Morbus Scheuermann - Therapie

Infos zu weiteren WS-Deformitäten, die mit Skoliose zusammen oder alleine auftreten
Antworten
AchimPa
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Di, 25.03.2008 - 13:34
Wohnort: Düsseldorf

Morbus Scheuermann - Therapie

Beitrag von AchimPa »

Hallo zusammen,
schön, dass es diese Foren gibt, denn viele Menschen wären ohne diese fast verloren auf der Suche nach Gründen, Therapien etc.. Ich kenne diese Besuche bei Orthopäden nur zu gut, wo Symptome schnell mal behandelt werden und niemals einem genau gesagt wird, wie man langfristig Dinge in den Griff bekommen kann.
Ganz kurz und knapp zu mir: Ich habe Morbus Scheuermann. Bin 43 Jahre und Schreibtischtäter. Früher sehr sportlich. Heute gar nichts mehr. (wegen Beschwerden) Seit vielen Jahren Rückenschmerzen. Diese beeinträchtigen mein ganzes Leben. Selbst ein kleiner Shoppingausflug wird oft zur Qual. Und mit den Kindern in den Zoo etc. ist oft ein Horror für mich, da ich spätestens nach ner 3/4 Stunde total steif bin.
Schmerzen im BWS-Bereich mit permanentem Selbsteinrenken (Stuhllehne etc.). Dauernde Blockierungen im BWS-Bereich. Zusätzlich oft auch Steifheit und Schmerzen im LWS-Bereich. Wenn es ganz schlimm ist habe ich in der BWS das Gefühl, als ob ich da dauerhaft nen Messer drinstecken habe. Seit Jahren auch immer stärker werdende Probleme mit der Schulter (Impingement). Da ist jetzt eine MRT in Aussicht. MRT von BWS, LWS etc. mehrfach gemacht. Befund: Scheuermann BWS, und ein wenig wohl auch in der LWS. Kleine Bandscheibenvorwölbung BWS (sollte aber keine Beschwerden machen).
Nun meine Frage:
Was mache ich bei M Scheuermann?
Schroth-Therapie? (mein Rundrücken ist nicht so sehr offensichtlich)
Welche Übungen kann ich machen?
Ostheopat, Chiro, Spritzen habe ich eh dauerhaft. Hilft teilweise kurzfristig, aber nicht langfrsitig.
Ich bin absolut gewillt, aber niemand sagt mal klar, was ich tun kann.
Was meint ihr? Braucht ihr noch weitere Infos? Wer hat ähnliche Symptomatiken?
Vielen Dank erstmal. Freue mich sehr über Antworten.
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 14982
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

Hallo Achim,

willkommen im Forum.
Was mache ich bei M Scheuermann?
Schroth-Therapie? (mein Rundrücken ist nicht so sehr offensichtlich)
Welche Übungen kann ich machen?
Also zunächst mal sollte anhand einer Röntgen-Ganzaufnahme (seitlich und frontal) die gesamte Wirbelsäulen Situation genau erfasst werden.

Damit kann auch gesagt werden, ob ausser der Kyphose auch noch eine Hyperlordose (Hohlkreuz) und evtl. eine Skoliose vorhanden ist.
Hier sollten auch die entsprechenden Winkel bestimmt werden, damit man die Situation wirklich konkret einschätzen kann.
Insgesamt muss man von fehlerhaften Muskelstrukturen ausgehen, die natürlich immer wieder Beschwerden auslösen, wenn man nicht gezielt dagegen angeht.
Die Schroth KG ist in solchen Fällen schon das Optimale und Du solltest dazu eine REHA anstreben, weil die entsprechenden Übungen mit dem richtigen Körpergefühl nur in intensiver Zusammenabeit mit dem Therapeuten erlernbar sind. Reine Schroth Übungen werden mit mindestens 20 Wochenstunden gemacht und dass während 3-4 Wochen.
Und das ist noch längst nicht alles, was Dich dort erwartet und Dich mit Sicherheit "umkrempelt".
Ostheopat, Chiro, Spritzen habe ich eh dauerhaft. Hilft teilweise kurzfristig, aber nicht langfrsitig.
Du stellst ja selbst fest, dass diese Maßnahmen nur an den Symptomen herumdoktert und nicht an der Ursache angreift.
Ostheopathie ist sicherlich eine gute begleitende Maßnahme, aber ohne die individuell aufbauende und korrigierende Komponente Schroth kommst Du da nicht weiter!

