Tübinger-Kyphosen-Orthese oder Rahmouni-Korsett?

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Christian
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Tübinger-Kyphosen-Orthese oder Rahmouni-Korsett?

Beitrag von Christian »

Hallo Leute,
ich habe mich nun dafür entschieden den Korsett-Kämpfern beizutreten, bin aber noch nicht ganz entschlossen, welches Korsett nun das Richtige für mich ist. Ich tendiere zwar stark zur Tübinger-Kyphosen-Orthese, vorallem seit ich weiß, daß es die neben der Hardcore-Variante, die auf den Körper geschraubt wird, auch zum abnehmen gibt (ist mir wichtig wegen dem Training der Rückenstrecker und der Bauchmuskulatur). Möchte aber trotzdem Eure Meinung einholen, weil ich durch dieses Forum rahmounisiert wurde und nun verunsichert bin, welches wohl das wirksamere Korsett ist, wie der Tragekomfort im Vergleich ist usw.
Liebe Grüße
Christian
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Ich als kyphotischer Laie würde nach den Berichten hier im Forum eher zur Tübinger Kyphose-Orthese tendieren, wobei ich aber nicht wegen so etwas nebensächlichen wie Training der Rückenstrecker und Bauchmuskeln das Korsett ausziehen würde.

Die positive Wirkung auf die Keilwirbel soll nämlich nur gegeben, wenn das Korsett 24 Stunden am Tag getragen wird und abgesehen davon ist es ein aktives Korsett, da hast Du schon genug Training drin und Du kannst Dein Krafttraining auch im Korsett machen.

Das praktische an dem Teil (ich habs bei Gerhard live gesehen) ist das es recht luftig ist. Man kann darin garnicht großartig schwitzen, so wenig Material ist da dran.
Dann kann man darin Duschen und auch Schwimmen gehen. Das kann man mit einem Rahmouni-Korsett nicht.

Ich persönlich würde mich glaube ich für die Variente entscheiden, die zum 24-Stunden-Tragen und Duschen :shower: gedacht ist, aber einen Notausgang besitzt (Schloss zum öffnen für Notfälle). Letzteres wäre mir psychologisch wichtig. Genug Disziplin den Notausgang dann nicht zu nutzen hätte ich glaube ich schon.

Bekommst Du aber auch ein Rezept für eine Tybinger Kyphose Orthese? Die gibt es nämlich nicht bei Dr.Hoffmann, da müsstest Du Dir einen anderen Orthopäden für suchen.

Lieben Gruß,
BZebra

p.s. Die Tübinger Orthese soll allerdings schon 'n bissl härter sein, als so ein ausziehbares Rahmouni-Korsett, was Toni ja als Wellnesversion bezeichnet.
Zuletzt geändert von BZebra am Do, 12.06.2003 - 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
Christian
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Beitrag von Christian »

Hi BZebra,
Deine Antwort bestätigt meinen Entschluß mit der TKO; mehr wollt ich nicht; ;). Das mit dem Vernachlässigbaren Training allerdings sehe ich ganz und garnicht so, ich muß, sollte sich durch die Therapie wirklich was tun, muß ich die Verbesserungen ja irgendwann auch ohne Korsett halten können. Da sind die Rückenstrecker an vorderster Front gefragt. Die Bauchmuskulatur sorgt - neben anderen Muskelgruppen - für eine gerade Beckenstellung und stabilisiert die Lendenwirbelsäule. Daher sehe ich das Training dieser Muskeln als sehr wichtige Ergänzung zum Korsett. Abnehmen des Korsetts ist deshalb wichtig, da diese Muskeln - wie alle anderen auch - am besten durch Bewegungen, die über den gesamten Bewegungsumfang der jeweiligen Muskulatur gehen, trainiert werden.
Das ist im Korsett nicht möglich (glaube ich jedenfalls); da ist nur isometrische Anspannung (also ohne wesentliche Muskelverkürzung) möglich. Werde aber den Doc fragen, ob ich mir das richtig zusammengebastelt habe.
Daß Dr. Hoffmann keine TKO verschreibt ist gut zu wissen; war aber gestern schon bei Nusser + Schaal in TÜ und habe mich zur TKO informiert und habe dabei auch einen Termin bei einem Tübinger ORthopäden in zwei Wochen bekommen, da gehts dann rund.
Nur zur Info: Die Leute bei Nusser und Schaal sind supernett und haben mir alles ganz genau erklärt. Ich glaube da bin ich gut aufgehoben.
Außerdem hab ich Gerhard (leider) nur ganz knapp verpasst ;( ; der war nämlich gestern auch in Tü.
Liebe Grüße
Christian
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Christian hat geschrieben:Abnehmen des Korsetts ist deshalb wichtig, da diese Muskeln - wie alle anderen auch - am besten durch Bewegungen, die über den gesamten Bewegungsumfang der jeweiligen Muskulatur gehen, trainiert werden.
Das ist im Korsett nicht möglich (glaube ich jedenfalls); da ist nur isometrische Anspannung (also ohne wesentliche Muskelverkürzung) möglich.
Genau das ist nämlich falsch.

