Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Zebrastreifen
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Zebrastreifen »

Wichtig ist, dass er seine "Baustellen" erkennt, da Übungen gezielt ausrichtet, neben den allgemeinen Übungen. Oft helfen auch abgewandelte Übungen bessser.

Oftmals bringt es mehr sich mit seinem Physiotherapeuten nur auszutauschen für Übungsabläufe.
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Chessie
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Chessie »

Danke Zebrastreifen,

ich denke, genau das werden wir morgen bei der Krankengymnastik machen. Da der Physiotherapeut und auch die Schroth-Therapeutin in einer Praxis tätig sind, gibt es vielleicht sogar einen "ganzheitlichen" Austausch.
Wäre toll auch als Information für unseren Termin nächsten Montag bei Dr. Hoffmann.

Schönen Abend noch
Chessie
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Chessie »

Hallo und guten Abend,

das Gespräch mit dem Physiotherapeuten war sehr informativ und auch einleuchtend:

Bei den letzten Behandlungsterminen ist ihm aufgefallen, dass die Hüftbeuger meines Sohnes extrem verhärtet sind, was seiner Ansicht nach die starken Schmerzen der letzten Zeit ausmachen. Nicht nur die Verhärtung schmerzt, sondern wird durch die Verkürzung an dieser Stelle die LWS extrem ins Hohlkreuz gezogen.

Auch sieht er eine Verbesserung der Kyphose, merkt jedoch an, dass ihm seit kurzem die HWS Sorgen macht. Für ihn ist es offensichtlich, dass sich bei Chris zwar die Kyphose aufrichtet, dies aber keine Aufrichtung, eher eine Verschlimmerung der Lordose nach sich zieht. Die Gründe hierfür werden wir am Montag mit Dr. Hoffmann vielleicht aufklären können.

Aus seiner Sicht und auch aufgrund dessen, wie er Chris inzwischen kennt (seit nun doch bereits einem Jahr) ist ihm auch der Misserfolg der Reha klar: In einer Reha mit vielen Gruppenstunden kann oder wird nicht auf spezielle Fälle eingegangen. Dies wäre jedoch in diesem Fall notwendig, da er bei unkontrolliertem Durchführen der Übungen ganz schnell ins Hohlkreuz fällt. Steht also während der Übung nicht unmittelbar jemand zur Kontrolle daneben, geht es schief. Scheint mir sehr einleuchtend.

Er unterstützt auf jeden Fall unseren Wunsch, die Schroth-Therapie erst mal auszusetzen. Bezüglich Blackroll meinte er, es wäre toll aber nichts für den Rücken meines Sohnes. Er könne es gerne machen, jedoch solle er den Rücken aussparen und an den Hüftbeuger kommt er eh nicht ran. An diese Stelle kommt man eben nur mit Händen (da für Bälle oder Rollen entweder Knochen oder Organe im Weg seien), also weitere Druckmassagen und Krankengymnastik durch ihn und toll wäre entweder Osteopathie oder Rolfing zur Faszienbehandlung.

Zum Abschluss hat er uns noch einige Übungen zur Dehnung sämtlicher anderen verkürzten Muskeln gezeigt, die ja zu genüge vorhanden sind. Von der Dehnung des Hüftbeugers hat er uns abgeraten u.a. da die meisten Übungen nur im Hohlkreuz durchzuführen sind.

Wenn der Termin am Montag bei Dr. Hoffmann ebenso gut und informativ verläuft haben wir endlich wieder eine Richtung.

Schöne Grüße
Chessie
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Klaus
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Klaus »

Hallo Chessie,
Auch sieht er eine Verbesserung der Kyphose, merkt jedoch an, dass ihm seit kurzem die HWS Sorgen macht. Für ihn ist es offensichtlich, dass sich bei Chris zwar die Kyphose aufrichtet, dies aber keine Aufrichtung, eher eine Verschlimmerung der Lordose nach sich zieht. Die Gründe hierfür werden wir am Montag mit Dr. Hoffmann vielleicht aufklären können.
Wovon sprichst Du? Von der Lordose der HWS oder der BWS.

