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Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mo, 26.06.2017 - 17:13
von Lego66
Hallo ihr Beiden,

auf meinen WS-Verordnungen steht M42 00G und Q65 8G. Bislang hat das immer gereicht für eine Einzelfallentscheidung.
Derzeit kommt für die Schulter noch M75 5LG und M75 4LG dazu. Aber das steht für die ja auf einem ganz anderen Blatt. :rolleyes:
Klaus hat geschrieben:Eine M40.0 ab 60 Grad steht ja in der Diagnoseliste, ohne dass es Schmerzen geben muss.
Ich denke, das ist der springende Punkt. Ich habe in meinem Widerspruch bereits darauf hingewiesen, dass man in der Fachliteratur genug Hinweise darauf findet, dass beeindruckende Gradzahlen nicht unbedingt mehr Schmerzen bedeuten. Da, wo der Flachrücken mal erwähnt wird, liest man dass die Prognose da eher ungünstiger ist, als bei einer Hyperkyphose.
Auch der lumbale Scheuermann hat eine schlechtere Prognose als der thorakale. Das hätte ich auch noch erwähnen können. Man könnte noch so Vieles anbringen, wenn sich beim MdK nur mal einer die Mühe machen würde, das alles zu lesen...
Klaus hat geschrieben:Also R52.1 ist zwar in der Liste für den "besonderen Verordnungsbedarf", aber nur ab einem bestimmten Alter, in dem ich mittlerweile bin, Du aber mit Sicherheit noch nicht.
Das halte ich übrigens echt für völlig abwegig! Was hat denn das Alter damit zu tun? Aber das könnte in der Tat von den KK so gahanhabt werden, wie du sagst.
Den Hinweis auf chronische Schmerzen hatte ich zum ersten Mal mit 16 in einem Arztbericht.
Solche Praktiken klingen nach: "Kind, stell dich nicht so an, komm erstmal in mein Alter. Du weißt doch garnicht, was Schmerzen sind!" Hab ich damals schonmal zu hören gekriegt. Und das nur, weil ich jung war. Das macht mich heute noch wütend.
Am Donnertsag rufe ich nochmal bei der TK an!
:boese:

Jetzt gleich nehme ich erstmal den zweiten Anlauf nach Stuttgart.
Thomas hat geschrieben:Und dass Dir die neue Konstruktion auch wirklich hilft. Leichter wird es mit der Veränderung sicher nicht.
Ich werde berichten... Drückt mir die Daumen, dass es am Ende wenigstens angenehmer zu tragen und wirksamer ist. Handhabung und Optik werden sicher eher schlechter sein. Aber damit muss ich dann eben eine Zeit lang leben.
@ Thomas: Sehen wir uns eigentlich morgen? Ich bin ab 8.30 bei Rahmouni.

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mo, 26.06.2017 - 17:18
von Thomas
@ Thomas: Sehen wir uns eigentlich morgen? Ich bin ab 8.30 bei Rahmouni.

Ich schaue, dass ich so um 10:30 da sein kann! :)

Liebe Grüße

Thomas

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mo, 26.06.2017 - 18:11
von Lego66
Hallo Thomas,

ich freue mich!
Ich muss jetzt los, du kriegst mich über Wozzäpp...

:halloatall:

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mo, 26.06.2017 - 22:10
von Klaus
Hallo Gaby,
Klaus hat geschrieben:Also R52.1 ist zwar in der Liste für den "besonderen Verordnungsbedarf", aber nur ab einem bestimmten Alter, in dem ich mittlerweile bin, Du aber mit Sicherheit noch nicht.
Das halte ich übrigens echt für völlig abwegig! Was hat denn das Alter damit zu tun? Aber das könnte in der Tat von den KK so gahanhabt werden, wie du sagst.
Nicht umsonst hat mein Schmerztherapeut mit seinen Kollegen einen Regress am Hals und verordnet in der Regel vorläufig keine Heilmittel mehr. Die Praxis wird nicht als Schwerpunktpraxis anerkannt, was ich als skandalös empfinde.
Übrigens muss ich die bereits laufende Verordnung nochmal für die handschriftliche Eintragung des geforderten 2. ICD Codes an den Arzt übermitteln, damit diese 1. Verordnung nicht doch dem Budget des Arztes zugerechnet wird. Gottseidank habe ich noch mal extra nachgefragt, einen schriftlichen Hinweis speziell darauf gab es nicht.

