Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Buckelchen
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Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Hallo ich bin der Michael, 38 Jahre jung und komme aus dem Rhein-Main-Gebiet. Mich plagen schon seit Jahren diverse schmerzen im Rücken, unter anderem das Gefühl, ein Messer im Rücken zu haben. Vor über 7 Jahren MRT an der Stelle mit dem Messer im Rücken gemacht und mir wurde gesagt ich müsse mich damit abfinden, ich hätte einen verengten Sehnenkanal. OK, dann musst du halt die Zähne zusammen beißen und durch.
Vor 3 Jahren dann plötzlich auftretende Blasenstörrungen, permanenter Harndrang und ich konnte vor schmerzen nicht sitzen. Teilweise taube Zehen und Fingerspitzen, Kopf und Nackenschmerzen. Ab zum Arzt (allgemein Mediziner und Chiropraktiker) der mich umgehend zum MRT schickte, um Bilder der LWS zu machen. Ergebniss -keine Auffälligkeiten an der LWS, die auf die Problematik hinweisen. Also ab zum Urologen, dort das selbe, keine Auffälligkeiten an der Blase, Prostata und Nieren.
Wieder zum Arzt, der mir dann Physiotherapie verschrieben hat. Der Therapeut hat erst mal ein paar Blockaden gelöst und auf einmal war die Harndrang viel weniger zu spüren. Endlich, dachte ich mir, bist du auf dem Weg der Besserung. Denkste, kaum war ich daheim angekommen, ging das Spiel von vorne los. Nach mehren Monaten erfolgloser Physiotherapie und eine Reihe von selbstmanipulationen wieder zum Arzt, der meinte ich solle mehr Sport machen und konsequent meine Übungen durchziehen. Als ich ihm sagte das ich bei manchen Übungen starke schmerzen habe und meine Rückenmuskulatur mich bei den sit-ups wieder nach hinten zieht, meinte der Arzt nur, ich solle mich nicht so anstellen und es wäre wichtig mich zu mobilisieren und zu stabilisieren. Falls ich weiterhin solche Probleme hätte, würde er mich mal zum Psychologen schicken. Das war für mich schon mal Grund genug den Arzt zu wechseln.
Neuer Arzt, neues Glück. Mein neuer Doc hat mich auch erst mal Physiotherapie machen lassen und als die auch keine Besserung brachte, schickte er mich nach St. Goar.
Die machten auch erstmal MRT von der BWS und meinten dort eine Verkalkung am BWK 8 die eine minimale Einengung des Rückenmark verursacht. Die nächsten 2 Wochen hatte man mich Hochvolt, Fango, Bädern und mit Osteopathie behandelt. Was auch erstmal ganz gut getan hatte und ich erst mal merkte welche Defizite sich über die Jahre bei mir ansammelten. Hüfte war auf einmal viel beweglicher, die Blasenstörrung war weg und ich konnte auch wieder anständige sit-ups machen, aber nicht alles war weg. Das Messer im Rücken tauchte schnell wieder auf und die Hüfte meldete sich auch wieder. Besonders morgens sind die Schmerzen im Rücken sehr stark. Ich lege mich abends ins Bett und morgens habe ich das Gefühl, man hätte mich nachts verprügelt.
Mein Alltag sieht ungefähr so aus: morgens erst mal heiß duschen, einrenken, meine Übungen machen und ab zur Arbeit. Dort angekommen erst mal mobilisieren und zwischendurch mal wieder "einrenken". Abends wieder heiß duschen ,"einrenken" und dann mache ich wieder meine Übungen. Das alles ohne eine Verbesserung zu merken, im Gegenteil, meine BWS hat mehr mit Blockaden zu kämpfen als zuvor.
Diese Woche sollte ich zur Kontrolle der BWS wieder zum MRT und der Radiologe meinte er würde hier keine auffällige Verkalkung sehen aber dafür sieht er ein Morbus Scheuermann mit Keilwibel und diesen Knötchen . ??? dachte ich, was geht denn hier ab, komme aus einer Wirbelsäulenklinik und dort wurde nichts auffälliges an der BWS entdeckt?
Werde die nächste Woche bei Dr. Verres einen Termin ausmachen um das ganze mal zu vermessen und weiter Maßnahmen zu veranlassen.
Bin gespannt was der zu meinem Buckel sagt :)

LG Michael
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Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo Michael,

ich habe Deinen Bericht gelesen und gezielt nach evtl. Fehlstellungen gesucht, die ja in erster Linie hier diskutiert werden.
Radiologe meinte er würde hier keine auffällige Verkalkung sehen aber dafür sieht er ein Morbus Scheuermann mit Keilwibel und diesen Knötchen . ??? ...
Der Morbus Scheuermann ist nur ein Auslöser für mögliche Fehlstellungen, wie Hyperkyphose (Rundrücken), Hyperlordose (Hohlkreuz) und evtl. Skoliose.
Typische Schmorlsche Knötchen und als Auswirkung die festgestellten Keilwirbel. Nun muss aber anhand einer Röntgenaufnahme die gesamte Wirbelsäule von vorn und von der Seite erfasst werden, um alle Auswirkungen in Form der oben genannten Fehlstellungen in eine konkrete Diagnose zu bringen.
....dachte ich, was geht denn hier ab, komme aus einer Wirbelsäulenklinik und dort wurde nichts auffälliges an der BWS entdeckt?
Hier wurde offensichtlich nur die BWS mit MRT bezüglich Einengungen o.ä. betrachtet. Das ist unvollständig und leider durchaus auch Realität, die man nicht erwartet.
Werde die nächste Woche bei Dr. Verres einen Termin ausmachen um das ganze mal zu vermessen und weiter Maßnahmen zu veranlassen.
Deswegen gibt es ja die wirklichen Spezialisten, wie Dr. Verres . Hast Du den aus diesem Forum oder ist das Zufall, das Du damit den richtigen Griff gemacht hast? ;)