Du gehst jetzt von den Prinzipien des Krafttrainings aus, welche Du aus dem Buch entnommen hast (ich habe es mir übrigens gekauft; spottbillig und fast wie neu ;)).
Diese Übungen sind nicht sehr spezifisch und von der Zielgerichtetheit nicht zu vergleichen mit Schroth.
Bei Schroth, was viel effektiver ist als Krafttraining an Maschinen oder auch freies Krafttraining, wird fast ausschließlich mit isometrsichen Spannungen gearbeitet. Bewegungsabläufe wie beim Krafttraining spielen dabei so gut wie keine Rolle, man kann diese Übungen alle im Korsett durchführen, und auch die Bauchmuskeln und Rückenstrecker werden dabei nicht vernachlässigt.

Ziel von Schroth (und auch des Korsetts) ist nämlich nicht Erhöhung der Mobilität in alle Richtungen sondern nur in Richtung der Korrektur und Stabilisierung in selbiger. Deshalb machen Bewegungen im Oberkörper nur wenig Sinn und haben auf keinen Fall den Stellenwert, das Korsett (TÜK) dafür auszuziehen zu müssen.

Gerade diese Rückenstrecker-Übungen finde ich sehr problematisch. Für mich, weil ich als Skoliotiker einen Lendenwulst habe und dieser dabei anspannt und ich in die Krümmung hinein arbeite, sowieso; aber auch als Kyphotiker begünstigst Du damit Dein Hohlkreuz.
Bauchmuskeltraining geht auch sehr gut ohne Krümmung des Oberkörpers, da gibt es viele Varianten, die man auch im Korsett bis zur lokalen Erschöpfung druchführen kann.

Im Übrigen, mein persönlicher Vergleich von Krafttraining mit Schroth:
Nach Schroth (bei Übungsleitern in Sobnerheim) bin ich am nächsten Tag tot :tot: (Muskelkater ohne Ende), beim Krafttraining spüre ich dagegen sehr viel weniger.

Allgemein aber zu Deinem Krafttraining. Ich glaube anhand des Buches wirst Du mangels praktischer Erfahrungen (welche da wären Schroth) kein wirklich gutes Trainingsprogrmm zusammenstellen können. Auch wird Dir noch das Körpergefühl fehlen, die Übungen dann einwandfrei durchzuführen. Setz also mal nicht zu sehr darauf. Für den Anfang nicht schlecht, ist aber mit Sicherheit ausbaufähig und perfektionierbar.

Lieben Gruß,
BZebra
Christian
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Beitrag von Christian »

Hi BZebra,

kann Schroth leider (noch) nicht, deshalb kann ich zu dessen Nutzen und Effektivität nichts sagen, zweifle aber an Deinen Worten nicht.

Die Frage, ob istometrisches Training oder Übungen, die über das volle ROM gehen, die "besseren" sind ist wahrscheinlich am Ende eine Glaubensfrage. Ich kann mir gut vorstellen, daß sowohl das eine, als auch das andere seine Berechtigung hat, und sich je nach Trainingsziel- und Zweck mal das eine, mal das andere anbietet - oder auch die Kombination von beidem (vgl. auch Gottlob, Kap. C, 3.7 mit Tabelle C-11 speziell zum isometrischen Training und Kap. C insgesamt zum Bewegungsumfang beim Krafttraining).

Wenn es zum Beispiel richtig ist, daß istometrisches Training die Verkürzung der so trainierten Muskulatur zur Folge hat, dann ist das Gift für jede Muskelpartie, die aufgrund der Fehlstellung der WS sowieso schon verkürzt ist (bei mir also Bauch). Andererseits kann das auch ein Vorteil sein, dann nämlich wenn Muskelverkürzung ausdrücklich erwünscht ist, um der Fehlstellung entgegenzuarbeiten - bei mir also Rückenstrecker.