Gruß
Klaus
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Chessie »

Hallo Ihr Lieben!
Habe lange nichts mehr hören lassen obwohl soooooo viel passiert ist:
Nach unserem guten Gespräch mit dem Physiotherapeuten ging es zu Dr. Hoffmann. Zugegeben waren wir leicht panisch, da die Korsett-Tragezeiten immer noch nicht so sind, wie sie sein sollten. Trotzdem hatten wir einen Fragenkatalog abzuarbeiten.
Zuerst sprachen wir die Reha an: Dem Bericht zufolge, den Dr. Hoffmann übermittelt wurde, war dies ein grandioser Erfolg, alles ist gut. Als wir dann von den dort aufgetretenen Rückenschmerzen erzählten und den immer wiederkehrenden Ermahnungen, Bauchmuskeltraining zu machen (um endlich das Becken gegen die Lordose drücken zu können) wurde er richtig „stinkig“ und war echt entsetzt, dass man seine Empfehlung hinsichtlich Therapie so absolut ignoriert. Auch seiner Meinung nach ist bei einer von ihm festgestellten Lendenstrecksteife Bauchmuskeltraining absolut kontraproduktiv. Er hat uns, wie bereits unser Physiotherapeut, erklärt wie dadurch die Schmerzen im Hohlkreuz entstehen und unsere Entscheidung, die Schroth-Therapie erst mal nicht weiterzuführen, absolut befürwortet. Er sieht nach wie vor die Hauptaufgabe im Aufdehnen der Verkürzungen.
Auf meine Frage, ob wir das mit einer anderen Therapieform (Rolfing, Blackroll, Osteopathie usw.) unterstützen sollten, meinte er, das wäre toll und gab uns sofort ein Rezept für Osteopathie. Wir sollten das, wenn es uns (finanziell) möglich ist unbedingt forcieren.
Das Beste kommt aber jetzt: Ich habe Dr. Hoffmann dann noch gebeten eine Röntgenaufnahme zu machen. Zum einen wollte ich natürlich die Werte, die unser Sohn aus Bad Sobernheim mitbrachte, überprüfen lassen und zum anderen war ich Mega-Neugierig ob sich in dem einen Jahr etwas bewegt hat. Dr. Hoffmann hat das auch sofort befürwortet, geröntgt und gemessen.
Die Werte haben uns dann wirklich umgehauen:
Die Kyphose wurde gemessen mit 57° (davor 72°)
Die Lordose wurde gemessen mit 73° (davor 88°)
Wir haben also in beiden Richtungen 15° gut gemacht.
Dass wir das Ergebnis kaum glauben konnten, brauch ich Euch nicht zu erzählen. Wir waren einfach hin und weg. Seitdem sind wir natürlich am Rätseln, was den Fortschritt bewirkt hat.
Dass sich die Lordose nicht mit der Kyphose aufrichtet, ist nun wohl auch vom Tisch. Sie fällt aber – auch laut Dr. Hoffmann – einfach mehr auf, da die Besserung in der Kyphose deutlich sichtbarer ist, das Hohlkreuz aber sich sichtlich nicht verändert hat.
Die Aufrichtung der Wirbelsäule passierte wohl zum einen aufgrund eines sehr guten Physiotherapeuten und auch aufgrund der Korsett-Tragezeiten des ersten – obwohl nicht so gutem – Korsett in der Anfangszeit. Das bestätigt nur wieder, dass das beste Korsett nichts bringt, wenn es nicht getragen wird bzw. getragen werden kann.
So nun ist‘s aber gut
Schönes Wochenende
LG Chessie
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Lego66
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Re: Scheuermann und Skoliose - eine Menge Fragen zum Befund

Beitrag von Lego66 »

Hallo Chessie,

herzlichen Glückwunsch zu den guten Werten!

Nach den Erfahrungen, die ihr mit Schroth gemacht habt, würde ich davon auch erstmal die Finger lassen. Ihr habt euch für den Weg von Dr. Hoffmann entschieden, und das würde ich jetzt auch durchziehen. Es gibt immer unterschiedliche Ansätze und Auffassungen. Aber man muss einen eingeschlagenen Kurs auch eine ganze Weile durchziehen, um zu sehen ob sich was verbessert. Weder Ärzte-hopping noch OT-hopping ohne triftigen Grund machen bei einer so lanfristig angelegten Therapie Sinn.

Begleitende Osteopatie kann ich euch auch nur wärmstens empfehlen. Hier solltet ihr genauso kritisch rangehen, wie an die anderen Therapieformen. Schaut genau hin, ob der Therapeut was taugt und wie der Körper auf die einzelnen Techniken reagiert.
Ich gehe inzwischen nur noch 1x im Monat zur Osteopatin. Das reich mittlerweile völlig und dann halten sich auch die Kosten im Rahmen.

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg! Ihr macht das super!

LG, Gaby
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