Gruß
Klaus
Buckelchen
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Diagnose: Morbus Scheuermann, LWS- Syndrom

Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Entschuldigung, ich vergas es zu erwähnen, ich habe ein Hohlkreuz und einen Rundrücken. Die Ärzte ( allgemein Mediziner, Chirotherapeut und Orthopäden) meinten nur ich sollte mich mal gerade hinstellen und die Rückenmuskulatur trainieren.
Röntgenbilder sind bis jetzt noch nicht gemacht worden aber dafür 2x MRT LWS, 3x MRT BWS und 1x MRT HWS und kein Hinweis dafür, woher meine Probleme kommen.
Ich lese seit ein paar Tagen hier im Forum und bin erleichtert, das es nicht nur mir so ergeht. Das soll jetzt nicht heißen, das ich froh bin das ihr auch krank seid aber ich dachte schon, ich habe sie nicht alle beisammen und sei ein Hypochonder.
Großes Lob an dieser Stelle, diese Forum ist sehr informativ und eure Berichte sind für mich der Beweis das man als Erwachsener doch etwas dagegen tun kann.
Auf Dr. Verres bin ich durch dieses Forum gekommen und werde am Montag anrufen, um einen Termin zu bekommen. Wenn ich meinen Befund habe werde ich ihn hier einstellen.
Gruß Michael
kyphoboy
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von kyphoboy »

Hallo Michael,
ich habe ein Hohlkreuz und einen Rundrücken
Ist dir das mal von einem der Ärzte gesagt worden, oder hast du das selbst entdeckt?

Grüße
kyphoboy
Meine Geschichte: viewtopic.php?f=18&t=28644
Mein Erfahrungsbericht: viewtopic.php?f=27&t=28830
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Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo Michael,

zunächst würde mich auch interessieren, woher "Deine Diagnose" mit Rundrücken/Hohlkreuz kommt.
Die Ärzte ( allgemein Mediziner, Chirotherapeut und Orthopäden) meinten nur ich sollte mich mal gerade hinstellen und die Rückenmuskulatur trainieren.
Dazu muss man folgendes sagen:
Als Fehlstellung wird eine Hyperkyphose/Hyperlordose und Skoliose bezeichnet. Es gibt aber auch den Begriff der Fehlhaltung. Das ist die Haltung, aus der man mit eigener Kraft herauskommen kann. Also dieses "gerade hinstellen" bzw. der Versuch dazu.
Diese Fehlhaltung ist immer auch in ganz individuell unterschiedlichem Anteil bei der Fehlstellung vorhanden und sollte auch bei der Untersuchung getestet werden. Daraus ergibt sich auch die Einschätzung, wie hoch die Korrektur insgesamt sein könnte. Je höher der Anteil von Fehlhaltung, desto einfacher und schneller wird dieses gehen.
Selbst wenn da beim "mal gerade hinstellen" für die Ärzte optisch kein Rundrücken/Hohlkreuz zu sehen war, wirst Du schon ein ganz gezieltes Muskeltraining machen müssen. Und ich bin aufgrund der eingestellten Erfahrungen mit Orthopäden leider auch skeptisch, ob dort tatsächlich auf Rundrücken/Hohlkreuz geachtet wird.
Auf Dr. Verres bin ich durch dieses Forum gekommen und werde am Montag anrufen, um einen Termin zu bekommen. Wenn ich meinen Befund habe werde ich ihn hier einstellen.
Das wird wohl eine Weile dauern. Du solltest aber nicht auf Kollegen in derselben Praxis ausweichen. Besser wäre dann, bei Ungeduld ;) an Dr. Hoffmann zu denken, da geht es schneller.

Gruß
Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

kyphoboy hat geschrieben:Hallo Michael,
ich habe ein Hohlkreuz und einen Rundrücken
Ist dir das mal von einem der Ärzte gesagt worden, oder hast du das selbst entdeckt?

