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Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Fr, 24.09.2010 - 17:29
von minimine
Hallo Herr Dr. Trobisch,
Solche Patienten, die diese Methode dennoch wuenschen und in Frage kommen sind in der Regel extrem gut aufgeklaert durch eigenstaendige Recherche im Internet. Diesen Patienten sage ich ganz klar, dass erste Ergebnisse vielversprechend sind, aber es weder direkt vergleichende Studien noch Langzeiterfahrungen gibt.
das wäre auf Deutschland aber gar nicht übertragbar. Wenn Patienten in den USA sich über Skoliose-Therapiemöglichkeiten im Internet erkundigen, dann finden sie doch massenhaft die Aussage: Ein Korsett verhindert, wenn überhaupt, nur dass die Skoliose nicht schlimmer wird. Wenn sie sich dann Korsetts angucken, dann finden sie allen voran das Boston-Korsett von dem auch ich schreiend davon laufen würde. Und in Diskussionforen kommen dann die ganzen lächerlichen Korrekturen zu Tage mit dem Fazit, dass die Krümmungen bestenfalls wieder die Ausgangslage erreichen. Keine Unterscheidung zwischen Korsett-Qualitäten, Tragedauern über den Schluss des Risser-Zeichens hinaus, keine motivierende Begleitung während der Therapie und letztendlich auch kein begleitendes KG-Programm. Ich glaube, da würde ich mich auch viel lieber für diese Klammer-Methode oder sogar Versteifungs-OP entscheiden. :rolleyes:
Kein Patient achtet da doch noch auf Langfristigkeit, schon gar nicht Kinder oder Jugendliche.
Ich habe z.B. eine Patienten, die Profitaenzerin ist (damals 14 Jahre), die durch Koerperspannung ihre Skoliose im Roentgen vn 50 auf 30 Grad korrigieren konnte. Von Schroth hat sie nie was gehoert. Da diese standige Koerperspannung jedoch enormen Energieaufwand kostete und die Skoliose trotzdem zunahm hat sie sich zur OP entschieden.
Einfach nur irgendwelche Muskeln anspannen und sich korrigiert hinzustellen ist ja auch kein Schroth. :nein: Nur durch einmaliges gerade hinstellen ändert man ja nichts an den falschen Strukturen oder der Muskeldysbalance.
Zumal keiner in der Schroth-Klinik behaupten würde, eine 14-jährige mit 50° alleinig mit Schroth zu therapieren. In der Klinik hätte man ihr zusätzlich ein hochkorrigierendes Korsett empfohlen, wenn sie noch kein gutes mitgebracht hätte und zeitgleich die Motivation zum Tragen angeregt. Ab 50° wird übrigens auf die Möglichkeit einer OP hingewiesen mit dem Zusatz, dass eben alles versucht wird, die OP abzuwenden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Heute, 1 Jahr nach OP ist wieder Profitaenzerin.
Fragt sich ja nur, wie lange... Darüber gibts ja auch keine Langzeitstudien, weder zu erfolgreichen OP´s, noch zu den (Langzeit-)Komplikationen oder Nach-Operationen. Und geheilt ist das Mädel ja trotzdem nicht mit einer Titanstange im Rücken.
Wie gesagt, ich sage nicht das KG schlecht ist. Ich sage lediglich, dass es bisher nicht eindeutig bewiesen ist, dass Schroth besser ist als andere KG Formen
Für den Patienten würde es dennoch nichts ändern, wenn es nun eindeutig bewiesen wäre. Und alleine die Logik sagt, dass es beweisbar wäre. Für die Argumentation gegenüber Kostenträgern wäre eine solche Studie aber sicherlich hilfreich, so dass ich mir ebenfalls wünschen würde, jemand würde sich mal darauf stürzen.
Ich hab in meiner Skoliose-Karriere schon so einiges durch und außer zusätzliche Schmerzen hat mir die normale Rückenschule, Klappsches Kriechen, Krafttraining, Chiropraktik und wie sie alle heißen definitiv nichts gebracht.

Vielleicht bekommen Sie ja irgendwann mal die Gelegenheit, hautnah in der Klinik Schroth zu erleben. Ich bin mir sicher, Sie würden anders darüber denken, Studien hin oder her.

LG
Minimine

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Fr, 24.09.2010 - 18:38
von Stoiker
Dr. Trobisch hat geschrieben: Ich finde den Placebovergleich nicht hinkend. Ich spreche ja nich von Schroth versus Abwarten sondern von Schroth-stationaer versus Schroth-ambulant oder auch von Schroth versus z.B. regelmaessiges Tanzen.
Ich habe z.B. eine Patienten, die Profitaenzerin ist (damals 14 Jahre), die durch Koerperspannung ihre Skoliose im Roentgen vn 50 auf 30 Grad korrigieren konnte. Von Schroth hat sie nie was gehoert. Da diese standige Koerperspannung jedoch enormen Energieaufwand kostete und die Skoliose trotzdem zunahm hat sie sich zur OP entschieden. Heute, 1 Jahr nach OP ist wieder Profitaenzerin.
Das ist ja ein gutes Beispiel.
Die junge Frau Katharina Schroth hat genau mit solchen Körperspannungs-Übungen unter Selbstkontrolle vor dem Spiegel vor ca. 90 Jahren angefangen die "3D-atemorthopädische Selbstkorrekturmethode nach Schroth" zu entwickeln.
"Ihre" Profi-Tänzerin ist vermutlich weil ständig vor dem Spiegel übend und streng (unter Anleitung einer Ballet-Lehrerin) auf exakte Körperhaltung achtend vermutlich auf die selben Haltungsmuster gestoßen, die man bei Schroth auch als Nicht-Profitänzer systematisch erlernt. Aus der Sportmedizin weiß man längst, wieviel Trainingseinheiten in welcher Zeit erforderlich sind um überhaupt erst mal einen Beginn des gezielten Muskelwachstums anzuregen. Die ersten 3-4 Wochen intensiven Trainings ist es nur Optimierung der "Nerven-Muskel-Befehlskette" Das was man bei Schroth Selbstwahrnehmungs-Korrekturgefühl nennt.

