HILFE - Schulterschmerzen und keine KG!!!

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Findus

HILFE - Schulterschmerzen und keine KG!!!

Beitrag von Findus »

Hallo alle zusammen,

ganz kurz zu mir. Ich bin 34Jahre und bei mir wurde vor zweieinhalb Jahren aufgrund von Schmerzen eine Skoliose festgestellt. Und zwar beträgt die Verbiegung im Bereich der oberen BWS (fast schon HWS)40Grad nach Cobb und im unteren Abschnitt der BWS noch einmal 40Grad nach Cobb und in der LWS kommt ein Gegenschwung von etwas um die 20Grad nach Cobb. Seitdem bekam ich in Form einer Langfristverordnung 2xKG/ Woche verschrieben von meinem Orthopäden verschrieben. Wir haben sehr verschieden behandelt: mobilisiert von Rippen , Schulter, Gelenkkapseln, aber auch Schroth und E-Technik. Je nachdem welche Problematik vordergründig zu behandeln war. Vor eineinhalb Jahren war ich für vier Wochen in Bad Salzungen. Bezüglich meiner Schmerzen hat mir es ein wenig geholfen. Seitdem mache ich dreimal pro Woche für 30 Minuten meine Übungen nach Schroth für mich allein in einem großen Rehazentrum. Dort mache ich unter fachkundiger Anweisung seit eineinhalb Jahren noch Gerätetraining mit anschließenden Dehnübungen auf der Matte, 2-3x/Woche. Da sich in dem Rehazentrum auch noch ein Osteopathiezentrum befindet, gehe ich seit einem guten halben Jahr auch noch einmal pro Monat zu einer Osteopathin. Und zu guter Letzt nehme ich, ebenfalls in dem Rehazentrum, seit eineinhalb Jahren an einem Entspannungstraining in der Gruppe teil, einmal pro Woche.
All dies mache ich, um meine Schmerzen in der linken Schulter und in der LWS bzw. dem linken ISG und auch Kopfschmerzen in den Giff bzw. mittlerweile habe ich meine Ziele schon zurückgefahren, nur noch so gering wie möglich zu halten. Die Schmerzen in der Schulter sin wohl auf verspannte Muskeln (trotz oben beschriebenen Training) und in der eingeschränkte Beweglichkeit der Rippen zurückzuführen. Außerdem ist ein Teil der BWS bereits versteift. Das Iliosacralgelenk links wird mit KG behandelt, um Schmerzen zu lindern. Meine Physiotherapeutin sagt, immer wenn ich den Raum dann verlasse ist alles ok und nach einer Woche ist das ISG wieder im gleichen Zustand. Aber ich mache doch Schroth und versuch mich, wie in Bad Salzungen gelernt, Skoliosgerecht zu verhalten (stehe dementsprechend aus dem Liegen auf, steige ordentlich ins Auto ein, trage nicht schwer). Auf Schmerzmittel möchte ich soweit es geht verzichten und nehme bei Kopfschmerzen "Cafergot". Denn sonst kann ich in 20 Jahren und solang lebe ich sicher noch :rolleyes: :rolleyes: ,meine Nieren wegschmeißen. Die Schmerzen haben vielleicht auch mit meinem Beruf als Busfahrer zu tun, da ich eben dabei nicht aufstehen kann, auch wenn ich zuhnemende Verspannunden verspüre. Auch nicht für eine Minute, denn im Linienverkehr würde es Beschwerden hageln, wenn ich einfach mal fünf Minuten Pause mache und die Fahrgäste drinnen sitzen. Stress spielt bei meinen Schmerzen sicher auch eine Rolle, aber dem versuche ich ja mit Entspannungstraining nach Jacobson zu begegnen, aber eben ohne Erfolg in der total verspannten Schulter.
