Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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san42
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Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von san42 »

Hallo zusammen,

Ich (m, 42 Jahre) habe aktuell seit Sommer wieder Dauerschmerzen im Rücken / Brustbein / Brustkorb
Dr. Hoffmann aus Leonberg hatte 2004 Scheuermannkyphose (63 Grad( mit leichter Skoliose (<8 Grad) bei mir diagnostiziert, was mit Reha in Bad Salzungen und einem Rahmouni-Korsett mehrere Jahre (2004 -2013) gut behandelt wurde. Kontrollröntgen 2018 ergab ca. 38 grad ohne Korsett.
Seit Ende 2018 habe ich wieder verstärkt Dauerschmerzen, auch im Brustbein und seitlich am Brustkorb.
Der Orthopäde hier vor Ort hat zwar eine Ganzwirbelsäulenaufnahme gemacht, aber nicht wirklich eine Therapie eingeleitet (außer Funktionstraining 50 Einheiten auf Rezept, was ich aber nie eingelöst habe da das in einer Seniorengruppe stattgefunden hätte (z.b. sich Bälle zuwerfen u.ä.). Ich habe dann auf eigenen Wunsch hin eine multimodale Schmerztherapie (4 Wochen in einer Tagesklinik in der Uniklinik Dresden) im April 2020 gemacht (mit Überweisung vom Hausarzt, über AOK). INsgesamt haben sich meine Schmerzen danach nicht gebessert. Diagnose der Uniklinik ist: myofasziales chronisches Schmerzsyndrom, Die Kyphose / Skoliose wird nur nebenbei erwähnt. Das Programm in der Tagesklinik waren allgemeine Kräftigungs- und Dehnungsübungen.
Die Brustbeinschmerzen hatte ich bereits 2012 und war Ende 2012 auch nochmal in Bad Salzungen was mir aber nicht wirklich geholfen hat.

Aktuell hilft gegen die Dauerschmerzen eigentlich nur: heiße Bäder, Bindegewebsmassagen, Stoßwellentherapie, Rolfing und starke Tabletten (Tilidin (Opioid)), was ich aber nicht mehr verschrieben bekomme, da die Uniklinik diese Tabletten für die falschen hält. Stattdessen wurden übliche wie Ibuprofen, Naproxen, Celebrex etc. verordnet, welche aber fast kaum helfen.

Ich überlege nun, ob ich wieder mal nach Leonberg fahre, oder mal einen Termin in der Schönlink in Holstein im Skoliosezentrum mache oder
ob ich eine Reha beantrage in einer Klinik die das myofasziale Schmerzsyndrom behandelt?

MfG
Sandro
janvi
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von janvi »

In diesem Fall würde ich mal ein MRT machen lassen. Die Schmerzen kommen möglicherweise von eingeklemmten Nervensträngen und die sieht man auf einem Röbi in keiner Weise. Dort sieht man halt die Fehlstellung der Wirbelkörper und mögliche Engstellen welche wiederum neuronale Probleme zur Folge haben können. Natürlich gibt es aber auch jede Menge andere Engstellen als Folge von Fehlhaltungen z. Bsp. durch die Bandscheiben, Spinalkanal usw was im Alter zunehmend degeneriert und die man im Röbi eben nicht direkt sehen kann. Die Schmerzen können in den Fällen wo ganz anders sein als die Ursache am Nervenstrang so daß es viele Fehldiagnosen geben kann. Im Gegensatz zu Knie, Hüfte usw. sind Operationen hier auch äusserst problematisch und eine Versteifung nur der letzte Ausweg. Die Vorstellung in einer OP Klinik (Schön?) würde ich daher zunächst mal auf jeden Fall vermeiden und meinen Hausarzt oder Orthopäden zuerst nach einer Überweisung in die Radiologie zum MRT fragen. Sowohl der Radiologe wie auch der überweisende Allgemeinarzt oder Orthopäde müssen dann eine Diagnose stellen welche mehr oder weniger kompetent oder treffend sein kann. Lass dir diese von der Praxis auf jeden Fall aushändigen, du hast dazu ein Recht. Meist wird sie erst hinterher erstellt und man kann den Text nicht gleich mitnehmen. Sieht man im MRT keine Ursache, dann mit den Aufnahmen eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einholen. Dazu ist natürlich auch ein Operateur gut da diese meist viel Übung beim Anschauen von MRTs haben. Handelt es sich tatsächlich um ein auf dem MRT erkennbares orthopädisch-neurologisches Problem wäre z. Bsp. eine Einweisung in Rommel Klinik (Bad Wildbad) zu erwägen. Das ist kein Reha sondern ein Krankenhausaufenthalt. Der Fach oder Allgemeinarzt beantragt die Einweisung und schlägt eine nach seiner Meinung hierfür geeignete Klinik vor. Du selbst reichst das dann ein und musst im Vorfeld jede Menge Fragebögen ausfüllen. Aufgrund dieser Infos entscheidet die Klinik dann ob sie dich nimmt, bzw. ob dein Aufenthalt dort Behandlungsmöglichkeiten erkennen lässt. Dr. Rommel operiert nicht sondern glänzt mit einer Kombination aus konservativen orthopädischen und neurologischen Abteilungen welche komplexe Zusammenhänge diagnostizieren kann. Es kann selbst vielen vermurksten OP Patienten ("postkomplikativer Verlauf") noch geholfen werden.