Gruss
Klaus
AchimPa
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: Di, 25.03.2008 - 13:34
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von AchimPa »

Hallo Klaus,
vielen dank für Deine Antwort. Schroth ist ja bei Skolliose eine gute Therapie. Denn auch bei Scheuermann? Da ich beruflich sehr eingebunden bin, ist das mit ner Kur etwas schwierig. Gibt es da Alternativen? Woher hast Du Dein Wissen? Hast Du selber probleme mit Scheuermann?
Interessant wäre es jemenaden auch mal zu sprechen, der ähnliche beschwerden hat wie ich sie habe.
Im Übrigen hat erst der jetzige Orthopäde meine Beschwerden (Blockaden etc.9 auch auf den Scheuermann zurückgeführt. Alle davor erkannten zwar den Scheuermann, sagten aber, dass der eigentlich keinen beschwerden macht :-(
Gruss
Benutzeravatar
Klaus
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 14982
Registriert: Mi, 23.06.2004 - 18:36
Geschlecht: männlich
Wohnort: Hannover

Beitrag von Klaus »

AchimPa hat geschrieben:Schroth ist ja bei Skolliose eine gute Therapie. Denn auch bei Scheuermann?
Der Scheuermann ist nur der Auslöser für die Hyper-Kyphose (Rundrücken).
Dementsprechend ist auch der Rundrücken zu therapieren und das ist auch mit Schroth zu machen, in dem Fall mit speziellen symmetrischen Übungen.
Da ich beruflich sehr eingebunden bin, ist das mit ner Kur etwas schwierig. Gibt es da Alternativen?
Eindeutig nein!
Ich habe ja schon geschrieben, was Dich in einer REHA erwartet, das ist keine normale Kur!!
Und um es mal ganz deutlich zu sagen, es kann Dir mit zunehmenden Alter passieren, dass Du irgendwann mal überhaupt nicht mehr beruflich eingebunden bist, weil Du ständig krank bist.
Woher hast Du Dein Wissen? Hast Du selber probleme mit Scheuermann?
Du solltest unbedingt hier im Forum mal ausführlich lesen, auch Basiswissen. Das brauchst Du unbedingt als Patient mit eigener Kompetenz weil Du das von den meisten Ärzten bezüglich Kyphose/Skoliose nicht erwarten kannst. Leider!

Ich habe eine tiefsitzende Kyphose (siehe mein avatare), die nicht durch einen Scheuermann ausgelöst wurde.
Blockaden und Muskelschmerzen durch Muskelhartspann kenne ich sehr gut und weiß, was ich dagegen tun muss.
Die REHA war der Durchbruch für mich.
Alle davor erkannten zwar den Scheuermann, sagten aber, dass der eigentlich keinen beschwerden macht
Das kann ja durchaus individuell so sein, aber der Umkehrschluss, dass Beschwerden dann eine andere Ursache haben müssen, ist nicht zulässig!

Und man muss sich immer vorstellen, was so eine Wirbelsäulenveränderung in der gesamten Muskulatur (Bänder und Sehnen) zur Folge hat. Kannst ja mal einen Test machen, ob Deine innere Oberschenkel-Muskulatur verkürzt ist. Beine ganz gerade in der Rückenlage nach oben strecken.

