Hallo Zucchini,
Ist diese Art der "Selbsttherapie" in meinem Fall sinnvoll oder was empfehlt ihr zusätzlich?
Eine Therapie welcher Art auch immer macht grundsätzlich nur Sinn, wenn es eine kompetente vollständige ärztliche Diagnose gibt.
Rückenbeschwerden sollten immer im Zusammenhang der gesamten Wirbelsäule gesehen werden, ein Hohlkreuz (Hyperlordose) ist in der Regel nicht allein vorhanden.
Ich gehe gerne und häufig ins Fitnessstudio, so 3mal die Woche, und trainiere meinen Rücken auch regelmäßig!
Insofern ist so ein Training ein reines Glücksspiel, wenn man nicht weiß, was beim Training
ganz individuell konkret passiert.
...und er sagte mir, ich solle mich wegen meines Hohlkreuzes in orthopädische Behandlung begeben.
Ja, das liegt natürlich nahe, weil man von einem Orthopäden als Facharzt entsprechende Kompetenz auch bei Fehlstellungen der Wirbelsäule erwartet. Leider zeigt die langjährige Erfahrung mit sehr vielen hier eingestellten negativen Erfahrungsberichten was ganz anderes! Insbesondere bei Erwachsenen wird bezüglich konservativer Therapie schnell abgewimmelt, verharmlost oder ignoriert, speziell bei seitlich gesehenen Fehlstellungen, wie Deinem Hohlkreuz, zu dem oft auch ein Rundrücken (Hyperkyphose) kommen kann.
Deshalb macht es Sinn, gleich einen Spezialisten aufzusuchen, von denen es leider nur ganz wenige gibt:
viewtopic.php?f=25&t=6472
Bedingungen für eine kompetente Behandlung:
1. Röntgenbild der gesamten Wirbelsäule von vorn und von der Seite, geht meist nur in großen Kliniken
2. Ermitteln der Fehlstellungen in Art und Ausmass (Ausmessen der entsprechende Winkel)
3. körperliche Untersuchung z. Bsp. bezüglich Flexibilität
4. Behandlungsvorschläge z. Bsp. korrigierendes (Erwachsenen)-Korsett, zielgerichtete KG bzw. REHA (z.Bsp. nach Schroth) oder zunächst nur Dehnen von stark verkürzten Strukturen usw. Das sind alles auch nur Versuche, die sich ganz nach den praktischen Erfahrungen des Spezialisten mit sehr vielen unterschiedlichen Patienten orientieren müssen, die es nun mal auch bei Fehlstellungen gibt.
Daraus wird hoffentlich verständlich, dass ein "normaler" Orthopäde in der Regel so etwas nicht leisten kann. Man kann ihn zwar leiten bzw. entsprechend fordern, aber dazu braucht es eigene Kompetenz, die man als Newbie erst aufbauen muss. Dazu kommt die grundsätzliche Erkenntnis, dass man einem Arzt nicht einfach blind vertrauen darf, was aber immer noch vielen schwer fällt.
Insofern wäre "damit ich gut vorbereitet beim Arzt auftauche" entweder eine sehr anspruchsvolle Sache oder die Erkenntnis, doch gleich den wirklich kompetenten Weg zu gehen.
Gruß
Klaus