Grüße
kyphoboy
Sowohl als auch. Man sieht es besonders im sitzen, das ich einen Rundrücken habe. Ich bin auch schon von dem ein oder anderen Arzt drauf angesprochen worden aber keiner hat Scheuermann erwähnt und sagten ich solle KG und Sport machen.
Bis jetzt hat kein Arzt meine Wirbelsäule als ganzes betrachtet immer nur dort wo gerade schmerzen sind.
@Klaus
Wenn ich versuche meinen Rundrücken gerade zu machen, geht das mehr ins Hohlkreuz. Ein kleines bisschen geht schon aber dann drücke ich das Hohlkreuz noch mehr durch und die schmerzen werden stärker.
Bis jetzt bin ich nur wegen meinem LWS Syndrom in Behandlung weil mein Arzt der Auffassung ist das meine ganzen Probleme von der LWS herkommen. "Wenn die Basis schon nicht stimmt, dann kann der Rest auch nicht richtig stehen" so der Doc .
Aber umso mehr Berichte ich hier durchlese, desto mehr spiegeln sich meine Symptome der letzten Jahre darin. Mal schmerzt das Knie mal taube Fußzehen oder Finger, triggerpunkte an Brust, Bauch, Rücken, Po und Beine die immer mal wieder auftauchen, verklebtes Bindegewebe, muskuläre dysbalancen, verkürzte Muskulatur, rezividierende Blockaden und manchmal auch mit "eingeklemmten Nerv" was besonders schmerzhaft ist. So ein falscher Herzinfarkt kann im ersten Moment einen echten Schrecken einjagen aber auch das Messer im Rücken ist sehr schmerzhaft. Manchmal bekomme ich auch schlecht Luft und habe das Gefühl das mein Brustkorb komplett steiff ist. Das einatmen geht nur in den Bauch. Verspannte Hals, Nacken und Rückenmuskulatur verbunden mit Kopf und Rückenschmerzen. Laufen mit schweren Rucksack fällt mir schwer weil bei mir nach einiger Zeit die Waden und Schienbeinmuskulatur anfangen zu verkrampfen
Das sind so die größten Probleme die ich habe und kein Arzt sieht bis jetzt ein Zusammenhang darin. Beim letzten MRT (anderer Radiologe) am Mittwoch dann halt mal so beiläufig das mit dem Scheuermann und leichte Skoliose.
Klar muss bei mir der Scheuermann nicht dafür verantwortlich sein aber ich hätte das gerne trotzdem mal mit einem Facharzt besprochen. Seit 3 Jahren wegen meinen Rückenproblemen in Behandlung und bis jetzt keine genaue Diagnose oder Therapieerfolge gehabt.
Gruß Michael
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Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo Michael,
Man sieht es besonders im sitzen, das ich einen Rundrücken habe. Ich bin auch schon von dem ein oder anderen Arzt drauf angesprochen worden aber keiner hat Scheuermann erwähnt und sagten ich solle KG und Sport machen.
Bis jetzt hat kein Arzt meine Wirbelsäule als ganzes betrachtet immer nur dort wo gerade schmerzen sind.
Es macht aber auch nicht viel Sinn, wenn ein Arzt den Scheuermann diagnostiziert, Dir aber nicht konkret die Auswirkungen bezüglich gesamter WS mitteilt.
Klar muss bei mir der Scheuermann nicht dafür verantwortlich sein aber ich hätte das gerne trotzdem mal mit einem Facharzt besprochen
Insofern sollte man auch seine eigene Betrachtungsweise immer ganz auf die Art der Fehlstellungen bzw. Fehlhaltungen konzentrieren und auch die entsprechenden Gradzahlen kennen. Das ist sehr wichtig für die nachfolgende Behandlung. Es gibt nämlich auch Rundrücken/Hohlkreuz ohne Scheuermann als Auslöser. Und wie schon gesagt, die klare Unterscheidung zwischen Fehlstellung und Fehlhaltung. Gerade wenn im Sitzen ein Rundrücken deutlich wird, kann man möglicherweise von einem hohen Anteil Fehlhaltung sprechen.

Mal als grober Anhaltspunkt für Gradzahlen
natürliche BWS Kyphose 25-40 Grad
natürliche LWS Lordose 35-55 Grad
Wenn ich versuche meinen Rundrücken gerade zu machen, geht das mehr ins Hohlkreuz. Ein kleines bisschen geht schon aber dann drücke ich das Hohlkreuz noch mehr durch und die schmerzen werden stärker.
Das ist durchaus ein typisches Phänomen, was durch Verkürzungen von Strukturen ausgelöst wird. Viele merken dabei noch nicht mal, dass sie ins Hohlkreuz gehen. Die Schroth KG (Kassenleistung) z. Bsp. geht da ganz gezielt vor, indem Rundrücken und Hohlkreuz gleichzeitig korrigiert werden. Ausserdem muss natürlich auch bei der Behandlung nicht nur die ganze WS berücksichtigt werden, sondern auch der gesamte Körper! Ein verblüffendes Beispiel ist die oft verkürzte Oberschenkel-Struktur. Und kyphoboy könnte mit seinen Erfahrungen bezüglich Rolfing (private Leistung) die erforderliche Gesamtbetrachtung des Körpers unterstreichen.
Dr. Hoffmann z. Bsp. verordnet oft eine EXTRA-Dehnung, bevor eine gezielte Schroth KG überhaupt optimal wirken kann und "verbietet" erst einmal jegliches Muskeltraining.

Insgesamt sollte aber nicht nur der Arzt die Situation ganz konkret kennen, sondern Du selbst natürlich auch. Ohne Eigenkompetenz geht es bei diesem Thema leider nicht bzw. nicht optimal. Es macht deshalb viel Sinn, sich schon mal vor einer Diagnose mit den Zusammenhängen zu beschäftigen, auch beim Besuch eines Spezialisten!