Gruss
Klaus
JeetKuneDo

Morbus Scheuermann

Beitrag von JeetKuneDo »

hallo zusammen, bin 41 und kämpfe gegen/mit dem o.g. Mr. Scheuermann seit vielen Jahren. Nicht ganz ohne Erfolg aber mit viel Mühe. Habe sehr viel Erfahrung über Jahre hinweg gesammelt. Bin bereit sie auch weiter zu geben, bin aber im Moment in Reha und melde mich kurz danach. Viele Grüsse und viel Geduld mit dem Problem! Jacek.
kurt64
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 82
Registriert: Di, 08.08.2006 - 15:41
Wohnort: Niederösterreich

hi achim

Beitrag von kurt64 »

Bin ein ösi und ebenfalls 43 habe MorbScheu in BWS und LWS
meine Beschwerden waren den deinen sehr ähnlich
aber mit etwas schrothen und dem Rahmouni Korsett bin ich bis auf einige druckstellen schmerzfrei.
vergiss alle injektionen und ähnliches, da du beim scheuermann leider nichts gegen die schmerzen machen kannst.
wenn ich es fallweise nicht mehr aushalt, da mir auch in der BWS einige wirbel weggleiten nehme ich, wenn ich unterwegs bin 1 - 2mal 30 tropfen novalgin und nach dem nachhausekommen 1 MYOSTALAN Tabl. !!! dannach gleich niederlegen!!! am nächsten tag ist alles wieder in ordnung!
wenn du fragen hast, kannst du mir gerne schreiben
alles gute
Mann mit Scheuermann sucht..Hilfe!!!!
Helga
Newbie
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: Do, 19.02.2015 - 17:39
Geschlecht: weiblich
Diagnose: Morbus Scheuermann
Therapie: Akupunkt-Massage

Re: Morbus Scheuermann - Therapie

Beitrag von Helga »

Lieber Kurt,

könnte meinen Befund darstellen.

Wie geht es dir? Was hast du unternommen?

Helga
kurt64
aktives Mitglied
aktives Mitglied
Beiträge: 82
Registriert: Di, 08.08.2006 - 15:41
Wohnort: Niederösterreich

Re: Morbus Scheuermann - Therapie

Beitrag von kurt64 »

Hallo Zusammen, habe noch immer eine Rahmouni Orthese und leider werden meine neurologischen Beschwerden welche durch die WS ausgelöst werden immer ärger.
Fahre heuer wieder 4 Wochen auf neurologische Reha. Hatte eine "tolle" objektive 5 min Untersuchung vom Sozialamt NÖ in St. Pölten, nach Blutdruckmessung, Lungenabhören und mit einem Finger in die LWS gedrückt wurde mir diagnostiziert, dass ich eigentlich motorisch voll einsatzfähig bin 4,5 von 5 Punkten und wahrscheinlich weil ich berufstätig bin, keine Unterstützung im Alltag brauche.
Im Bescheid steht ich habe ein Mieder, LWS-Korsett, Korsett und eine Orthese; weiters ich habe eine geringe Beinlängendifferenz und drei Zeilen weiter unten ich habe keine Beinlängendifferenz.
Mein Neurologe hat mich auf Reha intensiv getestet und festgestellt, dass ich max. 150m schmerzfrei gehen kann und dann zu humpeln beginne, da ich brennende Schmerzen im rechten Oberschenkel bekomme und meine Orthese beim Toilettengang ausziehen muss, welches in Öffis ein tolles Erlebnis ist; am Befund steht, dass ich kurze Strecken ohne Beschwerden gehen kann und keinen Ausweis für einen Behindertenparkplatz benötige (<300m schmerzfrei wäre Voraussetzung und natürlich ein Rollstuhl). Weiters haben sich die 2 Ärztinnen negativ über meinen ersten Arzt Dr. Eder vom Bundessozialamt geäußert, da dieser Zitat: bei der Vergabe von Behinderungsprozenten sehr freizügig ist; hatte 50% gehabt und jetzt neu wieder 50% ;-)
So ist das Österreichische Gesundheitssystem wo arbeitende Menschen nach 34,5 Jahren Durcharbeiten verar...t werden. Das Beste ist aber, ich habe für die Untersuchung auch noch 55,50 Euro erhalten und war 4 Stunden mit dem PKW unterweges, aber die Ärztin meinte, dass die Fahrt alle 3 Monate zu Dr. Hoffmann unnötig sei.
Helga, welche Befunde möchtest du darstellen? lg Kurt
Mann mit Scheuermann sucht..Hilfe!!!!
Antworten