Daß ich bei Bauchmuskel- und Rückenstreckerübungen möglicherweise in die jeweilige Krümmung "hineinarbeite" wie Du das nennst, ist vollkommen richtig. Nur bewerte ich das überhaupt nicht negativ. Solange ich dadurch nicht in eine Zwangslage gerate - worüber ich mir aber, wie ich ehrlicherweise zugebe, bisher noch keine Gedanken gemacht habe (wird nachgeholt) - ist das auch völlig unproblematisch (zu Zwangslagen vgl. Gottlob, Kap. C, 4). Ich sehe das eher unter dem Gesichtspunkt: Man muß eine Schlacht verlieren können, um den Krieg zu gewinnen. Dadurch, daß ich beim Trainieren in die Krümmung "hineinarbeite" - ich würde eher sagen die Möglichkeiten, die sich durch die Krümmung ergeben AUSNUTZE - führe ich möglicherweise vorübergehend eine Verschlechterung meiner Situation herbei; langfristig aber verbessert sich die Situation durch die deutlich leistungsstärkere Muskulatur, die dann in der Lage ist, dauerhaft eine aufrechtere Position zu halten. Ich meine sogar, dieses Prinzip bei mir selbst beobachten zu können. Direkt nach dem Training ist meine Haltung schlechter, als vorher - ich habe das bisher darauf zurückgeführt, daß meine gesamte Rumpfmuskulatur "am Ende" ist und die notwendige Aufrichtungs-Arbeit erst nach ein paar Stunden Erholung wieder zu erbringen vermag. Kann sein, daß es auch und gerade daran liegt, daß ich in die Fehlstellung "hineinarbeite" (ich nehme diesen Gesichtspunkt im übrigen wirklich ernst und werde mir Gedanken dazu machen und notfalls trainingstechnische Konsequenzen ziehen). Die Erfahrung hat mich aber auch gelehrt, daß diese schlechte Haltung direkt nach dem Training spätestens am nächsten Morgen wieder kompensiert ist und ich im Ergebnis "besser dastehe" als vor dem letzten Training. Mag sein, daß diese Beobachtungen auf bloßer Einbildung beruhen - Fakt ist aber, daß ich in den eineinhalb Jahren, die ich jetzt trainiere, meine zuvor nahezu unbewegliche BWS innerhalb einer (geschätzten) Krümmungs-Skala zwischen annähernd 90 Grad (max. Krümmung) und 40 Grad (max. Aufrichtung) frei bewegen kann. Gut möglich, daß Schroth das ebenfalls - und noch viel mehr - gekonnt hätte; ich habs aber auch ohne Schroth und nur mit Hilfe meiner Gottlob-Trainigs-Bibel (ergänzt durch weitere Trainingsliteratur) hinbekommen.

Wenn da jetzt noch Schroth und die TKO dazukommen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Liebe Grüße
Christian
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BZebra
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Beitrag von BZebra »

Christian hat geschrieben:Ich sehe das eher unter dem Gesichtspunkt: Man muß eine Schlacht verlieren können, um den Krieg zu gewinnen. Dadurch, daß ich beim Trainieren in die Krümmung "hineinarbeite" - ich würde eher sagen die Möglichkeiten, die sich durch die Krümmung ergeben AUSNUTZE - führe ich möglicherweise vorübergehend eine Verschlechterung meiner Situation herbei; langfristig aber verbessert sich die Situation durch die deutlich leistungsstärkere Muskulatur, die dann in der Lage ist, dauerhaft eine aufrechtere Position zu halten.
Ja, das sind alles so Dinge, die man sich auch bei anderen Therapieformane schon gedacht hat. So z.B. bei den Schwedischen Umkrümmungsübungen (Skoliosetherapie). Erfolg war eine rapide Verschlechterung und Skoliosen, die nur noch ganz schwer zu therapieren waren.

Erstes und wichtigstes Prinzip von dem bei Schroth niemals abgewichen wird ist, daß man "keine Schlachten" zugunsten anderer verliert, also in keinem Bereich der WS auch nur vorübergehend eine Verschlechterung hinnimmt. Gilt für Skoliose und Kyphose gleichermaßen.

Besorg Dir doch am besten mal das Buch

Dreidimensionale Skoliosebehandlung
von Christa Lehnert-Schroth

Bild

Da kannst Du Dir einen Überblick über das Prinzip verschaffen. Erlernen wirst Du es damit aber nicht können. Ist aber anfür sich sehr interessant und es ist das einzige Buch, in dem auch von übungstechnischer Seite auf Kyphosen und Scheuermann eingegangen wird. Es gibt zwar kein extra Kyphose-Kapitel, Kyphosen werden aber überall mit aufgeführt.