"Ihre Profitänzerin" hätte höchstwahrscheinlich in einer 3-4Wochen Schroth-Reha erlernt, diese Selbstkorrektur besser, länger und müheloser zu halten. Damit sie nicht erschöpft und ermüdet in die Skoliose einsinkt und zurückdreht hätte ihr vermutlich ein hochkorrektives Derotationskorsett sehr geholfen, die durch intensives Schrothen erlernte Selbstkorrektur auch im Schlaf und ohne ständig daran denken zu müssen zu halten.
Wenn also "Ihre Profitänzerin" eine optimale konservative Versorgung erhalten hätte und damit auf unter 30° Cobb gekommen wäre, hätte Sie sich dann auch operieren lasse, bzw. Hätten SIE sie dann operiert ???
Also ist diese OP doch genau genommen nur erforderlich geworden weis sie eben keine optimale konservative Versorgung erhalten hat. Von solchen Fällen lebt Ihr WS-Chirurgen doch zu 85% (geschätzt).
Kommt es in 1000 Skoliose-OP zu einem Zwischenfall ( wie vor einigen Jahren bei einem von Dr. Lilijenqvist operierten 19-Jährigen, der an einer postoperativen Schwellung des Rückenmarks verstorben ist) dann fragt man sich warum solche Risiken eingegangen werden müssen, wenn es auch konservativ funktioniert hätte.
Das Dilemma ist doch daß die allermeisten Skoliosen
  1. zu spät entdeckt werden ( Eltern, Sportlehrer, Trainer,Schulärzte usw scheinen für WS-Deformationen im Jugendalter blind zu sein)
  2. falsch diagnostiziert wird (die allerwenigsten Ihrer Kollegen können richtig nach Cobb vermessen)
  3. Abgewiegelt und verharmlost wird : "Das verwächst sich schon wieder. Soll mehr Sport machen oder schwimmen gehen!"
  4. Nicht nachkontrolliert und das Progredienzrisiko unterschätzt wird: "Kommen Sie halt nächstes Jahr wieder, dann machen noch mal 2 RöBi´s" weil er für ein Ganz-WS-Bild gar nicht in der Lage ist..)
  5. Wenn Physiotherapie, dann irgend eine eine 0-8-15 KG verschrieben wird Typisch in Deutschland: 6 x 20 Minuten.
  6. Wenn Korsett, dann irgend ein 0-8-15-Korsett vom nächstgelegenen Sanitätshaus: "Gehen Sie zu Meister Lederle, den kenn ich, der macht auch gute Speizfußeinlagen!"
  7. Im Korsett dann monatelang keine Primärkorrekturkontrolle
  8. Wenn dann die Primärkorrektur tatsächlich "Sch******" ist, dann: "Die Skoliose ist schon soooo rigide, mehr Korretur ist beim besten Willen nicht drinn!"
  9. NULL Erklärung und NULL Motivation= beschissene Korsett-Compliance, geringe KG-Compliance. Es werden keine compliance-fördernden Maßnahmen ergriffen.
  10. Die Patienten haben zu Hause keine oder völlig unzureichende Ausrüstung zur Selbstbehandlung: Keine Sprossenwand, kein Spiegel usw....
  11. Es wird zu lange gezögert und ambulant herumexperimentiert bis endlich eine professionelle Intensiv-Reha beantragt wird. Und dann dauert es zu lange, bis man einen Platz in Bad Sobernheim bekommt. ( ich schätze daß nach der Reha 90% der Patienten sagen: "Hätte ich das alles nur früher gewusst und wäre ich früher hierher gekommen..."
  12. Es wird zu früh abgeschult: z.B. eine Stuttgarter Fachärztin für Orth.zu einer 15-Jährigen mit 45°Cobb:"Du bist ausgewachsen. Du kannst Dein Korsett ausziehen und stehen lassen. Du bist fertig." - OHNE langsame Abschulung!!! Ergebnis: 20° Verschlechterung in einem halben Jahr nach dem Stehenlassen des Korsettes!
Ich könnte noch viel mehr Gründe und Ursachen für den meistens negativen ( für Euch WS-Chirurgen positiv-umsatzbescherenden) Verlauf so vieler Skoliose-Anamnesen schildern.
Allein dieses Forum bestätigt das doch tausendfach.

SIE sollten mal nur eine Woche ernsthaft in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen mitschrothen ( Tut übrigens auch WS-Gesunden übrigens sehr gut! Dann einfach nur symetrisch nach oben) und sehen und erleben, wie Schroth wirklich ganzheitlich auf die Patienten wirkt. Das kann nicht in wissenschaftlichen Studien oder Statistiken von randomisierten Doppelblindstudien abgebildet werden. Wenn frustrierte, deprimierte junge Menschen zur selbstbewussten, aufgeklärten und fröhlichen Patienten werden, die IHRE Wirbelsäule annehmen und sie selbst behandeln können. Wenn Compliance und positives Lebensgefühl entsteht.
Sie sollten nur einmal mal die Tränen jeden Mittwoch morgen erleben wenn der Abschied kommt.

Kleiner Scherz:
Doppelblindstudie über Schroth-Therapie: "Nimm der Kontrollgruppe beide Spiegel weg, sags ihnen aber nicht, daß die Spiegel fehlen" :P
Lass irgendwelche Physiotherapeuten versuchen Skoliose-Patienten zu kurieren, sag aber den Phsysiotherapeuten nicht, daß sie Keine Schroth-Therapeuten sind. Wenn sie glauben welche zu sein, dann sollen sie versuchen "Placebo-Schroth" zu machen.... ;D "

Das ist meine feste Überzeugung: Ambulanter-fast-ligth- 3-Tages Sparschroth statt richtiger Intensiv-Skoliose-Reha treibt Euch Chirurgen das "Patientengut" auf die Tische!
Kostendämpfung im Gesundheitswesen:

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Fr, 24.09.2010 - 22:39
von robinho
Hallo Herr Dr. Trobisch,

eben las ich zum ersten mal, dass es eine Möglichkeit gibt, die WS operativ zu begradigen ohne sie zu versteifen.
Könnten Sie vielleicht diese Klammer-Methode ein wenig näher beschreiben? Es würde mich sehr interessieren.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Sa, 25.09.2010 - 02:57
von Dalia
robinho hat geschrieben:Könnten Sie vielleicht diese Klammer-Methode ein wenig näher beschreiben? Es würde mich sehr interessieren.
Aber bitte nicht in diesem Thread, sonst entsteht ein neuer Diskussionsstrang, schließlich geht es hier um ein anderes Thema. :rolleyes:

@Dr. Trobisch:
Dr. Trobisch hat geschrieben:Der Author dieses Themas hat eine sehr subjektive Darstellung mit klarem Interessenkonflikt (als Chef einer Schrothklinik).
Ähm! Natürlich hat der "Autor des Threads" eine "sehr subjektive Darstellung", schließlich sitzt er direkt und unmittelbar an der Quelle und kann die Qualität von ambulanter und stationären Reha aus erster Hand beurteilen.

Und die anderen User hier mit praktischer-Schroth-Erfahrung (einschließlich ich) haben den Vergleich zwischen stationär und ambulant ebenfalls aus erster Hand.

Nur ein Nicht-Experte kann von einem "Placebo-Effekt" sprechen. Ein Experte würde vom Placebo-Vorwurf ganz schnell abrücken. ;)

Auch wenn meine letzte Schroth-Reha schon viele Jahre zurückliegt, erinnere ich mich noch genau, dass stationäres Schroth sich ganz anders anfühlt als ambulantes und zwar körperlich sowie psychisch. Stationäres Schroth verändert nicht nur im Körper des Patienten viel, sondern auch im Kopf - wurden in der besagten Otman-Studie vielleicht auch geistige und psychische Aspekte erforscht?