Gruß
Klaus
Buckelchen
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Diagnose: Morbus Scheuermann, LWS- Syndrom

Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Einen Termin bei Dr. Verres ist momentan nicht möglich, alle Termine bis Juni sind vergeben und neue Termine ab Juli sind erst Ende April möglich.
Habe mir aber einen Termin bei Dr. Richter in der selben Praxis geben lassen, damit schon mal geeignete Bilder gemacht werden können. Deswegen habe ich mir mal den Bericht von der Wirbelsäulenklinik St. Goar abgeholt. Hier mal ein Auszug davon:
Diagnosen:
Lumbokoxalgie rechts mit Beckenringstörung und viszeralen Bezug zu Blase, Zwerchfell bei Fehlhaltung und muskulärer Dysbalance.
Thoraxales Schmerzsyndrom bei letztlich unklarer Raumforderung dorsal BWK8 mit myelomkontakt, Hyperkyphose mit mehrsegmentalen Funktionsstörung.
Zervikozepalgie bei Kopfgelenkstörung, Retrospondylose C3/4, Protrusion C5/6
Wirbelsäule:
Linkskonvexität der oberen BWS, Rechtskonvexität im Bereich des TLÜ und Linkskonvexität der LWS bei deutlicher Hyperkyphose der BWS.
HWS/Kopf:
Keine Druckschmerzen über Sell-Punkten oder Facettengelenken allerdings Druckschmerzen über dem Dornfortsatz HWK7 und hypertoner Muskelstatus insbesondere des m. sternocleidomastoideus. Die HWS erscheint hypermobil bei einem Kinn- Jugulum-Abstand von 24/2 cm Seitneigung rechts annähernd 50*, links 40*, Rotation in Neutralstellung bds. 90*. Deutliche kopfgelenksstörung. Keine kraniomandibuläre Dysfunktion. Keine Sensiblitätsstörung im Bereich des Gesichts noch des oberen ventralen Thorax.
BWS/Rippen:
Thorakaler Ott 39/32,5 cm, Atemexkursionsbreite bei tiefer In-Exspiration von ca. 4 cm. Seineigung überwiegend aus dem TLÜ kommend bei 20*, Rotation in Neutralstellung bds. ebenfalls bei 20* mit hörbarem Knachphänomen am TLÜ. Tastbare deutliche Myogelosen über den Kostotransversalgelenken der mittleren BWS bds.
LWS/Becken:
Keine Beinlängendifferenz. Aktuell kein wesentliches Vorlaufphänomen, kein deutlicher Druckschmerz über dem ISG, allerdings zaghafte Inklination des Oberkörpers. Leichter Druckscmerz über dem lumbalen Facettengelenken S1 mit verqellung der Kibler-Falte über der LWS. FBA -5cm, lumbaler Schober 10/15cm.
Untere Extremitäten:
Die Beinachsen annähernd gerade. Keine Ödeme, keine Varikosis, keine Ulcera. Die große Gelenke der unteren Extremitäten sind aktiv und passiv ohne schmerzen frei beweglich. Patrick-Kubis-Zeichen
rechts>links mit leichter Bewegungserweiterung nach postisometrischer Relaxion bds., rechts im Viererzeichen allerdings dumpfes Schnappphänomen in der rechten Leiste mit anschließender Vergrößerung des Bewegungsausmaßes. Außen und innenrotation in 90* Hüftflexion bds. intakt, rechts mit endgradiger Schmerzangabe bei Innenrotation in der Leiste. Druckschmerz über der Symphyse von ventral, kein Druckschmerz über Steißbein.
Hatte heute auch noch mal ein Gespräch mit meinem Hausarzt über Morbus Scheuermann und er war der Meinung das dies bei mir schon längst ausgeschlossen wurde, da ich bevor ich zu ihm zur Behandlung kam, schon bei mehreren Ärzten und Orthopäden in Behandlung war. Er sagte aber auch das er bis jetzt noch keinen Patienten hatte der speziell auf Morbus Scheuermann therapiert werden müsse und ich sollte ihn über meinen Therapieverlauf auf dem laufenden halten.
Gruß Michael
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Klaus hat geschrieben:
Insgesamt sollte aber nicht nur der Arzt die Situation ganz konkret kennen, sondern Du selbst natürlich auch. Ohne Eigenkompetenz geht es bei diesem Thema leider nicht bzw. nicht optimal. Es macht deshalb viel Sinn, sich schon mal vor einer Diagnose mit den Zusammenhängen zu beschäftigen, auch beim Besuch eines Spezialisten!

Gruß
Klaus
Das werde ich auf jeden Fall machen. Dachte immer das der Arzt schon weiß was er macht aber das ist leider nicht immer der Fall.
Gruß Michael
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Rolfing 10er Serie 2013

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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von kyphoboy »

Hallo Michael,
Einen Termin bei Dr. Verres ist momentan nicht möglich, alle Termine bis Juni sind vergeben und neue Termine ab Juli sind erst Ende April möglich.
Habe mir aber einen Termin bei Dr. Richter in der selben Praxis geben lassen, damit schon mal geeignete Bilder gemacht werden können.
Also der Erfahrungsbericht von Dr. Richter war ja jetzt nicht unbedingt schlecht, nur gerade wenn es auch um ein Korsett gehen sollte wäre Dr. Verres vorzuziehen, wobei es in dem Erfahrungsbericht auch schon ein Fall war der gerade so an der Grenze der normalen Kyphose war.
Alternativ könntest du ja auch mal bei Dr. Hoffmann nach einem Termin fragen. Sollte er eine Korsettindikation sehen könntest du dieses ja auch bei CCtec in Bad Sobernheim machen lassen, das Rezept würdest du dann von Dr. Hoffmann bekommen.

