Hallo Gaby und Klaus,
Klaus hat geschrieben:mick, Calendular und ich haben immer von BWS Flachrücken gesprochen.
Das stimmt... Übrigens hat sich mein Flachrücken mit der Zeit so verändert, dass bei der Reha im letzten Jahr zunächst hin und her überlegt wurde, ob ich überhaupt noch als Flachrücken eingeteilt werden sollte.
@Gaby: Ich glaube, Deine Situation ist tatsächlich sehr individuell. Mir hilft Schroth ja insgesamt gegen Rückenbeschwerden und bei der Haltung. Es macht mir auch keine Schmerzen o.ä. beim Flachrücken.
Das heißt nicht, dass es gegen Flachrücken wirklich hilft, also diesen verbessert. Für mich persönlich war aber der Ansatz in Bad Salzungen, die Übungen entsprechend der Einteilung Flachrücken anzupassen, sehr sinnvoll (d.h. z.B. an der Sprossenwand die Stange zusammendrücken und nicht auseinanderziehen). Meine Physiotherapeutin zuhause macht das auch so mit mir.
Lego66 hat geschrieben:Die Statik einer WS allerdings razfaz ohne auch nur ein RöBi gesehen zu haben in eine Art Raster zur besseren "Verwaltbarkeit der Anwendungen" einordnen, und den Begriff Flachrücken immer nur in diesem Schroth-Zusammenhang auf eine bestimmte Art gebrauchen, nenne ich eine grobe Vereinfachung. Der tatsächlichen Situation kann das kaum gerecht werden. Wie auch...?
Deiner individuellen Situation wurde es nicht gerecht. Aber es gibt viele Fälle (wie mich), die damit gut erfasst werden.
Dein Problem mit diesem "Schubladendenken" hatte ich allerdings in anderem Zusammenhang in Bad Sobernheim in verschiedener Hinsicht (Beckenstellung, Wirbeldrehgleiten, u.a.), wo ich aus dem Raster falle und immer sehr hart diskutiert habe, dass ich die Sachen so machen kann, wie sie meiner Meinung nach für mich richtig sind. Daher kann ich das ganz gut nachvollziehen, was Du meinst
Da habe ich die Therapeuten in Bad Salzungen als offener empfunden, wobei auch da nicht immer alles für mich "perfekt" war.
Lego66 hat geschrieben:Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist. Beim Flachrücken muss man ganz anders vorgehen, da jede Form von Kräftigung den Druck auf die Wirbelzwischenräume zwangsläufig erhöht.
Das finde ich aber auch zu pauschal. Denn zumindest mir (was ein anderer "Flachrücken" ist als bei Dir, siehe Definition von Klaus) tun Schroth und auch Muskelaufbau/Kraftsport insgesamt gut. Probleme kriege ich da nur, wenn ich gerade stärkere Blockaden habe, dann vermeide ich intensiven Kraftsport.
Die Übungen, die ich an anderer Stelle beschrieben habe und auch Abwandlungen von Schroth beim Flachrücken (Bsp.: Stange zusammendrücken statt ziehen) sorgen nach meinem Verständnis dafür, dass sich die WS in der Übungsausführung freier in die gewünschte Richtung bewegen kann.
Mir ist auch nicht ganz klar, warum das mit dem Muskelaufbau nicht auch beim Flachrücken funktionieren sollte. Ich mache dafür aber keinen gezielten Muskelaufbau, daher sind das jetzt nur theoretische Überlegungen, weil ich Deinem Satz "Bei der Skoliose versucht man u.A. über die Muskulatur etwas zu begradigen, was zu schief ist." nicht so zustimmen kann. Zum einen ist das bei der Skoliose so auch nicht, weil auch noch die Torsion mit zur Krümmung dazu kommt, und es nicht nur über die Muskulatur sondern auch Atmung/Dehnung geht. Und zum anderen: Wenn beispielsweise bei der Hyperkyphose die Brustmuskulatur verkürzt und der obere Rücken überdehnt ist, müsste ja die Brustmuskulatur gedehnt werden und der obere Rücken gekräftigt (ich lasse jetzt mal außen vor, dass da meist noch weitere Dinge wie eine Hyperlordose hinzukommen, die dann auch mit bedacht werden müssen). Beim Flachrücken müsste es doch dann genau umgekehrt sein: Im Vergleich zum "Normalrücken" gibt es vermutlich Verkürzungen im oberen Rücken und die Brustmuskulatur ist hingegen überdehnt und müsste eher gekräftigt werden. Oder liege ich falsch...?
Nach meinem Verständnis werden beim Sequenztraining in Bad Salzungen auch tendenziell die Übungen so ausgewählt, je nachdem, ob jemand eher als Kyphose oder Flachrücken eingeteilt ist.
Viele Grüße,
mick