Starke BWS Probleme mit Herz(vegetativen) Symptomen

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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AlexLA
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Starke BWS Probleme mit Herz(vegetativen) Symptomen

Beitrag von AlexLA »

Hallo, und danke für die Aufnahme im Forum!

Zu mir:
Männlich, 39J, 179 cm, 86 KG.
Diagnosen:

- Mehrere Protrusionen entlang der Wirbelsäule (alles ohne Befund / keine weitere Indikation)
- Prolaps: L4/L5 (Black Disc), L5/S1 (geringe Reizung von S1 links), Th 5/6, Th 9/10 mit geringer Nervenreizung rechts), HWK 5/6 (klein und dorsomedial)
- Verdrehte Hüfte -> Beinlängendifferenz ca. 5mm
- Hohlkreuz + leichter Rundrücken mit ganz leichter BWS Skoliose
- Schmorlsche Knoten (Zustand nach Scheuermann) Höhe BWS, mit Anzeichen von Abnutzung der WK-Platten (Osteochondrose altersbedingt)

-> Die Diagnosen an sich erklären nicht mein Problem, da jede Diagnose für sich "nicht soo schlimm ist", jedoch ist es halt auch so, dass es kein Segment der Wirbelsäule gibt, das komplett unauffällig ist, es ist überall etwas... So wenn ich da stehe habe ich auffällig einen "Entenpo", sprich ein deutliches Hohlkreuz, dann einen leichten Buckel und eine steilgestellte HWS. Die Skoliose ist gaaanz leicht ausgeprägt in Höhe der Schulterblätter nach rechts und zieht dann in die HWS rein, die dann auch bisschen mit verdreht ist.

Ich war schon als Kind wegen "Skoliose" in KG, seit dem habe ich alles mehrmals therapeutisch durch

Ich war auch schon in Bad Sobernheim bei Herrn Dr. Verres, aber auch der kann mir nicht wirklich helfen, denn es ist keine Skoliose, ein Korsett oder sowas ist ja komplett fehlangezeigt.

Aktuell versuche ich mit KG nach Schroth + Yoga + Meditation + Spazieren gehen + Massagen voran zu kommen, aber das klappt kaum.

Mein Problem:

Ich habe schon immer Rückenschmerzen, seit klein auf. Kann mich erinnern, wie ich mich schon als Kind ständig massieren lassen hab und mich mit der BWS gegen die warme Heizung gedrückt habe.
2003 habe ich eine Lehre als Elektriker gemacht, welche ich unter starken Schmerzen abgeschlossen hatte, danach 1 Jahr Betten Schieben im Krankenhaus (Zivi), da hat es dann angefangen auf die vegetative zu gehen (Panikattacken, Herzrasen). Bei meiner ersten Panikattacke wurde dann auch ein Mitralklappen Prolaps mit Mitralinsuffizienz I-II festgestellt, was bei mir dann zur zusätzlichen "Herzangst" geführt hat. Die Kardiologen, bei welchen ich seit dem jährlich zur Kontrolle bin sagen "da ist nix kommen sie in 5 Jahren wieder" - " da ist was , aber das hat jeder 10te." - "Jährliche Kontrollen reichen" -> also ja, es gibt einen Befund, aber einen der wohl seit 15 Jahren stabil zu sein scheint und nicht für meine Beschwerden herhalten könnte.
Seit 2012 habe ich (mittlerweile Bürojob-IT) stetig steigende Probleme in der BWS. Erst waren das richtig krasse Blockaden, konnte nur mit angehaltener Luft und angespannten Muskeln mich ganz langsam aus dem Bett rollen. Hatte diese starken Anfälle nur selten aber hefig.
Jetzt hat es sich so entwickelt, dass ich ich mittlerweile permanente Schmerzen habe, im Tagesverlauf immer zunehmend. Nachts geht es noch irgendwie, ich drehe mich viel hin und her aber komme noch gut durch die Nacht, meistens auf Bauchlage.
Bis vor ein paar Jahren habe ich es noch bis 15 Uhr geschafft, heute ist eine Stunde nach dem Aufstehen Schluss. Ich bekomme immer an der selben Stelle schmerzen, ca. TH9 direkt AUF der Wirbelsäule, die Blockade (das Gefühl) wandert immer zwischen TH3 und Th10. Mir hat es immer geholfen, mich über eine Blackroll zu wälzen, dabei hat es immer ziemlich gekracht, dann war es wieder gut, nur der Effekt ist nun verpufft. Wenn ich heute über die Black Blackroll rolle, knackt es mal mit viel Glück, aber Erleichterung kommt keine mehr rum.
Was bei allen Panikattacken samt Notaufnahme-Besuche (wegen Infarkt verdacht) immer gleich war, ich habe auf der Trage geschrien vor Rückenschmerzen. Das war immer eine ganz extreme Blockade im Bereich zwischen den Schulterblättern, das hat vor gezogen in den Brustkorb, hat gekribbelt, die Luft genommen, Schweiß ausgelöst, zittern etc. - halt das Vegetativum übelst getriggert...
Auch habe ich öfter mal einen hohen Blutdruck 150/90 ca.. wenn ich dann über die Blackroll rolle ist der wieder um die 130/80.. immer im Bereich TH7 - 10, da ist es besonders schlimm.
Wenn ich spazieren gehe, kann ich die Uhr danach stellen, nach ca. 8 Minuten muss ich meine Hand in den Rücken pressen und stützen, mich alle paar Meter ausstrecken und vor Blockade winden. Manchmal komm ich auch nicht mehr weiter und muss mich abholen lassen, weil die vegetative zu sehr gereizt wird. Mit Rucksack (Gewicht) wird es schlimmer. Arbeiten wie Kochen oder Bügeln (mit den Armen frei in der Luft), ohne mich abzustützen komme ich sofort an meine Grenze. Milch aufschäumen geht schon nicht mehr ohne dass mir die Blockade kommt und das Herz rast.
Autofahren kann ich kaum länger als 20 Minuten - muss mich hin unter her drehen, Einkaufen, im Restaurant essen etc. geht alles nicht, bin mittlerer Weile in der Erwerbsminderung (voll) angekommen. Ich kann nur noch mich stützend leben.