Was die Otman-Studie betrifft, wäre es hilfreich, den Titel zu nennen, vielleicht gibt es im Internet wenigstens ein Abstract (eine Zusammenfassung) dazu. (Mal abgesehen davon wäre es hilfreich für nichtstudierte Leser/innen, statt Fremdwörter wie "randomisieren", "verblinden" usw. verständliche Begriffe zu verwenden.)

Meinen Sie vielleicht diese Studie: "The efficacy of Schroth's 3-dimensional exercise therapy in the treatment of adolescent idiopathic scoliosis in Turkey" von Otman / Kose / Yakut? Quelle: http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=17121336

Falls ja, finde ich es befremdlich, ausgerechnet dieses Schroth als Beispiel für ambulantes Schroth heranzuziehen. Ich gehe in meinem nächsten Posting auf diese Studie ein.
Ich moechte ein neutrales Kommentar abgeben. Dabei spreche ich mich ausdruecklich weder fuer noch gegen eine ambulante Skoliosetherapie aus.
Na, als neutral kann ich Ihren Kommentar definitiv nicht bezeichnen, sondern als klare Kritik, die stationäre Reha gegenüber der ambulanten herauszuheben. Die wenig galante Bemerkung "Der Author dieses Themas hat eine sehr subjektive Darstellung mit klarem Interessenkonflikt (als Chef einer Schrothklinik)." zeugt auch nicht gerade von Neutralität. :/
Somit muss jeder Patient vor Beginn einer Therapie ueber die limitierte Studienlage aufgeklaert werden. Dieses gilt fuer die ambulante Skoliosetherapie genauso wie fuer die stationaere.
So ein Blödsinn. Wenn ich Patientin bin, interessiere ich mich nicht für Studien, sondern für die Personen, die hinter den Studien stehen.

Mal abgesehen davon steht jeder Arzt in der Pflicht, den Patienten aufzuklären, dass er dauerhaft an seiner Gesundheit arbeiten muss. Der Korrektureffekt hält bei Passivität nicht ewig an, selbst nach einer OP nicht, darüber sollten die Patienten informiert sein.

Was Ihren Vorwurf der "Unabhängigkeit" (also Neutralität) von Forschern betrifft: Es müsste Ihnen als promovierter Arzt bekannt sein, dass Studien von Forschern durchgeführt werden müssen, die auch Experten in dem jeweiligen Sachgebiet sind. Wirkliche Experten können nie neutral sein.
Oder welche Menschen wären Ihrer Ansicht nach "befugt", eine "neutrale" Studie durchzuführen?

Um dem Vorwurf der fehlenden Neutralität zu entkommen, wird in der Forschung deshalb gefordert, dass die Vorgehensweisen ("Forschungsmethodik") in Studien klar beschrieben werden, z.B.:
  • Wie viele Personen nahmen teil? (Nur 10 oder 300?)
  • Wann wurde die Studie durchgeführt? (Im Jahr 1985 oder 2008?)
  • Wie wurden die Personen ausgewählt? (Nur Patienten einer bestimmten Klinik oder Leser eines bestimmten Skoliosenmagazins oder ganz verschiedene Skoliosenpatienten aus ganz Deutschland?)
  • Welche Methoden kamen zum Einsatz? (Wurden die Patienten anonym mittels Fragebogen zum Ankreuzen befragt oder persönlich und umfassend interviewt?)
  • Wer hat geforscht? (Jemand mit umfassendem Expertenwissen oder ein "unwissender Neutraler"?)
  • Welche Aspekte wurden untersucht? (Existieren nur Rückenfotos oder gibt es auch noch andere Daten, z.B. Skoliosenwerte, Patientenkommentare, Aussagen von Angehörigen und der betreuenden Ärzte?)
  • usw., usw., usw.
@Stoiker: :daumenhoch: Man merkt, dass du ein echter Experte in Sachen Schroth bist.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Sa, 25.09.2010 - 03:18
von Dalia
Die Otman-Studie, auf die Dr. Trobisch sich bezieht:

Otman / Kose / Yakut: The efficacy of Schroth's 3-dimensional exercise therapy in the treatment of adolescent idiopathic scoliosis in Turkey

Quelle: http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=17121336

Ich gehe hier mal auf den Inhalt der besagten Otman-Studie ein, soweit ich ihn der Zusammenfassung entnehmen kann:

50 Patienten mit Durchschnittsalter von 14,15 Jahren eines Krankengymnastikzentrums ("Physical Therapy and Rehabilitation School") wurden in einem Zeitraum von 1999 bis 2004 "erforscht". Sie turnten in diesem Zentrum 6 Wochen lang jeden Tag für 4 Stunden. Danach sollten sie zuhause selbstständig weiterturnen.

Ermittelt wurden Krümmungswinkel, Atemkapazität und "Muskelkraft" nach 6 Wochen, 6 Monaten und einem Jahr.

Ergebnisse:
  • Durchschnittlicher Krümmungswinkel 26.10° vor der Behandlung, 23.45° nach 6 Wochen, 19.25° nach 6 Monaten and 17.85 nach einem Jahr.
  • Atemkapazität 2795 ml vor der Behandlung, 2956 ml nach 6 Wochen, 3125 ml nach 6 Monaten and 3215 ml nach einem Jahr.
  • Muskelkraft hat zugenommen


Schlussfolgerung: Schroth beeinflusst positiv den Krümmungswinkel, die Atemkapazität und Haltungsschwächen von ambulant behandelten Jugendlichen.


---------------------

Bisschen mager, diese Zusammenfassung, aber mit diesen Informationen entsteht schon ein ganz anderes Bild von der Otman-Studie als das, das Dr. Trobisch vermittelt hat:
Dr. Trobisch hat geschrieben:Otman et al haben 2005 im Saudi Med J. ihre Ergebnisse zur Wirksamkeit der ambulanten "Schroth"-Behandlung publiziert und testieren einen durchaus positiven Effekt. Diese Studie weist aehnliche Limitierungen auf, wie Studien zur Inpatient-Schroththerapie. (...)

Mir ist ebenso keine Studie bekannt, die in einem klar randomisierten Design die langfristige Ueberlegenheit der Inpatient-Schroththerapie gegenueber anderen Therapiealternativen nachweist.
(Inpatient-Therapie: Stationäre Therapie; randomisiert: Versuchspersonen, die nach dem Zufallsprinzip für die Studie ausgewählt wurden)

Wie Dr. Steffan schon sagt:
DrSteffan hat geschrieben:Das hat für mich stationären Charakter. Welche ambulante Therapie ist schon für 4 Stunden täglich über insgesamt 12 Wochen durchführbar
Vermutlich haben mehrere Patienten dieser Studie in der Gruppe und nicht allein geturnt (steht im Original-Artikel davon was?). Dieses gemeinsame Turnen, noch dazu mit Patienten der gleichen Altersgruppe, fehlt beim üblichen ambulanten Schroth.