Und kyphoboy könnte mit seinen Erfahrungen bezüglich Rolfing (private Leistung) die erforderliche Gesamtbetrachtung des Körpers unterstreichen.
Ich unterstreich es jetzt einfach mal :D
Wobei ich ganz klar herausstellen muss, das meine Hyperkyphose wohl hauptsächlich durch verkürzte Strukturen hervorgerufen wurde. Ich habe keine Anzeichen eines M. Scheuermanns oder sonstiges.

Du berichtest ja schon dass du bereits unter anderem Osteopathie hattest und dir dies gut getan hat. Rolfing ist grob gesagt die härtere Variante und löst sämtliche Verklebungen und Verkürzungen des Bindegewebes ( Faszien ) im Körper, mit dem Ziel den Körper ins Lot zu bringen. Das kann sehr schmerzhaft sein, ich war selbst öfters kurz davor Stop zu rufen, da vor allem an den Schulterblättern bei mir sehr stark manipuliert wurde, aber es hat geholfen.

Mit Schroth legst du schonmal einen sehr guten Grundstein, da hast du schonmal eine große Chance deine Schmerzen zu mindern und auch deine Wirbelsäule aufzurichten, kommt eben auf deine Ausgangssituation an, die noch abgeklärt werden muss. Du lernst dann auch eine Haltung, die wie Klaus schon angeschnitten hat, dich dazu befähigt deine Hyperkyphose und Hyperlordose gleichzeitig zu korrigieren. Die Korrektur ist zwar nur statisch, aber gut zu gebrauchen, wenn du vielleicht mal in einem Fitnesstudio Muskeln aufbauen willst.

Bezüglich der Korrektur der Hyperlordose durch Schrothübungen bin ich nicht überzeugt, aber die Diskussion kannst du in dem entsprechenden Thread selbst nachlesen ;) .

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass du dich dein Leben lang um deinen Rücken wirst kümmern müssen. Also regelmäßig Schroth oder was anderes was dir hilft. Ich empfinde das Rolfing bezüglich der Alltagstauglichkeit Schroth sehr weit überlegen, aber das ist mein ganz subjektives Empfinden.
Hatte heute auch noch mal ein Gespräch mit meinem Hausarzt über Morbus Scheuermann und er war der Meinung das dies bei mir schon längst ausgeschlossen wurde, da ich bevor ich zu ihm zur Behandlung kam, schon bei mehreren Ärzten und Orthopäden in Behandlung war.
Meintest du vielleicht abgeschlossen?? Weil die Keilwirbel und Schmorlsche-Knötchen bestätigen einen Morbus Scheuermann.
Er sagte aber auch das er bis jetzt noch keinen Patienten hatte der speziell auf Morbus Scheuermann therapiert werden müsse und ich sollte ihn über meinen Therapieverlauf auf dem laufenden halten.
Der Scheuermann wird auch nicht therapiert, sondern die daraus resultierende Hyperkyphose und Hyperlordose ;)

Grüße
kyphoboy
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

kyphoboy hat geschrieben:Hallo Michael,
Einen Termin bei Dr. Verres ist momentan nicht möglich, alle Termine bis Juni sind vergeben und neue Termine ab Juli sind erst Ende April möglich.
Habe mir aber einen Termin bei Dr. Richter in der selben Praxis geben lassen, damit schon mal geeignete Bilder gemacht werden können.
Also der Erfahrungsbericht von Dr. Richter war ja jetzt nicht unbedingt schlecht, nur gerade wenn es auch um ein Korsett gehen sollte wäre Dr. Verres vorzuziehen, wobei es in dem Erfahrungsbericht auch schon ein Fall war der gerade so an der Grenze der normalen Kyphose war.
Alternativ könntest du ja auch mal bei Dr. Hoffmann nach einem Termin fragen. Sollte er eine Korsettindikation sehen könntest du dieses ja auch bei CCtec in Bad Sobernheim machen lassen, das Rezept würdest du dann von Dr. Hoffmann bekommen.
Grüße
kyphoboy
Werde mir bei Dr. Verres auf jeden Fall noch einen Termin holen aber ich hin mir sicher das Dr. Richter in der Lage ist ein paar Röntgenbilder von mir zu machen. Hoffe ich doch mal. :lach:
Ich warte jetzt noch bis April und falls ich dann immer noch keinen Termin bei Dr. Verres bekomme, fahre ich nach Leonberg.