Ich würde es an Deiner Stelle zusätzlich mit dem R52.1 als belegbare chronische Erkrankung versuchen.
... Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, hat die TK-Mitarbeiterin genau danach gefragt. Sie hat sich da möglicherweise schon den Weg gesucht, wie sie argumentieren kann, um mir die Genehmigung zu geben.
Eigentlich ist doch die Stellungnahme mit den ärztlichen Argumenten und evtl. Deiner zusätzlichen Formulierung entscheidend und da kann sie Dir bestenfalls Tipps geben, um dann schriftlich positiv auf Deinen Antrag zu reagieren ??
Ich hoffe, dass ich im Laufe der nächsten Woche eine Aussage bekomme.....Am Donnertsag rufe ich nochmal bei der TK an!
Das hört sich so an, als ob Du immer dieselbe Mitarbeiterin dran hast, was eigentlich reine Glückssache ist. Selbst wenn man auf Grund eines Schreibens gezielt anruft, erwischt man meistens irgendeine Mitarbeiterin/Mitarbeiter. Dazu mein Arzt, "es kommt immer auch ganz auf den Mitarbeiter an, ob etwas genehmigt wird".

Gruß
Klaus

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mi, 28.06.2017 - 21:02
von Lego66
Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:Das hört sich so an, als ob Du immer dieselbe Mitarbeiterin dran hast, was eigentlich reine Glückssache ist. Selbst wenn man auf Grund eines Schreibens gezielt anruft, erwischt man meistens irgendeine Mitarbeiterin/Mitarbeiter.
Das geht mir auch so. Allerdings hatte ich mir den Namen der einen Mitarbeiterin notiert, weil sie sagte, sie will sich persönlich drum kümmern. Hatte sie leider danach aber nicht mehr persönlich am Apparat. :rolleyes:

Ich rufe morgen an und mache es so, wie du es mir rätst. Allerdings muss ich dazu wohl einen ganz neuen Anlauf nehmen, oder? Ende Juli brauche ich neue Verordnungen und dann müsste ich doch erstmal sicher das Prozedere mit zwei Folgeverordnungen durchmachen, auf denen der R52.1 steht. Und dann einen neuen Antrag stellen, oder wie?

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mi, 28.06.2017 - 21:30
von Lego66
Den Bericht übers neue Korsett hole ich morgen nach.

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Do, 29.06.2017 - 15:19
von Klaus
Hallo Gaby,
Ich rufe morgen an und mache es so, wie du es mir rätst. Allerdings muss ich dazu wohl einen ganz neuen Anlauf nehmen, oder?
Also die langfristige Genehmigung mit dem eingereichten Antrag willst Du nicht weiter verfolgen oder ?
Dann musst Du tatsächlich einen neuen Anlauf nehmen.
....das Prozedere mit zwei Folgeverordnungen durchmachen, auf denen der R52.1 steht.
Wenn bei Dir vermutlich M42 00G in das Feld des ICD Codes eingetragen war und das bislang für die Einzelfallentscheidung gereicht hat, würde ich den auch so stehen lassen. Q65 8G stand sicherlich in der Aufzählung der Diagnosen (oder ?) und dort würde ich vielleicht an erster Stelle den R52.1 (Chronische Schmerzkrankheit) aufführen.
Bei mir hat man offenbar die Hyperkyphose mit dem chronischen Schmerz gekoppelt, was nicht so ganz zu dem passt:
auf Seite 4 von
http://www.kbv.de/media/sp/2016_12_14_P ... eliste.pdf
kannst Du etwas zum 2. ICD Code lesen. Darin geht es aber um den "besonderen Verordnungsbedarf bei einigen wenigen Diagnosen".
Das ist eigentlich etwas anderes als die langfristige Genehmigung, die sich aber im Einzelfall daran orientieren könnte.
Und dann einen neuen Antrag stellen, oder wie?
Nachdem Du 3 Verordnungen im Regelfall durchlaufen hast, musst Du mit der 1.Verordnung ausserhalb des Regelfalles einen neuen Antrag stellen.