Das Schroth, das in der Studie beschrieben wird, ist absolut nicht mit dem üblichen ambulanten Schroth (einmal pro Woche für 45, maximal 90 Minuten) vergleichbar, sondern hat "teilstationären" Charakter. Intensiver als eine 3-Tage-Kur ist das auch. :rolleyes:

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Sa, 25.09.2010 - 11:51
von Dalia
Studie von Katz et al.
Dr. Trobisch hat geschrieben:Bis auf die kuerzlich im Journal of Bone and Joint Surgery publizierte Studie von Katz et al, verfuegt die skoliosespezifische Wissenschaft ohnehin ueber keine prospektiv randomisierte und verblindete Studie.
(prospektiv: vorausschauend, in die Zukunft schauend; verblindet: Versuchsperson weiß nicht, ob sie zur Experimental- oder Kontrollgruppe gehört; "Verblindung" kann auch für den Forschenden gelten, dass er nicht weiß, zu welcher Gruppe seine Versuchspersonen gehören: durch Verblindung soll eine Beeinflussung der Versuchspersonen durch Informationen über die Studie, an der sie teilnehmen, vermieden werden)

Dr. Trobisch, wenn Sie schon Studien nennen, machen Sie bitte auch Quellenangaben dazu. Google verrät:
Donald E. Katz, J. Anthony Herring, Richard H. Browne, Derek M. Kelly and John G. Birch (2010): Brace Wear Control of Curve Progression in Adolescent Idiopathic Scoliosis
Quelle: http://www.ejbjs.org/cgi/content/abstract/92/6/1343

(Mag jemand sich die Mühe machen, die Studie auf deutsch zusammenzufassen? Ich bau das dann hier ein.)

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Sa, 25.09.2010 - 12:25
von Silas
Ich halte von dieser Studie absolut nichts, als Ergebnis kommt aus meiner Sicht v.a. heraus, dass in den USA die Korsett-Therapie total rückständig ist...

Was die Studie angeblich beweisen soll ist, dass dass das konsequente Tragen eines Boston-Korsetts eine geeignete Maßnahme ist, um die Progredienz einer Skoliose aufzuhalten.

Diese Studie ist in keinster Weise auf die Situation in Deutschland zu übertragen, da hier von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen wird.

Eine gute Korsett-Therapie wird von kompetenten Ärzten nicht mit der Zielsetzung begonnen, lediglich die Progredienz in Schach zu halten. Zielsetzung ist, durch das Korsett eine Begradigung zu erreichen.

Ich habe wirklich keine Lust, über längst überholte Dinge zu diskutieren - das wäre so ähnlich, als würden wir in Sachen OP über eine Studie diskutieren, die Ergebnisse mit Harrington auswertet.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 11:30
von Dr. Steffan
Dr. Trobisch hat geschrieben:
ich habe Ihnen nie einen finanziellen Interessenkonflikt unterstellt. Sie geben aber bekanntermassen eine klare Stellung ab und propagieren die stationaere Schroththerapie. Alleine darin besteht bereits der Konflikt, der eine unabhaengige Beurteilung nicht mehr ermoeglicht.
Ich sehe darin keinen Konflikt, meine Patienten sind überzeugt von der Therapie, meine Therapeuten sind überzeugt von der Therapie, ich bin überzeugt von der Therapie und zu allem Überfluß funktioniert sie auch noch.
Diese universitäre Einstellung alles doppelblind zu verwissenschaftlichen finde ich für uns arbeitenden Ärzte und Therapeuten und besonders für die Patienten nicht wirklich zuträglich.
Sie selbst haben das Beispiel der Akupunktur gewählt…
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Es verhaelt sich halt aehnlich wie mit der Akupunktur. Ueber tausende von Jahren "wussten" Milionen von Menschen, dass sie wirkt. Dank der modernen Wissenschaft wissen wir, dass es ledgiglich der Placeboeffekt ist, der wirkt und dass die Lage der Nadeln irrelevant ist.
und da sage ich….so what….dann lassen sie es doch einen Placeboeffekt sein. Hauptsache es hilft, und das hat es in tausenden Fällen getan. Wenn jetzt alle wissen, dass Akupunktur fauler Zauber ist, wird die Wirkung nachlassen. Was hat der Patient davon????? Tabletten und Op’s.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Ich habe nie behauptet, dass eine ambulante Therapie aus 6x20 Minuten KG besteht. Ambulant heisst nicht im Krankenhaus schlafen. Dazu zaehlt man dann halt auch die 4-woechige Therapie mit 8 Stunden pro Tag.
Ein derzeit aktiver Anbieter ambulanter Behandlung propagiert aber gerade diese Schmalspurbehandlung, 3 Tage Therapie mit wenigen Stunden Behandlung.
Wie wollen sie eine 4 wöchige Therapie mit 8 Stunden Behandlung pro Tag ambulant verwirklichen? Sie bräuchten hunderte von Zentren über Deutschland verteilt. Die Qualitätskontrolle wäre unmöglich zu realisieren, die qualifizierten Ärzte unmöglich zu bekommen und die Kosten wären nur unwesentlich geringer. Die Tagessätze für die ambulante Therapie liegen bei ca. 88 €, die für stationäre Behandlungen im Schnitt bei ca. 95 €, wenn sie die Fahrtkosten für die ambulante Therapie mit rechnen, bleibt keine Kostenersparnis mehr übrig. Vom Streß für die Patienten möchte ich gar nicht sprechen. Auch der Austausch und die Gespräche zwischen den Patienten, für die Psyche sehr, sehr wichtig würde ambulant fehlen.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Ich kenne die Studien von Herrn Weiss gut. Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass seine mit dem Patiengut von Prof. Hopf randomisierte Studie die qualitativ beste Schrothstudie darstellt. Wie Sie dann aber auch wissen hat diese Studie diverse Limitierungen, die moeglicherweise dazu gefuehrt haben, dass sie lediglich in einer Zeitschrift publiziert wurde, bei der Herr Weiss im Editorial sitzt und nicht etwa in einer renommierten orthopaedischen Zeitschrift.
Auch hier spiegelt sich die zunehmende Orientierung der Wissenschaft wieder alles zu zerforschen. Wir feiern im nächsten Jahr 50 Jahre Schroth in Bad Sobernheim, die Therapieform selbst ist etwa 80 Jahre alt. In dieser Zeit wurden hunderttausende Patienten erfolgreich behandelt. Jetzt verlangen sie von mir 50 oder 100 Patienten über Jahrzehnte nicht nach Schroth zu behandeln um der Wissenschaft genüge zu tun. Das Herr Kollege, fände ich höchst unethisch.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Ob und wie ich meine Patienten operiere hat keine Relevanz. Als Arzt bin ich dazu verpflichtet nach besten Wissen zu handeln und nicht nach bestem Glauben. Meine Erfolgskriterien sind eine langfristige Steigerung der Lebensqualitaet. Ich ueberrede nie einen Patienten zur OP und hat er auch 120 Grad. Ich stelle ihm die Wahrscheinlichkeit des weiteren Verlaufs bei verschiedenen Therapiemethoden dar.
Ohne ihnen etwas unterstellen zu wollen, aber die Art der Darlegung kann schon eine Beeinflussung sein.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Und ja, Sie sollten Frau Mayer durchaus sagen, dass Sie sie jetzt fuer 3 Wochen behandeln, aber nicht wissen, ob sich langfristig ein Schroth-Erfolg einstellt. Sie sind sogar als Arzt dazu verpflichtet.
Ich bin ja überzeugt davon, und weiß es auch, dass Schroth etwas bringt, ich sehe es Tag täglich. Nur weil es nicht doppelblind erforscht wurde, heißt es nicht, dass es nichts taugt.
Wie ist das eigentlich mit ihrer Klammer Op, wurde die doppelblind untersucht?
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Viele Menschen GLAUBEN, dass Schroth wirkt, aber keiner WEISS, dass sie wirkt.
Oh doch, ich, meine Therapeuten, die ambulanten Schroththerapeuten und geschätzte 500000 Patienten.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Sie koennen als Arzt zwar gerne davon ueberzeugt sein, dass Schroth wirkt, Sie duerfen es als Arzt aber nicht Ihren Patienten suggerieren, ohne dass Sie dafuer die wissenschaftliche Grundlage haben. Patienten muessen Aerzten vertrauen koennen. Dazu zaehlt, dass ein Arzt nach bestem Wissen im Sinne des Patienten handelt.
Es ist doch nach einer Studie von Herrn Weiß nachgewiesen, wer schreibt vor welche Art Studie taugt und welche nicht? Um auch noch mal auf die Akupunktur zu kommen, wird die jetzt abgeschafft? Werden hunderte pflanzliche Medikamente abgeschafft weil der doppelblind Beweis fehlt? Werden Korsette abgeschafft, weil der Beweis fehlt? Werden Op’s abgeschafft weil der Beweis fehlt? Mein Gott, wir wären medizinisch noch in der Steinzeit, wenn wir alles verblindet hätten. Die Medizin lebte und lebt von Ideen und Versuch und Irrtum, aber vor allem von der Erfahrung, der Beobachtungsgabe und dem guten Menschenverstand der Ärzte.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Sie wuerden den Skolioseaerzten einen grossen Gefallen tun, wenn Sie uns einen Einblick in Ihre Datenlage gewaehren. Sollte sich dann wirklich ein Vorteil der Schroththerapie gegenueber anderen Therapiealternativen zeigen, dann kann ich sie meinen Patienten besten Wissens empfehlen und werde dieses auch tun.
Wir werten derzeit die unermesslichen Daten aus, die wir über die Jahrzehnte gesammelt haben. Es laufen mehrere Dissertationen.
Darüber hinaus sind sie herzlich eingeladen sich hier vor Ort ein Bild über unserer Therapie zu machen.
Dr. Trobisch hat geschrieben:
Sloopy: Ich goennen Ihnen die positive Wirkung der Schroththerapie sehr. Andererseits kann ich die provozierende Gegenfrage stellen: Warum muss man 17 Jahre schrothen, wenn ich die Skoliose in 30 Minuten gerade klammern kann. Eine kleine OP, die eine 2 cm Narbe hinterlaesst und nicht zur Versteifung oder Bewegungseinschraenkung fuehrt.
Da bewegen sie sich aber auf sehr dünnem Eis. Gegenfrage: welche Op Risiken bestehen? So weit ich weiß, ist an der Schroththerapie noch niemand gestorben, durch eine Op schon.
Sicher kommt es bei kleinen Eingriffen nur selten zu Komplikationen, aber selten hießt nicht nie.
Und um noch einmal zu fragen: wie sieht es mit Langzeitergebnissen aus, wie mit dem Vergleich zu nicht operierten Patienten, wie mit der Verblindung?