Was mich noch richtig packt, ist halt die Ungewissheit mit dem Herz. Wie oben geschrieben ist da halt was, andererseits ist halt auch Rücken...ich habe Angst zu offensiv zum Kardiologen zu gehen, am Ende operiert er da was, was eigentlich durch die vegetative über die BWS getriggert wurde, andererseits möchte ich auch keine Verschlechterung verschlafen ...
Hat jemand genau das selbe Erfahren - Blockaden in der BWS, welche das Herz außer Tackt bringen, die Kondition (Ausdauer) weg nehmen? Wenn man sich anstrengt (Spazieren) kommt der Schmerz in der BWS, das Herz schlägt kräftig und schneller (130Puls), einem wird etwas "panisch" <- ist das so durch BWS-Blockaden auszulösen? Kennt jemand das auch so, dass nach der Deblockierung der Blutdruck sinkt? Was wird da genau getriggert? Ganglien? Die Nerven in dem Bereich sollten laut Anatomie ja nicht zum Herz gehen? Sondern eher zum Magen/Sodbrennen/Darm - womit ich auch Probleme habe (Sodbrennen, unregelmäßige Verdauung).
Wie bekommt ihr die "Vegetative" entreizt?
Welche Matratze nutzt ihr - brauche eine wo die Schulter in Seitenlage weich einsinkt, aber den Rest vom Rücken gut stützt. Kann nicht auf dem Rücken schlafen, weil das in der BWS anfängt weh zu tun, aufm Bauch ist es für den Rücken am Besten, aber da macht die HWS nicht mehr mit... drehe mich ständig hin und her, habe schon über 20 Matratzen (zu Hause) getestet, keine passt...

In welche Klinik kann ich gehen? (war schon auf etlichen Standard Rehas von der DRV und in einer Schmerzklink zum Mittel testen). Für en Skoliose Klinik bin ich zu grade, bei der Standard Orthopädie-Klinik wussten sie nicht was ein Scheuermann ist...
Aber mehr würde mich interessieren was euch in einer ähnlichen Situation geholfen hat? Die Schroth Übungen merke ich, die tun ziemlich weh (die Wirkung), das setzt an der richtigen Stelle an, aber ich weis nicht wie lange ich das so noch aushalte.

Unter dem Link hab ich mal paar MRT Bilder zusammengeschnitten:

https://1drv.ms/f/s!AjHgjPCVY4Oqg5pFWtz ... g?e=Jdc3DK

VG Alex
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Diagnose: idiopathische Adoleszenzskoliose
lumbal 64°, thorakal 56°
Therapie: Seit 2003 Schroth-KG, 3 Rehas in Bad Salzungen.
Wohnort: Nähe Stuttgart

Re: Starke BWS Probleme mit Herz(vegetativen) Symptomen

Beitrag von Lady S »

AlexLA hat geschrieben: Mi, 21.02.2024 - 13:44 Kennt jemand das auch so, dass nach der Deblockierung der Blutdruck sinkt? Was wird da genau getriggert?
hier haben wir mal so ähnliche Dinge diskutiert: viewtopic.php?f=6&t=32859
AlexLA hat geschrieben: Mi, 21.02.2024 - 13:44Mitralklappen Prolaps mit Mitralinsuffizienz I-II
habe ich übrigens auch (und kümmere mich nicht weiter darum, da alle sagen, das sei ohne Bedeutung).
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Klaus
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Re: Starke BWS Probleme mit Herz(vegetativen) Symptomen

Beitrag von Klaus »

Hallo Alex,

willkommen im Forum.
- Hohlkreuz + leichter Rundrücken mit ganz leichter BWS Skoliose
Ist die Diagnose aufgrund der MRT Bilder (sicherlich im Liegen) erstellt worden?
Wenn ja, es sollte als Grundlage für eine konkrete Diagnose eigentlich ein Röntgenbild der gesamten WS (im Stehen) gemacht werden. Das stellt die tatsächliche Alltagssituation dar, weil im Liegen eine Korrekturkraft wirken und ein falsches Bild entstehen kann.
Dazu gehören auch entsprechende Gradzahlen.
So wenn ich da stehe habe ich auffällig einen "Entenpo", sprich ein deutliches Hohlkreuz, dann einen leichten Buckel und eine steilgestellte HWS.

