musst. Lass Dir das von einem echten Schroth-Therapeuten beibringen, sonst läufst Du Gefahr, Deine Situation zu verschlimmern.

Übrigens hasse ich es selbst, wenn man mir an meiner Frage vorbei antwortet - sorry, dass ich dies hier auch mache, aber ich habe das Gefühl, etwas anderes kann man hierzu kaum raten. :/

Viele Grüße,
Schnecke
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Namor
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• Rahmouni Korsett seit Ende 08/2015,
• Reha nach Schroth sobald KK Prozedere abgeschlossen und Termin gesichert ist.
• Ambulante Schroth KG seit Mitte 10/2015
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von Namor »

Hmm, ja. Stimmt !
Der Satz
Nun habe ich Mitte Dezember einen Diagnosetermin in Bad Salzungen
hatte mich irgendwie glauben lassen, dass dir eine kompetente Behandlung wiederfahren wird und du keine Instruktionen benötigst, ausserhalb deiner primären Fragen.

Das Buch kann für dich sehr nützlich sein, um die Übungen INNERHALB EINER REHA besser zu verstehen und zu hinterfragen. Aber ansonsten sollte es dir nicht dazu dienen, dir das Schrothen beizubringen !
Gute Schroth Therapeuten sind schwer zu finden, weil die Fortbildung nur wenige Tage andauert und sie danach oft viel zu selten Schroth praktizieren (müssen).
Eine Reha ist die erste Anlaufstelle, bevor man irgendetwas macht.
Ich würde auch gerne JETZT Fitness betreiben und mir Muskeln aufbauen, muss aber noch die Reha abwarten.
Niemand ist unnütz !!!
Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.
mick
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von mick »

Hallo michi101,

ich schließe mich meinen Vorrednern an. Es ist selbst mit Diagnose nahezu unmöglich, Schroth in Eigenregie zu lernen, weil du die Übungen auf deine konkrete Situation anpassen müsstest - soll heißen, jeder muss (wie Schnecke schon schrieb) genau entsprechend der Krümmung korrigieren und die Haltung unterlagern; manche (zB ich) arbeiten mit 4BH thorakal symmetrisch, manche aber auch nicht; manche müssen besonders stark auf ihr Becken oder ein Hohlkreuz oder einen Flachrücken achten, jeder unterlagert unterschiedlich (dazu noch unten) und jeder hat Übungen, die bei ihm besonders gut oder vielleicht weniger gut geeignet sind. Zudem sollte jemand die Übungsausführung/korrekte Haltung beobachten und auf Fehler hinweisen. Typisch ist, dass man immer wieder in die Fehlhaltung zurückfällt oder Ausweichbewegungen macht, z.B. Schultern hochziehen, was einem selbst erst mal gar nicht auffällt.

Zu deinen Fragen:

Die Fußübungen wurden während meiner Reha in Bad Sobernheim gar nicht gemacht und auch nie bei ambulanter Schroth-KG. Haben sie in Bad Salzungen ein einziges Mal gemacht und da dann verschiedene Übungen für insgesamt vielleicht eine halbe Stunde. Die Übungen stehen also nicht unbedingt im Mittelpunkt, man kann sie hin und wieder mal machen, ich fand sie eigentlich ganz gut.

Meinst du mit den Korrekturkissen die Reissäckchen? Man kann sie selber basteln (200g Reis in einen Waschlappen und zunähen), aber wie genau du sie legen musst, ist individuell unterschiedlich - manche legen sie doppelt gefaltet oder sogar mehrere davon übereinander. Das hängt von der Krümmung/vom Körperbau ab, ebenso wie Frage, wo genau du sie platzierst. Schon allein wegen solcher Dinge ist es ratsam, Schroth bei einem entsprechenden guten Therapeuten oder, noch besser, in einer Reha zu lernen.

Viele Grüße,
mick
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Klaus
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von Klaus »

Hallo michi101,

ich kenne zwar nur die 6. Auflage von Christa Lehnert Schroth als Alleinautorin, aber grundsätzlich ist so etwas vor einer REHA nur dazu da, einen ersten allgemeinen Eindruck von Schroth zu bekommen. Mit dem Buch hätte ich auch während der REHA überhaupt nichts anfangen können. Erst nach der REHA konnte ich in einzelnen Details etwas für mich ableiten.

Die einzelnen persönlichen Übungen werden während der REHA mit entsprechenden Bildern und Anleitungen in einer Mappe dokumentiert. Selbst das kann individuell noch abgewandelt sein. Und was hier noch nicht so richtig zum Ausdruck gekommen ist, die Therapeuten begleiten intensiv die Übungen. Das ist nicht nur der Augenkontakt, sondern durchaus auch die Unterstützug mit der Hand, um wirklich selbst zu spüren, wo und wie man korrigieren muss. Das unbedingt notwendige richtige Körpergefühl kann man auch nur so lernen!

Grundsätzlich gilt, dass erst nach einer wirklich kompetenten konkreten Diagnose die entsprechende Behandlung erfolgen darf.
Das gilt auch bei "Nicht-Pseudo-Schroth" Physiotherapeuten, also gute Schroth-Therapeuten. Wenn es laut Diagnose eine Indikation dafür geben sollte!
Eine stationäre REHA ist immer zu bevorzugen, weil die notwendige Intensität ambulant nicht gewährleistet ist. Auch gibt es in den Kliniken immer wesentlich mehr Erfahrungen, weil diese Therapeuten täglich und ständig mit den unterschiedlichsten Patienten zu tun und auch mehr Auswahl an Übungen und Variationen haben.

Gruß
Klaus
michi101
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von michi101 »

Danke für die Antworten.

Das habe ich mir schon gedacht dass die ganz spezifischen Übungen schwierig alleine zu meistern sind.

Gibt es denn außer den Fußübungen noch andere Übungen die unabhängig von der Krümmung sind, die man schonmal machen könnte?

Die andere Sache die vermutlch viel bringen würde, auch wenn man sie nicht 100% korrekt macht ist eine Haltungskorrektur sowie Dehnübungen.
Ich merke ja eigtl schon selber wo ich schräg bzw. verdreht bin und merke auch schon wie es von den Muskelbeschwerden etwas besser wird wenn ich nur die 1. Stufe der Beckenkorrektur mache (Beckenvorderseite nach oben). Die weiteren Stufen habe ich noch nicht ganz verstanden.
Ich denke wenn man hier vorab immer mal wieder seine Haltung korrigiert kann das eigtl nicht schlechter sein als wenn man nichts macht.
Das Gleiche mit der korrekten Sitzhaltung. Hier ist mir jedoch auch die Beckenposition und die Position des Lordosekissens unklar.
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Klaus
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Re: Fragen zum Lehrbuch Schroth/Gröbl

Beitrag von Klaus »

Hallo michi,

woher weißt Du denn, wie Deine Situation wirklich ist und wie Du dementsprechend korrigieren musst ??
Ich finde hier nichts zu Skoliose /Hyperkyphose/Hyperlordose usw.

Gruß
Klaus
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