Hallo zusammen!
Also als erstes: ich finde es gut, dass hier in diesem Thread bisher jeder seine eigenen Erfahrungen und Meinungen schreiben konnte und das akzeptiert wird

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es mir bisher nirgends getraut habe, meine Erfahrungen zu schreiben, wobei ich auch noch von anderen weiß, denen es gleich wie mir erging. Ich bin jetzt natürlich ein OP-Fall. Das muss ich gleich deutlich machen...
Mein allererster Termin bei ihm: da bin ich schon mit meiner Entscheidung für die OP hin. Was ich sehr positiv bei Dr. Hoffmann finde, ist dass er nichts dramatisiert. Ich kam mit einer 88°/70° Skoliose zu ihm. Er meinte, ich würde ja eine Hausnummer mitbringen, aber ohne jegliche Vorwürfe usw. Und darüber war ich schon sehr dankbar, das habe ich einfach schon allzu oft anders erlebt. Ich war schon sehr gut über die OP informiert und war dann sehr irritiert über die Aussagen von ihm zur OP. Das war alles sehr blumig und ich kam mir vor wie in einer Verkaufsveranstaltung. Mir wurde ein Vorher- udn Nachher Röbi gezeigt. Davor so eine Skoliose wie meine, danach Restkrümmung 4°. So sehe das dann bei mir danach auch aus. Mir war klar, dass das bei mir ganz sicher nicht mehr so wird. Daher habe ich nochmal nachgefragt "das wird wirklich so gut?" "Ja, klar!" Einschränkungen? Nein, nein, kompensiert man alles. Nach 4-6 Wochen kann ich wieder normal studieren usw. Nur mal als paar wenige Beispiele. Bei meinem Kombitermin kam dann kurzfristig Doc Thomsen, was mein großes Glück war. Er war bei allem schon viel vorsichtiger und machte mir klar, dass ich für die Skoliose recht spät komme und das sicher nicht mehr gerade werden kann. Auch eine Rippenbuckelresektion hat er mir ausgeredet. Das wäre zu viel auf einmal und er mache das sicher nicht auf einmal bei mir.
So, und jetzt zu den Erfahrungen, die mich dazu gebracht haben, zu wechseln. Wie einige hier wissen, geht es mir nach der OP leider gar nicht gut und ich habe seitdem starke Schmerzen. Trotz Opiate usw. kann ich keinen normalen Alltag bewältigen. Anfangs waren es noch die normalen Wundschmerzen. Nach 5 Monaten meinte Dr. Hoffmann schon zu mir, ich könne jetzt dann wieder bald alles machen. Halt kein Abfahrtski (wäre eh nicht in Frage gekommen, da ich noch nie Ski gefahren war und es mir zu dem Zeitpunkt auch noch ziemlich schlecht ging). Danach dacht ich, was war denn das jetzt grad alles, aber egal...Ein halbes Jahr nach der OP fing es dann ca. an. Schmerzen, die neu waren und ich nicht mehr als Wundschmerzen identifizieren konnte. Es wurde immer schlimmer bis heute. Bei weiteren Terminen bei ihm habe ich mich überhaupt nicht mehr ernst genommen gefühlt und ich wurde trotz enormer Beschwerden abgefertigt. In meiner Verzweiflung habe ich dann kurz vor meiner Reha 1 Jahr post OP gewechselt. In der Reha musste ich dann erst mal wieder von einer Schmerztherapeutin auf Opiate und andere Schmerzmedis eingestellt werden. Eine Besserung ist bisher leider nicht in Sicht, sondern die Probleme nehmen weiterhin zu. Ich habe zum Glück einen super Hausarzt und einen sehr kompetenten neuen Orthopäden. Bei neuen Problemen und Unklarheiten fliege ich inzwischen lieber direkt nach Neustadt anstatt dass ich einen Kombitermin wahrnehme.
Eine Freundin ist so ein operiertes Vorzeige-Beispiel. Sie wurde schon einige Male ins Sprechzimmer gerufen, um anderen zu zeigen wie es einem nach der OP geht. Klar, so kann es einem gehen und ich finde es auch schön, dass er dadurch Mut machen will. Schade nur, dass man einige, denen es nach der OP dann eben nicht besser geht, irgendwie "fallen lässt".
Leuten, für die eine OP nicht in Frage kommt (sei es wegen fehlender Indikation oder eben auch wegen persönlichen Gründen), empfehle ich Dr. Hoffmann aber immer sehr!
Grüße, Ani