Das mit dem Rolfing klingt interessant aber wo finde ich einen kompetenten Therapeuten in Mainz oder Umgebung? Gibt es beim Rolfing irgendwelche technische unterschiede wie z.b. bei der Osteopathie, auf was sollte ich achten?
Was meinst du mit schmerzen? In etwa wie beim lösen von Bindegewebeverklebungen? Das war sehr unangenehm aber mein Therapeut hatte mir erlaubt zu fluchen, was das ganze mehr ins lustige zog :D

Gruß Michael
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Rolfing 10er Serie 2013

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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von kyphoboy »

Hallo Michael,
Das mit dem Rolfing klingt interessant aber wo finde ich einen kompetenten Therapeuten in Mainz oder Umgebung? Gibt es beim Rolfing irgendwelche technische unterschiede wie z.b. bei der Osteopathie, auf was sollte ich achten?
Was meinst du mit schmerzen? In etwa wie beim lösen von Bindegewebeverklebungen? Das war sehr unangenehm aber mein Therapeut hatte mir erlaubt zu fluchen, was das ganze mehr ins lustige zog :D
Also du solltest doch mindestens mal abwarten bis du eine konkrete Diagnose hast ;) Für den Rolfer ist das zwar egal, da keine einzelne Fehlstellung oder Symptome sondern der Körper an sich behandelt wird, aber es ist für dich wichtig um zu wissen was deine Baustellen sind und für uns um sehen zu können, inwieweit es dir Besserung gebracht hat :)

Du solltest dir auch gut überlegen, ob du das Rolfing wirklich sofort angehen möchtest, das Rolfing besteht aus einer 10er Serie, bei der du mit Kosten zwischen 600-900€ rechnen kannst, welche von einer gesetzlichen Krankenkasse nicht, auch nicht anteilig, übernommen werden. Wenn du privat versichert bist oder eine Krankenzusatzversicherung hast, welche Heilpraktikerleistungen einschließt sieht das schon wieder besser aus.

Aber es ist schon ein Unterschied, bei einer Schroth-Reha musst du nur die gesetzliche Zuzahlung leisten, was dich dann billiger kommen würde als das Rolfing komplett selbst zu bezahlen.

Und nicht zu vergessen die Möglichkeit eines Korsetts, welches eventuell Vorrang vor allem anderen haben sollte.


Zum Rolfing selbst.

Unterschiede zur Osteopathie bestehen zum einen in der schon erwähnten 10er Serie. Dann werden keine einzelnen Symptome behandelt, sondern der Körper wird als ganzes betrachtet und Ziel ist es den Körper ins Lot zu bringen. Jede einzelne der Sitzungen hat ein bestimmtes Thema.
Bei der ersten Sitzung zum Beispiel wird der gesamte Brustkorb manipuliert, was sich bei mir und auch bei Slowengel ( ein User hier der ebenfalls das Rolfing testet ) in einer freieren Atmung wiedergespiegelt hat und auch schon optisch eine Streckung des Rückens bewirkt hat sowie eine optische Verbreiterung des Brustkorbs.

In einer Sitzung zum Beispiel wird nur dein Fußgewölbe manipuliert, was sehr schmerzhaft werden kann, aber das dient dazu deinen Stand zu verbessern. Eine Rolfingsitzung dauert zwischen 60 -90 Minuten, kann aber auch länger sein, das kommt auf die Situation an.

Dann später bekommst du noch Übungen gezeigt und auch eine Haltungsschulung. Die Übungen kannst du gut in den Alltag integrieren, zum Beispiel gibt es spezielle Übungen mit denen du einen ökonomischen Laufstil erlernen kannst.
Rolfing Movement sind eher spezielle Übungen für den Sport, also jetzt nicht unbedingt ein Muss und kein Beinbruch wenn der Rolfer darin keine Fortbildung hat ;)

Das Problem ist halt, es kann dir niemand garantieren dass du eine Besserung deiner Beschwerden erfahren wirst, es ist nur als ein Versuch zu sehen, wie übrigens Schroth auch.
Du musst dir also überlegen was du für Erwartungen hast. 100%ig gerade wirst du mit Rolfing sehr sehr wahrscheinlich nicht, aber mit Schroth auch nicht. Eine gewisse Aufrichtung durch das Aufdehnen der verkürzten Strukturen ist aber durchaus wahrscheinlich.

Aber ich denke da dich die Schmerzen auch sehr belasten, dürftest du große Chancen haben diese durch Rolfing zu verbessern und das dauerhaft. Da dir Osteopathie ja gut getan hat, sehe ich da eine große Chance. Wenn du sowieso mit dem Gedanken gespielt hast einen Osteopathen aufzusuchen, würde ich dir eher zu einem Rolfer raten.

Dann ist nach dieser 10er Serie ersteinmal für mindestens 6 Monate Schluss, weil die Behandlung noch nachwirkt. Es kann auch sein dass du dich nach den einzelnen Sitzungen ersteinmal schlecht fühlst, oder durch die Manipulation du Blutergüsse erleidest, denn die Faszien werden mit der Hand, den Fingerknöcheln und den Ellebogen bearbeitet.

Rolfing ist auch wissenschaftlich noch nicht anerkannt, allerdings wird an der Uni Ulm zurzeit Grundlagenforschung mit einem der weltweit führenden Rolfer betrieben.

Hier mal der Link für die Rolfersuche: http://rolfing.org/index.php?id=117&L=& ... lzgebiet=5

In Mainz gibt es 2 Stück, ich würde mich an den Advanced Rolfer wenden, beziehungsweise bei beiden Nachfragen wie lange sie schon das Rolfing ausüben und ob es Erfahrungswerte mit Hyperkyphosen/Skoliosen gibt. Ein seriöser Rolfer verspricht dir nichts unmögliches, wie etwa dass du nach den 10 Sitzungen komplett gerade bist.