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 14:45
von Silas
:goodpost:

Vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag, Dr. Steffan. Da merkt man, dass bei Ihnen nicht nur Erfahrung und Überzeugung, sondern auch richtig Herzblut dabei ist.

:schrothkg:

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:02
von Dalia
Stimmt, Silas, da steckt wirklich Herzblut dahinter und vor allem höchste Fachkompetenz in Bezug auf Schroth.

Ganz ehrlich, Dr. Trobisch, ich finde es fremdpeinlich, Schroth mit Akupunktur und die Schroth-Verbesserungen mit dem Placebo-Effekt zu vergleichen. Wer etwas nicht kennt und sich mit etwas nie auseinandergesetzt hat, sollte sich doch lieber mit einem Urteil zurückhalten. Ich finde es recht befremdlich, dass ein Arzt, von dem ich eigentlich hohe Intelligenz erwarte, es sich anmaßt, Behandlungsmethoden, die er nicht kennt, zu beurteilen. Ich dachte immer, solche Pauschalurteile fällen nur einfach gestrickte Menschen.

Dr. Steffan und wir, die Betroffenen, sind die Experten und kennen Schroth - ambulant wie stationär aus eigener praktischer und theoretischer Erfahrung, über einen längeren Zeitraum hinweg praktiziert. Nur Experten können über Schroth urteilen.

So wie Sie hier auftreten, bin ich überzeugt, dass Sie Ihre Patienten sehr wohl beeinflussen, ob gewollt oder nicht. Sie behaupten, neutral zu sein, beweisen hier aber das Gegenteil. Gut möglich, dass Sie glauben, neutral zu sein, aber Sie sind es nicht. Zwischen sämtlichen Zeilen lässt sich herauslesen, dass Sie von Schroth nicht viel halten. Nur ein Beispiel (Fettdruck von mir):
ich habe Ihnen nie einen finanziellen Interessenkonflikt unterstellt. Sie geben aber bekanntermassen eine klare Stellung ab und propagieren die stationaere Schroththerapie. Alleine darin besteht bereits der Konflikt, der eine unabhaengige Beurteilung nicht mehr ermoeglicht.
Diese absolute Wortwahl und die Kritik sind ein klares Zeichen von Subjektivität und eindeutig ein Angriff auf Dr. Steffans Überzeugung.

Und dass Sie die OP so verharmlosen, finde ich auch bedenklich. Ich habe erst vor drei Jahren eine OP mit Vollnarkose und zweiwöchigem stationärem Aufenthalt gehabt, diese OP war ein Pipifax gegen eine Skoliosen-OP (Und Sie dürfen mir glauben, dass ich mich über die Skoliosen-OP umfassend informiert habe, als Option für mich), aber diese Pipifax-OP hat ebenfalls Risiken, die nicht ohne sind.