Gruß
Klaus

Den Text habe ich nachträglich um 20:10 Uhr verändert

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Do, 29.06.2017 - 21:36
von Lego66
Hallo Klaus,

der MdK hat wieder abgelehnt. In der Hauptsache, weil man mir das Erlernen eines Eigenübungsprogrammes empfiehlt. Wie man damit Blockaden beseitigt und Muskelverkürzungen behebt, und MT-Techniken ersetzen will ist nicht beschrieben. Man geht von einem Therapiebedarf wie bei einer Hyperkyphose aus. Das ist aber natürlich nicht vergleichbar.

Es ist anerkannt worden, dass es sich um eine Diagnose mit besonderem Versorgungsbedarf handelt. Aber man empfiehlt Eigenübungen und verweist auf ausbleibende Erfolge bei der MT und KG in den letzten Jahren. Was natürlich nicht stimmt. Man erwartet eine Art Heilung oder zumindest eine Verbesserung, die einen verringerten Therapiebedarf zur Folge hätte. Und offensichtlich hatte man erwartet, dass das Korsett mich dauerhaft und final stabilisieren und "aufrichten" kann. Aufrichten ist natürlich eh Quatsch, und zeigt, dass man nicht bemerkt hat, dass das nicht das Ziel bei einem Flachrücken sein kann. :rolleyes:

Und jetzt kommt der Klopfer: Man hat meine OP-Indikation für die Dysplasie mit einer Indikation für eine WS-OP verwechselt und rät mir zu einer OP. :boese:

Und alle Ärzte hier sind in Urlaub. Und Hoffmann ist weit weg. Bis ich aus Leonberg Post dazu habe, vergeht so viel Zeit...
Was soll ich nur machen?

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Do, 29.06.2017 - 21:38
von Lego66
Hallo Thomas,

dachte ich es mir. Ich bin echt durch den Wind. Der Beitrag ist doppelt drin. :rolleyes:
Wärst du so lieb... :/

Mein Bericht zum Korsett muss noch etwas warten. Bin gerade nicht in der Lage klar zu denken... :tot:

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Do, 29.06.2017 - 21:52
von Lego66
@ Klaus
Klaus hat geschrieben:Also die langfristige Genehmigung mit dem eingereichten Antrag willst Du nicht weiter verfolgen oder ?
Doch, das möchte ich natürlich am Liebsten. Die Argumentation des MdK ist aus meiner Sicht zu widerlegen. Das Problem ist nur die Urlaubszeit. Und man will es wohl vom Facharzt hören.

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Fr, 30.06.2017 - 11:37
von Klaus
Hallo Gaby,
der MdK hat wieder abgelehnt.
Weil ich nicht so ganz verstehe, warum Du häufig von Anrufen bei der TKK sprichst, dies hat er jetzt sicherlich schriftlich gemacht?
Man geht von einem Therapiebedarf wie bei einer Hyperkyphose aus. Das ist aber natürlich nicht vergleichbar.
Aber sicherlich hilfreich zu wissen!
Aber man empfiehlt Eigenübungen und verweist auf ausbleibende Erfolge bei der MT und KG in den letzten Jahren. Was natürlich nicht stimmt.
Also eine KG in der Praxis und insbesondere eine MT sind ja eher passive Maßnahmen, deswegen wollen die natürlich dokumentiert wissen, was Du aktiv möglichst täglich zuhause dagegen unternimmst. In der Regel wären das z. Bsp. Schroth Übungen nach einer entsprechenden REHA, die den Therapiebedarf in der Praxis veringern sollen, aber in bestimmten Fällen eben nicht tun.