Jetzt zu meinem Riesenproblem:
Ich bekomm seit der Heilmittelreform, statt der Langfristverordnung von 2xKG/Woche, nur noch 6xKG/ QUARTAL :eek:
Mein Orthopäde sagt, daß er mir am liebsten weiterhin 2x/Woche KG verschreiben würde, um eine weitere Versteifung von der Wirbelsäule und anderen Gelenken zu verhindern und auch die Schmerzproblematik in Grenzen zu halten aber ihm aufgrund der Heilmittelrichtlinien die Hände gebunden sind, wenn er die KG nicht aus der eigenen Tasche bezahlen will. Ich war schon zweimal bei ihm und habe ihm eindringlich aufgrund meiner zunehmenden Schulterschmerzen gebeten, leider ohne Erfolg. Jetzt war ich bei meinem Hausarzt, aber bei ihm kam auch nichts raus. Außer das er 5000Euro aus der eigenen Tasche an die Krankenkasse zahlen muß, die Regress von ihm fordert. Er hat mir sogar das Schreiben gezeigt. Am kommenden Dienstag habe ich nochmal einen Termin bei meinem Orthopäden, aber danach weiß ich nicht mehr weiter, wie ich an mehr KG als 6X/ Quartal kommen kann. Ich würde ja sogar einen Anteil selber übernehemen, aber von 24xKG/ Quartal auf 6x/Quartal ist zu heftig für meinen Geldbeutel. Vielleicht kann mir einer von euch einen Rat geben, wie ich weiter KG bekomme. Ich möchte eifach nicht mit zunehmenden Schmerzen leben was ich aber ohne KG wohl nicht verhindern werde, denn ich tue viel für meinen Körper und möchte auch noch ein wenig arbeiten, da habe ich übrigens meine Arbeitszeiten auch schon reduziert, sodas ich bei Gehaltsverlust nur noch auf 150 Stunden im Monat komme.
Im übrigen hat mein Orthopäde nach eigener Aussage Skoliose als Assisstent in den Hessingkliniken bei Augsburg operiert und hält dies für ein ziemliches, Zitat "Gemetzel". Also er setzt durchaus auf die nichtoperative Methode und hat dies ja auch durch die Langfristverordnung gezeigt.
Ich hab auch bei meiner Krankenkasse (bin bei der Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse, die verzichten ja wohl auf ein Genhemigungsverfahren bei Verordnungen ausserhalb des Regelfalles) angerufen und die sagen, der Arzt darf allse verschreiben, wenn es medizinisch nötig ist und beim Orthopäden höre ich er kann nicht mehr verschreiben. Er sagte, es wurde in Bayern auf die Möglichkeit "ausserhalb des Regelfalles" verzichtet. Ich denke, er hat Angst die KG aufgrund von Regressforderungen zurückzahlen zu müssen, bei mir, oder in anderen von seinen Fällen, falls er sein Limit über steigt. Angeblich hat er meinen Fall bei einem Ärztekongress nach dem 1.Juli vorgetragen und da hieß es, das der Heilmittelkatalog gilt.
Doch wie kann ich etwas mehr KG im Quartal bekommen? Bin mit meinem Latein nach dem Orthopädenbesuch am kommenden Dienstag so ziemlich am Ende und werde mich dann aufgrund meiner verspannten Schultern krankschreiben lassen.
Für einen hilfreichen Vorschlag bin ich schonmal sehr dankbar.
Viele Grüße Matthias
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo Matthias,