Natürlich gelingt die OP bei einem Großteil der Patienten, aber was ist mit den Patienten, wo sie nicht gelingt? Was ist mit den Patienten, wo es Jahre später zu Komplikationen kommt? Diese Risiken dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden, auch wenn sie sehr gering sind. Für mich ist Schroth eindeutig harmlos im Vergleich zur Pipifax-OP, die ich machen ließ, und noch mehr im Vergleich zur Skoliosen-OP. Wenn Sie im Skoliosen-OP-Forum mitlesen, können Sie selbst feststellen, dass selbst da nicht leichtfertig zur OP geraten wird.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:26
von Dr. Trobisch
Ich glaube, die Diskussion laeuft in die falsche Richtung. Es war nie meine Intention gegen die Schroththerapie zu werben und Patienten zur OP zu ueberreden.
Ich habe eine Gegendarstellung zu Dr. Steffans Meinung dargelegt. Dr. Steffan vertritt die Meinung, dass eine ambulante Therapie keineswegs zum Erfolg fuehrt und ggf. sogar gefaehrlich fuer den Patienten sein kann.
Ich habe dem widersprochen und behaupte, dass man nicht von der Ueberlegenheit der stationaeren Schroththerapie ueberzeugt sein kann, so lange es keine vergleichende Studie gibt. Zusaetzlich habe ich auf eine Studie verwiesen, die bereits Erfolge nach ambulanter Therapie aufzeigte. Im Rahmen dessen bin ich vertieft auf wissenschaftliche Studien eingegangen. Um die Schwierigkeit von Studien zu unterstreichen habe ich erwaehnt, dass es so gut wie keine gut durchgefuehrte Studie hinsichtlich Skoliosen gibt und dass eine kuerzlich publizierte Studie ueber Orthesen das aktuell qualitativ beste an Wissenschaft ist, was wir derzeit haben.

Darauf hin wurde ich indirekt beschimpft, dass die Boston Orthese Muell ist, dass ich jeden operieren will und dass Dr. Steffan ja sowieso viel menschlicher sei. Und ganz nebenbei ist Amerika und alles aus Amerika ja sowieso schlecht.

Da sich eine Diskussion auf dem heissen Stuhl, sprich einer gegen alle, nicht im Internet fuehren laesst, bin ich gerne zu persoenlichen Gespraechen bereit. Ich nehme die Einladung liebend gerne an, mir vor Ort ein Bild zu machen. Und zum widerholten Male: Sollte Schroth eine klare Ueberlegenheit zu anderen Methoden zeigen, dann werde ich sie sehr wohl meinen Patienten empfehlen. Anders als Herr Steffan oder manche User hier im Internet, lasse ich mich jedoch nun mal nur von gut durchgefuehrten Studien ueberzeugen, was mir in Zeiten der evidenzbasierten Medizin sicherlich nicht vorgeworfen werden kann. Dieses sehen hier jedoch einige User ganz anders.

Da ich glaube, dass viele unbeteiligte Forumnutzer mitlesen und komplett unwissend an das Thema Skoliose herangehen, bin ich weiterhin der Meinung, dass unterschiedliche Einstellungen, vor allem von Medizinern, in dieses Forum gehoeren. Ein wenig mehr Sachlichkeit und Professionalitaet wuerde die Qualitaet dieses Diskussionsforums jedoch steigern.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:31
von Dalia
Dr. Trobisch hat geschrieben:Da sich eine Diskussion auf dem heissen Stuhl, sprich einer gegen alle, nicht im Internet fuehren laesst, bin ich gerne zu persoenlichen Gespraechen bereit.
Auf den heißen Stuhl haben Sie sich selbst gesetzt. ;)
Da ich glaube, dass viele unbeteiligte Forumnutzer mitlesen und komplett unwissend an das Thema Skoliose herangehen, bin ich weiterhin der Meinung, dass unterschiedliche Einstellungen, vor allem von Medizinern, in dieses Forum gehoeren. Ein wenig mehr Sachlichkeit und Professionalitaet wuerde die Qualitaet dieses Diskussionsforums jedoch steigern.
Jein - von Professionalität kann nicht mehr gesprochen werden, wenn ein Mediziner über Behandlungsmethoden urteilt, die er nur aus Studien kennt. Was die Sachlichkeit betrifft, wie wäre es, wenn Sie selbst mit gutem Beispiel vorangehen würden?

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:38
von robinho
Ein wenig OT: Sie kann Schroth und kommt aus den Staaten: http://www.youtube.com/watch?v=dyNrxq-P ... re=related

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:49
von minimine
Hallo Herr Dr. Trobisch,
Dr. Steffan vertritt die Meinung, dass eine ambulante Therapie keineswegs zum Erfolg fuehrt und ggf. sogar gefaehrlich fuer den Patienten sein kann.
der Ursprung des Threads war aber eigentlich der, dass es bestimmte "Behandlungsangebote" gibt, die versprechen, dass eine intensive Reha nicht mehr notwendig sei, sondern eine dreitägige Kurzreha für völlig ausreichend ist (übrigens auch ohne Langzeit-Erfahrungen). Es ging somit nicht darum 6 Stunden stationäres Schroth mit 6 Stunden ambulantem Schroth zu vergleichen (wobei hier die praktische Umsetzung ja wohl wirklich mehr als schwer wäre), sondern solche Angebote, die in 3 Tagen eine stationäre Reha mit 4 Wochen ersetzen sollen.

Niemand wird bezweifeln, dass ambulantes Schroth bei einem sehr guten Therapeuten mit ausreichender Behandlungsintensität vielleicht auch was bringt. Aber das Outcome wird logischerweise wesentlich geringer sein, als bei einer stationären Reha.
Ich nehme die Einladung liebend gerne an, mir vor Ort ein Bild zu machen.
:bindafür:

EDIT: @Robinho: Dein Link funktioniert nicht!

LG
Minimine

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 22:51
von Gast
:top: Besser als Dr. Steffan es in obigem Beitrag getan hat, kann man es wohl nicht ausdrücken!
Dr. Trobisch hat geschrieben:Dr. Steffan vertritt die Meinung, dass eine ambulante Therapie keineswegs zum Erfolg fuehrt
Das stimmt so nicht, er hat sich da schon differenzierter ausgedrückt.
Ich habe dem widersprochen und behaupte, dass man nicht von der Ueberlegenheit der stationaeren Schroththerapie ueberzeugt sein kann, so lange es keine vergleichende Studie gibt. Zusaetzlich habe ich auf eine Studie verwiesen, die bereits Erfolge nach ambulanter Therapie aufzeigte. Im Rahmen dessen bin ich vertieft auf wissenschaftliche Studien eingegangen.
Sie haben sich mit Ihren Aussagen zu weit aus dem Fenster gelehnt, und nun versuchen Sie sich herauszureden. Das wird nicht funktionieren.
Haben Sie schon einmal versucht, herausgedrückte Zahnpasta wieder in die Tube zu bekommen?
Darauf hin wurde ich indirekt beschimpft, dass die Boston Orthese Muell ist, dass ich jeden operieren will und dass Dr. Steffan ja sowieso viel menschlicher sei. Und ganz nebenbei ist Amerika und alles aus Amerika ja sowieso schlecht.
Wenn die Boston-Orthese schlecht ist, was können Sie dann dafür? Warum ziehen Sie sich diesen Schuh an? Verstehe ich nicht.
Wer hat behauptet, Sie wollten jeden operieren?
Wer hat behauptet, alles aus Amerika sei schlecht? Wurde nicht auch die Vermutung geäußert, daß die USA bezüglich Operationstechniken weiter seien?
Warum werden Sie so polemisch?? Das ist mehr als nur ein bißchen unwissenschaftlich!