Das myofasziale Schmerzsyndrom klingt jedenfalls nach einer Verlegenheitsdiagnose zu deren Behandlung aber unbedingt die Ursache diagnostiziert werden sollte. Hast du dein Rahmouni noch bzw. passt und wirkt es noch ?
san42
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von san42 »

Hallo,

Also sollte ich doch mal wieder nach Leonberg und ggf. eine Überweisung nach Bad Wildbad in das KH.
Oder kann man auch direkt einen Untersuchungstermin in dem Krankenhaus bekommen?

Das Korsett wird wegen meinem Bauch nicht mehr passen. Bzw es wäre zu viel Druck vorn am Rippenbogen. Auch deswegen hab ich es nicht lange getragen da die Schmerzen oft auch mal nicht so schlimm waren. Ich bin dann nicht nochmal bei Rahmouni deswegen gewesen.

Ein MRT ist tatsächlich noch nie bei mir gemacht worden.
Neurologisch sei wohl laut Uniklinik Dresden nichts auffälliges vorhanden.

Rolfing durch einen Heilpraktiker lässt die Schmerzen fast immer nahezu verschwinden. Aber das kostet 90€ und hält ca. 1-2 Tage an. Durch Arbeitsstress sind die Schmerzen schneller wieder da als wenn ich mal ne Woche Urlaub hab.
Aber auch mir unangenehme Situationen (z.b. zu viel Leute die vor mir an der Kasse im Supermarkt anstehen, verstärkt die Schmerzen iwie).
Psychotherapie brachte bisher eher wenig.
Zu
Gruß
Sandro
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Thomas
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Therapie: Rahmouni-Korsett seit Februar 2006, zeitweise mit Halsteil, Schroth-Reha Juni / Juli 2010
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von Thomas »

Hallo Sandro,

ich würde auf jeden Fall mal wieder nach Leonberg aufbrechen. Und ich würde mich auf jeden Fall nach so langer Zeit auch wieder nach einem neuen Korsett erkundigen, wenn Dir das früher gut geholfen hat!

Gruß Thomas
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aktueller Thread: Neuroforamenstenose und Korsett mit Halsteil
san42
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von san42 »

Hallo Thomas,

Ja seh ich auch so, dass ich mal wieder nach Leonberg fahre und die mal wieder komplett Röntgen.
Bzw. das irgendwie festgestellt wird, ob der Auslöser von nem Wirbel kommt es einfach nur ein Triggerpunkt ist der immer wieder auftritt. Manchmal tritt auch leichtes brennendes Kribbeln unter den Achseln auf. Das wurde weniger nach Facetteninfiltration mit Procain.

Die Stoßwellentherapeutin wiederum sagte , es käme von verklebten Faszien und triggerpunkt am Schulterblatt .

Grus
Sandro
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von Sven23 »

Hallo Sandro,
das mit dem myifascialen Schmerzsyndrom klingt dich logisch bei einer Kyphose. Je nach Muskelspannung hat.man das mehr oder weniger bei deiner Diagnose. Ich beispielsweise mit meiner Hyperflexibilität habe eine Verspannung sobald ich zwei drei Stunden das Korsett nicht trage und eine doofe Bewegung bei meinen Übungen mache. Also wenn dir das Korsett gut getan hat, ab nach Stuttgart!

Ich wünsche dir ein schmerzfreies neues Jahr!
Sven
san42
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von san42 »

Hallo

Ich bin nun kürzlich bei Dr. von Richthofen gewesen.
Sie hat geröntgt und eine Kyphose Verschlechterung von 53 Grad (2018) auf aktuell 59 Grad festgestellt und befürwortet eine erneute Reha in Bad Salzungen. Danach wenn die Schmerzen nicht weniger werden, nochmal ein Korsett.

Auf den Befund (myofsziales Schmerzsyndrom) von der Uniklink ist sie nicht weiter eingegangen.

Bin gerade etwas skeptisch ob Bad Salzungen nochmal das richtige ist. Denn kürzlich war ich über 2 Wochen nahezu schmerzfrei, wo ich mir denke das Muskulär Eig soweit alles i.O. sein müsste.
Was meint ihr ?

Gruß
Sandro
san42
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Re: Kyphose und myofasziales Schmerzsyndrom

Beitrag von san42 »

Hallo nochmal,

Nach erfolgreichem Widerspruch gegen Rehaablehnung, werde ich vom 24.8.-14.9. in BaSa sein
Aktuell nehme ich vom Hausarzt aus Tilidin + Pregabalin, was aktuell recht gut anschlägt ohne Nebenwirkungen.

Gruß
Sandro
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