Du beschreibst einen Zustand, den ich schon versucht habe, im Thema "Heilmittelverordnung-Kahlschlag für die Patienten?" aufzuzeigen.
Eine richtige Diskussion ist noch nicht in Gang gekommen, weil offensichtlich bislang noch keiner die Auswirkungen gespürt hat.

Meine persönliche Situation ist so, dass ich neben aktivem Muskeltraining bislang einmal in der Woche Manuelle Therapie brauchte. Dann die 6 Wochen Pause ging auch so einigermaßen. Jetzt sind es aber 12 Wochen!
Das wird sicherlich nicht gehen. Gottseidank sind die 6 Wochen noch nicht um und die Unsicherheiten bezüglich neuer Heilmittelverordnung werden hoffentlich bald überwunden sein.
Im Forum von physio.de wird zur Zeit heftig diskutiert und auch die Regress-Geschichte, vor allem im Zusammenhang mit der Verordnung ausserhalb des Regelfalles ist offensichtlich noch nicht zu Ende.

Das nützt Dir natürlich erst mal nichts, aber ich hoffe, dass hier praktische Tipps kommen werden!
Schön wäre es, wenn Dr. Steffan auch mal etwas dazu sagen könnte, auch wenn er kein niedergelassener Arzt ist.

Vielleicht hat ja jemand direkte Kontakte zu Ärzten und deren Vereinigungen.

Gruss
Klaus
Chaney
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Beitrag von Chaney »

Hallo,

bin mir ja nicht sicher, sondern rate nur, aber könnte das mit Deiner Schulter evtl. auch eine "Frozen Shoulder" sein?

Gruß
Chaney
Eva
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Beitrag von Eva »

Hallo Findus,

geh mal auf diesen link:

http://www.die-gesundheitsreform.de/ref ... mittel.pdf

da findest Du eine Information (6 Seiten) vom Ministerium für Gesundheit und Soziales, welche Dir vielleicht als Argumentationshilfe dienen kann. Dort kannst Du lesen, was vom Gesetzgeber Dir als Patient an Behandlung zusteht. Das Beste ist, Du druckst die Seiten aus und liest sie in Ruhe durch.

Natürlich ist diese Information auch für alle Anderen :ja:


Schönen Abend allerseits
Evi
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo evi,

ich habe mal folgende Passagen herausgesucht:

"Heilmittel werden eingesetzt, um Krankheiten zu heilen, ihre
Verschlimmerung zu verhindern oder Krankheitsbeschwerden zu lindern.

Als Versicherte bzw. Versicherter der gesetzlichen Krankenversicherung
haben Sie Anspruch auf Heilmittel.

Besonders wichtig für eine Fortsetzung der Behandlung ist
die Motivation und Mitarbeit des Patienten.

Auch nach Überschreiten der in den Heilmittel-Richtlinien geregelten
Gesamtverordnungsmengen für einzelne Diagnosegruppen ist eine
Fortsetzung der Heilmittelbehandlung möglich, wenn dies medizinisch
notwendig erscheint.

Die Neufassung der Heilmittel-Richtlinien schafft hier Abhilfe und sorgt
für mehr Übersichtlichkeit und damit auch mehr Wirtschaftlichkeit bei der
Versorgung mit Heilmitteln."


Ein Arzt, der nur an seinen Regress denkt, wird sich auch damit nicht überzeugen lassen!

Gruss
Klaus
Findus

Beitrag von Findus »

Hallo Ihr,

Chaney:
Ich hab keine Ahnung was eine "Frozen Shoulder" ist. Was ist denn das? Weder meine Therapeutin, noch mein Orthopäde haben dieses Wort jemals in den Mund genommen, auch nicht als Verdachtsfall geäußert. Viel mehr heißt es immer wieder, das die Rippen nicht richtig beweglich sind und die Wirbelsäule in der oberen Verbiegung gegen die Schulter und ihre dazugehörigen Gelenke drückt. Aber ich mach beim Gerätetraining auch etwas für die Mobilisation, z.B. stehe ich mit dem Rücken zum Seilzug bei geringem Gewicht und ziehe es etwas unter Schulterhöhe nach vorn, bis der Arm nicht ganz gestreckt ist. Dann geht der Arm wieder in Beugung und der Oberkörper dreht sich soweit mit, solange das Becken in paralleler Position bleibt. Das Ganze wird jeweils linka und danach rechts gemacht.