Warum wundern Sie sich darüber, daß wir Dr. Steffan für menschlicher halten?
Lesen Sie sich doch mal Ihre Beiträge durch!

Sie schmeißen nur mit Statistiken um sich, mit toten Fakten. Nirgendwo kann ich einen Funken Mitgefühl für die Betroffenen entdecken.
Denken Sie daran: Wir können Sie nur anhand dessen beurteilen, was Sie schreiben!
Da sich eine Diskussion auf dem heissen Stuhl, sprich einer gegen alle, nicht im Internet fuehren laesst, bin ich gerne zu persoenlichen Gespraechen bereit.
Sie fühlen sich als das arme Opfer, das nun von jedem angegriffen wird. Aber wer in ein Wespennecht sticht, der ist kein Opfer!
Ich nehme die Einladung liebend gerne an, mir vor Ort ein Bild zu machen. Und zum widerholten Male: Sollte Schroth eine klare Ueberlegenheit zu anderen Methoden zeigen, dann werde ich sie sehr wohl meinen Patienten empfehlen. Anders als Herr Steffan oder manche User hier im Internet, lasse ich mich jedoch nun mal nur von gut durchgefuehrten Studien ueberzeugen, was mir in Zeiten der evidenzbasierten Medizin sicherlich nicht vorgeworfen werden kann.
Sie sehen vor lauter Studien nicht das Brett vor Ihrem Kopf.

Haben Sie sich auch von einem Mathematiker beweisen lassen, daß 1+1=2 ist, bevor Sie es geglaubt haben?

Ja, nun bin auch ich polemisch! Allerdings habe ich im Gegensatz zu Ihnen nie den Anspruch erhoben, neutral zu sein.
Dieses sehen hier jedoch einige User ganz anders.
...Und zwar völlig zu Recht.
Da ich glaube, dass viele unbeteiligte Forumnutzer mitlesen und komplett unwissend an das Thema Skoliose herangehen, bin ich weiterhin der Meinung, dass unterschiedliche Einstellungen, vor allem von Medizinern, in dieses Forum gehoeren. Ein wenig mehr Sachlichkeit und Professionalitaet wuerde die Qualitaet dieses Diskussionsforums jedoch steigern.
Ja, wir sind allesamt dumm, denn wir sind ja keine Studierten...

Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß dieses Forum in erster Linie ein Selbsthilfeforum ist. Hier schreiben Menschen, keine Studienleiter oder Statistikprofessoren.

Anne

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Mo, 27.09.2010 - 23:12
von Dr. Steffan
Dr. Trobisch hat geschrieben: Ich glaube, die Diskussion laeuft in die falsche Richtung. Es war nie meine Intention gegen die Schroththerapie zu werben und Patienten zur OP zu ueberreden.
Ich habe eine Gegendarstellung zu Dr. Steffans Meinung dargelegt. Dr. Steffan vertritt die Meinung, dass eine ambulante Therapie keineswegs zum Erfolg fuehrt und ggf. sogar gefaehrlich fuer den Patienten sein kann.
Sie haben leider meinen ersten Beitrag nicht richtig gelesen. Ich bezweifele, dass 3 Tage ambulant besser sein sollen als 4 Wochen stationär, nicht, dass stationär besser ist als ambulant. Wenn sie Ambulant das gleiche leisten wie die stationäre Reha, dann ist das OK. Leider läßt sich das in der Realität nicht umsetzen.
Dr. Trobisch hat geschrieben: Darauf hin wurde ich indirekt beschimpft, dass die Boston Orthese Muell ist, dass ich jeden operieren will und dass Dr. Steffan ja sowieso viel menschlicher sei. Und ganz nebenbei ist Amerika und alles aus Amerika ja sowieso schlecht.
Herr Kollege, jetzt werden sie aber kindisch. Das hat niemand behauptet.
Dr. Trobisch hat geschrieben: Anders als Herr Steffan oder manche User hier im Internet, lasse ich mich jedoch nun mal nur von gut durchgefuehrten Studien ueberzeugen, was mir in Zeiten der evidenzbasierten Medizin sicherlich nicht vorgeworfen werden kann.
Das steht ihnen auch zu, nur werfen sie uns nicht vor wenn wir anders denken. Im Übrigen sind selbst die Erfinder der evidence-based medicine nicht uneingeschränkt mit ihrer "Erfindung" einverstanden und es wird kritisch bemerkt, dass "Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Behandlung nach EbM-Maßstäben für den einzelnen Patienten besser ist als die individuelle Therapieentscheidung durch den behandelnden Arzt."
Dr. Trobisch hat geschrieben: Ein wenig mehr Sachlichkeit und Professionalitaet wuerde die Qualitaet dieses Diskussionsforums jedoch steigern.
So ist es.
Darauf hin wurde ich indirekt beschimpft, dass die Boston Orthese Muell ist, dass ich jeden operieren will und dass Dr. Steffan ja sowieso viel menschlicher sei. Und ganz nebenbei ist Amerika und alles aus Amerika ja sowieso schlecht.
Meine Einladung steht. Kommen sie vorbei und sehen sie sich an was Schroth bewirken kann.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Di, 28.09.2010 - 08:58
von sloopy
Dr. Trobisch hat geschrieben:Es war nie meine Intention gegen die Schroththerapie zu werben und Patienten zur OP zu ueberreden.
Hmmm... klang hier aber irgendwie anders:
Dr. Trobisch hat geschrieben:Viele Menschen GLAUBEN, dass Schroth wirkt, aber keiner WEISS, dass sie wirkt.
Dr. Trobisch hat geschrieben:Warum muss man 17 Jahre schrothen, wenn ich die Skoliose in 30 Minuten gerade klammern kann.
Dr. Trobisch hat geschrieben:Sollte Schroth eine klare Ueberlegenheit zu anderen Methoden zeigen, dann werde ich sie sehr wohl meinen Patienten empfehlen.
Dr. Trobisch hat geschrieben:Ich habe eine Gegendarstellung zu Dr. Steffans Meinung dargelegt. Dr. Steffan vertritt die Meinung, dass eine ambulante Therapie keineswegs zum Erfolg fuehrt und ggf. sogar gefaehrlich fuer den Patienten sein kann.
Keinswegs stimmt nicht! Dr. Steffan schrieb in seinem Eingangsposting, dass ambulante Therapie durchaus Sinn macht, aber eben nur in Kombination oder als Ergänzung zur stationären Reha. Für gefährlich hält er Therapiekonzepte in Kurzform als Ersatz für die stationäre Reha, nicht die ambulante Therapie an sich. In beiden Punkten stimmen wir als Patienten, die beides kennen, ihm gerne zu.


Dr. Trobisch hat geschrieben:Ich habe dem widersprochen und behaupte, dass man nicht von der Ueberlegenheit der stationaeren Schroththerapie ueberzeugt sein kann, so lange es keine vergleichende Studie gibt. Zusaetzlich habe ich auf eine Studie verwiesen, die bereits Erfolge nach ambulanter Therapie aufzeigte.
Richtig, aber in dieser Studie ging es um ambulante Therapie, die zeitlich an den Rahmen einer stationären Therapie kommt und die man nicht vergleichen kann mit Short-Time-Reha-Angeboten, die von Dr. Steffan kritisiert wurden.