Falls du das Rolfing machen möchtest, schau einfach nach den ersten 3-4 Sitzungen ob du schon Verbesserungen merkst, du kannst das Rolfing jederzeit abbrechen.

Grüße
kyphoboy
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo Michael,
Hatte heute auch noch mal ein Gespräch mit meinem Hausarzt über Morbus Scheuermann und er war der Meinung das dies bei mir schon längst ausgeschlossen wurde, da ich bevor ich zu ihm zur Behandlung kam, schon bei mehreren Ärzten und Orthopäden in Behandlung war.
Ein Morbus Scheuermann ist sicherlich bei Dir längst abgeschlossen.
Die Tatsache, dass Du schon mehrere Ärzte aufgesucht hast, heißt noch lange nicht, dass damit ein Morbus Scheuermann ausgeschlossen wäre.
Dachte immer das der Arzt schon weiß was er macht aber das ist leider nicht immer der Fall.
Es muss schon der richtige Arzt sein und das ist bei Fehlstellungen leider in der Regel nicht unbedingt der Orthopäde als solcher, auch wenn es seine Fachrichtung ist. Das ist nach meiner Ansicht auch der Skandal, dass sich uninformierte natürlich darauf verlassen.
Er sagte aber auch das er bis jetzt noch keinen Patienten hatte der speziell auf Morbus Scheuermann therapiert werden müsse und ich sollte ihn über meinen Therapieverlauf auf dem laufenden halten.
Ich denke, anhand meines letzten Posts und auch der Anmerkung von kyphoboy hast Du sicherlich verstanden, dass nicht der Morbus Scheuermann therapiert wird, sondern die individuell unterschiedlichen Auswirkungen. Und da auch besonders die Differenzierung zwischen Fehlstellung und Fehlhaltung!
kyphoboy hat geschrieben:Also der Erfahrungsbericht von Dr. Richter war ja jetzt nicht unbedingt schlecht, nur gerade wenn es auch um ein Korsett gehen sollte wäre Dr. Verres vorzuziehen, wobei es in dem Erfahrungsbericht auch schon ein Fall war der gerade so an der Grenze der normalen Kyphose war.
Ich sehe das wortwörtlich so ;) , also auch nicht unbedingt gut. Es hat sicherlich einen Grund, warum Dr. Verres so überlaufen ist, der war ja früher Arzt in der Schroth Klinik in Bad Sobernheim.
Michael hat geschrieben:....aber ich hin mir sicher das Dr. Richter in der Lage ist ein paar Röntgenbilder von mir zu machen.
Das kann er sicherlich, nur dann kommt es neben weiteren gezielten Untersuchungen eben auf die optimalen Behandlungsschritte an. Dazu gehört viel Erfahrung mit möglichst vielen entsprechenden Patienten.
Aber ok, das ist Dir bewusst und Du musst eben im Fall des Falles evtl. wechseln.

Was wirklich ganz wichtig ist, es macht schon viel Sinn, sich vor einer Diagnose über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden auch im Detail zu informieren. Aber erst nach einer konkreten, kompetenten und auch voll nachvollziehbaren Diagnose sollte man das auch praktisch beginnen.

Gruß
Klaus
Buckelchen
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Klaus hat geschrieben:
Er sagte aber auch das er bis jetzt noch keinen Patienten hatte der speziell auf Morbus Scheuermann therapiert werden müsse und ich sollte ihn über meinen Therapieverlauf auf dem laufenden halten.
Ich denke, anhand meines letzten Posts und auch der Anmerkung von kyphoboy hast Du sicherlich verstanden, dass nicht der Morbus Scheuermann therapiert wird, sondern die individuell unterschiedlichen Auswirkungen. Und da auch besonders die Differenzierung zwischen Fehlstellung und Fehlhaltung!

Gruß
Klaus
Habe mich falsch ausgedrückt aber meinte eigentlich das selbe was du geschrieben hast, mein Arzt bezog sich auf die Keilwirbel und die daraus entstandene Fehlhaltung. Sorry.

Da es mir momentan nicht so gut geht und krank geschrieben bin hat er mir ein KG-Rezept gegeben. Bin mir jetzt aber ein bisschen unsicher was ich damit machen soll. Zu meinen erfolglosen Physiotherapeuten oder mir einen neuen suchen der auch nach Schroth therapieren kann?

Gruß Michael
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Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo Michael,
Zu meinen erfolglosen Physiotherapeuten oder mir einen neuen suchen der auch nach Schroth therapieren kann?
Na ganz klar zu einem Schroth Therapeuten. Wenn Du eine gewisse Auswahl hast, kannst Du schon mal anfangen zu testen.

An Deiner Stelle würde ich die vorher folgendes fragen:
1. Ausbildung in Bad Sobernheim ?
2. Wieviel Patienten mit Hyperkyphose ? Besser sogar noch, wieviel Erwachsene mit Hyperkyphose?

Wenn jemand sagen sollte, dass man Hyperkyphose nicht mit Schroth behandelt, kannst Du den sofort vergessen!