Eva:
Hab deinen Link mal kurz überflogen. Er hilsft mir theoretisch (leider kennt die Krankenkasse und auch der Orthopäde nur den neuen Heilmittelkatalog und der gilt natürlich) sicher bei meiner Argumentation vor meinem Orthopäden. Diesen brauch ich aber nicht zu überzeugen. Aus medizinischen Gesichtspunkten würde er mir sofort weiter 2xKG/Woche verschreiben, wenn er denn nur eine im Heilmittelkatalog zur Verfügung stehende Möglichkeit hätte. Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Skoliose in die kurzfristig zu behandelnde Gruppe der Wirbelsäulenerkrankungen, sprich WS1 fällt und nicht in die längerfristige WS2. Natürlich soll jeder auch selbst etwas gegen die Skoliose tun und sich nicht allein auf Vater Staat und dessen Geldbeutel stützen. Aber wenn dies bei kontinuierlichem, eigenen, aktiven Trainingsprogramm und auch finanzieller Ausgaben nicht ausreicht, um Schmerzen zu reduzieren und ich rede jetzt nicht einmal von beseitigen, dann muß man doch für so einen Fall eine Möglichkeit in den Richtlinien offen lassen. Die Schmerzen stammen wohl von extrem verspannten Muskeln (trotz oben beschriebenen aktiven und passiven Maßnahmen), ausgelöst durch blockierende Gelenke von Rippen und natürlich durch die Fehlstellung der WS.

Ich war heut wieder zur Behandlung bei meiner wirklich sehr netten und wahnsinnig hilfsbereiten Physiotherapeutin und wir haben anhand der neuen Richtlinien, die sie mit zur Behandlung genommen hat, nach Möglichkeiten gesucht, um die Behandlung so weiter fortzusetzen wie bisher. Leider war die eigentliche Behandlung der Schulter dann sehr kurz und sie fragte mich von sich aus, ob ich am Samstag Zeit hätte, dann hätte sie Dienst und würde versuchen mich irgendwo noch hineinzuschieben, um die schmerzhafte Schulter noch weiter zu behandeln. Natürlich hab ich sofort mit rührendem Auge angenommen. Morgen will sie bei mir anrufen und mir die Uhrzeit mitteilen. Ich weiß gar nicht, wie ich mich da bei ihr revanchieren kann, denn sie hat sich auch ihre Freizeit bzw. Pause verdient. Werd ihr mal eine liebe Kleinigkeit mitbringen, von der ich weiß, das sie die mag.

Tja, leider weiß ich immer noch nicht, was ich tun soll. Eine dumme Idee, wäre es vielleicht sich ein Korsett gegen die Schmerzen verschreiben zu lassen, wie ja hier manche eines haben. Kann mich damit nicht so recht anfreunden, zumal ich dafür laut meines Orthopäden nach Bad Salzungen fahren soll. Er selbst hält dies bei Erwachsenen für wirkungslos. Aber vielleicht kann er dies bei der Krankenkasse auch nicht richtig begrüneden, wie jemand, der so etwas mehrmals im Jahr macht oder gemacht hat. Weiß auch nicht, ob ich bei 40Grad nach Cobb überhaupt ein Korsett bekomme. Einerseits will ich kein Korsett (so heiß, unbequem beim Busfahren, es sieht jeder Fahrgast durch das weiße Hemd, schränkt mich womöglich in meiner Bewegungsfreiheit meines seitlichen Schauens auf den Straßenverkehr, z.B Einfahren in eine Straße, ein), andererseits wäre ich dann wohl in WS2 (korsettgestützte Skoliose) und bekäme 18XKG/ Quartal.
Erst mal vielen Dank an euch drei für eure Antworten. Ich werde mich wohl beim nächsten Orthopädenbesuch mal für eine Woche krankschreiben lassen. Brauch einfach Ruhe und Urlaub bekomm ich momentan keinen. Erst wieder Anfang September und das ist zu lang.
Viele Grüße und eine gute Nacht
Matthias
Eva
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Beitrag von Eva »

Hallo Matthias,

es ist richtig, daß im HMK die Skoliose bei WS1 genannt ist, bei WS2 steht nur die korsettversorgte Skoliose. Diese Diagnosen sind aber nur Beispiele.