Deswegen wäre zu formulieren, dass diese täglichen Schroth Eigen-Übungen zusammen mit dem Korsett leider nicht ausreichen, um die ständigen Schmerzen/(Beschwerden) in ausreichendem Maß dauerhaft zu beeinflussen (R52.1). :)

Ganz unabhängig davon, dass bei Dir die REHA nicht gut gelaufen ist und Schroth in Deinem Fall schwierig ist. Aber die vergleichen ja Deine Situation mit einer Hyperkyphose!
Es ist anerkannt worden, dass es sich um eine Diagnose mit besonderem Versorgungsbedarf handelt.....Man erwartet eine Art Heilung oder zumindest eine Verbesserung, die einen verringerten Therapiebedarf zur Folge hätte.
Da muss eben formuliert werden, dass die Eigen-Übungen und das Korsett bei Dir leider nicht zu einem verringerten Therapiebedarf geführt haben. Die Langfristigkeit geht hier eben über die in den Richtlinien formulierte Langfristigkeit von mindestens 1 Jahr hinaus und eine "dauerhafte funktionelle / struktuelle Schädigung" hat auch kein Zeitlimit.

Problem:
Hast Du diese REHA bislang erwähnt?
In welcher Art? positiv? negativ?
Hast Du die erlernten Übungen bislang erwähnt?
In welcher Art? wie oft zuhause?
usw.

Ein neuer Anlauf ist natürlich nur unter Berücksichtigung der bisherigen schriftlich angegebenen konkreten Details möglich. Da darf es keinen Widerspruch geben und es darf auch nicht der Eindruck einer völlig neuen Situation entstehen. Dabei sind wir ganz nahe am eigentlichen Thread-Titel, der ja eigentlich eher Deine Wirbelsäulen-Geschichte ist. ;)
Ich denke, Du solltest auch unbedingt die Anrufe vermeiden, wenn es nicht um rein organisatorische Dinge geht.

Gruß
Klaus

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Fr, 30.06.2017 - 13:21
von Lego66
Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:Also eine KG in der Praxis und insbesondere eine MT sind ja eher passive Maßnahmen, deswegen wollen die natürlich dokumentiert wissen, was Du aktiv möglichst täglich zuhause dagegen unternimmst. In der Regel wären das z. Bsp. Schroth Übungen nach einer entsprechenden REHA, die den Therapiebedarf in der Praxis veringern sollen, aber in bestimmten Fällen eben nicht tun.
Die Eigenübungen hat mir meine MT heute nochmal dokumentiert, und auch, dass die alleine nicht ausreichen. Und dass Muskelaufbau bei mir kontraindiziert ist. Also haben die in der Reha erlernten Übungen keine Relevanz mehr. Dafür habe ich ja neue Übungen, die besser zu meinem Beschwerdebild passen.
Klaus hat geschrieben:Deswegen wäre zu formulieren, dass diese täglichen Schroth Eigen-Übungen zusammen mit dem Korsett leider nicht ausreichen, um die ständigen Schmerzen/(Beschwerden) in ausreichendem Maß dauerhaft zu beeinflussen (R52.1).
Hat sie auch geschrieben. Ohne R52.1 konkret zu erwähnen, denn dadurch würden wir ja eine Forderung provozieren, dass das auf den Rezepten bereits hätte stehen müssen, oer?
Klaus hat geschrieben:Ganz unabhängig davon, dass bei Dir die REHA nicht gut gelaufen ist und Schroth in Deinem Fall schwierig ist. Aber die vergleichen ja Deine Situation mit einer Hyperkyphose!
Der Therapieumfang ist vergleichbar, aber die Herangehensweise ganz und garnicht. Das ist ja genau der Grund für den hohen Therapiebedarf in meinem Fall. Aber ich bin ja nicht untätig, im Gegenteil. Ich mache sehr konsequent meine speziellen Übungen, die sie beschrieben hat. Aber das reicht halt nicht. Es gibt ja viele Dinge, die man nicht in Eigenübungen erreichen kann.
Klaus hat geschrieben:Da muss eben formuliert werden, dass die Eigen-Übungen und das Korsett bei Dir leider nicht zu einem verringerten Therapiebedarf geführt haben.
Hat sie gemacht!
Klaus hat geschrieben:Hast Du diese REHA bislang erwähnt?
In welcher Art? positiv? negativ?
Die geben an, den vorläufigen Entlassungsbericht vorliegen zu haben.
Da stehen die Diagnosen: Skoliose, Scheuermann, sowie M53, M54.6 und M79.1
Als Empfehlung steht da: Weiterführen der erlernten Übungen. Programm wurde mitgegeben.
Dass die Übungen nicht gut sind, hat sich ja auch erst danach deutlich gezeigt.
Und dann habe ich bei der MT neue bekommen.
Sollte ich das noch erwähnen?
Klaus hat geschrieben:Ich denke, Du solltest auch unbedingt die Anrufe vermeiden, wenn es nicht um rein organisatorische Dinge geht.
Warum?