Das man mit den Informationen die man beim normalen Krafttraining erhält, in Bezug auf Kyphose und Skoliose-Behandlung nicht besonders weit kommt, dürfte aber allein schon aus der Tatsache klar sein, daß man für eine effektive Behandlung erst eine mehrwöchige stationäre Reha in Bad Sobernheim oder Bad Salzungen machen muss und dafür nicht der Besuch eines Fitnesstudios ausreicht. ;)
Christian hat geschrieben:die aufgrund der Fehlstellung der WS sowieso schon verkürzt ist (bei mir also Bauch). Andererseits kann das auch ein Vorteil sein, dann nämlich wenn Muskelverkürzung ausdrücklich erwünscht ist, um der Fehlstellung entgegenzuarbeiten - bei mir also Rückenstrecker.
Eher umgekehrt. ;) Demnach müsstest Du jetzt einen Flachrücken und eine abgeflachte LWS-Lordose haben.

Verkürzt sind bei Dir vorne wohl eher die Brustmuskeln, nicht die Bauchmuskeln. Und eine Verkürzung des unteren Rückenstreckers führt zum Hohlkreuz (merkst Du ja auch bei den Rückenstrecker-Übungen selbst, die enden alle in einer Hohlkreuzposition), den oberen Teil der Rückenstrecker erwischst Du schon allein wegen des viel kürzeren Hebelarms kaum noch.

Na, an der Theorie muss noch'n bissl gefeilt werden. *frechgrins* ;D
Beantrag schon mal ne Reha.

Grüße,
BZebra
Zuletzt geändert von BZebra am Fr, 13.06.2003 - 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von netkitty »

BZebra hat geschrieben:merkst Du ja auch bei den Rückenstrecker-Übungen selbst, die enden alle in einer Hohlkreuzposition
Dann machst Du aber hier massiv was falsch!
Selbst die von sehr vielen sehr falsch gemachten Hyperextensions enden eigentlich, und nur so ist es richtig, etwas unterhalb der Waagerechten und damit mit geradem Rücken.

Aber bei Scheuermann sind ja die unteren Rückenmuskeln eher verkürzt, da sind eher intensive Bauchübungen angesagt, da hast du schon recht.
[size=100][i]Ever tried. Ever failed.
No matter.
Try again. Fail again.
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Beitrag von BZebra »

netkitty hat geschrieben:
BZebra hat geschrieben:merkst Du ja auch bei den Rückenstrecker-Übungen selbst, die enden alle in einer Hohlkreuzposition
Dann machst Du aber hier massiv was falsch!
Selbst die von sehr vielen sehr falsch gemachten Hyperextensions enden eigentlich, und nur so ist es richtig, etwas unterhalb der Waagerechten und damit mit geradem Rücken.
Ich gehe jetzt mal von dem Buch aus, da endet nahezu jede einzelne dieser Übungen in einem Hohlkreuz.
Aber selbst bei Kieser ist es so, daß die Endposition in der Lordose ist. :/
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Beitrag von netkitty »

BZebra hat geschrieben:
netkitty hat geschrieben:
BZebra hat geschrieben:merkst Du ja auch bei den Rückenstrecker-Übungen selbst, die enden alle in einer Hohlkreuzposition
Dann machst Du aber hier massiv was falsch!
Selbst die von sehr vielen sehr falsch gemachten Hyperextensions enden eigentlich, und nur so ist es richtig, etwas unterhalb der Waagerechten und damit mit geradem Rücken.

Ich gehe jetzt mal von dem Buch aus, da endet nahezu jede einzelne dieser Übungen in einem Hohlkreuz.
Ich kann das jetzt leider nicht nachschlagen, habe meine Skoliose Bücher gestern alle Henrike geliehen. ;(
BZebra hat geschrieben: Aber selbst bei Kieser ist es so, daß die Endposition in der Lordose ist. :/
Wird das da explizit erwähnt???
Ich hab das immer anders gelernt und anders gemacht.
Ich hatte immer meinen Freund dabei, der aufgepasst hat. :lupe:
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No matter.
Try again. Fail again.
Fail better.[/i]
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Beitrag von BZebra »

Explizit erwähnt bei Kieser? JA!
Hab mehrmals nachgfragt. "Bis ROM soundsoviel" und das ist dann schon Hohlkreuz.

In dem Buch hier - Differenziertes Krafttraining - sind auch Bilder drin, von denen man jetzt zwar nicht behaupten kann, dass sie über die Waagerechte hinaus gehen (entsprciht vielleicht schon dem, was Du meinst), ist aber für nen Kyphotiker trotzdem "too much".

Auf keinen Fall ist das die bei Schroth angestrebte Überkorrektur. Diese Bewegung führt man bei Schroth eher in die entgegengesetzte Richtung aus (kippen des vorderen Beckenrandes nach hinten).

Wir Skoliotiker können das schon eher machen, vorausgesetzt der Lendenwulst spannt nicht an. Aber selbst da eher als Halteübung (nicht dynamisch).