WS2 sind Wirbelsäulenerkrankungen mit prognostisch länger dauerndem Behandlungbedarf und dann sind Beispiele aufgeführt. Es ist ja nicht möglich, wirklich alle Diagnosen dort aufzuführen. Man kann aber davon ausgehen, daß ein Arzt weiß, wo er welche Krankheit einordnen kann (kurzfristig oder längerfristiger Behandlungsbedarf), wenn nicht, würde ich den Arzt wechseln. Eine Ausgeprägte Skoliose ist mit 2 Rezepten zu je höchstens 6 Behandlungen einfach nicht ausreichend therapiert.

Es besteht natürlich für den Arzt auch die Möglichkeit, eine Verordnung außerhalb des Regelfalles zu schreiben, die muß dann allerdings von manchen Kassen genehmigt werden.

Das mit den Regressen ist auch so eine Sache, welche man nicht immer glauben soll. Oft wird das nur vorgeschoben damit der Patient nicht weiterfragt. Die meisten Regresse werden nur angedroht und nie wirklich bezahlt.

Schönes Wochenende
Gruß Evi
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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo zusammen,

ich denke nun auch, dass man bei Skoliose und Kyphose, ausgehend von den bisherigen eigenen Erfahrungen, meistens doch von einem
prognostisch länger dauerndem Behandlungbedarf
ausgehen muss.
Das bedeutet doch, dass ein Arzt eigentlich nicht mit WS1 anfangen kann, um dann entweder in WS2 zu wechseln oder WS1 mit einer Verordnung ausserhalb des Regelfalles zu kombinieren. Eigentlich würde das ja ein Eingeständnis einer falschen Anfangs-Diagnose sein.
Also bleibt doch nur WS2.

Man könnte nun tatsächlich solange den Arzt wechseln, bis man den nötigen Erfolg hat.
Oder man arbeitet mit 2 Ärzten und wechselt in der Leitsymptomatik.
Ich glaube aber nicht, dass dies der Sinn der neuen Verordnung sein sollte.

Gruss
Klaus
Chaney
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Beitrag von Chaney »

Hallo Matthias,

ich war, kurz bevor ich Dir geantwortet habe, aus einem anderen Grund auf diese Seite gestoßen: <a href="http://www.klinikum-fulda.de/klin/unort ... ">Klinikum Fulda</a> und habe anhand der Angaben dort geraten. Ich bin keine Ärztin und deshalb steht es mir eigentlich auch nicht zu, hier solche Begriffe in den Raum zu werfen.

Gruß
Chaney
Findus

Beitrag von Findus »

Hallo Ihr,

Eva:
Ich bin bei der Schwäbisch Gmünder Ersatzkasse versichert und benötige deshalb kein Gnehmigungsverfahren bei einer Verordnung außerhalb des Regelfalles. Hab bei meiner Krankenkasse angerufen und mein Problem geschildert: Das ich bisher in Form einer Langfristverordnung, die seit gut zweieinhalb Jahren lief, 24xKG/Quartal bekam und nun mit 6xKG/Quartal auskommen soll, durch Eigenleistung sehr viel für meinen Körper tue und trotzdem Schmerzen, wie oben geschrieben, habe. Jetzt gehe ich am kommenden Dienstag zum wiederholtem Mal zu meinem Orthopäden und soll bei meiner Krankenkasse anrufen falls ich wieder keine weitere KG verschrieben bekomme. Dann will meine Krankenkasse meinen Arzt über seine Möglichkeiten bei der Verschreibung von Physiotherapie und den Verzicht der Ersatzkassen auf ein Genehmigungsverfahren bei Verordnungen ausserhalb des Regelfalles informieren. Ob ich nun Erfolg habe bleibt abzuwarten. Notfalls versuch ich mir eben ein Korsett in Bad Salzungen verschreiben zu lassen, denn dann würde mir mein Orthopäde sofort die höhere Anzahl (WS2) von KG verschreiben.