Das spricht für einen asymmetrischen seitlichen Verlauf Deiner Wirbelsäule, wo das "deutliche" Hohlkreuz (LWS-Hyperlordose) offenbar keinen Ausgleich in einem ähnlich starken "deutlichen" Rundrücken (Hyperkyphose) findet, sondern erst in der steilgestellten HWS. Unter der Voraussetzung, dass man insgesamt im Lot steht.
Normal ist ja eine natürliche LWS Lordose, BWS Kyphose und HWS Lordose.
So eine Asymmetrie ist eher ungünstig und erfordert schon eine gute Muskulatur bzw. gezielte Muskelpflege.
Oft sind es aufgrund der Fehlstellungen verkürzte Strukturen (Muskeln, Bänder und Sehnen) und manchmal auch grundsätzlich schwache Muskulatur in Kombination.
Das kann zu Überlastungen der Strukturen führen und damit auch zu schmerzhaften Blockaden.

Schroth KG ist eine gute Möglichkeit, einen Versuch zum Aufbau eines eigenen Muskelkorsetts zu starten, womit man dann besser mit seiner Situation umgehen könnte. Mit den Kenntnissen von symmetrischem Schroth ist es auch möglich im Fitness Studio symmetrisch zu trainieren, um so langfristig die Motivation zu halten.
Für en Skoliose Klinik bin ich zu grade, bei der Standard Orthopädie-Klinik wussten sie nicht was ein Scheuermann ist...
Natürlich ist das was für eine Skoliose Klinik bzw. Schroth REHA Klinik! Es geht hier nicht einfach nur um Morbus Scheuermann. Dieser ist nur ein Auslöser für Veränderungen Deiner Wirbelsäule in Deiner Kindheit gewesen. Wichtig ist Deine aktuelle konkrete Situation.
Und Schroth KG gibt es nicht nur gegen Skoliose (asymmetrische Übungen), sondern auch seitlich gesehene (sagittaler Bereich) Fehlstellungen (symmetrische Übungen). Hast Du nur die Vermutung, dass Du "zu gerade" bist oder wer hat Dir das gesagt?
Ich war auch schon in Bad Sobernheim bei Herrn Dr. Verres, aber auch der kann mir nicht wirklich helfen, denn es ist keine Skoliose, ein Korsett oder sowas ist ja komplett fehlangezeigt.
Nun ja, Du hast nach Deiner Schilderung schon eine spezielle Situation, die meiner Situation ähnlich ist. Wobei es wirklich sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten im sagittalen Bereich der Wirbelsäule geben kann.
Bei mir ist es auch eine steilgestellte HWS, aber ein oberer Bereich der BWS, der abgeflacht ist, eine tiefer gelegene Hyperkyphose und eine kurze Hyperlordose. Ein Korsett kam bei mir nicht in Frage, weil es bereits Knochenspangen zwischen mindestens zwei Wirbelkörpern gibt, die eine Korrektur nicht mehr zulassen. Und natürlich kann ein Korsett nicht ohne weiteres aus einer abgeflachten BWS eine natürliche BWS Kyphose machen. Aus einer Hyperkyphose eine natürlich Kyphose schon eher.
Ich kann mir aber Dir vorstellen, dass ein Korsett gegen Deine Hyperlordose evtl etwas ausrichten könnte, so nach dem Motto versuchte "Korrektur von unten nach oben".
Dazu würde ich Dir sowieso empfehlen, eine 2. Spezialisten-Meinung in Stuttgart einzuholen. Dazu gibt es auch Berichte von Usern, wie z. Bsp. Sven23 mit seiner ganz anderen sehr speziellen Situation und den unterschiedlichen angebotenen Behandlungsoptionen.

Hat Dr. Verres überhaupt keine Behandlungsoptionen angeboten?

Unter dem Link hab ich mal paar MRT Bilder zusammengeschnitten:
Na ja, besser wäre es gewesen, wenn Du im 2. Bild die 3 Teile so zusammengeführt hättest, dass man die Wirbelsäule im gesamten Verlauf direkt sehen könnte. Auch wenn das nur ein MRT ist, was ja nicht der Realität entsprechen muss.

Gruß
Klaus
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