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Fr, 30.06.2017 - 20:23
von Klaus
Hallo Gaby,
Die Eigenübungen hat mir meine MT heute nochmal dokumentiert, und auch, dass die alleine nicht ausreichen. Und dass Muskelaufbau bei mir kontraindiziert ist. Also haben die in der Reha erlernten Übungen keine Relevanz mehr. Dafür habe ich ja neue Übungen, die besser zu meinem Beschwerdebild passen.
Also zunächst mal ist nur wichtig, dass die ärztliche Stellungnahme gut formuliert ist. Da geht es nicht um Details zu den Übungen.
Dann hatte ich versucht, Dir einen strategischen Tipp zu geben, nämlich die Schiene über die anerkannte spezielle Schroth REHA und den nachfolgenden "täglichen Übungen zuhause" bei Deiner "untergeschobenen" Hyperkyphose, die nicht weitergebracht haben. Das wäre doch für die Krankenkasse gut nachvollziehbar.
Verstehst Du was ich meine, die tatsächliche Situation mit anderen besser passenden Übungen ist möglicherweise eher verwirrend für die TKK. Eine REHA mit nachfolgenden eigenständigen Übungen zuhause ist ein üblicher Baustein in der Therapie.
Hat sie auch geschrieben. Ohne R52.1 konkret zu erwähnen, denn dadurch würden wir ja eine Forderung provozieren, dass das auf den Rezepten bereits hätte stehen müssen, oer?
Also, was die Therapeutin schreibt, ist nicht relevant für die TKK. Es kommt nur darauf an, was bislang auf der Verordnung gestanden hat, welche ärztliche Begründung bei einer evtl. Verordnung ausserhalb des Regelfalles gestanden hat und insbesondere natürlich, was in der ärztlichen Begründung für den Antrag auf langfristige Genehmigung bislang bezüglich Schmerzen gestanden hat.
Daraus ergibt sich, ob man bedenkenlos die Chronische Schmerzkrankheit mit R52.1 jetzt neu als zusätzliche Diagnose in einem Verordnungs-Neustart aufführen kann oder im Widerspruch zur Nicht-Genehmigung unterbringen kann.
Aber eigentlich sollte das ein Arzt beurteilen, hast Du schon mal an eine zweite Spezialisten Meinung zu diesem Thema gedacht?

Gruß
Klaus

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: So, 02.07.2017 - 18:46
von Lego66
Hallo Klaus,

da ich wegen meiner Reise Zeitdruck hatte, habe ich am Freitag ein recht umfangreiches Schreiben per mail an die TK geschickt.

Beigefügt habe ich den einzigen schriftlichen Beweis für Diagnose (Lendenstrecksteife, Verkürzung der ischiocruralen Muskulatur) und Therapiempfehlung (Muskulatur lockern, lösen, dehnen, KEIN Muskelaufbau!) von Dr. Hoffmann, seine Anamnese von 2012. Zusätzlich habe ich noch den aktuellen Bericht meiner ortsansässigen Orthopädin beigefügt, da man ja bemängelte, ich sei nicht ausreichend in fachärztlicher Behandlung.
Das Wichtigste, die Stellungnahme von Dr. Hoffmann, muß ich nachsenden, denn die war so schnell natürlich nicht aufzutreiben. Angefragt habe ich sie per mail mit folgender Formulierung:

"...bei der Beantragung der Verlängerung meiner Langfristgenehmigung für MT und KG sind auf Seiten des MdK zwei “Missverständnisse" auszuräumen.