Gruß
Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Habe jetzt die Auswertung meiner Röntgenbilder bekommen:
Skolioseparameter: Cobb (T8 - T11 - L1) = 8 grad, die Axelrotation des Scheitelwirbels T11 = 2 grad.
Sagittale Balance, Kyphose T1/T12 = 68 grad, Kyphose T4/T12 = 54 grad, L1/L5- Lordose = 53 grad, L1/S1-Lordose = 64 grad.
Beckenparameter: Beckenwinkel = 67 grad, Kreuzbeinneigung = 48 grad, Beckenrotation 19 = 48 grad, Beckenschiefstand = 8 mm, Axelrotation des Beckens = 0 grad. Koxarthrose beidseitig.
Kann mir jemand mal was zu den Beckenwinkel, Kreuzbeinneigung und Beckenrotation erklären, sind die Werte normal? Bekommt man eigentlich nur ausgedruckte Bilder vom digitalen Röntgen (EOS-Imaging) oder gibt es davon auch eine CD? Ich dachte wenn man eine digitale 1:1 Aufnahme macht, die ein 3-D Modell vom ganzen Körper ermöglicht, auch auf einem digital Medium ausgehändigt bekommt.
Bin zur zeit auch kräftig am Schrothen mit mehr oder weniger Erfolg. Bei Übungen mit Rotation der Wirbelsäule habe ich ständig zuckungen der Bauchmuskulatur und des Zwerchfells. Linkes Bein schläft öfters mal im sitzen ein und taube Zehen bei langen stehen und laufen. ISG schmerzt auch regelmäßig. Der Therapeut gibt sich echt Mühe mit mir und setzt auch sein komplettes know how ein aber so Zuversichtlich wie am Anfang der Therapie ist er jetzt nicht mehr. Irgendwo steckt der Wurm noch drin, meint er und bezog sich auf mein Vegetatives Nervensystem, keine Ahnung was er damit meint.
Mein Hausarzt will eine Reha beantragen und ich hoffe mal das ich sie auch genehmigt bekomme. Was habe ich noch für Therapiemöglichkeiten?
LG Buckelchen
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Skoliose LWS 11°

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Therapie: KG nach Schroth, Dehnen

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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Zebrastreifen »

Schilddrüse checken lassen oder liegt da eine Diagnose vor?

Und ansonsten Reha-Antrag stellen.
Lass dir von deinem Physio weitere Übungen zum Dehnen (neben Schroth genauso wichtig) zeigen, auch sehr hilfreich wenn etwas akut zwickt dazu Übungen zeigen lassen ;) Selbst zuhause aufbauend die Übungen umzusetzen und zusätzlich noch schwimmen oder etwas anderes wie radfahren machen. Spaß dabei haben und seinen Körper verstehen lernen.

Und mit sich selbst Geduld haben und am Ball bleiben. Das ist ein Prozess über mehrere Wochen/Monate/Jahre. Ist leichter gesagt als getan ;)
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am OP Tag 104°
OP Termin = 01.02.2012
Therapie: Aufrichtungsspondylodese von Th2 bis L2 von dorsal mit Ponte-Osteotomien über 5 Etagen ,Ventrales Release Th 7 bis Th 11 über transthorakalen Zugang.
Resektion der 7. Rippe rechtsseitig.

Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von never stop moving »

Hi ,
also ich kann ihnen nur empfehlen sich in Augsburg bei Prof. Dr. Geiger untersuchen zu lassen , denn er hatte mich vor etwa 2 Jahren bei ihm operieren lassen
und das ebenfalls wegen Morbus Scheuermann zu diesem Zeitpunkt war ich 13 Jahren alt . Er ist nur zu loben ! Ebenfalls empfehlenswert ist Oberarzt Dr. Kaiser in Frankfurt Friedrichsheim !
Bis Februar haben die beiden noch zusammen gearbeitet in FR UND FR . Diese beiden Ärzte sind leider eine aussterbende Rasse , denn sie setzen sich kontinuierlich für den Patienten ein und sind ganz auf dessen Genesung
bedacht . In Augsburg wäre es das neue Wirbelsäulen-Zentrum des Hessing Krankenhauses . Ich hoffe ihnen geht es bald besser .

MfG

never stop moving posting.php?mode=reply&f=5&t=29262&sid= ... f8f4361c20#

Hier ist der richtige Link, der vermutlich auf Deinen 1. Beitrag hinweisen soll.
viewtopic.php?p=1077397#p1077397
Wäre schön, wenn Du auf die dortigen Fragen antworten würdest. Gruß Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Buckelchen »

Hallo Zebrastreifen,
Wie kommst du auf die Schilddrüse? Blut wurde erst letztens bei mir ohne Befund kontrolliert.
@never stop moving
Danke für die Adresse, werde mir das mal überlegen aber zuerst mache ich meine Schroththerapie zu ende. Eine OP kommt für mir als letzte Lösung in Betracht.
Werde später mal ein paar Bilder der Wirbelsäule hochladen.
LG Michael
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Klaus
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Re: Nach über 3 Jahren die Diagnose: Morbus Scheuermann

Beitrag von Klaus »

Hallo never stop moving,

ich habe eine Anmerkung in Deinen Beitrag geschrieben.

Gruß
Klaus
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