Keilwirbel & Fixierung

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
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Phill
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Keilwirbel & Fixierung

Beitrag von Phill »

Hallo,

ich hab mal wieder eine Frage zum Thema Scheuermann. Ich bin aktuell jeden Tag mindestens 2 mal dran meine Übungen zu machen die ich in meiner Sitzungen Spiraldynamik gezeigt bekommen habe

Meine Therapeuten sagt such das ich noch sehr stark beweglich bin in der WS. Zumindest wenn ich nach meinen Übungen aufstehe und so schaue ist eine deutliche Korrektur sichtbar. Das nicht nur rein Muskulär sondern auch von der WS aus.

Trotzdem ist das alles echt schwierig. Ich glaub meine Keilwirbel und das der Scheitelpunkt ziemlich tief bzw mittig sitzt, wird mir echt zum Verhängnis, da es mich ständig zurück zieht in die Hyperkypose, wenn ich mich nicht permanent korrigiere.

Ich weis auch nicht ob ich zuviel Dehne, wenn das überhaupt geht....Nur wenn ich maximal alles anspanne kann ich es halt, was unheimlich viel Kraft kostet. Frage ist halt in wie weit die Tiefenmuskulatur dies stabilieren kann.

Kann dieser Zustand überhaupt fixiert werden? Man liest immer von fixierten Kyphosen, aber wie ist es denn wenn es noch beweglich ist und man ja eher eine Fixierung des verbesserten zustands hinbekommrn möchte? Ich hoffe man kann mir folgen...es ist schwierig zu erklären...

Grüße Phill
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Tammi
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Re: Keilwirbel & Fixierung

Beitrag von Tammi »

Hallo Phill,

ich denke schon, dass ein verbesserter Zustand irgendwann gehalten werden kann, nach genug Dehnung und Muskelumbau. Der Vergleich hinkt zwar etwas, weil ich eine Skoliose habe, aber ich bin auch noch sehr flexibel, hatte jahrelang Probleme, die Korrektur zu halten, seit ich bi CCtec bin, wird es allmählich was, ich merke wie meine Wirbelsäule sich langsam endlich stabilisiert, dabei hilft viel Bewegung im Korsett. Ich bin im Oktober auch mit Korsett gewandert, da war ich sehr gut dran gewöhnt. Es war ziemlich anstrengend und ich war so ziemlich die letzte, aber ich war hinterher auch echt stolz auf mich und habe vor allem das Gefühl, es war das beste was ich für meine Wirbelsäule tun konnte.

Liebe Grüße
Tammi
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Phill
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Re: Keilwirbel & Fixierung

Beitrag von Phill »

Hallo,

naja es sehe das als ziemliches Problem den Zustand auch ohne Korsett dann generell später mal zu halten. Was ich auch sehr komisch finde ist ja das man oft sagt, dass man ab dem 40 Lebensjahr nicht mehr weiter Veränderungen erzielt. Ist doch aber völliger Blödsinn oder?

Denn mein logischer Verstand sagt mir, wenn ich durch die Keilwirbel eh total nach vorne kippen kann, was ja so nicht gehen würde wenn die WS eine normale form hätte, dann kann man sie doch auch wieder in die andere Richtung kippen kann. Mal jetzt blöd und vereinfacht gesagt.

Es sei den es ist alles verknöchert bzw man hat Spangenbildung....

Grüße Phill
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Klaus
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Re: Keilwirbel & Fixierung

Beitrag von Klaus »

Hallo Phil,
Ich glaub meine Keilwirbel und das der Scheitelpunkt ziemlich tief bzw mittig sitzt, wird mir echt zum Verhängnis, da es mich ständig zurück zieht in die Hyperkypose, wenn ich mich nicht permanent korrigiere.
Also "ziemlich tief bzw. mittig" ist ein Widerspruch. Der Scheitelpunkt einer Kyphose liegt in der Regel in der Mitte der BWS. Mit jedem Wirbel, den er tiefer liegt, ändern sich die Verhältnisse in der gesamten Wirbelsäule. Bei mir liegt er in BWS 11/12, damit ergeben sich ganz andere Verhältnisse in der gesamten Wirbelsäule, was grundsätzlich ein erhebliches Problem darstellt.
Die Keilwirbel sind bei der Korrektur ein Hindernis, aber es sind Muskeln, Bänder und Sehnen, die generell die Hauptarbeit leisten, auch bei normal ausgebildeten Wirbeln. Deshalb sind es sicherlich nicht nur die Keilwirbel, die Dich daran hindern, die eigene Korrektur länger zu halten.
Ich weis auch nicht ob ich zuviel Dehne, wenn das überhaupt geht....Nur wenn ich maximal alles anspanne kann ich es halt, was unheimlich viel Kraft kostet. Frage ist halt in wie weit die Tiefenmuskulatur dies stabilieren kann.
Die Frage ist, was und wo Du dehnst und wie das zur Spiraldynamik passt.
In einer Schroth REHA lernt man nicht nur reine Schroth Übungen, sondern auch spezielle Dehnübungen, die auch die Oberschenkel und Beinstellung betreffen. Bezüglich Beine aus Zeitgründen allerdings sehr wenig.
Kann dieser Zustand überhaupt fixiert werden? Man liest immer von fixierten Kyphosen, aber wie ist es denn wenn es noch beweglich ist und man ja eher eine Fixierung des verbesserten zustands hinbekommrn möchte?
Also beim Fixieren des korrigierten Zustandes würde ich eher von Stabilisierung sprechen, um den Begriff "fixiert" nicht durcheinander zu bringen. Eine fixierte Kyphose lässt sich aufgrund der entsprechenden Struktur nicht mehr so leicht korrigieren. Hier ist eben der Anteil an Fehlhaltung sehr viel geringer, als z. Bsp. bei Dir. Insofern bist Du mit Deinem korrigierten großen Fehlhaltungs-Anteil schon sehr weit, aber die Stabilisierung dieses Zustandes ist die eigentliche Herausforderung beim Muskelumbau. Das geht nicht von heute auf morgen und Du musst bedenken, dass Bänder und Sehnen länger brauchen.
Tammi hat es ja beschrieben, ein Korsett könnte hierbei hilfreich sein.
Was ich auch sehr komisch finde ist ja das man oft sagt, dass man ab dem 40 Lebensjahr nicht mehr weiter Veränderungen erzielt. Ist doch aber völliger Blödsinn oder?
Ich weiß nicht, wo Du das gelesen hast. Es ist "völliger Blödsinn", wenn es um eine pauschale Aussage geht. Jeder Rücken ist anders und deswegen kannst Du nicht mit Deiner ganz individuellen Situation argumentieren. Abgesehen davon, dass Du nicht weißt, was bei Dir ab 40 möglich sein wird, wenn Du jetzt nicht behandeln würdest. Das einzigste, was man sagen könnte, es wird mit zunehmenden Alter sicherlich schwieriger, aber das muss nicht die Regel sein. Dazu kommt, dass man bis heute nicht vollständig weiß, was in den Strukturen wirklich vor sich geht.

Gruß
Klaus
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