1. Man geht bei der Ablehnung irrtümlich davon aus, dass mein Flachrücken/Thorakolumbaler Morb.Scheuermann operabel sei, und dass es seit Jahren eine entsprechende OP-Indikation gäbe.
Das ist laut Dr. Hoffmann nicht so zu sehen, da die Probleme und Beschwerden in allen drei WS-Abschnitten bestehen.
Er sagte zu mir: ”Wo soll man da anfangen zu operieren, und vor Allem, wo soll man wieder aufhören?”

2. Man rät mir zu aktivem Muskelaufbau durch Eigenübungen.
Davon rät Dr. Hoffmann mir ab.
Er sagte ausdrücklich: Diagn: Lendenstrecksteife, Verkürzung der ischiocruralen Muskulatur.
Er formulierte als Therapieziel: Muskulatur lockern, lösen, dehnen, KEIN Muskelaufbau!
Und er verordnete mehrfach Muskelentspannungsmittel.

Daher bitte ich um eine Bestätigung dieser beiden Punkte (KEINE OP-Indikation und KEIN Muskelaufbau angeraten.)

Desweiteren bitte ich um eine Bestätigung, dass ich nach wie vor bei Dr. Hoffmann in Behandlung bin und er die Therapie (Korsett plus Physio) unterstützt. Dies zweifelt man wohl an, weil mein Hausarzt der Einfachheit halber seit Jahren die Physio-Rezepte ausstellt, wie von Dr. Hoffmann empfohlen."


Ich habe mich an die wirkliche Diagnose und die damit einhergehenden Probleme gehalten. Ich habe keine Hyperkyphose und das steht überall zu lesen. Auch wenn die Argumentation damit einfacher wäre, entspricht es nunmal nicht den Tatsachen. Außerdem hat man ja grundsätzlich die Vergleichbarkeit des Therapiebedarfs anerkannt.

Ich hoffe, dass der Bericht von Dr. Hoffmann brauchbar sein wird. Die Argumente des MdK SIND ausräubar, wenn Dr. Hoffmann einfach bestätigt, was Fakt ist, so wie ich es erbeten habe.
Sollte das nicht reichen, werde ich die chronischen Schmerzen als letztes, neues Argument in die Schlacht werfen. Kann vielleicht auch nicht schaden, falls sie wieder ablehnen, habe ich damit ein neues Argument.

LG, Gaby

PS: Ich hatte dieses Mal keine neue ärztliche Begründung beigefügt, als ich den Antrag auf Verlängerung gestellt habe. Vielleicht war das ja auch der Stein des Anstoßes... :nixweiss:

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mo, 03.07.2017 - 11:33
von Klaus
Hallo Gaby,
PS: Ich hatte dieses Mal keine neue ärztliche Begründung beigefügt, als ich den Antrag auf Verlängerung gestellt habe. Vielleicht war das ja auch der Stein des Anstoßes... :nixweiss:
Warum das denn? Jeder Antrag sollte schon eine ärztliche Begründung enthalten, auch wenn es grundsätzlich immer dasselbe ist. Gerade in der Verlängerung wäre in der Formulierung als Schwerpunkt die dringende Fortführung zu setzen, um sozusagen den Status quo langfristig zu erhalten. Zumindest sollte jetzt Dr. Hoffmann das und den R52.1 in seiner Stellungnahme aufnehmen, damit Du etwas wichtiges nachschieben kannst. Um Fristen zu wahren, kannst Du auch mit Urlaub Deines Arztes argumentieren, falls das ein Problem werden könnte.

Mein Arzt wusste auch nicht, wie er immer wieder neue Formulierungen einbringen kann, aber wir haben darüber geredet und es gab dann doch einzelne Passagen oder sogar Wörter, die man ändern konnte.
Sollte das nicht reichen, werde ich die chronischen Schmerzen als letztes, neues Argument in die Schlacht werfen.
Ja mit Argumenten sollte man angesichts von nicht so hohen Erfolgsraten geizen. :) Ich hatte ganz am Anfang auch erst einmal ohne ärztliche Stellungnahme einen Antrag gestellt und konnte dann nach Aufforderung durch die TKK mit dieser nachlegen.
Das ist laut Dr. Hoffmann nicht so zu sehen, da die Probleme und Beschwerden in allen drei WS-Abschnitten bestehen.
Er sagte zu mir: ”Wo soll man da anfangen zu operieren, und vor Allem, wo soll man wieder aufhören?”
Ich würde ja eher fragen, wie man aus Deinem Rücken operativ eine normale Kyphose/Lordose machen kann?