Gruß,
BZebra
gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo Christian

Das wirksamere Korsett bei Kyphosen ist die Tübinger Kyphosen-Orthese (TKO ) von Nusser & Schaal. Bei mir haben sich die abgeflachten Bandscheiben innerhalb von 5 Monaten, seit denen ich die TKO trage regeneriert. Bei 2 Keilwirbeln in der BWS ist auch schon ein Wiederaufbau der Keilwirbel sichtbar. Die Schmerzen sind im Vergleich zum Rhamouni-Kyphosenkorsett (RKO) vollständig weg. Meine Muskulatur in der LWS ist nicht mehr verkrampft, wie es im RKO der Fall war.
Deine Rücken- und Bauchmuskulatur wird im TKO gestärkt, da Du Dich ständig in der Korrektur halten mußt weil es sonst drückt. Das Becken hat auch viel mehr Bewegungsfreiheit. Die Wirbelsäule und das Becken muß ich so korrigieren wie ohne Korsett, auch die Schultern sind überhaupt nicht fixiert wie beim RKO.
In der TKO trainierst Du ständig Deine Muskulatur. Übungen nach Schroth und Brügger mache ich in der TKO ohne Einschränkungen.
In der ersten Woche in der TKO hatte ich Muskelkater, obwohl meine Rückenmuskulatur gut trainiert ist.

Ich rate Dir aus eigener Erfahrung zu einer erfahren Karnkengymnastin zu gehen und eine Übungskombination aus Schroth und Brüger zu erlernen. Ungezielte Muskelaufbautraining würde ich nicht mehr machen.

Die Trageeigenschaften sind im Vergleich zu den Schalen-Korsetten sehr gut. Die Hautverträglichkeit des TKO ist sehr gut, Hautreizungen habe ich keine mehr.
Das Schwitzen ist gering in der TKO, da wenig Haut abgedeckt ist. Die Brustatmung wird überhaupt nicht behindert. Shiatsu, welches in alle halbe Jahr bekomme und mir sehr gut tut, ist problemlos.
Bei mir sind die Korrekturen in der TKO so gut, daß ich alle 5 - 6 Wochen zum Nachstellen gehe. Die ersten 3 - 5 Tage nach dem Nachstellen sind zeitweise recht schwierig. Aber wenn ich mich kurz auf den Bauch lege geht es wieder. Nach dem Schwimmen merke ich am nächsten Tag immer einen Korrektureffekt. Wandern und Joggen ist ohne Behinderung der Bewegung und Atmung möglich, das vermehrte Schwitzen hält sich dabei in Grenzen.
Das Duschen und Abtrocknen ist problemlos.
Unter dem Korsett trage ich Korsetthemden, welche von der Krankenkasse geazhlt werden.
Nicht einmal erfahrene (ehemalige) Korsettträger merken, daß ich die TKO trage.
Meine TKO passte perfekt bei der ersten Anprobe. Herr Lukas von Nusser & Schaal macht perfekte Arbeit und ist sehr nett. Er nimmt sich für einen immer viel Zeit.

Bei Kyphosen ist die Tübinger-Kyphosen-Orthese von Nusser & Schaal die zu empfehlende Orthese. Beste Korrektur, viel Bewegungsfreiheit, hoher Tragekomfort, geringer Zeitaufwand von max. 1 Stunde bei Nachstell- und Kontrollterminen.

Mich würde interessieren, warum wie oben erwähnt Orthopäden sich weigern, diese Orthese zu verschreiben.


Liebe Grüße

Gerhard
Christian
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Beitrag von Christian »

@ Gerhard

Vielen Dank für Deine vielen Tipps und Hinweise. Obwohl ich fest entschlossen bin, das mit der TKO durchzuziehen, habe ich schon ziemlich Bammel vor dem, was da auf mich zu kommt. Da ist es eine große Hilfe um deine Erfahrungen zu wissen.

Deinen Rat mit der KG werde ich befolgen, das hatte ich sowieso vor. Ich hoffe es ist nicht allzu schwer, jemanden in meiner Nähe zu finden. Mein Krafttraining werde ich jedoch nicht aufgeben; schon deshalb nicht, weil es nicht "ungezielt" ist, wie ich gleich BZebra noch versuchen werde zu erklären, es überdies zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden ist und sehr viel Spaß macht. Wohl aber werde ich es wahrschenlich einschränken müssen, da ich nicht weiß inwieweit ich das mit der TKO überhaupt noch durchziehen kann; zudem trainiere ich dann in der KG auch und habe mir außerdem fest vorgenommen, regelmäßig Schwimmen zu gehen - sofern ich mich traue. Das wird mich Überwindung kosten und ich muß noch etwas an meiner mentalen Stärke arbeiten.