Eva+Klaus:
Ich bin ganz deiner Meinung, das die Skoliose in WS2 gehört. Zumindest kann man aber nicht jede Skoliose in einen Topf schmeißen und sagen, das jeder der Skoliose hat nur noch 6 Behandlungen bekommt. Dieser dumme Zusatz bei WS2 "korsettgestützte Skoliose" sollte man wieder abschaffen. Der ist einfach zu verwirrend, denn mein Arzt denkt zumindest, daß er mir WS2 erst dann verschreiben darf, wenn ich ein Korsett habe. Nun habe ich aber kein Korsett, aber dafür "nur" Schmerzen und bekomm WS1.

Chaney:
Hab mir das mal durchgelesen und bin der Meinung, das mir dies nicht so besonders gefällt. Mittlerweile weiß ich, das dies kein Grund ist da mal nachzufragen, ob dies eine Möglichkeit für meine Schmerzen in der linken Schulter sein kann und gar nicht die Skoliose ist. Lieben Dank und ich werde bei meinem Orthopädenbesuch am nächsten Dienstag diese Ursache mal ansprechen. Auch meiner Physiotherapeutin werde ich dies mal sagen.

Viele Samstagabendgrüße Matthias
Eva
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Beitrag von Eva »

Guten Morgen Matthias,


Findus hat geschrieben:Notfalls versuch ich mir eben ein Korsett in Bad Salzungen verschreiben zu lassen, denn dann würde mir mein Orthopäde sofort die höhere Anzahl (WS2) von KG verschreiben.

Da sieht man mal wieder, welche Ungereimtheiten der neue HMK enthält. Der Patient soll erst große Kosten verursachen, um dann auch verhältnismäßig preiswerte Behandlungen zu bekommen, es ist nicht zu fassen. :<

Gehört zwar nicht hierher, aber es gibt jetzt Patienten, die an Muskeldystrophie (Mukelschwund) leiden, aber diese Diagnose ist in den Diagnosebeispielen nicht genannt und diese Patienten haben jetzt große Probleme eine KG Verordnung zu bekommen, obwohl sie das jahrelang bekamen und auch sehr dringend brauchen um nicht in kürzester Zeit zum Schwerstpflegefall zu werden. Du siehst also, daß es Vielen jetzt genauso geht wie Dir, obwohl "uns' Ulla" immer sagt, daß jeder die medizinische Behandlung bekommt, die er braucht. So, das mußte ich jetzt einfach mal loswerden, es ist manchmal schon frustrierend, was heutzutage mit kranken Menschen gemacht wird.

Trotzdem noch einen schönen Sonntag
Gruß Evi
findus

Beitrag von findus »

