Hallo zandalee,
willkommen im Forum.
Bei meinem Termin in Leonberg war ich nach der Diagnose leider so perplex, dass ich viel zu wenig Fragen gestellt habe.
Momentan kommt es mir so vor, als würde über meinem Kopf eine Denkblase mit einem riesengroßen Fragezeichen schweben...
Das ist ganz normal, deshalb gibt es das Forum, wo man nach und nach diese Fragezeichen reduzieren kann.
Zur Diagnose: Kyphose 61°, Keilwirbel mittlere WS, leichte Skoliose (kann man vernachlässigen) Dysbalance und Beinlängendifferenz. Bekomme jetzt erst mal einen 0,5cm Keil. Auf Lange Sicht wohl 1, 5 cm.
Außerdem bekam ich ein Korsett verschrieben und soll nach Bad Salzungen zur Reha.
Die Hyperkyphose wird häufig von einer geringen Skoliose begleitet.
Was mich immer wieder bei Dr. Hoffmann wundert, ist diese diagnostizierte Beinlängendifferenz und die entsprechende Einlage.
Das macht man eigentlich nur, wenn die Beinlängen tatsächlich unterschiedlich sind. Meistens ist es aber die Skoliose, die einen Beckenschiefstand provoziert und damit auch eine Beinlängendifferenz simmuliert. Die Behandlung kann dann eigentlich nur an der Korrektur der Skoliose ansetzen. Insofern bleibt dieses Fragezeichen, zumindest bis zur REHA. Und in Bad Salzungen gibt es mit dem Chefarzt Dr. Steffan einen Orthopäden, der nur dann für Einlagen ist, wenn die Beine wirklich unterschiedlich lang sind, was nach seiner Meinung sehr selten vorkommt.
Ich denke mal, dass die REHA ein ganz wichtiger erster Schritt sein wird.
Mit dem Korsett ist das schon so eine Sache.
Viel spricht dafür, erst die REHA zu machen und dann zu gucken, ob ein korrigierendes Korsett hilfreich sein kann. Andrerseits kann ein solches Korsett vor der Schroth REHA schon mal das richtige Körper-Gefühl geben, wohin man sich bewegen und wie die Haltung sein muss.
Korsett und Schroth sind schon das optimale Werkzeug, insbesondere wenn massive Beschwerden auftreten. Zudem gibt es kaum Orthopäden, die ein Erwachsenen Korsett verschreiben, was auch mit der kontroversen Diskussion zu tun hat.
Eine Verordnung in der Tasche zu haben ist so gesehen, auch erst mal ein ganz wichtiger Schritt.
An Deiner Stelle würde ich es probieren, allerdings erst kurz vor der REHA, damit evtl. Probleme durch Schroth aufgefangen werden können.
Du musst bedenken, dass die aktive Muskelpflege durch Schroth unbedingt immer Begleiter sein muss.
Je stärker ein Korsett eingreift, desto instabiler kann die Lage werden. Das Korsett wird dann zur ständigen Notwendigkeit. Schroth wirkt dem entgegen und stabilisiert die jeweilige erreichte Korrektur.
Was meint ihr bis zu welchem Grad ist körperliche Belastung auf Dauer machbar?
Bei Hyperkyphose kommt es entscheidend darauf an, dass man diese Situation nicht noch weiter verschlechtert. Das hat nichts mit allgemeiner körperlicher Belastung zu tun, sondern damit, welche Haltung man einnimmt und wie die Bewegungsabläufe sind. Alle Arbeiten im gebückter Haltung sind absolutes Gift!
Gruss
Klaus