@ BZebra

Erstens möchte ich zu meinem letzten Beitrag folgendes klar stellen:

Wenn ich davon spreche, in eine Fehlstellung "hineinzuarbeiten", dann meine ich damit weder, daß ich bereit bin auch nur vorübergehende Verschlechterungen in Kauf zu nehmen, oder gar mit Absicht versuche, meine WS-Fehlstellung zu verstärken - was fälschlicherweise aus meinem gründlich mißverstandenen, weil wohl nicht ganz passenden, Bild von der verlorenen Schlacht im zu gewinnenden Krieg herausgelesen wurde.

Mit "Hineinarbeiten" meine ich lediglich, daß ich mich nicht scheue die Bewegungsamplitude meiner Übungen über das "Normalmaß" hinaus in einem gewissen Rahmen in den "Fehlstellungsbereich" hinaus zu erweitern. Ich halte das ganz und gar nicht für bedenklich, und ich habe auch noch kein Argument gehört, das mir plausibel macht, warum ich das nicht tun soll.

Zweitens möchte ich mich bei dir bedanken, was Deine Sorge um die Unzulänglichkeit meines "normalen" Krafttrainings (mit dem ich Deiner Meinung nach in Ermangelung "praktischer Erfahrungen (welche da wären Schroth )" "nicht besonders weit" komme) und was Deine Sorge um mein mangelndes Körpergefühl (welches es mir Deiner Meinung nach verunmöglicht "die Übungen dann einwandfrei durchzuführen" angeht, sowie für Deine zahlreichen Rat- und Vorschläge, wie ich mein Training verbessern kann.

Trotzdem bin ich nach wie vor grundsätzlich anderer Meinung im Bezug auf Krafttraining.

Ich bin mit Dir zwar völlig einer Meinung, wenn Du sagst, "daß man mit den Informationen, die man beim normalen Krafttraining erhält, in Bezug auf Kyphose und Skoliose-Behandlung nicht besonders weit kommt". Denn "normales" Krafttraining ist eben für "normale" Menschen da, und nicht für kranke.

Nur ist es so, daß Kyphose- und Skoliose-Patienten am Ende auch nichts anderes machen können, als ihre Muskulatur zu kräftigen. Die Frage, die sie stellt, ist nur, auf welche Weise das geschehen soll.

Die geradezu philosophische Grundsatzfrage, die dem Training dann gleichermaßen vorauszugehen hat wie zugrundeliegen muß, ist, ob "gesund" und "krank" Gegensätze darstellen, so daß auch die Behandlung von grundsätzlich verschiedenen Ausgangspunkten zu erfolgen hat, oder ob "gesund" und "krank" fließende Übergänge darstellen und daher im Ausgangspunkt für Kranke die selben Trainingsregeln gelten, wie für gesunde Menschen, die eben nur unter Berücksichtigung der Erkrankung modifiziert werden müssen.

Ich bin, wir ahnen es schon, Vertreter der zweiten Ansicht, und obwohl ich Schorth nicht kenne, vermute ich, daß der Ansatz eher von der ersten Ansicht ausgeht. Mir scheint daher unsere Meinungsverschiedenheit über das "richtige" Training letztlich auf diese Frage zurückzuführen sein.

Genau damit beschäftige ich mich seit nun fast zwei Jahren, nämlich, wie ich aus einem "normalen" Krafttraining ein genau auf mich und meine Bedürfnisse zugeschnittenes Trainingsprogramm entwerfe; unter Wälzen von Bergen von Trainingsliteratur und dem Studium von Anatomielehrbüchern; außerdem beratend unterstützt von meiner Fitness-Trainerin, die um meine Scheuermannprobleme weiß. Dabei ist dieses Programm gewissermaßen ein "offenes" System, das sich in ständiger Weiterentwicklung befindet, als schlecht Befundenes verwirft und neue Impulse in sich aufnimmt, weshalb auch jeder Verbesserungsvorschlag geprüft und gegebenenfalls integriert wird. Ich bin mit diesem Programm sehr zu frieden und der Erfolg spricht sowieso für sich; wenn daher hier an meinem Trainingsprogramm herum kritisiert wird und das dann auch noch ausschließlich mittels einer Ferndiagnose übers Internet aufgrund ein paar weniger von mir verfaßter Zeilen, dann werde ich stinkesauer. Damit die Grenzen ein für alle mal klar sind: Ich lasse mir da VON NIEMANDEM hineinreden.

Schließlich möchte ich noch einmal deutlich sagen, daß es für mich hier nicht um ein entweder-oder geht. Ich glaube, daß sich Krafttraining einerseits und KG andererseits ganz wunderbar ergänzen - und zwar auch und gerade bei WS-Erkrankungen -, beides sowohl Vor- als auch Nachteile hat, und ich bin davon überzeugt, daß man mit einer Kombination aus beidem die besten Erfolge erzielt.