Hallo Evi,

es ist wirklich katastrophal, was uns allen (Ärzten, Therapeuten und Patienten) mit diesen neuen Heilmittelrichtlinien zugemutet wird. Und vorher wird behauptet, das jeder Erkrankte ohne Probleme weiterhin seine vom behandelnden Arzt aus medizinischen Gründen notwendigen Behandlungen bekommt. Aber was haben unsere Politiker erreicht: einen Haufen an Verwirrung. Ein Machwerk, das ohne auf die medizinische Notwendigkeit eizugehen geschrieben wurde, denn ansonsten hätte mir mein Orthopäde weiterhin KG wie bisher verschrieben. Einziger Grund, weshalb ich nun nur noch ein viertel der KG pro Quartal bekomme, sind die neuen Heilmittelrichtlinien, aber keine Verbesserung aus medizinischen Gründen.
Nun muß ich darum kämpfen und werde es auch versuchen. Das tut meiner verspannten Schulter sicher auch nicht gut ,aber es soll so sein. Zunächst wiederholt Orthopäde, falls kein Erfolg, dann Krankenkasse und danach Korsett. Jedenfalls ist mein jetziger Schmerzzustand in der linken Schulter nicht haltbar. Aber zumidest spüre ich die Schmerzen im linken ISG nicht mehr so sehr, da die Schultern diese übertreffen. Aber ich werde trotzdem , zumindest vorläufig, keine Schmerzmitel anrühren. Ich befürchte aber nicht ohne Schmerzmittel am Ende auszukommen, was dann aber auch wieder zu Einschränkungen und womöglich auf längerer Sicht zu Nebenwirkungen kommt.
Ich hoffe, das diese Heilmittelrichtlinien nicht auf anderer Ebene vermehrt dem Staat kosten verursachen werden. Für den Fall nämlich, das ich die Schmerzen aufgrund fehelnder Behnadlung nicht in den Griff bekomme und mich krankschreiben lassen muß.
Viele liebe Sonntagsgrüsse Matthias
Eva
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Beitrag von Eva »

Hi Matthias,

Du hast vollkommen Recht. Die ganze Unsicherheit bei Patienten und Ärzten führt zweifellos zu sehr großer Verwirrung auf allen Seiten. Ich werde das Gefühl nicht los, daß dieser Zustand irgendwie politisch gewollt ist um eines "schönen" Tages die gesamte Physiotherapie aus den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen (wie in Holland schon geschehen). Es geht nämlich in der ganzen Reform nicht um den Patienten, sondern ausschließlich um Geld.

Die Salamitaktik hat ja schon begonnen:

erst wurde das Sterbegeld gestrichen, dann der Zuschuß zur Brille, ab nächstes Jahr für Zahnersatz, mal schau'n was als nächstes kommt.

Gruß Evi
Malchus
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Beitrag von Malchus »

Hallo Matthias,

bezogen auf Deine Schmerzproblematik wollte ich nur mal anregen, es mal mit ganz anderen Therapien versuchen. Ich habe jahrelang auch diverse Gymnastik ohne durchschlagenden Erfolg gemacht und eben erst nach 20 Jahren die geeignete Therapie (bei mir wars Vojta - aber ich möchte das nichts als einziges Allheilmittel predigen) gefunden. All die Schmerzen, die Du beschreibst, sind bei mir verschwunden und ich habe das vorher auch nicht mehr für möglich gehalten. Ich kann auch einen ganzen Tag sitzen ohne Schwierigkeiten.

Vor allem die Probleme in der Schulter hatte ich auch, und die sind in den letzten Wochen verschwunden, nachdem sich ein wirkliches Gleichgewicht der Muskulatur, eine Symmetrie eingestellt hat. Ich zumindest hatte die Schmerzen, weil nie die Muskeln/Sehnen lange genug im Gleichgewicht und damit in der gesunden Position waren, um sich nach Jahren der Schonhaltung daran zu gewöhnen. So tat jede Bewegung, mit der ich immer auch die gesunde Position kurz durchlaufen habe, höllisch weh. Mir ist aufgefallen, daß all die Therapeuten, die mir nicht wirklich helfen konnten, auf solche Feinheiten wie eine ausgeglichene Haltung nicht geachtet haben und es mir auch nicht bewußt gemacht haben. Meine Erfahrung ist, so banal es klingt: Was man nicht erkennen kann, kann man auch nicht umsetzen (und es waren bei mir z.T. nur Veränderungen im Bereich von Millimetern - das konnte ich letztlich nur losgelöst von den Übungen mit der Gymnastin trainieren und dann hat auch der Übergang in meinen Alltag fast sofort geklappt).

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen und Mut machen.

Alles Gute
Malchus
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