Dr. Trobisch hat geschrieben:Darauf hin wurde ich indirekt beschimpft, dass die Boston Orthese Muell ist, dass ich jeden operieren will und dass Dr. Steffan ja sowieso viel menschlicher sei. Und ganz nebenbei ist Amerika und alles aus Amerika ja sowieso schlecht.
Das ist ihre persönliche Interpretation. Wenn Sie sich diesen Schuh anziehen, bitte. Wir haben das nicht getan.

Dr. Trobisch hat geschrieben:Ich nehme die Einladung liebend gerne an, mir vor Ort ein Bild zu machen.
Wenn es soweit ist und Sie Ihr Vorhaben in die Realität umsetzen, lassen Sie es uns bitte wissen. Vielleicht lässt es sich tatsächlich realisieren, das Gespräch persönlich fortzuführen, ich würde mich freuen!

Dr. Trobisch hat geschrieben:Da ich glaube, dass viele unbeteiligte Forumnutzer mitlesen und komplett unwissend an das Thema Skoliose herangehen, bin ich weiterhin der Meinung, dass unterschiedliche Einstellungen, vor allem von Medizinern, in dieses Forum gehoeren.
Auf jeden Fall!


Gerade, weil wir viele Skoliose-Neulinge als Leser haben, ist es richtig und wichtig, vor solchen Angeboten, wie dem von Dr. Weiß zu warnen! Ich weiß nicht, ob Sie sich das von mir verlinkte Dokument angeschaut haben, dort schreibt Dr. Weiß:
Dieses Jahr bieten wir erstmals die 3-tägige ambulante Intensivrehabilitation hier in Gensingen an. Als intensives Schulungskonzept, basierend auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand (Best Practice), soll dieses Konzept als Ersatz für mehrwöchige stationäre Aufenthalte dienen.
Und mit den Leistungen, die dort erbracht werden, kann es niemals als Ersatz dienen. Die machen drei Tage lang 4,5 Stunden Therapie, das kann keine dreiwöchige Reha mit täglich mind. sechs Stunden Therapie ersetzen. Ganz abgesehen von der fehlenden Schroth-Therapie und der fehlenden Übungs-Intensität, geht bei einer solchen ambulanten Therapie der positive psychologische Effekt einer stationären Reha total verloren.

Sie können nicht ansatzweise nachempfinden (und das ist jetzt kein Vorwurf!), was es für einen Jugendlichen, der sich krumm und hässlich fühlt, bedeuten kann, zu sehen, dass es so viele andere Jungs und Mädels gibt, die genauso oder noch schlimmer aussehen. Junge Patienten fühlen sich von ihren Eltern und Freunden oft unverstanden, in der Reha brauchen sie plötzlich nicht mehr alles zu erklären, die anderen verstehen einen, weil sie in der gleichen Situation sind. Die haben genauso wenig Bock ihre Übungen zu machen, die wissen auch nicht, welche Klamotten am besten das nervige Korsett kaschieren und die wissen auch wie es ist "anders zu sein" als die Freunde zu Hause. Erwachsene Patienten haben auf einmal Zeit und Muße sich mit ihrem Rücken und ihrem ganzen Körper auseinanderzusetzen und entdecken Dinge oder Fähigkeiten an sich, von denen sie vorher nichts ahnten. Das alles ist nur ein Nebeneffekt der eigentlichen stationären Schroth-Therapie, den es in einer ambulanten Short-Time-Reha niemals geben wird.


Dr. Trobisch, bitte lesen Sie sich nochmal alle Beiträge dieses Threads durch und dann diskutieren wir weiter. ;)

Herzliche Grüße,
sloopy

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Di, 28.09.2010 - 09:26
von mamaratlos
:halloatall: Hallo Zusammen

Ich verfolge aufmerksam diese Diskusion bei diesen Thema.Und schließe mich Minimine/Sloopy an.
der Ursprung des Threads war aber eigentlich der, dass es bestimmte "Behandlungsangebote" gibt, die versprechen, dass eine intensive Reha nicht mehr notwendig sei, sondern eine dreitägige Kurzreha für völlig ausreichend ist (übrigens auch ohne Langzeit-Erfahrungen). Es ging somit nicht darum 6 Stunden stationäres Schroth mit 6 Stunden ambulantem Schroth zu vergleichen (wobei hier die praktische Umsetzung ja wohl wirklich mehr als schwer wäre), sondern solche Angebote, die in 3 Tagen eine stationäre Reha mit 4 Wochen ersetzen sollen.
Wie wir zum Thema OP stehn wissen viele .Als Angehörige einer betroffenen kann ich sagen das ohne Korsi und der Kg nach Schroth ich mit Sicherheit behaupten kann das unsere Tochter entweder gar nicht oder nur mit massiven Einschränkungen ihre Lehre zu Ende machen könnte.
Herr Dr. Trobisch was ich Ihnen aber Hoch an rechne das Sie sich freiwillig hier fragen und anworten stellen und das Sie sich bereit erklärt haben die Einladung von Dr. Steffan annehmen wollen( vorraus gesetzt das es sich hier nicht um eine höfliche Floskel handelt) :juggle: .Und dann hier später vieleicht sachlich weiter Diskutieren wird/kann :ja: .Was ich noch anmerken will ist das ich von studien nicht´s halte .
1) für mich als laien es schwierig ist die Zusammenhänge zu verstehn (bei den ganzen Fachchinesich) :D
2) Für uns ( besser gesagt meine Kinder es schnurz ist) aber hauptsache es ihnen hilft ohne schmerzen durch´s Leben zu gehn.


Im diesen Sinne


Viele liebe grüße aus den Ruhrpott

Mamaratlos

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: So, 07.11.2010 - 19:27
von J-Maria
Das gegeneinander ausspielen beider Konzepte ist bedauerlich.
Wir brauchen beides. Sowohl stationäre als auch ambulante Behandlung. Im Moment ist die Versorgung in beiden Bereichen nicht optimal. Ein halbes Jahr Wartezeit für eine stationäre Reha finde ich zu lang. Die flächendeckende ambulante Versorgung ist vor allem in ländlichen Regionen sehr schlecht. Wir brauchen mehr Reha-Kliniken für Jugendliche wie die in Bad Sobernheim/Bad Salzungen und mehr ambulante Konzepte wie Skoliofit bzw. Physio-Praxen mit Skolioseschwerpunkt. Und wir brauchen jeweils diese Versorgung für operierte und für nicht operierte Betroffene.

Re: Ambulante Skoliosetherapie

Verfasst: Do, 27.10.2011 - 17:33
von Rehkitz
Ach je, was streitet ihr.

Mir wäre irgendeine Therapie recht, und wenn es nur eine ambulante (Krankengymnastik) ist. Mehr wird die Krankenkasse ohnehin nicht bezahlen.

Rehkitz :(