Das war auch letztlich der Grund, warum ich das Gottlob-Buch hier vorgestellt habe. Wer bisher schon KG macht soll sein Training mit Krafttraining (KT) ergänzen können, wenn er will und sich mit den positiven Aussagen des Buches über KT anfreunden kann. Dabei merkt jeder ganz schnell alleine, welche Übungen er mache kann, und welche nicht, was hilft und was nicht. Wer gar nicht trainiert oder KG nicht mag soll lieber noch KT versuchen, als gar nichts zu tun. Am Ende muß jeder selber wissen, was gut für ihn ist; und das spürt jeder auch ganz schnell von selbst.

Bei mir hieß es nämlich früher - im Gleichklang mit: "Korsett? Das nützt nichts mehr!" - : "Krafttraining: Das ist Gift für Ihre Wirbelsäule. Machen Sie ja keine dynamischen Übungen."

Ich habe beides lange geglaubt, es war beides falsch und beides lange Zeit nicht zu versuchen hat mir am Ende sehr geschadet.

Ich akzeptiere daher keine dogmatische Lehrmeinung mehr, KEINE.

Liebe Grüße

Christian
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Beitrag von BZebra »

Hallo Christian,

nicht besonders weit kommen heißt nichts anderes, als daß Du mit gezielteren Übungen (sprich Schroth; und das auch beim Krafttraining eingebaut und berücksichtigt) weiter kommst. Alles ist natürlich wie immer RELATIV.

Das ist keine Kritik an Deinem Übungsprogramm, Du kannst es halt im Moment nicht besser machen, aber wenn Du Dich mal mit Schroth auseinander setzt, wirst Du merken, daß bestimmte Dinge vielleicht nicht so günstig waren, dafür aber andere günstiger.

Das geht jedem so, der Krafttraining gemacht hat, und dann eine Schroth-Reha.
Sie sagen eigentlich alle, daß sie dabei vorher vieles falsch gemacht haben bzw. nicht berücksichtigt haben.

Im Übrigen geht es nicht um entweder oder. Krafttraining ist gut, und wird auch empfohlen.
Da ich selbst mit Krafttraining angefangen habe, kann ich Dir zumindest aus meinen eigenen Erfahrungen sagen, daß ich in keinem Fitnesstudio in dem ich bisher war, auch nur irgendjemanden angetroffen hätte, der Ahnung gehabt hätte. Selbst nicht in den beiden, die auf medizinisches Rückentraining spezialisiert waren und sogar ambulante, von der Kasse bezahlte Rehas angeboten haben. Jeder hat mir mehr oder weniger falsche Übungen auf den Plan gesetzt. Also Meilen weit entfernt von dem, was optimal wäre.

Es hat keinen Zweck das haarklein auszudiskutieren und argumentativ überzeugen zu wollen (von meiner Seite aus sowieso nicht, ist ja nicht mein Rücken). Die gesamte Theorie die hinter Schroth steckt, soweit überhaupt vorhanden, kenne ich eh nicht. Ich kenne nur die Praxis, und die ist schon komplex genug, aber sie reicht um zu erkennen was falsch und was richtig ist.

Mach mal ne Kur, und dann wirst Du sehen, was ich meine und auch verstehen, daß Du mit der Theorie da garnicht hinterherkommst.
Du siehst das jetzt natürlich noch alles sehr optimistisch, aber nach ner Reha wirst Du als Kyphotiker deine Hyperextensionen garantiert weglassen, denn in diesem spezillen Fall, bei dieser speziellen Übungen ist es wirklich so klar wie Kloßbrühe. ;)

Gruß,
BZebra
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Beitrag von Christian »

Hallo Gerhard,

ich habe noch zwei konkrete Fragen an Dich.

Du schreibst, die ersten Tage nach dem Nachstellen des Korsetts seinen recht schwierig. Kannst Du mir etwas näher erklären, was Du damit meinst; was genau da "schwierig" ist?

Außderdem interessiert mich, was Du damit meinst, wenn Du sagst, daß Du den Korrektureffekt nach dem Schwimmen spürst. Wie muß ich mir das vorstellen? Was genau spürst Du da, und wo?