Gruß
Klaus

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Di, 04.07.2017 - 12:57
von Lego66
Hallo Klaus,
Klaus hat geschrieben:Warum das denn? Jeder Antrag sollte schon eine ärztliche Begründung enthalten, auch wenn es grundsätzlich immer dasselbe ist.
Eigentlich sagen die drei Therapieberichte, die jeweils fast eine Seite lang ausführlich alles beschreiben, wirklich viel mehr aus, als jeder Arztbericht. Und nur die waren wirklich aktuell und neu.
Dass die TK die Hüftgeschichten weiterleitet, anstelle so wichtiger Unterlagen, wie die Aussage von Dr. Hoffmann zu dem Verbot von Muskelaufbau, das war von mir nicht vorhersehbar oder steuerbar. Und dass der MdK die OP-Empfehlung für meine Dysplasie mit einer für die WS verwechselt, schon garnicht. Und auch nich, dass die TK den MdK im Unklaren darüber lässt, dass ich regelmäßig bei Orthopäden bin. Schließlich wissen die doch von der Korsett-Therapie, den damit verbundenen Verordnungen und den regelmäßigen Korrekturen am Korsett. :rolleyes:
Klaus hat geschrieben:Ja mit Argumenten sollte man angesichts von nicht so hohen Erfolgsraten geizen. Ich hatte ganz am Anfang auch erst einmal ohne ärztliche Stellungnahme einen Antrag gestellt und konnte dann nach Aufforderung durch die TKK mit dieser nachlegen.
Das ist sicher nie verkehrt, noch einen Trumpf im Ärmel zu haben. Die suchen einen Grund um abzulehnen. Und je mehr Karten man gleich zu Beginn auf den Tisch legt, desto schwerer hat man es danach mit der Argumentation. So, wie es jetzt gelaufen ist, ist es eigentlich leicht, die Argumente zu widerlegen. Auch wenn es echt unglaublich viel Nerven kostet und Arbeit macht.
Klaus hat geschrieben:Ich würde ja eher fragen, wie man aus Deinem Rücken operativ eine normale Kyphose/Lordose machen kann?
:lach: Ja, richtig, das Argument könnte ich auch noch bringen. Aber mir scheint, die sehen eine Versteifung als Allheilmittel. Egal ob das statisch eine Verbesserung wäre, oder nicht. Da sieht man eben, dass es keine Fachleute sind und dass ihnen die Zeit fehlt, sich mit dem Thema ein wenig zu beschäftigen.

Ich muss jetzt hoffen, dass die Stellungnahme von Dr. Hoffmann die "Missverständnisse" ausräumen kann.

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Di, 04.07.2017 - 14:20
von Lego66
Soo, und nun, da ich wieder in der Lage bin, klar zu denken und auch wieder etwas besser sitzen kann, folgt auch mein Bericht zum veränderten Korsett:

Wo soll ich anfangen...? Es ist ziemlich ungewohnt! Wenig Traktion, dafür viel Korrektur und null Bewegung.
Sooft ich bislang dacht, stabiler kann ein Korsett/Halsteil nicht mehr sein, hat Rahmouni es geschafft immer nochmal einen draufzulegen.
Lego66 hat geschrieben:Drückt mir die Daumen, dass es am Ende wenigstens angenehmer zu tragen und wirksamer ist. Handhabung und Optik werden sicher eher schlechter sein. Aber damit muss ich dann eben eine Zeit lang leben.
Es ist definitiv wesentlich massiver. Die hintere Schale des neuen Halsteils geht nahtlos über in das eigentliche Korsett. Keine Schiene zwischen Korsett und Halsteil, sondern eine flächige durchgehende Lösung. Jetzt weiß ich, was Rahmouni meinte, als er sagte, "wie eine Gipsschale". Er meinte nicht nur die Wirkung! Auch nach oben und seitlich sind die Halsteil-Schalen deutlich größer, aber dadurch eben auch angenehmer zu tragen, da die Kanten nirgends drücken. Rahmoni wollte, dass die neue Lösung hinten UND vorne total stabil ist und nicht federt. So lange, bis sich meine HWS und obere BWS stabilisiert haben. Bislang war hinten zwischen Halsteil und Korsett immer noch ein Rest an Bewegung und ein leichtes Federn nach hinten möglich. Da federt jetzt absolut nichts mehr.

Da ich ja immer gerne das Positive sehe...:
Es trägt sich besser, weil die Kanten nicht drücken.
Ich kann die Haare noch drüber fummeln, wenn auch mühsamer als vorher.
Der wuchtige Übergang zum Korsett verschwindet unter den Haaren und der Kleidung.
Und es ist ja nicht für immer!
Denn: Rahmouni hat gesagt, "solange, bis sich alles stabilisiert hat"... Also geht er ja davon aus, DASS es sich stabilisiert!!! :)

Es ist allerdings echt wärmer, weil es sowohl vorne als auch hinten flächiger ist.
Und es ist nicht wirklich einfacher geworden etwas drüber zu ziehen, weil das hintere Halsteil nicht mehr abnehmbar ist. Und dazu noch die steife Schulter..., nicht ganz leicht. :/
Damit zu schlafen ist auch noch recht gewöhnungsbedürftig, aber am Tag in Bewegung ist es ok. Auch wenn ich mich wie ein Baumstamm auf Beinen fühle...

Derzeit komme ich nur auf etwa 14 Stunden Tragezeit. Allerdings liegt das hauptsächlich an der süditalienischen Hitze... :urlaub:
Ich könnte das Korsett sicher theoretisch länger tragen. Aber vielleicht reicht das ja so... Ich meine dauerhaft, nicht nur in den Ferien...
Meine Physios sagen, ich wäre ein hoffnungsloser Optimist.
Na und...? Was solls! ;)

LG, Gaby

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Di, 04.07.2017 - 17:59
von general-rammstein
Hi Gaby,

wie hat er das neue Halsteil denn befestigt, wenn kein Verbindungsteil mehr dabei ist? Oder ist es ein ganz neues Korsett?

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mi, 05.07.2017 - 01:36
von Ungerader
Lego66 hat geschrieben: Es trägt sich besser, weil die Kanten nicht drücken.
Das ist doch schon einmal viel Wert. Und deine Tragezeiten sind für den Anfang auch top.
Stell doch mal ein Bild ein, schließlich haben wir alle so eine Konstruktion noch nicht gesehen ;D

Hoffentlich ist das "nicht für immer" schnell vorbei für dich.

LG,
Ungerader

Re: Konkretere Diagnose

Verfasst: Mi, 05.07.2017 - 10:38
von Klaus
Hallo Gaby,
Klaus hat geschrieben:Warum das denn? Jeder Antrag sollte schon eine ärztliche Begründung enthalten, auch wenn es grundsätzlich immer dasselbe ist.
Eigentlich sagen die drei Therapieberichte, die jeweils fast eine Seite lang ausführlich alles beschreiben, wirklich viel mehr aus, als jeder Arztbericht. Und nur die waren wirklich aktuell und neu.
Formal ist es aber so, dass für die TKK die ärztliche Begründung das wichtigste ist. Diese Begründung entsteht aufgrund des Therapieberichts und insbesondere des eigenen Eindrucks über den Patienten. Du kannst zwar eine persönliche Formulierung beilegen, aber der Therapiebericht gehört da nicht rein. Das ist eine interne Sache zwischen Arzt und Patient.
Ich muss jetzt hoffen, dass die Stellungnahme von Dr. Hoffmann die "Missverständnisse" ausräumen kann.
Das Problem ist eigentlich, dass man für solche Anträge einen Arzt mit entsprechender Kommunikation braucht. Nach meiner Ansicht geht das am besten über ein persönliches Gespräch, in dem man die notwendige Strategie entwickeln kann.

Gruß
Klaus