Liebe Grüße
Christian
gerhard
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Beitrag von gerhard »

Hallo Christian


Du schreibst, die ersten Tage nach dem Nachstellen des Korsetts seinen recht schwierig. Kannst Du mir etwas näher erklären, was Du damit meinst; was genau da "schwierig" ist?
Zeitweise zieht es im Bereich der Keilwirbel in der Muskulatur und an der Vorderseite der Bandscheiben/Keilwirbel recht heftig, was auf die Dauer sehr unangenhem wird. Mit kurzem Hinlegen auf dem Bauch und Rekeln läßt das Ziehen wieder nach. Aushängen an der Sprossenwand helfen auch gut. Längeres Sitzen ist in den erstenTagen nach dem Nachstellen nicht so angenehm.


Außderdem interessiert mich, was Du damit meinst, wenn Du sagst, daß Du den Korrektureffekt nach dem Schwimmen spürst. Wie muß ich mir das vorstellen? Was genau spürst Du da, und wo?

Ich schwimme hauptsächlich auf dem Rücken und zwischendurch eine Bahn Brustschwimmen. Nach dem Schwimmen merke ich an den oben beschriebenen Stellen ebenfalls ein leichtes Ziehen und am nächsten Tag merke ich daß ich mich wieder mehr von den Korrekturspangen abheben kann.

In der LWS spüre/spürte ich kaum etwas, obwohl hier meine Bandscheiben fast vollständig abgeflacht und die Keilwirbel und Schmorlsche Knoten am stärksten sind/waren.


Liebe Grüße

Gerhard
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Beitrag von Christian »

Hallo Gerhard,

ich habe nochmal zwei Fragen im Zusammenhang mit der TKO:

1. Aufgrund meines Termins bei Dr. Heldmaier nächsten Donnerstag habe ich mir die kürzlich gemachten Röntgenaufnahmen meiner WS aushändigen lassen und festgestellt, daß ich auch eine leichte Skoliose habe; der Orthopäde hat das in seinem Röntgenbefund als "leichte Asymmetrie" beschrieben. Kann sich diese Skoliose irgendwie negativ im Zusammenhang mit der Therapie mit der TKO auswirken bzw. kann die TKO das vielleicht gleich mitkorrigieren?

2. Im Bereich der BWS habe ich zwei stark keilförmig veränderte Wirbelkörper. Wenn die BWS nun durch die TKO nach und nach aufgebogen wird, quetschen doch die Keilwirbel die Bandscheiben hinten zusammen. Kann es dadurch nicht zu einer Schädigung der Bandscheiben und/oder Wirbel kommen, oder ist diese "Quetschgefahr" als ungefährlich einzustufen?

Liebe Grüße
Christian
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Beitrag von gerhard »

Hallo Christian

, daß ich auch eine leichte Skoliose habe; der Orthopäde hat das in seinem Röntgenbefund als "leichte Asymmetrie" beschrieben. Kann sich diese Skoliose irgendwie negativ im Zusammenhang mit der Therapie mit der TKO auswirken bzw. kann die TKO das vielleicht gleich mitkorrigieren?
Bei Deiner leicten Skoliose handelt es sich um die Scheuermann-Skoliose, wie sie haüfig bei M. Scheuermann auftrit. Auch ich habe diese leichte Skoliose, die aber mit KG und in der TKO korrigiert habe.

Im Bereich der BWS habe ich zwei stark keilförmig veränderte Wirbelkörper. Wenn die BWS nun durch die TKO nach und nach aufgebogen wird, quetschen doch die Keilwirbel die Bandscheiben hinten zusammen. Kann es dadurch nicht zu einer Schädigung der Bandscheiben und/oder Wirbel kommen, oder ist diese "Quetschgefahr" als ungefährlich einzustufen?
Ziel der Korsettbehandlung bei der Kyphose ist die Aufrichtung der thorakalen Hyperkyphose und der lumbalen Hyperlordose.

Ein gutes Kyphosen-Korsett erinnert, mahnt und zwingt den Patienten zu einer aktiven Aufrichtung über den hinteren oberen Korsettrand, der in Höhe des Kyphosenscheitels verläuft und zur Korrektur seiner vermehrten Lendenlordose.

Durch Einengung des Bauchraumes wird die Lendenwirbelsäule kyphosiert und durch Hochdrängen des Zwerchfells die abdominale Atmung (Bauchatmung) unterbunden. Die dadurch vermehrte thorakale Atmung fördert die Aufrichtung der Brustkyphose. Durch Einziehen des Abdomens wird auch das Becken aufgerichtet, die Entlordosierung der lumabalen Hyperlordose unterstützt.

Du richtest Deine Kyphose aktiv (selber) auf. Die Rückenspange übt Korrekturdruck aus. Keine Angst es wird keine Bandscheibe gequetscht, denn der Korrekturdruck der Rückenspange wirkt auf den vorderen Teil der Keilwirbel. EIne Qutschgefahr besteht bei der TKO nicht.


Liebe Grüße

Gerhard
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